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Post by Admin on May 16, 2016 8:01:49 GMT 1
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Post by Admin on May 23, 2016 17:24:17 GMT 1
„Der Untersuchungsausschuss wird in seiner Sitzung am 25. Mai 2016 erneut den Zeugen Markus Weber, Leiter der Mordkommission, zum Nagelbombenanschlag in der Keupstraße sowie den Zeugen Heribert Volker Seck, stellvertretender Leiter Staatsschutz, zu den Taten (dreifacher Polizistenmord) des Michael Berger vernehmen. Ab dem 2. Juni 2016 wird mit den Vernehmungen von Dr. Karin Varchmin-Schultheiß, Prof. Dr. Werner A. Scherbaum und Markus Grimme erstmals die V-Person des Bundesamts für Verfassungsschutz „Corelli“ Gegenstand der Beweisaufnahme. Die beiden Mediziner können Angaben zur Todesursache und den Umständen des Versterbens der V-Person im April 2014 machen. Der Zeuge Markus Grimme ist der damalige Vermieter der V-Person „Corelli“. Von ihm erwarten wir Ausführungen zum sozialen Umfeld und der Lebensführung der V-Person „Corelli“ ab dem Tag seines Zuzugs. Für den 3. Juni 2016 ist neben der Vernehmung der Mitarbeiterin des Bundesamts für Verfassungsschutzes, die die V-Person „Corelli“ am 7. April 2014 im Rahmen der Nachsorge aufsuchen wollte, die Vernehmung des VP-Führers der V-Person „Corelli“ geplant. Ob die Vernehmung wie vom Ausschuss beschlossen an diesem Tag stattfinden kann, hängt noch von der Erteilung einer entsprechenden Aussagegenehmigung durch den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz ab. Auf ein erstes Anforderungsschreiben ist die erbetene Aussagegenehmigung mit uns nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt worden. Eine Reaktion auf meine begründete Nachfrage ist bisher nicht erfolgt. Über die ab dem 15. Juni 2016 geplanten weiteren Zeugenvernehmungen werde ich die Öffentlichkeit in der 23. KW informieren.“ www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.1/Pressemitteilungen-Informationen-Aufmacher/Pressemitteilungen-Informationen/Pressemitteilungen/2016/05/2305_PUA_II_VOR.jspBfV sagt NJET: www.derwesten.de/region/v-mann-corelli-verfassungsschutz-verweigert-aussage-id11852225.html
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Post by Deleted on May 23, 2016 18:57:55 GMT 1
www.welt.de/regionales/nrw/article155623194/Verfassungsschutz-verweigert-Aussage.htmlVerfassungsschutz verweigert Aussage Düsseldorf (dpa/lnw) - Der V-Mann-Führer des mysteriösen rechten Spitzels «Corelli» darf im NSU-Untersuchungssausschuss des NRW-Landtags nicht aussagen. Das berichtete der Ausschussvorsitzende Sven Wolf (SPD) am Montag. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, habe eine Aussagegenehmigung abgelehnt. Die Gründe seien für ihn nicht nachvollziehbar, so Wolf. Auf seine Nachfrage habe der Inlandsgeheimdienst bislang nicht reagiert. Der Landtag will die Rolle und den rätselhaften Tod des rechten V-Manns «Corelli» ab dem 2. Juni aufarbeiten. «Corelli» war in Paderborn im Alter von nur 39 Jahren an einer unerkannten Diabetes gestorben, wie Untersuchungen ergaben. Der Verbindungsmann in die rechte Szene fiel demnach im April 2014 in ein tödliches diabetisches Koma. V-Mann «Corelli» soll während seiner Zeit in der rechten Szene Sachsen-Anhalts Kontakte zum Terror-Trio NSU gehabt haben.
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Post by schaf15 on May 23, 2016 20:50:53 GMT 1
www.welt.de/regionales/nrw/article155623194/Verfassungsschutz-verweigert-Aussage.htmlVerfassungsschutz verweigert Aussage Düsseldorf (dpa/lnw) - Der V-Mann-Führer des mysteriösen rechten Spitzels «Corelli» darf im NSU-Untersuchungssausschuss des NRW-Landtags nicht aussagen. Das berichtete der Ausschussvorsitzende Sven Wolf (SPD) am Montag. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, habe eine Aussagegenehmigung abgelehnt. Die Gründe seien für ihn nicht nachvollziehbar, so Wolf. Auf seine Nachfrage habe der Inlandsgeheimdienst bislang nicht reagiert. ... und morgen werden wieder Akten geschreddert oder sie fielen dem gestrigen Sturm zum Opfer.
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Post by Admin on May 26, 2016 8:34:54 GMT 1
Der NSU-Ausschuss im Landtag von Nordrhein-Westfalen befragt heute Markus Weber. Weber leitete die Mordkommission im Fall des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße. Am Nachmittag soll Heribert Volker Seck befragt werden. Seck war stellvertretender Leiter des polizeilichen Staatsschutz in Dortmund als Michael Berger drei Polizisten ermordete. Sein damaliger Chef konnte sich in einer Befragung an beinahe nichts erinnern. (Unser Bericht.) Schon vor Beginn der Ausschusssitzung erklärte Sven Wolf, Vorsitzender des Ausschusses in einer Mitteilung, dass man sich ab Juni mit dem V-Mann „Corelli“ befassen werde. Wolf kritisierte das Bundesamt für Verfassungsschutz dafür das es eine Befragung des V-Mann Führers aus „nicht nachvollziehbaren Gründen“ ablehnte. (Mitteilung des Ausschusses.) www.ruhrbarone.de/nsu-ausschuss-keupstrasse-und-polizistenmord/127780#
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Post by Admin on May 26, 2016 15:50:40 GMT 1
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Post by Deleted on May 30, 2016 13:34:31 GMT 1
www.die-glocke.de/lokalnachrichten/regionales/Landtag-untersucht-NSU-Kontakte-in-NRW-fb312acd-44e7-496d-b370-2c3769c93130-ds Landtag untersucht NSU-Kontakte in NRW Dortmund/Paderborn/Düsseldorf (dpa) - Die Arbeit hat noch gar nicht begonnen, da ist der Eklat schon da. Der NSU-Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags will von diesem Donnerstag an die Rolle des mysteriösen rechtsextremen V-Manns „Corelli“ untersuchen. Seine Spuren führen auch nach Dortmund und Paderborn. Doch bereits im Vorfeld des Untersuchungsausschusses gibt es Ärger, denn ein potenziell wichtiger Zeuge soll dem Ausschuss vorenthalten werden. Der V-Mann-Führer von „Corelli“ beim Bundesamt für Verfassungsschutz erhielt vom Inlandsgeheimdienst keine Aussagegenehmigung. Die Rolle von „Corelli“ – der unbestätigten Berichten zufolge rund 180 000 Euro für seine Spitzeldienste aus dem braunen Sumpf kassiert haben soll – blieb in Sachen NSU dennoch im Dunkeln. „Corelli“ starb in Paderborn „Corelli“ gilt als einer von mehreren V-Leuten im weiteren Umfeld der Terrortruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Bereits 2005 soll er dem Verfassungsschutz eine CD mit Bilddateien und dem Hinweis auf „NSU/NSDAP“ zugespielt haben. Damals konnte man mit dem Kürzel NSU allerdings noch herzlich wenig anfangen. Zudem erschien in der rechtsextremen Postille „Der Weiße Wolf“, an der auch „Corelli“ mitgewirkt haben soll, 2002 ein bemerkenswertes Vorwort: „Vielen Dank an den NSU.“ Dabei handelt es sich wohl um die erste öffentliche Erwähnung der Terrorgruppe, neun Jahre bevor sie mit ihrer Mordserie aufflog. Zudem soll „Corelli“ laut Ausschuss-Chef Wolf einen Draht in die rechte Szene in Dortmund gehabt haben. „Corelli“ selbst lässt sich nicht mehr befragen, er starb im April 2014 im Alter von 39 Jahren in Paderborn. Über ein Zeugenschutzprogramm war er an eine neue Identität und Wohnung gekommen. Sein Tod nährte Spekulationen, jemand könnte beim Zuckerschock nachgeholfen haben, der bei ihm ein tödliches Koma ausgelöst hatte. Doch die untersuchenden Mediziner sind sich einig: Eine unerkannte Diabetes-Krankheit sei „Corelli“ zum Verhängnis geworden. Als ihn Verfassungsschützer noch mal zum NSU befragen wollten, lag er tot zu Hause. Die Staatsanwaltschaft hat die Aufbewahrung der Leichenasservate für die Dauer von 30 Jahren angeordnet.
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Post by Admin on May 31, 2016 15:18:08 GMT 1
Westdeutsche Zeitung Verifizierter Account @wznewsline 12 Min.Vor 12 Minuten War VMann #Corelli das Bindeglied des #NSU zu Rechtsextremen in #Dortmund? www.wz.de/1.2197765 #nsuua #nonazisdo
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Post by Admin on Jun 2, 2016 3:37:44 GMT 1
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Post by Admin on Jun 2, 2016 12:47:12 GMT 1
„Der Untersuchungsausschuss wird in nicht öffentlicher Sitzung am 3. Juni 2016 um 10 Uhr eine Mitarbeiterin des Bundeamts für Verfassungsschutz vernehmen, die die V-Person „Corelli“ am 7. April 2014 im Rahmen der Nachsorge aufsuchen wollte. Die Vernehmung der Zeugin wird zum Schutz der Person der weiter operativ tätigen Zeugin nicht öffentlich erfolgen. Über das Ergebnis der Vernehmung werden die Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen und ich in der für 13 Uhr zum Komplex „Zusammenarbeit mit dem BfV“ angesetzten Pressekonferenz informieren.“ Herausgeberin: Die Präsidentin des Landtags www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.1/Pressemitteilungen-Informationen-Aufmacher/Pressemitteilungen-Informationen/Pressemitteilungen/2016/06/0206_PUA_III_VOR.jspBlödsinn! Man wollte Corelli wegen dieser NSU-NSDAP-CD befragen. Nachsorge... LOL
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Post by Deleted on Jun 5, 2016 17:59:41 GMT 1
www.bundesjustizportal.de/hessen/10-hessen/nsu-untersuchungsausschuss-gruene-wollen-temme-mit-widerspruechen-in-aussagen-konfrontieren.htmlNSU-Untersuchungsausschuss: GRÜNE wollen Temme mit Widersprüchen in Aussagen konfrontieren (BJP) Die GRÜNEN im Landtag erwarten von der zweiten Befragung des ehemaligen hessischen Verfassungsschutz-Mitarbeiters Andreas Temme im NSU-Untersuchungsausschuss des Landtages Erkenntnisse unter anderem zu dessen Arbeit im Landesamt für Verfassungsschutz, seinen Beobachtungen am Tatort, seinem Verhalten in den Tagen nach dem Bekanntwerden des Mordes an Halit Yozgat und zu dem gegen ihn geführten Disziplinarverfahren. „Bisher wurde Herr Temme vor allem zu einem bestimmten Telefongespräch mit einem Mitarbeiter des Verfassungsschutzes vernommen, weil der Ausschuss diesen Sachverhalt vorgezogen hatte“, erklärt Jürgen Frömmrich, Ausschuss-Obmann der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Herr Temme hat bereits mehrfach im Prozess vor dem Oberlandesgericht München und auch vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss ausgesagt. Sowohl nach den Aussagen dort wie nach seinem ersten Auftritt vor dem hessischen Untersuchungsausschuss sind erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit vieler seiner Angaben zurückgeblieben“, erläutert Frömmrich. „Es ergibt sich der Eindruck, dass Herr Temme aus Angst um seine Karriere und seine Ehe seinen Aufenthalt im Internet-Café am Tattag und seinen regelmäßigen Verkehr auf einer Flirtkontakte-Internetseite verheimlichen wollte – davon sind offenbar alle seine Darstellungen zum zeitlichen Ablauf, seinem Verhalten in den Tagen danach und sein Erinnerungsvermögen gefärbt. Wir werden Herrn Temme erneut mit den Lücken und Widersprüchen in seinen Angaben konfrontieren. Das haben allerdings vor uns auch schon so erfahrene Strafrechtsexperten wie der Vorsitzende Richter in München, Manfred Götzl, getan.“ Auch Temmes Ehefrau soll zu dessen Verhalten in den Tagen nach der Tat befragt werden. „Befragen werden wir Herrn Temme auch nach seiner Rolle im Verfassungsschutz und seinem Umgang mit den von ihm geführten V-Leuten. So hat der bereits als Zeuge vernommene V-Mann aus dem rechtsextremen Milieu Benjamin G. (Deckname ,Gemüse‘) bestritten, dass er Temme Auskunft über die ,Deutsche Partei‘ gegeben habe. Das steht aber in Temmes Berichten für den Verfassungsschutz. Was stimmt, und wie wichtig war G. als V-Mann aus Temmes Sicht? Darüber gab es in bisherigen Zeugenvernehmungen unterschiedliche Einschätzungen.“
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Post by Deleted on Jun 6, 2016 7:01:53 GMT 1
www.fnp.de/rhein-main/NSU-Ex-Verfassungsschuetzer-soll-erneut-aussagen;art801,2045710 NSU: Ex-Verfassungsschützer soll erneut aussagen 06.06.2016 Zu den Besonderheiten des Kasseler NSU-Mordes zählt, dass der damalige hessische Verfassungsschützer Temme kurz vor oder während der tödlichen Schüsse am Tatort war. Nicht nur deshalb ist er für den NSU-Ausschuss besonders interessant. Eine der Schlüsselfiguren in den Ermittlungen nach dem NSU-Mord in Kassel wird am heutigen Montag im Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtags erwartet: Ex-Verfassungsschützer Andreas Temme. Der Beamte wird bereits zum zweiten Mal von dem Gremium als Zeuge befragt. Temme stand nach dem NSU-Mord an dem deutsch-türkischen Internetcafé-Besitzer Halit Yozgat vorübergehend unter Mordverdacht, da er sich kurz vor oder während der Tat in dem Laden aufhielt. Temme hat unter anderem im NSU-Prozess in München beteuert, aus privaten Gründen in dem Café gewesen zu sein und von der Tat nichts mitbekommen zu haben. Er habe auf einer Flirt-Webseite mit einer Frau gechattet. Vor etwas mehr als einem Jahr war Temme in Wiesbaden schon einmal vorgeladen. Damals ging es hauptsächlich um ein Zitat: „Ich sag ja jedem: Wenn er weiß, dass irgendwo so etwas passiert, bitte nicht vorbeifahren“. Das sagte der damalige Geheimschutzbeauftragte des Landesamtes, Gerald-Hasso Hess, in einem Telefonat mit Temme, als dieser einen Monat nach der Tat noch unter Verdacht stand und abgehört wurde. Beide wiesen im Ausschuss Spekulationen zurück, der Verfassungsschutz habe vorab von dem Anschlag in Kassel gewusst. Der NSU-Ausschuss im Landtag soll Ermittlungsfehler der Behörden im Zusammenhang mit dem Mord der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund in Kassel im April 2006 untersuchen. Der CDU-Obmann Holger Bellino erwartet von der erneuten Befragung Temmes nicht viel: „Ich befürchte, dass wir da keine neuen Erkenntnisse bekommen.“ Allerdings sei der Zeuge mit Blick auf den Auftrag des Ausschusses wichtig. „Zumal Temme sich bei seiner ersten Befragung nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.“ Völlig unverständlich sei nach wie vor, warum sich der damalige Verfassungsschützer nicht von sich aus bei der Polizei gemeldet hat, als der Mord publik wurde. Offen seien auch noch Fragen zur Deutschen Partei – und welchen Auftrag genau Temme im Zusammenhang mit der rechtsgerichteten Organisation hatte. Ein Ex-Informant hatte sich als Zeuge im NSU-Ausschuss nicht erinnern können, seinem V-Mann-Führer Temme über die „Deutsche Partei“ berichtet zu haben. So steht es allerdings laut Akten in den Treffberichten. Der Ausschuss will am kommenden Montag auch Temmes Ehefrau als Zeugin befragen. „Es gibt zur Rolle von Andreas Temme noch sehr viele offene Frage“, sagt die Innenexpertin der SPD-Fraktion, Nancy Faeser. „Vor allem zu seiner Rolle am Tatort und zu seiner Rolle als Verfassungsschützer und V-Mann-Führer.“
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Post by Deleted on Jun 6, 2016 15:29:18 GMT 1
www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nsu-untersuchungsausschuss-neue-raetsel-um-tod-des-v-manns-corelli.6f9b7eea-3b88-4c8f-bb14-c4d7a9bc5371.htmlNSU-Untersuchungsausschuss Neue Rätsel um Tod des V-Manns Corelli Von Andreas Förster 06. Juni 2016 - 14:52 Uhr Im Fall Corelli gibt es neue Merkwürdigkeiten. Vor dem NSU-Untersuchungsausschuss hat ein Rechtsmediziner seine Aussage über einen natürlichen Tod des V-Manns relativiert. Düsseldorf - Vor gut zwei Jahren war der in einem Schutzprogramm betreute V-Mann „Corelli“ tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Nachdem die Behörden bislang von einer natürlichen Todesursache in Folge einer nicht entdeckten Diabetes-Erkrankung ausgingen, steht dies jetzt wieder in Frage. Vor dem NSU-Untersuchungsausschuss im Düsseldorfer Landtag hat der damals verantwortliche Rechtsmediziner gesagt, dem früheren V-Mann könne damals sehr wohl auch ein Gift beigebracht worden sein, dass den tödlichen Zuckerschock erst ausgelöst habe. Die Obduktion des Anfang April 2014 unerwartet verstorbenen „Corelli“ hatte als Todesursache ein sogenanntes ketotisches Koma nach Hyperglykämie ergeben, also ein diabetisches Koma nach einem krankhaften Anstieg des Blutzuckerspiegels. Zwar war eine Diabetes-Erkrankung des Ex-V-Manns bis dahin medizinisch nie festgestellt worden, was zu Spekulationen über eine mögliche Vergiftung führte. Der Rechtsmediziner Professor Werner A. Scherbaum, der die Obduktion damals vornahm, stellte in seinem Gutachten jedoch fest, es gebe „keine Substanz, die eine zu ketotischem Koma führende Hyperglykämie auslösen kann“. Gutachter bringt Rattengift ins Spiel Diese Schlussfolgerung seines Gutachtens nahm Scherbaum nun vor dem NSU-Ausschuss in Düsseldorf überraschend zurück. Nachdem er sich in den letzten Monaten noch einmal mit dem Thema befasst habe, sei er nun sicher, dass das Rattengift Vacor sehr wohl ein solches diabetisches Koma auslösen könne, sagte er. Deshalb wollte der Rechtsmediziner nun nicht mehr ausschließen, dass der V-Mann seinerzeit auch vergiftet worden sein könnte. In einem neuen toxikologischen Gutachten ließe sich dies aber aufklären, da noch Gewebematerial des Leichnams vorhanden sei, so Scherbaum. Hinter dem Decknamen „Corelli“ verbarg sich der Neonazi Thomas Richter, der 18 Jahre lang für das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die rechte Szene ausspionierte und dafür insgesamt mehr als 300 000 Euro Agentenlohn erhalten hatte. Er gilt auch als eine Schlüsselfigur in der NSU-Affäre, obwohl seine mögliche Verbindung zum NSU-Trio bislang ungeklärt ist. Allerdings war der V-Mann unter anderem 2005 an der Herstellung einer CD mit rechtsextremen Bild- und Textmaterial beteiligt, die den Namen „NSU/NSDAP“ trug und die er damals selbst dem Bundesamt übergab. Nach dem zufälligen Fund der CD im Archiv des BfV im Jahr 2014 sollte „Corelli“ vom Bundeskriminalamt dazu vernommen werden. Kurz vor dem Termin aber verstarb er. Der V-Mann war im September 2012 im Zuge des NSU-Skandals enttarnt und daraufhin vom BfV in ein Schutzprogramm übernommen worden. Er bekam eine neue Identität unter dem Namen „Thomas Dellig“, das BfV finanzierte ihm Umschulungsmaßnahmen sowie einen Englischkurs mit Privatlehrer im Ausland. Seit Oktober 2013 lebte „Dellig“ alias Richter in einer Mietwohnung im Paderborner Stadtteil Schloss Neuhaus. Tot aufgefunden Dort hatte sich der abgeschaltete V-Mann am 2. April 2014, einem Mittwoch, per Telefon bei seinem Betreuungsteam krank gemeldet und einen für den darauffolgenden Tag angesetzten Treff abgesagt. Einen Tag später schickte er eine letzte WhatsApp-Nachricht an seine Kontaktleute vom BfV, in der er erneut schrieb, dass er krank sei. Obwohl „Corelli“ auf wiederholte Anrufe an den folgenden Tagen nicht reagierte, tauchten seine Betreuer vom BfV erst am Montagnachmittag, dem 7. April, an dessen Wohnhaus auf. Vom Vermieter ließen sie schließlich die von innen verriegelte Wohnungstür aufbrechen, wo sie „Corelli“ tot auf dem Bett fanden. Aus den in der Wohnung aufgefundenen Handys geht hervor, dass der frühere V-Mann am frühen Morgen des 4. April im Internet nach Ärzten in Paderborn gesucht hat, an die er sich wegen heftiger Bauch- und Magenschmerzen wenden könnte. Der letzte Seitenaufruf stammt von 4.51 Uhr. Bald danach ist „Corelli“ vermutlich ins Koma gefallen. Bei der Wohnungsdurchsuchung stieß die Polizei auch auf rund 120 Tabletten eines Viagra-Generikamittels. Woher diese stammen und ob der ehemalige V-Mann damit vielleicht gehandelt hatte, wurde nie aufgeklärt. Auch wurden die Tabletten nicht auf mögliche toxische Inhaltsstoffe untersucht, weil sich der Rechtsmediziner frühzeitig auf einen natürlichen Tod festgelegt hatte.
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Post by anmerkung on Jun 7, 2016 12:12:31 GMT 1
www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.1/Pressemitteilungen-Informationen-Aufmacher/Pressemitteilungen-Informationen/Pressemitteilungen/2016/06/0706_PUA_III_VOR.jspNSU-Untersuchungsausschuss setzt seine Zeugenvernehmungen fort (7.6.2016) Ab dem 15. Juni 2016 setzt der Untersuchungsausschuss III (NSU) die Beweisaufnahme mit der Vernehmung weiterer Zeugen fort. Sven Wolf MdL, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses III (NSU), erklärt hierzu: „Der Untersuchungsausschuss wird sich in seinen Sitzungen am 15., 16. und 17. Juni 2016 zum einen weiter mit der V-Person des Bundesamts für Verfassungsschutz ,Corelli‘ befassen. Zum anderen werden die dem Terrornetzwerk des NSU in Nordrhein-Westfalen zugerechneten Taten in der Probsteigasse und der Keupstraße in Köln sowie der Mord zum Nachteil Mehmet Kubasik in Dortmund erneut Gegenstand der Beweisaufnahme sein. Am 15. Juni 2016 wird sich der Ausschuss mit der Vernehmung von Herrn Ralf Östermann, Leiter der Mordkommission in der Todesermittlungssache zum Nachteil der V-Person ,Corelli‘ zunächst weiter mit dem Komplex ,Corelli‘ befassen. Als zweiter Zeuge wird Herr Dirk Weinsprach, Leiter des Referats Auswertung des LfV Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2009 bis 2014, unter anderem zur Einbindung des LfV in die Ermittlung nach dem Aufdecken des Terrornetzwerks des NSU vernommen. In seiner Sitzung am 16. Juni 2016 vernimmt der Ausschuss Herrn Rechtsanwalt Jerzy Montag, der vom Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages als Sonderermittler beauftragt war, als Sachverständiger die Vorgänge im Zusammenhang mit der am 7. April 2014 in seiner Wohnung in Paderborn tot aufgefundenen V-Person ,Corelli‘ zu untersuchen. Am 17. Juni 2016 wird mit Herrn Otmar Soukop der Polizeiführer der beim Bundeskriminalamt nach Aufdecken des Terrornetzwerks des NSU gebildeten Besondere Aufbauorganisation (BAO) ,Trio‘ zu den Ermittlungen betreffend die dem NSU in NRW zugerechneten Taten vernommen.“
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Post by Admin on Jun 8, 2016 6:22:06 GMT 1
Obervertuscher Soukop vom BKA... schade, dass der NRW-Ausschuss so schlecht ist.
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