riemenkarlLeider hatte ich in den vergangenen Tagen ziemlich viel um die Ohren. Ich musste am Mittwoch letzter Woche über Nacht eine Ausarbeitung schreiben und dann am Donnerstag zu einer Anhörung. Danach hatte ich noch eine Konferenz und danach hatte ich dann wieder einen Haufen Schreibarbeit.
So hat sich die Ausarbeitung die Du erbeten hattest etwas verzögert.
Du wolltest etwas darüber wissen, warum sich wer wie verhalten hatte und warum da einiges an vermeintlichen Widersprüchen im Raum steht.
Zunächst einmal etwas dazu, warum die Leute die das Frühlingsfest aufgebaut haben die Schüsse nicht wahrgenommen haben. Hierfür scheint es eine ziemlich einfache Erklärung zu geben. Die Leute die das Frühlingsfest aufgebaut haben waren im „Schallschatten“ des Trafohäuschen. Bekanntermaßen breitet sich der Schall in direkter Linie aus und wird von festen Körpern nach der Gesetzmäßigkeit – Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel – reflektiert. Wobei sich der Schall aber auch addiert. Was bedeutet, dass wenn von einer Schallquelle der Schall sich in mehrere Richtungen ausbreitet und dort auf feste Körper trifft und von dort jeweilig so reflektiert wird dass die Schallwellen die von den Körpern an den verschiedenen Standorten reflektiert wurde sich an einem Punkt treffen, wird die Lautstärke addiert. (Ich hoffe ich drücke mich nicht zu kompliziert aus. Andererseits ist es aber auch so, dass der Schall von Körpern mit rauer oder weicher Oberfläche nicht so stark reflektiert werden als von Körpern mit harter glatter Oberfläche.
Dies bedeutet schlicht für den Tatort, dass einerseits die Bereich die sich im Schallschatten des Trafohäuschen befinden lediglich durch Schallreflexion beschallt wurden. Andererseits aber das Stauwerk das Nordwestlich der Theresienwiese sich über den Neckar erstreckt den Schall sehr gut reflektierte, und die Zeugin die sich in ihrem Auto auf der Otto Konz Brücke Südwestlich befand die Schüsse sehr gut hören konnte.
Es darf also die Physik des Schalls nicht außer Acht gelassen werden.
Nun aber zu den Tätern und Komplizen:
Der blutverschlierte Joachim R. muss nicht zwangsläufig jemandem aufgefallen sein, in dem Getümmel. Denn dort wurde das Frühlingsfest aufgebaut und er ist eilig über den Platz gelaufen. Letztlich ist er aber an der Karlsruher Straße in den Dienstwagen der vom Karl B. gesteuert wurde eingestiegen.
Wenn nun der Spiritus Rector dies genau so angewiesen hat und weder der Karl B. noch der Joachim R. dabei irgend eine Möglichkeit hatten das in irgend einer Weise zu beeinflussen, dann ergibt sich doch, dass es beim Einsteigen wegen dem dort fließenden Verkehr zu einem Problem kommen muss und dadurch Zeugen die Szenerie wahrnehmen.
Wobei nicht zu übersehen ist, dass zahlreiche Fahrzeuge dort unterwegs waren, wie aber letztlich nur eine Zeugin haben und nicht unzählige Zeugen. Was wiederum aufzeigt, das viele Menschen auf andere Dinge achten als auf in Autos einsteigende Auftragsmörder!
Karl B. hatte den Auftrag auf Zuruf mit dem Dienstwagen zum Aufnahmepunkt zu fahren und dort den Joachim R. aufzunehmen, um dann über den Otto Konz Brücke, dann die Neckartalstraße Richtung Süden bis zur Brackenheimer Straße zu fahren, dort über die Sontheimer Brücke, dann rechts in die Kolpingstraße, nach der Verkehrsinsel einen U-Turn und dort nach der Total Tankstelle auf dem Seitenstreifen zu warten. (Hinweis zum besseren Verständnis, warum hier an dieserm Standort einmal von der Sontheimer Straße und einmal von der Kolpingstraße die rede ist – die Sontheimer Straße endet genau an der Verkehrsinsel und geht dann über in die Kolpingstraße, was bedeutet, dass ich eigentlich die ganze Szene in der Kolpingstraße abspielt und lediglich als Karl B. Mit dem Wagen dann los fährt und den U-Turn macht befindet er sich ein paar Meter auf der Sontheimer Straße, um dann wieder in der Kolpingstraße zu landen – es ist ein und die selbe Fahrbahn, die aber eben ab der Verkehrsinsel einen anderen Namen hat...)
Karl B. wird angewiesen darauf zu achten bis der Verdeckte Ermittler der die Kolpingstraße aus Richtung Horkheim kommend nahe genug am Dienstwagen ist, um dann dem auf der anderen Straßenseite an der Böschung wartenden Komplizen ein Zeichen zu geben, damit der los rennen soll. (Alles damit der verdeckte Ermittler die Szenerie deutlich wahrnehmen kann.)
Dem Komplizen, der dann über die Kolpingstraße gerannt ist war angewiesen worden nach der Tat von der Theresienwiese den Fuß und Radweg am Neckar entlang bis zum U-Boothafen zu laufen und danach sich links zu halten und dort an der Böschung zu warten bis Karl B. ihm ein Zeichen gibt und dann zu diesem hinüber zu rennen und ins Auto zu springen. (Kurze Erklärung, bei uns heißt der Platz unter der Sontheimer Brücke auf der Südseite U-Boothafen. Ist also ein Insiderbegriff den nur wir benutzten.)
Unabhängig von der Tatausführung war bekannt, dass der verdeckten Ermittler die Wohnungsbesichtigung in Horkheim genau zu diesem Zeitpunkt hatte und diesem war gesagt worden was er da danach machen und wo er hingehen sollte. Denn interessant ist, dass er eben reichlich spät an der Total Tankstelle vorbei kommt. Man beachte, das Karl B. Mit dem Joachim R. dort bereits eine weile gestanden hatten und der Komplize auch einiges an Zeit an der Böschung zugebracht hatte. Der weitere Ablauf ist dann auch nicht erklärbar. Denn der Komplize hätte nach passieren des U-Boothafen nur links den Fußweg hoch laufen müssen dann über die Fußgängerampel und da darauf warten das Karl B. ihn mit dem Dienstwagen los fährt, den U-Turn macht und in die Brackenheimer Str. einbiegt kurz stoppt den Kompliezen aufnimmt und dann davon rast. Das der Komplize dann wie vom wilden Affen gebissen über die Fahrbahn rennt und den dort fließenden Verkehr gefährdet, bedeutet doch nur, dass man auf sich aufmerksam machen wollte. Mehr nicht. So gesehen war die Tat bereits gelaufen und alle weit genug vom Tatort entfernt. Zudem waren sie Blut verschmiert und da macht man nicht so auf sich aufmerksam. Nun bedenke man noch folgendes wenn sie via Handy oder Funkgerät Kontakt gehabt hätten, dann hätten sie sich absprechen und das ganze unauffälliger ablaufen lassen können. Offenbar standen sie aber nicht in Kontakt, sondern haben das gemacht was zuvor genau abgestimmt gewesen ist!!!!
Der verdeckte Ermittler wusste nichts von seinem Glück und wurde sozusagen zum Zeugen gemacht. Wobei dieser natürlich in Bezug auf Hinschauen und wichtige Dinge merken geschult ist. Er befindet sich keine 4 Meter vom Dienstwagen entfernt als der blutverschmierte Komplize da rein springt. Was also hat der sich zu erst gemerkt – richtig – das Kennzeichen des Fahrzeuges. Denn das hat er bei der zur Protokollgabe nämlich auch angegeben! Was wiederum äußerst wichtig für den Spiritus Rektor ist. Denn nur so kann ein Beweis für die Täterschaft erbracht werden...
Wobei das komplette Kennzeichen dann später aus der Aussage raus frisiert wurde. Den verdeckten Ermittler kann aus ganz ganz wichtigen Geheimhaltungsgründen natürlich keiner vernehmen....
Wodurch keiner auf die Idee kommt den mal in die Zange zu nehmen....
Der Uwe W. bekommt die Anweisung sich nach der Tat in dem Bereich in dem er dann gesehen wurde mit den stay behind Leuten zu treffen und dann Richtung Wertwiesen zu gehen usw.
Hierbei besteht nur das Problem das er blutige Hände hat, die er sich im Neckar wäscht und dabei gesehen wird.
Die blutigen Papiertaschentücher wurden dann später dort hingelegt, mit Blut das nicht mit der Tat und den Tätern in Zusammenhang steht...
Der zweite Komplize verhält sich im Wertwiesenpark auftragsgemäß, und macht damit die Passanten auf die Hubschrauber aufmerksam. Denn wer sollte sich schon die genaue Urzeit merken an dem Hubschrauber rum fliegen – würde das einer von euch machen? Nein, da smacht man nur dann wenn sich so ein Schweinchen Rosafarbener Typ so auffällig verhält. Dann stutzt man und schaut vielleicht mal auf die Uhr und schon hat man später die Uhrzeit...
Es ging dem Spiritus Rektor eben und gerade genau darum, dass es „unabhängige Zeugen“ gibt die diese Wahrnehmungen machen. Denn wenn es ein von den Tätern selbst geplanter Mord gewesen wäre, dann wäre das alles etwas anders abgelaufen.
Dann noch die US Geheimoperation – die da sehr wohl stattgefunden hatte und über die man das Ding auch aushebeln kann – ich hatte schon einige Beispiele dafür gegeben wie man das nachweisen kann, dass die an dem Tag da was Geheimes ablaufen hatten und die Deutschen von ihrer Seite das auch mit gesichert hatten – Helis und auch Abfragen über Dora 5 / 99 (DaSta)....
riemenkarl Wenn Du so oder so in der Gegend von Heilbronn bist, dann mach mal einen Ausflug und laufe mal den Bereich vom U-Boothafen und der Böschung selber ab. Du wirst feststellen, dass es eigentlich kein Problem gewesen wäre, wenn der Komplize dem Karl B. Ein Zeichen gegeben hätte, das er ihn an der Fußgängerampel an der Brackenheimer Straße – also am Beginn der Sontheimer Brücke aufgenommen hätte.
Dann mach mal den Versuch, wie lange man von der Theresienwiese bis zum U-Boothafen laufen muss. Bedenke dabei aber das der Komplize noch „jung“ und sportlich war und zudem gerade von nem Auftragsmord kam und dringend sein „Fluchttaxi“ erreichen wollte...
Es mag den Auftragsmördern und Komplizen nicht weiter verwunderlich erschienen sein was ihnen angehießen wurde. Man darf nicht übersehen für wen die da das Ding gedreht haben.
Wie hieß es so schön in einem an deren Treat:
„Die Gesichtslosigkeit kann nur daran liegen, dass man es hier mit einer "Kalkgrube" zu tun hat, also der absoluten Macht, die alles farblos macht.
Hinter diesen Taten steht etwas, das willkürlich, vollkommen ungefährdet und beliebig brutal agieren kann.
Damit erledigt sich auch die Frage nach dem Motiv.
Es ist wie bei den Dönermorden, so mächtig, dass das Motiv und daher der Täter vollkommen unsichtbar bleiben.
Und doch ist irgend etwas schief gegangen, sonst würden wir nicht darüber sprechen.“
Aus meiner Sicht ist nichts schief gegangen – es läuft alles wie geplant. Das Prestigio fehlt nur noch, das kommt aber auch auf Stichwort zu genau dem Zeitpunkt an dem der Spiritus Rektor es haben will....
Zähl einfach zwei und zwei zusammen. Schaue dir das ganze aus ein wenig Distanz an, und Du wirst feststellen, dass alles ganz deutlich darauf hinweist, dass es im Grunde nur darum geht das ganze Ding zu einem späteren Zeitpunkt hoch gehen zu lassen. Nix weiter, so irre es klingt, aber das ist es worum es geht. Wobei nun wirklich was schief gegangen ist. Der Spiritus Rektor hat nicht damit gerechnet, dass ich ihm drauf komme...