Dr. Hans-Joachim Hölle
in den Steinäckern 10
63517 Rodenbach
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Offener Brief (per E-Mail sowie zusätzlich per Einschreiben)
Herrn MdB Ansgar Heveling
Vorsitzender im Innenausschuss des Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Sehr geehrter Herr Heveling,
am 04.12.2015 berichtete die Süddeutsche Zeitung über einen Verdacht der Strafvereitelung im Amt: Führungskräfte des bayerischen Landeskriminalamts sollen Straftaten eines Mitglieds der als kriminell eingestuften Rockergruppe "Bandidos" vertuscht haben. Es sollen "keine schlafenden Hunde geweckt werden", heißt es laut SZ in einem in der Führungsebene des LKA kursierenden Papier ( siehe:
www.sueddeutsche.de/bayern/vorwuerfe-gegen-lka-beamte-die-unglaubliche-geschichte-eines-ehemaligen-v-manns-1.2767759 ).
In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen Punkt meines nachstehend aufgeführten (bisher nicht beantworteten) Briefes an Herrn MdB Wolfgang Bosbach zum Fall "Matthias Frey" näher eingehen:
Rudolf Frey, ehemaliger ranghoher Beamter der Stadt Bamberg, wiederholte am 15.11.2001 bei der Staatsanwaltschaft Bamberg eine frühere Strafanzeige seines in der JVA Bamberg inhaftierten Sohnes Matthias gegen ein damals noch nicht namentlich benanntes Mitglied des Chapters Bamberg der Rockergruppe "MC Bats" wegen Beihilfe zum Mord. Die Strafanzeige wurde mit Bescheid vom 04.03.2002 von der Oberstaatsanwaltschaft Bamberg mit fadenscheinigen Argumenten abgewiesen ( vgl. Dokumente auf Homepage der Familie Frey unter
matthiasfrey.blogspot.de/p/blog-page_59.html ).
Bei der Rockergruppe "MC Bats" handelte es sich um eine als kriminell einzustufende Organisation, eine sogenannte „Outlaw Motorcycle Gang“ (OMCG) bzw. "1%er" Rockergruppe. Im bayerischen Verfassungsschutzbericht 2006 wurde von dem im Januar 2006 erfolgten "Patch Over" der deutschen Sektion des "MC Bats" durch die ebenfalls als kriminell geltende Rockergruppe "MC Trust" berichtet; ein Bildbericht über die entsprechende Fusionsfeier ist unter
www.trustmc-munich.de/presse.html zu finden. Laut Bayerischem Verfassungsschutzbericht 2010 (Zitat) "veränderte sich die Rockerstruktur in Bayern im Juli gravierend: Von den 32 Chaptern des Trust MC lösten sich nach internen Differenzen über zehn Ortsgruppen auf. Große Teile der ehemaligen Mitglieder schlossen sich entweder dem Hells Angels MC oder dem Bandidos MC an. Der Trust MC hat hierdurch erheblich an Bedeutung verloren; gleichzeitig wurden die Positionen des Hells Angels MC und des Bandidos MC durch den personellen Zuwachs gestärkt" (
www.landkreis-fuerth.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/vsbericht_2010_06.pdf ). Die frühere Ortsgruppe Bamberg des "MC Bats" firmierte aber (ab 2006) zumindest bis 2012 als Chapter Bamberg des "Trust MC" (siehe Beantwortung der Anfrage des Abgeordneten Florian Streibl vom 04.09.2012 betreffend "Aktivitäten krimineller Motorradclubs in Bayern" durch Staatsminister Joachim Herrmann unter
www.florian-streibl.de/new/images/anfragen/wahlperiode_1/frage227.pdf ). Auf der aktuellen Internetseite des "Trust MC" wird das Chapter Bamberg nicht mehr gelistet. Die Einstufung der "MC Bats"-Nachfolgeorganisation "MC Trust" als OMCG geht u.a. auch aus dem VGH-Urteil 21 B 12.964 (siehe Punkte 31/33 unter
www.vgh.bayern.de/media/bayvgh/presse/pm_2013-11-29964.pdf sowie den Verfassungsschutzinformationen Bayern 1. HJ 2014 (
www.stmi.bayern.de/assets/stmi/sus/verfassungsschutz/textblatt_hj_2014_ok_-_rocker_.pdf ) hervor.
Bei dem Mitglied der demnach als kriminell einzustufenden Rockergruppe "MC Bats” des Chapters Bamberg, gegen welches sich die oben genannte Strafanzeige richtete, handelt es nach heutigen Erkenntnissen der Familie Frey um Günter Schmidt, den Fahrer des ehemaligen Bamberger OB Paul Röhner.
Die Mitgliedschaft von Günter Schmidt im "MC Bats" und seine Funktion als Fahrer des Bamberger Oberbürgermeisters geht zweifelsfrei aus diesem Nachruf (
www.angelfire.com/bc/BambergCrew/memory.html ) hervor:
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Zusammenfassend ergeben sich demnach hierbei folgende Fakten :
Ein ranghoher Politiker, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg und Träger des Bundesverdienstkreuzes sowie zahlreicher weiterer Orden und Ehrenzeichen (Paul Röhner) hat als Fahrer seines Dienstwagens ein Mitglied (Günter "Johnny" Schmidt) eines als kriminell einzustufenden und vom Verfassungsschutz beobachteten Rockerclubs (MC Bats) beschäftigt.
In diesem Umfeld wurden im August 1995 zwei Tötungsdelikte (F.Appel/L.Vacca) verübt, für die Matthias Frey im Juni 1996 vom Landgericht Bamberg unter Ignorierung zahlreicher entlastender Beweise zu lebenslanger Haft unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt wurde und für die er noch heute in der JVA Bayreuth inhaftiert ist.
Günter "Johnny" Schmidt ist dann am 28.02.2000 unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen.
Die Oberstaatsanwaltschaft Bamberg hat entsprechende Strafanzeigen der Familie Frey mit fadenscheinigen Argumenten abgewiesen – andernfalls hätte sie auch gegen sich selbst, vor allem gegen ihren damaligen Chef, Herrn Leitenden Oberstaatsanwalt Theodor Müller-Daams, dem die Familie Frey massive Manipulationen (siehe:
matthiasfrey.blogspot.de/p/der-leitende-oberstaatsanwalt-losta.html ) bei den Ermittlungen in der Causa “Appel/Vacca” vorwirft, ermitteln müssen.
Es ist anzunehmen, dass das unsere Staatsorgane kompromittierende Wissen um diese Vorgänge durch "Patch Overs" und Mitgliederfluktuationen in der (international organisierten) kriminellen Rockerszene (und eventuell auch bei Organisationen, die diese Rockerszene über V-Männer etc. beschatten) verbreitet ist.
In der Hoffnung, dass dieser Brief dazu beiträgt, "schlafende Hunde" zu wecken
verbleibe ich in Erwartung einer Stellungnahme
mit freundlichen Grüßen
H.J.Hölle
Anmerkungen:
Sie erhalten dieses Schreiben auch postalisch als eingeschriebenen Brief.
Der nachstehende offene Brief an Ihren Kollegen Herrn Wolfgang Bosbach ist inzwischen u.a. auf der Homepage der Familie Frey (
matthiasfrey.blogspot.de/p/blog-page_22.html ) sowie beim Arbeitskreis NSU (
sicherungsblog.wordpress.com/2015/11/14/was-war-denn-nun-mit-der-ceska-83-samt-schalldaempfer-im-heuhaufen-herr-frey/ ) gepostet.
In jüngster Zeit hat z.B. der Journalist Michael Kasperowitsch über den Fall Matthias Frey berichtet ( siehe:
www.nordbayern.de/region/lauf/laufer-seit-20-jahren-unschuldig-im-gefangnis-1.4783354 bzw. Homepage der Familie Frey unter
matthiasfrey.blogspot.de/p/blog-page_16.html ).
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From: Hans-Joachim Hoelle
Sent: Friday, November 13, 2015 6:11 PM
To: Wolfgang Bosbach
Cc: pressestelle@erzbistum-muenchen.de ; Heinrich Bedford-Strom ; nsu-leaks@gmx.de
Subject: Liegt der NSU-Schlüssel in Bamberg?
Dr. Hans-Joachim Hölle Rodenbach, den 13.11.2015
in den Steinäckern 10
63517 Rodenbach
Offener Brief (Per E-Mail) an
Herrn
MdB Wolfgang Bosbach
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Sehr geehrter Herr Bosbach,
In Ihrer Funktion als Vorsitzender des Bundestags-Innenausschusses haben Sie sich intensiv mit der Arbeit der "NSU"-Untersuchungsausschüsse von Bundestag und Bundesländern bzw. mit den "Merkwürdigkeiten" bei den "NSU"-Ermittlungen befasst. Möglicherweise wurden Sie dabei über einen Fall nicht unterrichtet, der seit einigen Monaten im Forum "NSU Leaks des AK NSU" (verwaltet von der Ihnen bekannten "Arbeitsgruppe NSU" ) diskutiert wird (
nsu-leaks.freeforums.net/thread/364/zusammenhang-zwischen-fall-matthias-morden?page=2 ) - nämlich den Fall "Matthias Frey".
Im Juni 1996 wurde der damals 28-jährige Matthias Frey wegen Mordes z.N. Lucia Vacca und Totschlags z.N. Frank Appel unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld zu lebenslanger Haft verurteilt. Matthias Frey ist nunmehr seit 19 Jahren in der JVA Bayreuth inhaftiert und beteuert seine Unschuld. Alle Bemühungen, eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu erreichen, waren vergebens. Sein Vater Rudolf Frey, behauptet öffentlich, sein Sohn sei das Opfer eines von Politik, Polizei und Justiz unterstützten Komplotts geworden. Er benennt als Verantwortlichen dieses Komplotts den früheren Oberbürgermeister der Stadt Bamberg Paul Röhner (gest. 24.12.2014) im Zusammenhang mit dessen angeblichen Drogenhandels- und Waffengeschäften und spricht zudem von mysteriösen Todesfällen (u.a. Günter Schmidt, Fahrer und Vertrauter des angeblich selbst drogenabhängigen OB Röhner unmittelbar vor dessen angekündigtem Geständnis) - siehe z.B. Passage zwischen der 37. und 45. min des Videos unter
www.meinungsverbrechen.de/podiumsdiskussion-justizopfer-in-bayern (Podiumsdiskussion “Justizopfer in Bayern am 06.03.2014 in Bayreuth, u.a. mit Gustl Mollath).
Herr Frey ist wegen dieser ungeheuerlichen Beschuldigungen nie belangt (z.B. nach § 164, 187 StGB etc.) worden. Anfragen hierzu meinerseits bei Politikern wurden nicht beantwortet. Im Juni 2015 hat der Arbeitskreis NSU über Prof. Dr. Andreas Wittmann Kontakt mit Familie Frey aufgenommen und dabei erfahren, dass Matthias Frey zwischenzeitlich aus der JVA zu einer Befragung in Sachen NSU nach Karlsruhe verbracht worden ist (
arbeitskreis-n.su/blog/tag/ceska/ ), obwohl er im Zeitraum der "NSU"-Morde in der JVA Bayreuth inhaftiert war und deshalb persönlich unmöglich etwas damit zu tun haben kann. Auch nach dieser ominösen Befragung von Matthias Frey bei der Bundesanwaltschaft bleibt die Homepage der Familie (
matthiasfrey.blogspot.de/p/blog-page.html ) frei geschaltet.
Dies alles spricht dafür, dass die Behauptungen von Rudolf Frey im Grundsatz zutreffen. Folglich müssten die wahren Mörder von L.Vacca und F.Appel entweder im Umfeld des OB Röhner oder (wahrscheinlicher) bei dessen "Geschäftspartnern" aus der organisierten Kriminalität zu suchen sein. Dies bedeutet, dass es Leute bzw. Organisationen geben sollte, die über Kenntnisse, wahrscheinlich auch Beweise betreffs der Manipulationen im Zusammenhang mit der Verurteilung von Matthias Frey verfügen. Die organisierte Kriminalität hätte damit die Staatsorgane voll in ihrer Hand und hätte seither bei weiteren Straftaten/Morden keine Strafverfolgung befürchten müssen bzw. sogar das Profil vorgeben können, nach welchem von den Ermittlungsbehörden "Ersatztäter" auszusuchen sind. Dabei ist anzunehmen, dass solche komplexen Manipulationen von Polizei und Justiz nicht ohne Wissen und Unterstützung der zuständigen politischen Stelle (hier: bayerisches Ministerium des Inneren, damals unter Günter Beckstein) möglich gewesen wären.
Bei den "NSU"-Ermittlungen lassen die rechtswidrigen, ja wahrscheinlich sogar kriminellen Manipulationen - wie z.B. in der Ihnen (durch Prof. Wittmann) bekannten Ausarbeitung
sicherungsblog.wordpress.com/2014/12/16/der-beweis-flachendeckenden-medienversagens-das-russlungen-dossier/ bzw. unter
sicherungsblog.files.wordpress.com/2014/12/ruc39findenaugenderredakteure.pdf überzeugend dargelegt - nur den Schluss zu, dass (Zitat) "entweder weitere Täter im Spiel waren, die von den Behörden verbissen gedeckt werden oder/und Taten ganz anderer Tätergruppen diesen Tätern untergeschoben worden sind, weil eine Aufdeckung der richtigen Täter „übergeordnete Staatsinteressen" gefährden würde". Die bisher ungeklärte Frage hierbei ist nur: Welches "übergeordnete Staatsinteresse" sollte ausgerechnet im Fall der "Döner"-Morde ein solches Verhalten der Behörden auslösen?
Wenn die Behauptungen der Familie Frey zutreffen und es sich bei Vacca/Appel und den "Döner"-Morden zumindest teilweise um denselben wahren Täterkreis handelt, ist die Frage des Motivs gelöst:
Vermeidung eines ungeheuren Skandals und Vertuschung eines politischen Super-GAUs. D.h. ein Zusammenhang zwischen den Hintergründen des Falls Matthias Frey und dem "NSU"-Komplex wäre der Schlüssel zum Verständnis der rätselhaften "Pannen" bzw. Manipulationen bei den "NSU"-Ermittlungen.
Dann wäre es nicht Zufall, dass auch in dem Matthias Frey zu Last gelegten Fall eine verschwundene "Ceska" eine Rolle spielt und dass die "Döner"-Morde ihren Ausgang und Schwerpunkt im fränkischen Raum hatten. Dann wäre es wahrscheinlich auch nicht rein zufällig, dass Günter Beckstein mit Wolfgang Geier (vgl.
www.unser-wuerzburg.de/siteprint.php?site=news_ex1&news_ID=1104 ) den Beamten zum Leiter der “SOKO-Bosporus” bestimmt hat, der zuvor (während der Amtszeit von OB Röhner) bei der Bamberger Kripo mit den Bereichen operative Rauschgiftbekämpfung, Sonderfahndung sowie Tötungsdelikten betraut gewesen war und der in Fall "Peggy" seine Fähigkeit bewiesen hatte, einen offensichtlich Unschuldigen (Ulvi Kulac) als Täter zu präsentieren. Auch der Umstand, dass der damalige Büroleiter bei Günther Beckstein, nämlich Klaus-Dieter Fritsche (
de.wikipedia.org/wiki/Klaus-Dieter_Fritsche ) 3 Monate nach der "erfolgreichen" Verurteilung von Matthias Frey zum Vizepräsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, später zum Geheimdienstkoordinator im Bundeskanzleramt und zuletzt (Januar 2014) - im Zusammenhang mit den "Ermittlungspannen" im NSU-Komplex - zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt und Beauftragten für die Nachrichtendienste des Bundes und damit zum ranghöchsten Beamten der Inneren Sicherheit befördert wurde, erschiene dann in einem besonderen Licht.
Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Bosbach, daher um Beantwortung der folgenden Fragen:
Hatte der Bundestagsinnenausschuss bis dato Kenntnis vom Fall "Matthias Frey" und den von der Familie Frey erhobenen Beschuldigungen?
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Behauptungen der Familie Frey von unabhängiger Stelle überprüft werden und dass es endlich zu dem bisher verweigerten Wiederaufnahmeverfahren für Matthias Frey kommt?
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Hölle
P.S.:
Die 2. Frage richtet sich auch an die im Verteiler genannten Kirchenführer Herrn Landesbischof Heinrich Bedford-Strom und Herrn Kardinal Reinhard Marx:
Können die Wortführer der großen christlichen Kirchen es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, wenn Vorwürfe im Raum stehen bleiben, die den Verdacht begründen, dass unser Rechtsstaat sich auf “Übergeordnetes Staatsinteresse” beruft, um in seinem Namen begangene Verbrechen zu vertuschen?