Oktoberfest-Attentat Justiz reagiert auf neue Erkenntnisse
Jul 16, 2019 15:09:38 GMT 1
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Post by anmerkung on Jul 16, 2019 15:09:38 GMT 1
taz.de/Journalist-ueber-Oktoberfestattentat/!5607365/
Journalist über Oktoberfestattentat
„Wir wissen fast gar nichts“
Die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat von 1980 stehen kurz vor der Einstellung. Für Journalist Ulrich Chaussy wäre das ein weiterer Skandal.
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"Fast" ist maßlos übertrieben, wie ich finde. Sie wissen gar nichts. Das kommt dem Sachverhalt am nächsten.
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Was bezweckten der oder die Täter?
Das wissen wir nicht. Wenn wir ehrlich sind: Wir wissen fast gar nichts über diesen Anschlag. Der zweite der beiden Zeugen hat zum Beispiel gesehen, wie Köhler diese Bombe ganz vorsichtig in einen Mülleimer legte. Eine andere Zeugin erinnert sich daran, wie eine weitere Person an diesem Mülleimer noch mit Köhler an der hellen Tüte zerrte, in der die Bombe war. Diese Person hat sie dann noch im Schein der Stichflamme weglaufen sehen. Es ist also völlig unklar, ob diese Bombe wirklich an diesem Ort in dieser Form hat explodieren sollen. Ein paar hundert Meter weiter wäre Gelegenheit gewesen für einen konventionellen terroristischen Anschlag: Im Käfer-Zelt war politische Prominenz, Sportprominenz, alles versammelt.
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Köhler ein Held, der Zivilisten opferte, damit Politprominenz am Leben bleibt?
Den Teil mit Hoffmann hab ich mal weggelassen. Der Chaussy will nur labern.
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Erwarten Sie denn noch etwas?
Ich weiß zu wenig über den Stand der Ermittlungen. Aber ich bin pessimistisch, dass die Soko in München die damals geführte Ermittlung tatsächlich kritisch durchleuchten könnte. Mir hat der damalige Leiter der Soko gesagt: „Wir sind nicht für Vergangenheitsbewältigung da.“ Dabei wäre es aus meiner Sicht ein möglicher Schlüssel zur Aufklärung der Tat, wenn man die Aktivitäten und Unterlassungen der ursprünglichen Ermittler mal gründlich beleuchten würde: Wer hat da was und warum gemacht beziehungsweise unterlassen? Ich bin sicher, das würde uns weiterhelfen. Aber das scheint nicht gewollt zu sein.
Journalist über Oktoberfestattentat
„Wir wissen fast gar nichts“
Die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat von 1980 stehen kurz vor der Einstellung. Für Journalist Ulrich Chaussy wäre das ein weiterer Skandal.
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"Fast" ist maßlos übertrieben, wie ich finde. Sie wissen gar nichts. Das kommt dem Sachverhalt am nächsten.
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Was bezweckten der oder die Täter?
Das wissen wir nicht. Wenn wir ehrlich sind: Wir wissen fast gar nichts über diesen Anschlag. Der zweite der beiden Zeugen hat zum Beispiel gesehen, wie Köhler diese Bombe ganz vorsichtig in einen Mülleimer legte. Eine andere Zeugin erinnert sich daran, wie eine weitere Person an diesem Mülleimer noch mit Köhler an der hellen Tüte zerrte, in der die Bombe war. Diese Person hat sie dann noch im Schein der Stichflamme weglaufen sehen. Es ist also völlig unklar, ob diese Bombe wirklich an diesem Ort in dieser Form hat explodieren sollen. Ein paar hundert Meter weiter wäre Gelegenheit gewesen für einen konventionellen terroristischen Anschlag: Im Käfer-Zelt war politische Prominenz, Sportprominenz, alles versammelt.
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Köhler ein Held, der Zivilisten opferte, damit Politprominenz am Leben bleibt?
Den Teil mit Hoffmann hab ich mal weggelassen. Der Chaussy will nur labern.
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Erwarten Sie denn noch etwas?
Ich weiß zu wenig über den Stand der Ermittlungen. Aber ich bin pessimistisch, dass die Soko in München die damals geführte Ermittlung tatsächlich kritisch durchleuchten könnte. Mir hat der damalige Leiter der Soko gesagt: „Wir sind nicht für Vergangenheitsbewältigung da.“ Dabei wäre es aus meiner Sicht ein möglicher Schlüssel zur Aufklärung der Tat, wenn man die Aktivitäten und Unterlassungen der ursprünglichen Ermittler mal gründlich beleuchten würde: Wer hat da was und warum gemacht beziehungsweise unterlassen? Ich bin sicher, das würde uns weiterhelfen. Aber das scheint nicht gewollt zu sein.