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Post by anmerkung on Nov 16, 2015 11:01:24 GMT 1
Achso? Welche Taten wurden denn so mit den gefundenen Waffen begangen? Kommt das im zweiten Teil der Recherche der Freien Presse?
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Post by Admin on Nov 16, 2015 18:42:05 GMT 1
NSU-Ausschuss in Dresden vernimmt Brandexperten erschienen am 16.11.2015 Dresden (dpa/sn) - Der NSU-Untersuchungsausschuss des sächsischen Landtages hat am Montag die Explosion der Wohnung von Beate Zschäpe und ihrer beiden Komplizen in Zwickau unter die Lupe genommen. Nach bisherigen Ermittlungen hatte Zschäpe am 4. November 2011 in dem Haus in der Zwickauer Frühlingsstraße 26 Feuer gelegt und eine Detonation ausgelöst, nachdem ihre Komplizen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos nach einem Banküberfall in Eisenach aufgeflogen waren und sich das Leben genommen hatten. Ein 58 Jahre alter Kriminalbeamter der Zwickauer Polizeidirektion schilderte im Ausschuss mit einer Powerpoint- Präsentation detailliert die Ermittlungen zur Brandursache. Die Neuigkeit für die Mitglieder des U-Ausschusses steckte eher im Detail: Denn der Zeuge stellte klar, dass sich der vom Ausschuss seit längerem begehrte Bericht zur Brandursache an seinem Arbeitsplatz in Zwickau befindet. Nach Aussagen der stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Kerstin Köditz (Linke) war bereits vor der Sommerpause und auch später noch einmal ein Beweisantrag zu allen Unterlagen im Zusammenhang mit dem Zwickauer Wohnhaus der Neonazi- Terroristen eingereicht worden, jedoch ohne Erfolg. Das Ausschuss müsse den 717 Seiten umfassenden Bericht nun einsehen, forderte Köditz im Anschluss. Der Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wird für zehn Morde, Sprengstoffanschläge und eine Serie von Überfällen verantwortlich gemacht. Das Terrortrio hatte jahrelang unerkannt in Zwickau gelebt. www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/NSU-Ausschuss-in-Dresden-vernimmt-Brandexperten-artikel9358157.php
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Post by Admin on Nov 16, 2015 18:54:50 GMT 1
Von Hendrik Lasch, Dresden 17.11.2015 Inland Die unbekannte Akte Zwickauer Brandermittler sagt in Sachsens NSU-Ausschuss aus - dem sein schriftlicher Bericht vorenthalten wird Auf 717 Seiten hat ein Ermittler der Polizei beschrieben, was er in den Ruinen des NSU-Verstecks in Zwickau fand. Das Untersuchungsgremium in Sachsens Landtag hat die Akte bisher offiziell nicht erhalten. 505a17a07e5dcc4fa88b550dfe027e12.jpg Bereitschaftspolizisten durchsuchten im November 2011 den Brandschutt am vermuteten Wohnhaus des NSU-Trios in Zwickau. Foto: dpa/Jan Woitas
Es muss ein beeindruckendes Dokument sein: 717 Seiten stark, dazu eine Mappe mit 1088 Fotos und sieben Ordner voll Anlagen. So umfangreich ist der Bericht, in dem der Polizist Frank Lenk seine acht Tage währende Arbeit in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau dokumentiert hat. Dort flog am Nachmittag des 4. November 2011 das Versteck des braunen Terrortrios NSU in die Luft; Lenk wühlte sich später als Brandursachenermittler durch völlig verwüstete Räume und Berge an Schutt. Sein Bericht, an dem er anschließend elf Tage lang arbeitete, ging in mehrfacher Ausfertigung an den Generalbundesanwalt nach Karlsruhe; ein Exemplar blieb in seinem Büro in Zwickau. Dass er die Unterlagen habe, sagte er im Untersuchungsausschuss des sächsischen Landtags - »das war bekannt«.
Im Ausschuss sorgt die Aussage des 58 Jahre alten Brandexperten für Erstaunen. Das Gremium, das im Frühjahr 2015 eingesetzt wurde und an die Arbeit eines ersten Ausschusses anknüpft, forderte im Juni die Behörden des Freistaates schriftlich auf, relevante Unterlagen zu übermitteln. Auf Lenks Bericht wartet man bisher vergebens. In einem Brief aus dem Operativen Abwehrzentrum, den ein Vertreter von dessen Chef Bernd Merbitz unterzeichnete, erfährt das Gremium, der Bericht »liegt uns ... nicht vor«. Vertreter von LINKE und Grünen zeigten sich empört. Erst anlässlich der Befragung Lenks als Zeuge gelangten die Parlamentarier an eine Kurzfassung des Dokuments - die dessen Rechtsbeistand freilich aus dem Internet gezogen hatte.
Dem Bericht und einem fast zwei Stunden währenden Vortrag des Ermittlers ließ sich noch einmal entnehmen, wie aus einem ohnehin bemerkenswerten Brand samt Explosion ein Fall wurde, »mit dem ich vier Jahre später immer noch zu tun habe«, wie Lenk sagte. Detailliert führte er auf, wie sich allein in den Resten der Wohnung elf Waffen fanden, später im Brandschutt dann auch die »Ceska«, mit der die NSU-Terroristen in den Jahren 2000 bis 2006 acht türkisch- und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer getötet hatten. Er fand auch Handschellen, die zur Ausrüstung der in Baden-Württemberg ermordeten Polizistin Michele Kiesewetter gehörten. In der Wohnung lagen zudem Masken, die bei Banküberfällen benutzt wurden, dazu Exemplare der Bekenner-CD des NSU. Insgesamt, sagte Lenz, seien 2250 Spuren gesichert worden.
Der Zwickauer Polizist hat über die Arbeit in der Frühlingsstraße 26 bereits mehrfach ausgesagt, unter anderem im Prozess am Oberlandesgericht München gegen Beate Zschäpe, die mutmaßlich für den Brand verantwortlich war. Im sächsischen Ausschuss ging es insbesondere um die Frage, wie der Tatort direkt nach dem Feuer gesichert wurde. Hintergrund sind Spekulationen, einige Fundstücke könnten nachträglich im Schutt platziert worden sein. Lenk schilderte allerdings, dass er persönlich den Tatort kurz nach der Explosion für alle außer ihm und seine Kollegen sperren und am nächsten Morgen Sperrzäune aufstellen ließ: »Ich gehe davon aus, dass niemand Zugang hatte«, sagte er. Der Brandexperte kann auch plausibel begründet, warum es möglich ist, dass in einer in weiten Teilen verwüsteten Wohnung noch Revolver, Banderolen von Geldbündeln und Zeitungsausschnitte gefunden werden konnten, die augenscheinlich unbeschädigt sind. Bündel von Papier würden in einem Feuer nur äußerlich verkohlt, sagte er; Objekte, die etwa im »Schatten« von Möbeln gelegen hätten, könnten einen Brand relativ intakt überstehen.
Ob Zschäpe diesen legte, um Spuren komplett zu vernichten, kann der Experte nicht sagen. Die NSU-Frau schaffte es, die Wohnung binnen 38 Minuten so in Benzin zu tränken, dass sie großflächig in Flammen aufging und Wände kollabierten. Zugleich sei ein mit Benzin angefachter Brand indes unkontrollierbar, sagte Lenk: »Sie sehen ja, dass wir trotzdem über 2000 Spuren sichern konnten.«
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Post by Admin on Nov 16, 2015 18:57:01 GMT 1
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Post by anmerkung on Nov 16, 2015 21:11:35 GMT 1
Wann haben denn diese Ermittlungen stattgefunden?
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Post by Deleted on Nov 17, 2015 10:58:27 GMT 1
www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/Die-unversehrten-NSU-Spuren-im-Brandschutt-artikel9358193.php Die unversehrten NSU-Spuren im Brandschutt Sachsens Ausschuss zum NSU-Terror nahm sich gestern offener Fragen an - etwa der des "unbrennbaren" Schwarzpulvers. Von Jens Eumann erschienen am 16.11.2015 Dresden. Wie kann es sein, dass im Brandschutt einer explodierten Wohnung ein Glas mit kiloweise Schwarzpulver gefunden wird - von Feuer und Hitze unberührt? Wie kommt es, dass in einem ausgebrannten Zimmer der Unterschlupfwohnung der mutmaßlichen Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) eine unversehrte Jogginghose auftaucht. EineJogginghose, die man anhand von DNA Uwe Mundlos zuordnet und der Blutspritzer der 2007 in Heilbronn erschossenen Polizistin Michèle Kiesewetter anhaften. Letzteres macht die Hose für die Bundesanwaltschaft zum finalen Beweis für die Täterschaft von Mundlos und Uwe Böhnhardt am Heilbronner Mord. Mit solch offenen Fragen befasste sich gestern in Dresden der Untersuchungsausschuss des Landtags zum Terror-Netzwerk NSU. Die Parlamentarier gingen augenscheinlichen Widersprüchen nach, auf denen die derzeit weitestgreifenden Verschwörungstheorien fußen. In puncto Unversehrtheit klärte der als Zeuge geladene Brandermittler Frank Lenk den Ausschuss auf: Zwar hätten zur Zeit des Brandes im ersten Obergeschoss des Hauses Frühlingsstraße 26 in Zwickau Temperaturen zwischen 700 und 1000 Grad geherrscht. So beschrieb es der Kriminalbeamte, der die Branduntersuchungen geleitet hatte. Doch herrschten solche Temperaturen eben nicht an jeder Stelle. Ebenso wenig erreichten lodernde Flammen jede Spur. Lenk zeigte Fotos von unversehrtem Schuhwerk aus einem Schrank im Vorsaal der Wohnung. Viel hänge vom Aufbewahrungsort ab. Der Schuhschrank hielt Schaden vom Inhalt fern. Beim Schwarzpulver hänge es davon ab, ob das Behältnis Flammen und Druckwelle ausgesetzt gewesen sei oder im Schatten anderer Trümmer gestanden habe. Das Glas wurde später im Brandschutt vorm Haus entdeckt. Die unversehrte Jogginghose erklärte Lenk damit, dass sie sich in einem Stapel Wäsche befunden haben müsse, in dessen Mitte die Flammen sie nicht erreichten. Er bemühte einen Vergleich: Selbst ein Stapel Zeitungen in flammender Umgebung verbrenne nicht gleichmäßig. "Sondern nur die äußere Hülle", so Lenk. Zuunterst oder innen liegende Zeitungen blieben unversehrt, erklärte der Brandermittler, der auf 30 Jahre Berufserfahrung zurückblickt. Er sei am Brandtag, dem 4. November 2011, ab 19 Uhr am Brandort gewesen. Gegen 22 Uhr sei der um 15.08 Uhr gemeldete Brand gelöscht gewesen. Ab 2 Uhr nachts habe er nur noch einem Kollegen und sich selbst Zutritt zur Ruine erlaubt. Ob es auch Unbefugten möglich gewesen wäre, ins Gebäude zu gelangen und die Spurenlage zu verändern? In diese Richtung gingen die Fragen gleich mehrerer Ausschussmitglieder. Lenk hielt das für unmöglich. Am Folgetag sei zur Absperrung ein Bauzaun ums Gebäude herum errichtet worden. Und vom Brand an hätten mehrere Polizisten das Gebäude rund um die Uhr bewacht - schon wegen der Schaulustigen. Die polnische Pistole vom Typ Radom Vis habe er selbst entdeckt - am Tag eins nach dem Brand in einem der Schlafzimmer, so Lenk. Die Waffe stellte sich später als jene heraus, mit der die Polizistin Kiesewetter in Heilbronn erschossen worden war. Die Ceska, Tatwaffe der Mordserie an neun ausländischen Kleinunternehmern, fand man am sechsten Tag der Spurensuche, unter dem Brandschutt vor dem Haus.
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Post by Admin on Jan 7, 2016 5:37:19 GMT 1
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Post by Deleted on Jan 7, 2016 8:23:28 GMT 1
Angesichts der Anzahl der Straftaten wird es höchste Zeit mit dem inszenierten Nazischwindel aufzuhören. Und die Staatsschläger zurück zu ziehen. Und die Überwachung von verdächtigen Gruppen zu intensivieren. Ich meine, die Überwachung ALLER verdächtiger Gruppen. Da darf kein Rumgeheule beachtet werden. Es gibt keine Täter erster oder zweiter Klasse. Naturschutz darf nicht als Sonderrecht beansprucht werden, um der Bestrafung zu entgehen. Der Bumerang ist gestartet.
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Post by taucher on Jan 8, 2016 18:06:24 GMT 1
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Post by Deleted on Jan 26, 2016 14:25:38 GMT 1
www.l-iz.de/politik/sachsen/2016/01/innenpolitischer-sprecher-der-gruenen-will-wissen-warum-der-lagefilm-der-zwickauer-polizei-fuer-den-brandtag-vernichtet-wurde-124062Was passierte am 4. November 2011 in Zwickau? Innenpolitischer Sprecher der Grünen will wissen, warum der Lagefilm der Zwickauer Polizei für den Brandtag vernichtet wurde Man hört nicht viel aus dem zweiten NSU-Untersuchungsausschuss im sächsischen Landtag. Ein Grund dafür ist auch, dass für das Agieren sächsischer Ermittler mittlerweile wichtige Unterlagen fehlen. Die meisten Akten des Verfassungsschutzes wurden gleich nach dem Bekanntwerden des NSU systematisch vernichtet. Erst 2012 beendete ein Stopp diese Vertuschungsarbeit. Aber bei der Polizei hat man davon wohl nichts mitbekommen. Das wurde am 14. November 2015 im zweiten eingesetzten NSU-Untersuchungsausschuss deutlich, als der Zeuge Kay-Uwe M. erklärte, er habe sich in Vorbereitung der Sitzung „nicht mit dem Lagefilm des Polizeireviers Zwickau zum 04.11. und 05.11.2011 auf die Vernehmung vorbereiten können, da Lagefilme nach zwei Jahren vernichtet werden und auch diese nicht mehr vorhanden waren.“ Am 4. November 2011 hatten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt die Sparkasse am Nordplatz in Eisenach überfallen. Es war der 14. Banküberfall, der den beiden Rechtsterroristen zugeschrieben werden konnte. Doch diesmal ging ihr übliches Vorgehen schief, möglicherweise auch, weil die Polizei gewarnt war und das Gebiet in kurzer Zeit mit starken Kräften abriegeln konnte. Die Flucht war den beiden Kriminellen also abgeschnitten. Aber bis heute ist es ungeklärt, was tatsächlich in dem von ihnen angemieteten Wohnwagen geschah, in dem die beiden dann erschossen aufgefunden wurden. Der Umgang der thüringischen Polizei mit dem Wohnwagen gibt genauso Rätsel auf wie das Einkassieren der Brandortfotos der Feuerwehr (im Wohnwagen war noch Feuer gelegt worden) durch die Polizei und ihr spurloses Verschwinden. Manches deutet darauf hin, dass das Auffliegen des Terror-Trios nicht ganz so ungeplant geschah, wie oft behauptet wurde. Und der Thüringer Untersuchungsausschuss, der sich mit den Vorgängen in Eisenach besonders ausgiebig beschäftigt hat, formulierte erhebliche Zweifel an der Selbstmordthese der Polizei. Ein wesentliches Indiz dafür, dass wesentliche Behörden da einiges zu vertuschen hatten, ist auch die sofort angelaufene systematische Aktenvernichtung – nicht nur beim sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz, sondern auch beim Bundesamt. Und jedes Mal, wenn seitdem die Rolle der Verfassungsschützer (die auch mehrere V-Männer im direkten Umfeld des NSU-Trios abschöpften und bezahlten) beleuchtet werden soll, stellt nicht nur Richter Manfred Götzl am Münchner Oberlandesgericht fest, dass entweder die Zeugen erstaunlich vergesslich sind, von nichts wissen oder gar nichts sagen dürfen und Akten sowieso nicht zur Verfügung stehen. Was den innenpolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion im Sächsischen Landtag, Valentin Lippmann, am 14. November verblüffte, war die Tatsache, von Zeuge Kay-Uwe- M. zu erfahren, dass auch die Zwickauer Polizei keine Unterlagen mehr zu den entscheidenden Tagen 4. und 5. November 2011 hat. „Auf Nachfrage sagte er, er habe keine Kenntnis vom 2012 verhängten Aktenvernichtungsstopp des Innenministeriums“, merkt er in einer Anfrage an. Was schon verblüfft. Denn in Zwickau war das Jenaer Terror-Trio ja zuletzt untergetaucht. Knapp dreieinhalb Stunden nach den Vorfällen in Eisenach setzte Beate Zschäpe die jahrelange gemeinsame Wohnung des Trio in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau-Weißenborn in Brand und machte sich anschließend auf eine Reise durch halb Deutschland, auf der sie wohl auch die diversen Umschläge mit dem NSU-Bekennervideo auf den Weg brachte. Und auch der sächsische Untersuchungsausschuss hat sich mit der Frage beschäftigt: Was geschah genau am 4. November in Zwickau? Mit wem hatte Beate Zschäpe an dem Tag Kontakt? Mit wem hat sie telefoniert? Und was fand die Polizei vor, als sie zur Brandstelle kam? Irgendetwas muss ja in den Protokollen des Tages festgehalten sein. Und Lippmann fragt sich nun, ob die Zwickauer Polizei überhaupt über das Aktenlöschungsmoratorium informiert wurde. Und so ganz will er auch nicht glauben, dass Lagefilme aus Polizeirevieren und Polizeidirektionen einfach so nach zwei Jahren gelöscht werden. Erst recht, wenn sie solche brisanten Tage wie den 4. November 2011 enthalten. Seine Fragen hat er jetzt an die Landesregierung gestellt. Antworten müsste vom Amt her der Innenminister. www.l-iz.de/wp-content/uploads/2016/01/6_drs_3739_0_1_1_.pdf
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Post by Deleted on Jan 26, 2016 14:49:38 GMT 1
"Die meisten Akten des Verfassungsschutzes wurden gleich nach dem Bekanntwerden des NSU systematisch vernichtet."
Falsch. In den Kreisen wirft man zwei Dinge niemals weg: Penunze und Erpressungsmaterial. Muss heißen "Die meisten Akten des Verfassungsschutzes wurden gleich nach dem Bekanntwerden des NSU systematisch umgeparkt." No control, absolute fun. Staat im Staat. Alles kleine Gaufürsten.
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Post by Admin on Jan 26, 2016 16:35:13 GMT 1
2012 hatte den Film längst das BKA. Bin mal auf die Antwort gespannt.
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Post by Admin on Feb 2, 2016 7:38:49 GMT 1
Julischka @julischka_C 15 Std.Vor 15 Stunden Der Vorsitzende stellt gerade fest, dass zu wenig Abgeordnete im Saal sind. Die Vernehmung muss unterbrochen werden. Unglaublich. #NSU twitter.com/Julischka_Cabsolute HAMMER tweets. Kindermann eingeflogen!!! am 5.11.2011. was der wohl dabei hatte?
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Post by anmerkung on Feb 2, 2016 9:22:20 GMT 1
Der NSU Untersuchungsausschuss tritt in die Zeugenvernahme des Kriminalbeamten Thomas M. ein. Er war am 4.11. in der Frühlingsstraße.
Zeuge M.: Ich war vor Ort und wurde vom Kriminaldauerdienst über Stand informiert. Die Frau in zerstörter Wohnung habe Dienelt geheißen
Zeuge M: Mir wurde auch eine Handynummer der Frau Dienelt bekannt. Zurück auf Dienststelle, wurde weiteres Vorgehen vereinbart
Zeuge M: Als ich bereits zu Hause war, informierte mich Brandursachenermittler noch vor 23 Uhr über gefundenen Bezinkanister
Zeuge M: Es kann sein, dass ich Sonnabend Kenntnis davon bekam, dass ein Wohnmobil ausgebrandt war, dass zuvor in der Frühlingsstr. war
Zeuge M: Am Sonnabend meldete sich der Rechtsanwalt des Dienelt und schilderte, dass sein Mandant die Wohnung nur untervermietet habe
Zeuge M: Am Sonntag erschien Dienelt mit Anwalt auf der Dienststelle. Die Vernehmung führte ein anderer Kollege.
Zeuge M: Bereits am Telefon hat Rechtsanwalt mitgeteilt, dass Untermieter Burkhardt, ein Gerry und eine Frau mit schwarzen Haaren seien
Zeuge M: Dienelt habe ich nicht selbst vernommen. Ich hatte nur koordinierende Funktion. Meine Erkenntnisse bezog ich aus Telefonat
Zeuge M: In Frühlingsstr. waren Schutzpolizei, Brandursachenermittler, Kriminaldauerdienst, Kriminaltechnik, Bereitschaftsgruppe Kripo
Zeuge M: Ich war so zwischen 15:30 und 19:30 vor Ort. Wann mir die Handynummer der Dienelt mitgeteilt wurden, weiß ich nicht
Zeuge M: Wer versucht hat, Kontakt mit der Handynummer aufzunehmen, weiß ich nicht. Ich war es nicht
Zeuge M: Von der Ortung des Handys der Dienelt hatte ich keine Kenntnis
Zeuge M: Ich vermute, dass ich die Informationen zu den Ereignissen in Thüringen vom Führungsstab hatte. Definitiv nicht direkt aus Th
Zeuge M: Ich hatte keinen Kontakt zu Beamten anderer Länder. Mir sind auch vor Ort keine aufgefallen
Zeuge M: Nachdem der GBA übernommen hatte, war ich in Ermittlungen nicht mehr eingebunden. Wir hatten neue Fälle
Zeuge M: nach Vorhalt der Akte: Ich habe offenbar die Auswertung von Datenträgern veranlasst, aber ich kann mich nicht erinnern
Die Vernehmung des Zeugen M. wird geschlossen. Weiter geht es 13.00 Uhr sachsen
Jetzt erfolgt die Zeugenvernahme des Zeugen P. im NSU Untersuchungsausschuss in Sachsen.
Zeuge P: Übergabe der Ermittlungen an BKA war für 12.11. bestimmt
Zeuge P: Ich bekam das erste Mal am 11.11. Kenntnis von Gruppe NSU. Aufgrund der Auswertung der Videos.
Zeuge P: Meinen Dienst an der PD Zwickau trat ich erst am 1.11.2011 an. Ich war bis zum 7.11. Leiter der Ermittlungen
Zeuge P: Später war ich stellvertretender Leiter der Ermittlungsgruppe und bis 2012 als Verbindungsbeamter ans BKA abgeordnet
Nach kurzer Pause erklärt der Zeuge P: Ich habe noch nie vor einem Gremium/Gericht ausgesagt (Das erklärt das Mitteilungsbedürfnis)
Der Zeuge P. berichtete sehr detailiert über die Auffindesituation in der Frühlingsstr. und den ersten Ermittlungen vor Ort. Nix Neues
Zeuge P: Ein vager Verdacht zum Zusammenhang der Ceska-Morde gab es bereits am 8.11. nachmittag nach Auffinden der Zeitungsarktikel
Zeuge P: Sonntag (6.11.) früh gegen 8:00 Uhr bekamen wir Kenntnis von Zusammenhang mit Mord in Heilbronn
Klar wurde Zusammenhang mit Ceska-Morden am 10.11. nach Auswertung der Waffe
Zeuge P: Ca. 15:10 waren die ersten Kräfte der Schutzpolizei vor Ort. Ab 15:13, denke ich, war der Tatort durchgehend unter Kontrolle
P: Verbindungsbeamter aus Th. kam am 5.11. Dass er vom Staatsschutz war, hat uns gewundert, aber wir kannten Hintergründe noch nicht
Zeuge P: Aufgrund der Erkenntnisse über Mundlos und Co. am 5.11. haben wir Verbindungsbeamten des LKA, Bereich Staatsschutz gefordert
Zeuge P: Die Einweisung der Polizeischüler erfolgte durch die Tatortgruppe vor Ort, nicht durch mich
Zeuge P: Um 17:39 Uhr wurde Handynummer der Frau Dienelt durch Nachbarn bekannt und im Umkreis von 500m geortet
Zeuge P: Es gab eine zweistellige Anzahl von Anwahlversuchen durch Kollegen. Zwei Diensthandys: Einsatzzug und Kriminaldauerdienst
Der Zeuge P. listet alle Telefonnummern auf, von denen aus versucht wurde, dass Handy von Zschäpe anzurufen, einschl. Nutzer
Zeuge P: Um 18:07 erfolgte kurze WE-Meldung an Innenministerium Sachsen
Zeuge P: Fasst die Aussagen der Nachbarin H. zusammen. Sie hatten Zschäpe zuletzt am Haus gesehen
Zeuge P berichtet von der Befragung der ehem. Nachbarin der Zschäpe, Frau J., die ihr eine Prepaidhandy zur Verfügung gestellt hat
Zeuge P: Der Brandursachenermittler hat den Tatort bereits vor Freigabe durch Feuerwehr begutachtet und dabei Bezinkanister gefunden
Zeuge P: Nach Aussage der Feuerwehr lag der Kanister erst im Eingangsbereich der Tür und wurde mit dem Fuß vor die Tür gekickt
Zeuge P: Gegen 23 kam Nachbar H. von Nachtschicht & berichete Beamten vor Ort, dass Wohnmobil von Eisenach habe in der Straße geparkt
Jetzt wird es komisch: Der Zeuge P zeigt Bilder von den toten Uwes. Die habe er aus dem Internet. Eigene Wahrnehmung? Null
Zeuge P: Am 5.11. wurde gesamter Tatort mit Zaun abgesperrt. In der Erstbegehung wurden bereits erste Waffen gefunden
Zeuge P: Am 5.11. um 9:50 kamen Infos zur Bildung der Soko Capron. Zwickau suchte weiter nach Frau Dienelt und fand die echte Dienelt
Zeuge P: Die echte S.Dienelt aus Stollberg sagte 11:08 aus, dass sie noch nie in Zwickau war. Keine Verwandtschaft mit Mathias Dienelt
Zeuge P: Erste Verbindung zur SOKO Capron um 12:10. Dass ein Phantombildzeichner aus Stuttgart eingeflogen wurde, kam uns komisch vor
Zeuge P: In Sachsen war kein Phantombildzeichner verfügbar
Zeuge P: Mit Kollegen aus Eisenach haben wir uns dann erstmal nicht mehr so kollegial verstanden, weil er uns keine Infos geben wollte
Zeuge P: Nach Intervention durch Polizeileitung klappte es besser und wir bekamen am 5.11. gg. Mittag erste genauere Infos zu Eisenach
Zeuge P: Wir haben dann erstmals von Zschäpe gehört und Fotos angefordert. Wir bekamen Fahndungsplakat aus 1997 (Theaterbombe)
Zeuge P: Wir haben Fotos ausgeschnitten und Nachbarn vorgelegt. Die meisten erkannten darin die Bewohner der explodierten Wohnung
Zeuge P: Weitere Informationen trafen am Morgen des 6.11. ein: Waffen im Wohnmobil, Anruf der Zschäpe bei Eltern von Uwes etc
Zeuge P hat offensichtlich Wahrnehmungen zu Banküberfällen des NSU. Nicht. Schwierige Zeugenaussage.
Kleine Exkurs zum echten falschen Personalausweis des Böhnhardts, ausgestellt auf Burkhardt und Ausführungen zu dessen Lebenswandel
Nach kurzer Unterbrechung fährt der Zeuge P. mit seinem Referat fort. In eine Fragerunde konnte noch nicht eingetreten werden
Zeuge P: Am 7.11. wurde die Ermittlungsgruppe "Frühling" gebildet und zeigt Organigramm und Foto der 20-köpfigen Gruppe
Zeuge P: am 8.11. um 8:49 Uhr meldete sich Zschäpe in Jena
Der Zeuge P. zeigt den Weg Zschäpes in die Innenstadt. Am Platz der Völkerfreundschaft hat der Hund die Spur verloren
Der Zeuge P beschreibt die Baumaßnahmen zur Verdeckung der Größe der Wohnung. Katzenbetreuerin kannte nur eine Ein-Raum-Whg
Zeuge P: Wir haben dann das Ringen um Frau Zschäpe gewonnen und konnten sie zur Vernehmung nach Zwickauf verbringen
Zeuge P: Zschäpe hat keine Aussage gemacht, hat Speichelprobe abgegeben, den Uwes nachgetrauert & gesagt, sie würde gern ihre Oma sehen
Zeuge P: Die Schusswaffe mit Schalldämpfer wurde am 9.11. gefunden und per Hubschrauber zum BKA gebracht
Zeuge P: Am 10.11. war klar, dass Ceska Tatwaffe zu 8 Morden war
Zeuge P: Insgesamt wurden 2,5 kg Explosivgemisch, 11 Waffen und diverse Munition gefunden
Zeuge P: Am 10.11. wurden Schreiben mit DVDs an diverse Organisationen etc. gesichtet. Auch Rechner mit Vorversion des Videos
Der Vorsitzende stellt gerade fest, dass zu wenig Abgeordnete im Saal sind. Die Vernehmung muss unterbrochen werden. Unglaublich
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Post by Deleted on Feb 12, 2016 11:07:30 GMT 1
www.l-iz.de/politik/sachsen/2016/02/lagefilm-des-polizeireviers-zwickau-zum-brand-der-nsu-wohnung-ist-wohl-wichtiger-als-der-innenminister-glauben-machen-will-126119Ein Löschmoratorium mit großen Löchern Lagefilm des Polizeireviers Zwickau zum Brand der NSU-Wohnung ist wohl wichtiger, als der Innenminister glauben machen will Über den gelöschten Lagefilm der Zwickauer Polizei vom 4. und 5. November 2011, als in der Zwickauer Frühlingsstraße das Haus in die Luft flog, in dem die drei Jenaer Rechtsextremisten Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe gelebt hatten, haben wir schon berichtet. Die Löschung aber ist nicht ganz so harmlos, wie der Innenminister glauben mache, kommentiert jetzt Valentin Lippmann. Ob der Lagefilm vielleicht noch beim BKA existiert, ist offen. Aber dass im NSU-Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtages nicht darauf zurückgegriffen werden konnte, bestärkt den innenpolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion Valentin Lippmann in seinem Verdacht, dass nach dem Bekanntwerden der Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im November 2011 in Sachsen möglicherweise mehr Daten gelöscht worden sind, als bisher bekannt. Diese Vermutung werde durch die Antwort des Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf Lippmanns Anfrage zum Lagefilm von 2011 bestärkt. „Das Ausmaß der gelöschten Daten im Zusammenhang mit dem NSU ist offenbar größer als bisher angenommen“, sagt Lippmann, der für die Grünen auch als Obmann im Untersuchungsausschuss sitzt. „Zwar hatte das Innenministerium auch wegen des Drucks der Öffentlichkeit im Juli 2012 ein Löschmoratorium verhängt. Dies erstreckte sich aber offensichtlich nicht auf alle Dateien. Damit aber nicht genug. Den Verlautbarungen des Innenministers nach ist das erlassene Löschmoratorium auch nicht allen Polizeibeamten bekanntgegeben worden. Es ist daher anzunehmen, dass noch weitere Unterlagen von unwissenden Polizeibediensteten gelöscht wurden.“ So ist der Lagefilm des Polizeireviers Zwickau vom 4. und 5. November 2011 – aus dem alle konkreten Zeiten und Informationen zu den ersten Ermittlungen zum Brand in der Frühlingsstraße hervorgehen – nach zwei Jahren automatisch gelöscht worden, ohne dass zuvor eine Sicherung des Inhaltes vorgenommen wurde. Ein Zeuge vor dem NSU-Untersuchungsausschuss hatte in der Sitzung am 14. November 2015 erklärt, er habe sich deshalb nicht umfassend auf seine Vernehmung vorbereiten können. Von einem Löschmoratorium habe er keine Kenntnis gehabt. Dem Ausschuss liegt lediglich ein anderer Lagefilm des Führungs- und Lagezentrums der Polizeidirektion Zwickau vor, der jedoch nicht die Detailtiefe des Lagefilms des Reviers besitzt. „Nun fehlen wichtige Unterlagen zur Aufklärung im Untersuchungsausschuss. Anders als der Innenminister uns glauben machen will, sind die Lagefilme für die Aufklärung der Versäumnisse der Staatsregierung gerade nicht ‚entbehrlich‘“, kritisiert Lippmann. „Der dem Untersuchungsausschuss vorliegende Lagefilm der Polizeidirektion Zwickau beispielsweise ist das einzige Dokument, das konkrete Zeitangaben enthält. Nur so kann der Untersuchungsausschuss überhaupt rekonstruieren, wann welche Informationen zu welchen Erkenntnissen eingingen. Gerade die Frage nach dem Anruf auf dem Handy von Beate Zschäpe ließ sich mit dem Lagefilm gut eingrenzen.“ Bis heute sind viele Details rund um den 4. November 2011 nicht wirklich geklärt – angefangen von der tatsächlichen Fundort-Situation, die Feuerwehr und Polizei vorfanden, nachdem in Eisenach der Wohnwagen geöffnet wurde, in dem Mundlos und Böhnhardt tot aufgefunden wurden, bis hin zu den parallelen Abläufen in der Wohnung der drei Untergetauchten, wo Beate Zschäpe ausharrte, diverse Anrufe tätigte und irgendwann über die Vorfälle in Eisenach informiert worden sein muss, was dann die Kette ihrer Handlungen auslöste, die im Sprengen der Wohnung und der Flucht dann ihren Gipfel fanden. Da ist dann schon entscheidend, wann die Polizei vor Ort welche Informationen bekam und wann sie reagierte. „Ich fordere Minister Ulbig auf, das Löschmoratorium endlich bis in die unterste Verwaltungsebene bekannt zu geben und zu verhindern, dass weitere für die Aufklärung relevanten Daten gelöscht werden. Zudem hat der Innenminister dem Untersuchungsausschuss umfassend darüber Auskunft zu geben, welche Daten in welchen Dateien gelöscht wurden“, fordert Lippmann, sichtlich misstrauisch, was die Einhaltung der Löschmoratorien betrifft. Wobei wohl die wichtigsten Aktenbestände, vor allem im Landesamt für Verfassungsschutz, längst zwischen dem 4. November 2011 und dem Juni 2012 vernichtet worden sind. Und irgendwie scheint es gerade im Bereich der Polizei auch noch später eine Grauzone gegebenen zu haben. Denn das Löschmoratorium wurde zwar am 10. August 2012 per elektronischer Hausmitteilung an alle Beschäftigten des Landesamtes für Verfassungsschutz bekanntgemacht. Auch für den Bereich der Justiz konnte der Minister in seiner Antwort an Lippmann konkrete Daten der Bekanntmachung mitteilen. Allein für den gesamten Bereich der Polizei wurden keine solch konkreten Angaben gemacht. Es wurde lediglich auf einen Erlass verwiesen, ohne Angabe auf welchem Weg und an welche Stellen er bekanntgemacht wurde. Und da wird der Abgeordnete natürlich misstrauisch. Die Fragen von Valentin Lippmann.www.l-iz.de/wp-content/uploads/2016/01/6_drs_3739_0_1_1_.pdf
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