Wohnung - Frühlingsstr. 26 -

Herr Wagner, Gegenstand der Zeugenvernehmung sind Ihre Wahrnelhnungen bezüglich der
Wohnung Frühlingsstraße 26 in Zwickau.
Frage: Was können Sie hierzu sagen?

Antwort: Den ersten Kontakt hat Frau Dienelt 2007 oder 2008 zu uns gesucht. Sie suchte eine
Urlaubsbetreuung für ihre Katzen über mehrere Wochen. Wir vereinbarten einen Termin, und
meine Frau und ich gingen gemeinsam zur Frühlingsstraße 26. Am Namensschild stand
Dienelt, auch an der Wohnungstür war ein Namensschild mit der Aufschrift Dienelt
angebracht. In der Wohnung befanden sich die Frau Dienelt und ein Mann, den sie als ihren
Bruder vorstellte. Es erfolgten Absprachen bezüglich der Dauer und unserer Aufgaben. Ich
wunderte mich noch, weil der Zeitraum relativ lang für einen Urlaub war. Es waren vier
Wochen, wenn nicht sogar mehr. Dann zeigte sie uns die Wohnung, wo alles steht. In der
Küiche befanden sich die ganzen Katzenutensilien, Futter, Katzenklo, Fressnäpfe und solche
Dinge. Sie zeigte uns verschiedene Plätze mit Futterkartons, Katzenstreu. Sie zeigte uns auch
das Bad sowie ihr Wohnzimmer. Mehr Zimmer waren da nicht, es war nur eine
Einraumwohnung. Also ein kleiner Vorsaal, ca. 3m x 1,50m, ein Bad, eine Kiche und ein
Wohnzimmer. In dem Wohnzimmer standen rechts ein Hochbett, unter diesem eine Art
Schreibtisch, In der Verlängerung zum Bett stand eine Couch. Dieser gegenüber eine
Anrichte mit einem Fernsehgerät drauf. Weiterhin standen ein Sessel und ein Couchtisch.

Links von der Wohnzilnertür stand schräg zur Zimmerecke ein zweittriger Kleiderschrank.
Ich kann mich an die Möbel noch gut erinnern, da ich gelernter Tischler bin. An den Wänden
waren zwei Holzboards, darauf lagen Kissen für die Katzen. Insgesamt fand ich die
Wohnung sehr karg eingerichtet. Es sah sehr unwohnlich aus. Ich sagte schon damals zu
meiner Frau, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, dass hier jemand richtig wohnt. Es
waren keine Bilder an der Wand, keine Blumen, keine Vasen, absolut keine persönlichen
Dinge.

Frage: Erinnern Sie sich, wie der Vorsaal aussah?
Antwort: Der Vorsaal, also wenn man reinkommt zur Tiir, links vom Eingang war eine
Garderobe. Dort hingen auch Klamotten dran. Die Garderobe hat die Hälfte der Wand
ausgefüllt. Unter der Garderobe stand ein Schuhschrank. Auf der rechten Seite war die Tür

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Zeugenvernehmung Blatt 3
Tagebuch -Nr.


zum Bad und danach eine kleine Anrichte. Dort legten wir Zeitungen und Post ab, die wir aus
dem Briefkasten entnahmen.
Frage: Wieviel Post gab es, und können sie sich an die Absender erinnern?
Antwort: Post kam sehr wenig. Es war auch nichts dabei, wo jemand persönlich
angeschrieben war. Nur Werbung oder gedruckte Sachen, die anjedermann verschickt
werden. Auch Zeitungen oder Zeitschriften waren bis auf kostenlose Exemplare keine dabei.

Frage: Wie sah der Vorsaal weiterhin aus?
Antwort: An der Stirnseite war die Tür zur Küche, und von der linken Küchenseite ging es
zum Wohnzimmer. Was mir noch aufgefallen war, dass die Wohnungstür auffallend
gesichert war. Die Tür sah genauso aus wie die der Wohnung gegenüber. Aber an der
Innenseite war ein ziemlich starker Metallriegel. Der war beige gespritzt. Er war ca. 10 cin
hoch und etwa 5 ein tief Er verlief im oberen Drittel der Tür über deren gesamte Breite.
Mittig des Riegels war eine Erhöhung, wo wahrscheinlich die Schlossmechanik eingebaut
war. Von der Außenseite her konnte man mit einem Schlüssel, von der Innenseite über einen
Handknauf denRiegel verschließen. Die Verriegelungshaken griffen jeweils links und rechts
beim Verschließen in eine verstärkte Zarge. An einen Türspion kann ich mich nicht erinnern,
aber ich weiß noch, dass das zusätzliche Sicherheitsschloss von außen nicht zu sehen war.
Dartiber war nämlich eine Art Zierkranz, oder Blumnenkranz angebracht, der das Schloss
verdeckte.

Frage: Sind Ihnen andere Sicherheitsvorkehrungen aufgefallen?
Antwort:
Nein, nichts. An den Fenstern war nichts, keine Verriegelungen oder ähnliches. Das weiß ich
genau, da wir ja auch den Auftrag hatten, die Fenster zu öffnen, zu lüften.

Frage: Vielleicht Kameras oder derartige Sicherungstechnik?
Antwort: Nein, da ist mir auch nichts aufgefallen, aber ich habe da auch nicht extra geguckt.
Ich denke, wenn etwas dagewesen wäre, hätte ich es mir gemerkt, da ich mich in diesem Fall
beobachtet gefühlt hätte. Das war aber nicht der Fall.

Frage: Hatten Sie Zugang zum Keller?
Antwort: Nein. Die Kellertür war zwar offen, aber ich wusste auch nicht, welcher Keller zur
Frau Dienelt gehört hat. Ich hätte auch gar keinen Schlüssel dazu gehabt.


Frage: Wie würden Sie die männliche Person beschreiben, die sie in der Wohnung gesehen
haben?

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Zeugenvernehmung Blatt 4
Tagebuch - Nr.


Antwort: Den hat uns die Frau Dienelt als ihren Bruder vorgestellt. Von dein Mann habe ich
mir den Tüirmechanismus erklären lassen. Das Schloss musste genau in die andere Richtung
eines normalen Schlosses gedreht werden, Ich kann ihn als einen schlanken bis hageren
jungen Mann beschreiben. Er hatte aufjeden Fall keine langen Haare. Sie waren kurz, extrem
kurz. Aber ob ein paar Millimeter lang, oder rasiert, das weiß ich nicht mehr. Die Farbe war
von etwa dunkelblond bis hellbraun. Ganz schwarz oder rot oder helles blond schließe ich
aus, das wäre mir aufgefallen. Ebenso schließe ich eine Glatze aus. Ein Scheitel war nicht zu
sehen. Er war etwas kleiner als ich, ich schätze so 1,70m bis 1,75m, Ich hätte den Mann auf
ungefihr 25 Jahre geschätzt, die Frau Dienelt schätzte ich zu diesem Zeitpunkt auf vielleicht
30 bis 32 Jahre. Sie hatte ja gesagt, es wäre ihr kleiner Bruder.