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Post by leipziger on May 15, 2018 10:06:51 GMT 1
Todesursache Blitzdiabetes im heutigen Tatort "Sonnenwende". Einfach nur ein netter Zufall, um zum Prozessende hin den bösen V-Leuten - aber nicht deren Führern - irgendeine Schuld zuzuweisen? Oder erneut ein Versuch, den aktiven Bestien und Puppenspielern ein Zeichen zu geben, wie sie sich zu verhalten haben? (Ansonsten ginge deren Sonne unter >> Sonnenwende!) ___________________________________________________________________ Entscheidend war für mich die Darstellung der Tatsache. dass man "Blitzdiabetes" ganz einfach mit Rattengift simulieren kann.
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Post by anmerkung on May 15, 2018 11:36:09 GMT 1
Thies Marsen, BR, staatlich geprüfter Volksverblöder, hat das thema verfehlt. Note 5. ----- www.tagesschau.de/inland/nsu-prozess-wohlleben-109.htmlRechtes Denken, intellektuelle FassadeRalf Wohlleben soll die Waffe geliefert haben, mit dem der NSU Morde verübte. Seine Anwältin pocht auf seine Unschuld. Wer ist der Mann, der sich in dem Prozess verantworten muss?----- Wer dieser Mann ist, daß bekommt nur Saß zuverlässig raus, denn nur der weiß, wie man Menschen auch ohne persönliche Befragung und Interviews präzise einschätzen kann. Wohlleben sitzt seit bald 7 Jahren im Bau. Niemand weiß, wer er ist. Alles anderes ist Grütze von früher oder Volksverblödung mit Steuergeldern.
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Post by anmerkung on May 15, 2018 14:44:13 GMT 1
etwas sehr dünn für die Intelligenzija der Antifa von unten nach oben lesen ----- Klemke sagt, Wohlleben habe Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen. Götzl beendet den Prozesstag um 15.22 Uhr.
Wohlleben-Verteidiger Olaf Klemke beginnt sein Plädoyer mit Neonazi-Propaganda: "Lügenpresse", "Lobby sogenannter Migrantenverbände", "Politikerdarsteller der herrschenden Kaste", "Schuldkult", "eigener Untergang als Abstammungs-, Kultur- u. Schicksalsgemeinschaft" usw. usf.
Schneiders erinnert den Senat pathetisch daran, die Richter_innen müssten sich "einst vor dem Richterstuhl des Ewigen verantworten". Und beantragt, ihren Mandanten freizusprechen.
Nebenklageanwalt Dr. Elberling: "Aus der Methodenkiste der extremen Rechten – Hetzen & Jammern – übernimmt Schneiders das Jammern. Wohlleben ist für sie vor allem Opfer: Opfer des voreingenommenen Gerichtes, der szenevoyeuristischen Nebenklage, der vorverurteilenden Presse." NSU
Rechtsanwältin Schneiders stellt im Rahmen ihres Plädoyers mehrere Beweisanträge auf Zeugenvernehmungen und Inaugenscheinnahme eines (rassistischen) Videos.
Wohllebens Verteidigerin behauptet, ihr Mandant sei "kein Ausländerhasser", sondern "vielmehr ein sogenannter Realo." In der Pause kommentiert dies Nebenklagevertreter Dr. P. Stolle: "Wer Verehrer der Waffen-SS als 'Realo' bezeichnet, trifft die rechte Szene ziemlich genau."
Es beginnt Wohllebens Verteidigerin Nicole Schneiders mit reichlich Propaganda und verharmlosender Verschwörungsideologie für die eigene Szene: "Hätte sich aus den Akten ergeben, dass der NSU ein staatliches Konstrukt des VS ist?" Gerade einmal vier Neonazis sitzen im Publikum.
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Post by anmerkung on May 15, 2018 14:49:20 GMT 1
pzhautnah von unten nach oben lesen ----- Es ginge nicht um Aufklärung des NSU-Komplexes, sondern allein darum, ein politisch erwünschtes Urteil zu fällen. „Sie, hoher Senat, haben sich aktiv an der Verhinderung der Aufklärung des NSU-Komplexes beteiligt“, so Schneiders: „Dies müssen Sie mit Ihrem Gewissen vereinbaren."
Verteidigerin Schneiders: "Herr Wohlleben, der böse Nazi, soll das Bauernopfer werden, weil man Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nicht mehr einem Strafprozess zuführen kann."
Wohlleben sei „unschuldig“ und vom Vorwurf der Beihilfe zum Mord in neun Fällen freizusprechen.
Es ist der erwartete Rundumschlag: Der NSU-Prozess sei kein faires Verfahren, die Richter befangen und weder der Senat noch die Bundesanwaltschaft an Aufklärung interessiert, so die Verteidiger von Ralf Wohlleben.
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Post by anmerkung on May 15, 2018 14:51:16 GMT 1
Petra Neubauer von unten nach oben lesen ----- Bei seiner Kritik spart Klemke nicht an Sarkasmus +Zynismus. Wir hören etwas über „Qualitätsmedien“, „sogen.Migrantenverbänden“, etc
Klemke fordert Freispruch für Wohlleben, da es Zweifel an dessen Schuld gebe, die die Beweisaufnahme nicht ausräumen konnte
Klemke: er halte Richter von Anfang des Verfahrens an bis jetzt für befangen, parteilich und voreingenommen
Wohllebens Verteidiger Klemke legt mit Kritik an Senat nach: Richter hätten sich seit Beginn unverrückbar auf Verurteilung festgelegt
So fordert Schneiders am Ende Freispruch für Wohlleben. Nun ist Verteidiger Klemke an der Reihe
Schneiders: der Senat würde sich mit Verurteilung Wohllebens nicht nur am Richtereid, sondern auch am eigenen Gewissen versündigen
Schneiders fährt mit den Vorwürfen gegen den Senat fort: der verhindere mit aller Macht auch die Aufklärung des Wegs der Waffe.
Schneiders: die Strategie von Carsten S.sei, sich selbst gut darzustellen und alles auf den „bösen Nazi“ Wohlleben abzuwälzen.
Schneiders: Wohlleben sei kein Ausländerhasser, sondern ein Realo.
Schneiders: die Aussagen von Carsten S.würden nicht kritisch hinterfragt. Aus seiner Aussage würden sich die „Rosinen“ herausgepickt
Schneiders wirft Senat Unwille zur Aufklärung vor: „Sie sagen, sie seien nicht befangen? Befangener geht doch gar nicht!“
Schneiders sieht Wohlleben als Bauernopfer, weil die wahren Täter Mundlos und Böhnhardt tot seien
Verteidigerin Schneiders: bestraft würden jene, deren Ideologie der der Täter am nächsten sei.
Verteidigerin Schneiders: „war und bin überzeugt, dass Wohlleben unschuldig“ ist, aber Presse +Öffentlichkeit brauche einen Schuldigen
Verteidigerin Schneiders: kein Interesse, Staatsversagen aufzuklären. Anträge, die Triotheorie widerlegt, hätten BA+ Senat abgelehnt
Verteidigerin Schneiders: unsere Verteidigung sei nicht politisch, sondern sachlich geführt, aber Verfahren sei rein politisch+unfair.
Das Plädoyer der Verteidigung Wohlleben beginnt mit heftigen Vorwürfen gegen den Senat und die Bundesanwaltschaft
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Post by anmerkung on May 15, 2018 17:28:31 GMT 1
Sundermann verbreitet ein verstörendes gebräu aus Verschöwrungstherie und linkischer Ligik. Auch er leidet am KKK-Syndrom. ----- blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/05/15/nazi-botschaft-aus-dem-nsu-prozess/Nazi-Botschaft aus dem NSU-ProzessDie Verteidigung des mutmaßlichen NSU-Waffenbeschaffers Ralf Wohlleben fordert Freispruch. Das Plädoyer ist ein verstörendes Gebräu aus Verschwörungstheorien und rechter Rhetorik. Es sind schwerste Vorwürfe, nach denen Wohlleben praktisch alleinverantwortlich für den Waffentransport ist. Eine Version, der Schneiders und ihre Pflichtverteidiger-Kollegen Olaf Klemke und Wolfram Nahrat entgegentreten könnten. Doch das tun sie höchstens am Rande. Den Freispruch fordern Schneiders und Klemke an diesem Tag in aller Knappheit. ----- Aber wenigstens hat er erkannt, daß Wohlleben von seinen Anwältne verraten, weil eben nicht verteidigt wurde. ----- Die Schlussvorträge sind in erster Linie eine Botschaft an die Naziszene. ----- Grob falsch, denn die Schlußvorträge interessieren außer die Antifa und die Binnengruppe am Gericht keine Sau. ----- Sicherheitshalber appelliert Schneiders daher noch an das Gewissen der fünf Richter des sechsten Strafsenats. Komme es zu einem Schuldspruch Wohllebens, sagt sie in düsterem Tonfall, „dann müssen Sie sich vor dem Richterstuhl des Ewigen verantworten“. Das Publikum lacht auf. Richter Götzl mahnt zur Ruhe. Er würde sich nie etwas anmerken lassen.
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Post by Admin on May 16, 2018 8:42:45 GMT 1
blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/05/16/medienlog-plaedoyer-wohlleben-nsu/„Aus dem Satzbaukasten der Neonazipropaganda“ – Das Medienlog vom Mittwoch, 16. Mai 2018 16. Mai 2018 Freispruch für Ralf Wohlleben: Das haben die Verteidiger des mutmaßlichen Waffenbeschaffers in ihren Plädoyers gefordert, die am Dienstag begonnen haben. Nicole Schneiders und Olaf Klemke blieben jedoch nicht nur bei den Vorwürfen gegen ihren Mandanten, sondern kritisierten das Gericht und verlasen auch noch hetzerische Botschaften. Über Schneiders‘ Vortrag schreibt Julia Jüttner bei auf Spiegel Online: „Ihr Schlussvortrag beschränkt sich in weiten Teilen auf den Vorwurf der Vorverurteilung ihres Mandanten, Entlastendes hat sie nicht zu bieten.“ Auch die Angaben des Kronzeugen Carsten S. habe sie nicht entkräften können. Für Lachen unter den Zuschauern habe die Aussage gesorgt, Wohlleben sei „kein Ausländerhasser“: „Viele von ihnen kennen Wohlleben aus den Neunzigern ganz anders.“ „Nicole Schneiders redet, als habe sie es mit lauter verbohrten Menschen zu tun, die ja doch nicht zu belehren sind“, schreibt Frank Jansen vom Tagesspiegel. Das Urteil stehe seit Prozessbeginn fest, habe die Verteidigerin behauptet. „In Teilen klingt das Plädoyer von Schneiders perfide“, heißt es. Etwa als sie sagte, die Richter hätten sich an politische Vorgaben zu halten. Klemke indes habe in seinem Plädoyer auch Punkte angesprochen, die auch „ein szeneferner Anwalt thematisieren würde“. „Die Schlussvorträge sind in erster Linie eine Botschaft an die Naziszene“, schreiben wir auf ZEIT ONLINE. Die Anwälte mühten sich demnach, „dass bloß nicht der Eindruck entsteht, in den vergangen Jahre hätte Wohlleben sich von seinen Gesinnungsgenossen entfernt“. Von diesen hatten auch einige auf der Besuchertribüne Platz genommen, einschließlich Wohllebens Tochter. Auch die Verteidiger selbst wollten mit den Plädoyers ihren Ruf als Szeneanwälte festigen. Der Schlussvortrag sei ein „Rundumschlag gegen Gericht, Ankläger und Staat“ gewesen, schreiben Annette Ramelsberger und Wiebke Ramm von der Süddeutschen Zeitung. Schneiders habe zudem „gängige Verschwörungstheorien“ aufgegriffen. Thies Marsen vom Bayerischen Rundfunk berichtet: Klemke habe sich „aus dem Satzbaukasten der Neonazipropaganda“ bedient – mit Begriffen wie „Schuldkult“ oder „Untergang“. Auch mehrere Beweisanträge brachten Schneiders und Klemke während ihrer Vorträge ein. Diese müssten aber nicht notwendigerweise das Verfahren verzögern, teilten Anwälte der Nebenklage tagesschau.de mit: Das Gericht könnte diese schlicht im Rahmen des Urteils ablehnen.
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Post by Admin on May 16, 2018 12:39:31 GMT 1
München - Im NSU-Prozess haben die Verteidiger des mutmaßlichen Waffenbeschaffers Ralf Wohlleben die Anklagevorwürfe mit heftigen Attacken auf einen Mitangeklagten und die Bundesanwaltschaft zu erschüttern versucht. www.tag24.de/nachrichten/muenchen-thueringen-nsu-prozess-ralf-wohlleben-plaedoyers-der-anwaelte-angriff-auf-carsten-s-583144Klemke warf der Bundesanwaltschaft "alternativ-faktische Beweiswürdigungssplitter" und eine Beeinflussung ihres "Kronzeugen" S. durch suggestive Fragen vor. Einwände zählten für die Ankläger nicht, denn es gelte ja, "einen Nazi zur Strecke zu bringen". Insbesondere argumentierte Klemke erneut, es sei nicht bewiesen, dass es sich bei der betreffenden "Ceska" um die Mordwaffe handle. Die Verteidiger hatten schon am Dienstag einen Freispruch gefordert.
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Post by anmerkung on May 16, 2018 14:22:31 GMT 1
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Post by anmerkung on May 16, 2018 14:23:00 GMT 1
Tom Sundermann @messeticker
Anwalt Klemke: Die Beweisaufnahme habe nicht ergeben, dass Ralf Wohlleben und Carsten S. die #NSU-Tatwaffe besorgt hatten, dass ein Schalldämpfer bestellt wurde und dass Wohlleben das Geld dafür zur Verfügung stellte.
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Post by fragezeichen2 on May 16, 2018 17:08:36 GMT 1
»Realo« gegen »Schuldkult« NSU-Prozess: Anwälte des Neonazis Wohlleben plädieren im Szenejargon
Von Claudia Wangerin Das bisher ideologischste Verteidigerplädoyer im Münchner NSU-Prozess haben am Dienstag die Anwälte von Ralf Wohlleben begonnen. Obwohl der Ex-NPD-Funktionär während der fünfjährigen Hauptverhandlung weit weniger provokant den Neonazi heraushängen ließ als der Mitangeklagte André Eminger, setzt Wohlleben als einziger auf bekannte Szeneverteidiger. Rechtsanwältin Nicole Schneiders, die ihren Mandanten noch aus dem Jenaer NPD-Vorstand kennt, bezeichnete Wohlleben am Dienstag nicht nur als »unschuldig«, was den Anklagevorwurf der Beihilfe zu neun Morden angeht. Laut Protokoll der Initiative »NSU Watch« betonte Schneiders außerdem, er sei »kein Ausländerhasser«, sondern »vielmehr ein sogenannter Realo«. Die Beweislage reiche für eine Verurteilung nicht aus, sagte sie mit Blick auf die ihm vorgeworfene Lieferung der Tatwaffe an das mutmaßliche NSU-Kerntrio um die Jahrtausendwende. Es habe aber von Anfang an eine massive Vorverurteilung gegeben – aus ihrer Sicht habe das Urteil schon vor der Hauptverhandlung festgestanden. In das eigentlich als Schlussvortrag gedachte Plädoyer flocht Schneiders Beweisanträge ein und präsentierte einen früheren Thüringer Neonazi als Alternativtäter. Die Zeugenvernehmung dieses Mannes und seiner Mutter werde beweisen, dass er und nicht Wohlleben die Ceska-Pistole übergeben habe, mit der später neun Migranten erschossen wurden. Sie versprach sich wohl selbst nicht viel von diesem Manöver – laut »NSU Watch« wurde Schneiders zu guter Letzt esoterisch. Sie erklärte dem 6. Strafsenat des Oberlandesgerichts München, er müsse sich »einst vor dem Richterstuhl des Ewigen verantworten«. Für ihren Mandanten, der wie die Hauptangeklagte Beate Zschäpe seit November 2011 in Untersuchungshaft sitzt, verlangte Schneiders einen Freispruch. Ihr Kollege Olaf Klemke lederte anschließend gegen die Medien, die »Lobby sogenannter Migrantenverbände«, »Politikerdarsteller der herrschenden Kaste« und den »Schuldkult« los. Den Deutschen drohe der »Untergang als Abstammungs-, Kultur- und Schicksalsgemeinschaft«. Am Nachmittag klagte Wohlleben über Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen, der Vorsitzende Richter Manfred Götzl beendete daraufhin den Verhandlungstag. Die Bundesanwaltschaft hat für Wohlleben schon vor Monaten eine zwölfjährige Haftstrafe gefordert. www.jungewelt.de/artikel/332511.realo-gegen-schuldkult.html
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Post by Admin on May 17, 2018 8:36:26 GMT 1
427. Prozesstag – Fortsetzung des Plädoyers für Ralf Wohlleben 17. Mai 2018 um 7:00 Uhr Am Donnerstag setzen die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben ihr Plädoyer fort. Am Vortag hatte Anwalt Olaf Klemke auf die aus seiner Sicht falsche Beweiswürdigung der Bundesanwaltschaft aufmerksam gemacht. Er wird heute weitersprechen, im Anschluss ist der Vortrag des dritten Pflichtverteidigers Wolfrahm Nahrat vorgesehen. blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/05/17/427-prozesstag-fortsetzung-des-plaedoyers-fuer-ralf-wohlleben/
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Post by Admin on May 17, 2018 8:36:58 GMT 1
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Post by Admin on May 17, 2018 8:38:27 GMT 1
Im Kern seiner juristischen Ausführungen widmete Klemke sich dem Angriff auf die Beweise zur Lieferung der Ceska, und machte dazu neben viel kleinteiligem Gemäkel an der Beweiswürdigung im Plädoyer von Oberstaatsanwalt Weingarten auch einige rechtliche Ausführungen. So dürfe insbesondere die Aussage des Zeugen Andreas Schultz, Mitarbeiter des Szeneladens Madley und nach eigener Aussage derjenige, der die Ceska an den Angeklagten Schultze verkauft hat, nicht verwertet werden. Weil sich Schultz‘ Name auf der Namensliste in der Garage in Jena gefunden habe und schon der Verkauf einer Waffe mit Schalldämpfer den Tatverdacht der Beihilfe zum Mord begründe, habe dieser belehrt werden müssen, dass er gar keine Angaben machen müsse – das habe der an Vernehmung beteiligte Weingarten aber damals nicht getan. Indes dürfte entgegen Klemkes Ausführungen ein solches umfassendes Schweigerecht gerade nicht bestanden haben, weil keinerlei Anhaltspunkte dafür vorlagen, dass der Verkäufer wusste, an wen die Waffe gelangen sollte, dass es sich um Personen handelte, die seit Jahren über den bewaffneten Kampf diskutierten und mit Sprengstoff hantierten – ganz im Gegensatz eben zum Angeklagten Wohlleben. www.nsu-nebenklage.de/blog/2018/05/16/16-05-2018/
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Post by anmerkung on May 17, 2018 17:21:26 GMT 1
blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/05/17/die-rechte-show-floppt/Die rechte Show floppt17. Mai 2018 um 18:03 Uhr Sie fordern Freispruch: In ihrem Plädoyer im NSU-Prozess haben die Anwälte von Ralf Wohlleben für maximale Provokation gesorgt. Die Richter behielten dennoch die Ruhe. Veranstaltungen der rechten Szene finden gewöhnlich in Hinterzimmern von Dorfgasthöfen statt, wo sie nur die Eingeweihten finden, in Schulungshäusern von Gleichgesinnten, stets abseits der Öffentlichkeit. Im Münchner NSU-Prozess gibt es einen solchen Vortrag am Donnerstag vor Gericht zu hören. An diesem Tag endet das dreitägige Plädoyer von Nicole Schneiders, Olaf Klemke und Wolfram Nahrat. Die drei sind Verteidiger von Ralf Wohlleben, der als Waffenbeschaffer des NSU angeklagt ist. Die Bundesanwaltschaft fordert zwölf Jahre Haft wegen Beihilfe zum Mord. Dass Wohllebens Anwälte wie er selbst tief in der rechten Szene verortet sind, ist bekannt. Unklar war bis zuletzt jedoch, wie ihr Plädoyer für den 43-Jährigen aussehen würde: eine nüchterne Abrechnung oder eine Show mit Innenwirkung für die nationalen Kameraden? Rassenkunde und Hitler-Zitate Die Antwort haben sie die letzten drei Prozesstage gegeben, in denen sie gegen Richter, Bundesanwaltschaft und Mitangeklagte keilten. Das Finale ist der Rassenkunde-Vortrag von Anwalt Nahrat, vormals Leiter der rechtsextremen Wiking-Jugend, bis diese wegen Verfassungsfeindlichkeit verboten wurde. Der Verteidiger doziert über die Begriffe der menschlichen Rassen und des Volks, vergleicht den Holocaust mit anderen Völkermorden und ihren Opferzahlen. Höhepunkt ist eine zusammenhangslose Sammlung von Zitaten von und über Adolf Hitler und die Frage nach der Schuld am Zweiten Weltkrieg. Nahrat hätte es wohl gefallen, wenn Anwälte der Hinterbliebenen aus Protest den Saal verlassen oder die Richter ihn wegen seiner Auschweifungen unterbrochen hätten. Doch nichts davon geschieht. Sein Versuch, sich womöglich noch als Opfer juristischer Zensur zu geben, misslingt. Die rechte Show wird zum Flop, gerade weil sie reibungslos abläuft. Die einzig begeisterten Zuhörer sind zwei Rechtsextreme auf der Besuchertribüne. Waren Mundlos und Böhnhardt Psychopathen? Auch die Provokationen von Schneiders und Klemke zuvor verhallen. Klemke liefert in seinem Plädoyer eine alternative Erklärung für die Mordserie, in deren Verlauf die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Migranten und eine Polizistin erschossen: Beide hätten an einer Persönlichkeitsstörung gelitten, ausgelöst durch Traumata in ihrer Kindheit. Mit den Morden hätten sie sich einen „Kick“ verschafft, indem sie sich „zu Herren über Leben und Tod ihrer Opfer aufschwangen“. Mit Fremdenfeindlichkeit und Terrorismus habe der NSU demnach nichts zu tun. Schon früher hatte Klemke beantragt, posthum ein psychiatrisches Gutachten über Mundlos und Böhnhardt einzuholen. Er scheiterte. Nur selten blitzen unter der Polemik Argumente hervor. So, als Klemke sich mit dem Mitangeklagten und Kronzeugen Carsten S. beschäftigt, der Wohlleben durch seine Aussage schwer belastet hatte. S. kaufte im Jahr 2000 die Waffe vom Typ Ceska 83 und übergab sie an Mundlos und Böhnhardt. Zu Prozessbeginn sagte er aus, das Geld dafür habe ihm Wohlleben gegeben, außerdem den Tipp, wo eine geschmuggelte Pistole zu bekommen ist. Wohlleben behauptet, er habe geglaubt, Böhnhardt wolle die Waffe zum Selbstmord benutzen. Anwalt vermutet falsche Erinnerungen Klemke stellt S.‘ Glaubwürdigkeit in Frage. So habe sich dieser zunächst nicht erinnert, dass Wohlleben Handschuhe getragen habe, als er die von S. gekaufte Waffe zwecks Prüfung in die Hand nahm. Erst, als der Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten S. gefragt habe, habe er davon berichtet. Noch später dann sogar, dass es sich um schwarze Lederhandschuhe gehandelt habe. Klemke ist sich sicher: Weingarten pflanzte dem Beschuldigten Erinnerungen ein. „Die liebevoll gesetzte Saat ging auf.“ Süffisant stürzt sich Klemke auf eine Bemerkung von Weingarten, nach der S. einen „besonderen Erinnerungsanreiz“ gehabt habe. Entlarvend sei das, meint der Verteidiger. Der Anreiz könne doch nur gewesen sein, „sich selbst Gnade zu erkaufen“, indem er den Ermittlern reichlich belastende Aussagen gegen seinen früheren Kumpel Wohlleben lieferte. Auffällig sind die Parallelen zwischen den Vorträgen. Anwältin Schneiders hatte ihre Ansprache mit einem Appell an das Gewissen der Richter beendet, die sich für das Urteil „vor dem Richterstuhl des Ewigen verantworten“ müssten. Klemke legt noch eine Schippe drauf: „Ralf Wohlleben wird mit Ihrem Urteil leben müssen. Sie allerdings auch. Ich hoffe, Sie können das nicht.“ Nach den Plädoyers hat Wohlleben selbst noch einmal die Gelegenheit, zu sprechen. Zuvor halten noch die drei Altverteidiger der Hauptangeklagten Beate Zschäpe ihren Schlussvortrag – in zwei Wochen soll es damit losgehen.
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