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Post by anmerkung on Nov 4, 2016 11:38:34 GMT 1
www.sueddeutsche.de/politik/nsu-prozess-wo-krimi-und-realitaet-verschwimmen-1.3233538NSU-Prozess Wo Krimi und Realität verschwimmenFünf Jahre nach dem Tod von Mundlos und Böhnhardt gibt es Bücher und Filme über den NSU. Trotzdem ist unklar, wer wo seine Finger im Spiel hatte. Auch deshalb klingen Verschwörungstheorien so gut. Am 4. November vor fünf Jahren erschossen sich die beiden mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem Wohnmobil, als sie von Polizei umstellt waren. ----- Für mehr Dummmheit des bayerischen Annettchens ist im Forum kein Platz. Von der Polizei umstellt. Lol.
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Post by anmerkung on Nov 4, 2016 11:41:31 GMT 1
www.focus.de/politik/ausland/vor-fuenf-jahren-flog-der-nsu-auf-eine-schockwelle-geht-durchs-land_id_6158811.htmlVor fünf Jahren flog der NSU auf: Eine Schockwelle geht durchs LandFast 14 Jahre Leben im Untergrund; neun türkisch- oder griechischstämmige Gewerbetreibende in Nürnberg, München, Hamburg, Rostock, Dortmund und Kassel erschossen, Motiv Fremdenhass; eine Polizistin in Heilbronn ermordet, Motiv: Hass auf den Staat ... ----- 5 Jahre NSU sind 5 Jahre Medeinversagen auf ganzer Linie. Das ist alles. Es waren 3 Türken, 5 Kurden, ein Grieche und eine Deutsche nebst ihrem Kollegen, der den Mordanschlag überlebte.
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Post by anmerkung on Nov 4, 2016 11:42:24 GMT 1
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Post by Admin on Nov 4, 2016 11:47:06 GMT 1
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Post by anmerkung on Nov 4, 2016 11:54:05 GMT 1
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Post by anmerkung on Nov 4, 2016 12:21:19 GMT 1
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Post by anmerkung on Nov 4, 2016 12:24:48 GMT 1
Tanjev Schulz will juristische Volkshochschule etablieren. Lol. Das machen die doch bereists seit 5 Jahren. ----- perspective-daily.de/article/114/ycutY14YAlso denken Journalisten, wenn sie im Gerichtssaal sitzen, zu viel an die Menschen draußen und Juristen umgekehrt zu wenig? Tanjev Schultz: Die Juristen sind oft unzufrieden damit, wie wir vorgehen. Aber wir Journalisten sagen, wir sind nicht dafür da, dem Leser juristisches Kleinklein wiederzugeben, sondern den Prozess verständlich zu übersetzen. Vielleicht müssen wir uns noch mehr bemühen, eine Art juristische Volkshochschule mitzuliefern.
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Post by anmerkung on Nov 4, 2016 12:33:29 GMT 1
Terrorholger in Bestform. Er sagt die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Wer suchet, der findet auch. ----- www.swr.de/landesschau-aktuell/interview-zu-fuenf-jahre-nsu-ermittlungen-rechtsterrorismus-ist-weiterhin-moeglich/-/id=396/did=18427158/nid=396/1lmlopx/index.htmlInterview zu fünf Jahre NSU-Ermittlungen "Rechtsterrorismus ist weiterhin möglich"Können wir sicher sein, dass die Straftaten, die der NSU begangen hat, alle bekannt sind? Wir können uns sicher sein, dass sich viele Ermittlungsbehörden viel Mühe gegeben haben Straftaten zu finden, die zum sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gehören. ----- erkennbarer Bullshit einer Matschbirne ist aber das hier ----- Welche Lehren haben die Strafverfolgungsbehörden aus dem NSU bezogen? Zwei wesentliche Lehren haben sie gezogen: Die eine ist, dass es Terrorismus geben kann, ohne dass sich die Terroristen dazu bekennen. Das war bis dahin undenkbar. Man war immer der Meinung, eine terroristische Tat wird auch eine direkte Bekennerbotschaft nach sich ziehen: ein Video, einen Text, eine Erklärung in irgendeiner Form. So kannte man Terrorismus bis dahin, von Al Kaida bis zur Roten Armee Fraktion, jeder wollte immer eine Botschaft mit dem Terror verbinden. Die Rechtsterroristen haben das nicht getan.
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Post by Deleted on Nov 4, 2016 13:39:08 GMT 1
www.rbb-online.de/politik/beitrag/2016/11/nsu-morde-kranzniederlegung-berlin-neue-wache.htmlKranzniederlegung in der Neuen Wache - Migrantenverbände erinnern in Berlin an NSU-Opfer04.11.16 | 13:19 In Gedenken an die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) hat ein Verband am Freitag einen Kranz in der Neuen Wache in Berlin niedergelegt. Vor fünf Jahren waren die Taten der Terrorzelle ans Tageslicht gekommen. Der rechtsterroristischen Mordserie fielen zehn Menschen zum Opfer, bei Sprengstoffanschlägen wurden über 20 weitere schwer verletzt. Die meisten Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Am 4. November 2011 wurden die mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tot in einem Wohnmobil in Eisenach entdeckt. Drei Tage später stellte sich Beate Zschäpe der Polizei. Als einziges noch lebendes Mitglied des NSU-Trios muss sie sich vor dem Oberlandesgericht München wegen Mittäterschaft verantworten. Am Freitag erinnerte nun der Verband für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity an das Bekanntwerden der NSU-Morde. Der VIW ist ein Dachverband von zehn bundesweit tätigen Migrantenorganisationen. Kritik an der Aufarbeitung Anlässlich des Jahrestags wurde erneut Kritik an der Aufarbeitung der NSU-Morde laut. "Die Hinterbliebenen sagen: Der Staat mit all seinen Ermittlungsbehörden konnte die Morde nicht verhindern - und kann jetzt die versprochene Aufklärung nicht leisten", kommentierte Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für die NSU-Opfer, in der "Berliner Zeitung". Viele Familien der Opfer glaubten, "dass der Verfassungsschutz Informationen zurückhält - nicht nur weil Akten geschreddert wurden", sagte John. Auch in den Untersuchungsausschüssen gebe es immer wieder Antwortverweigerung oder Ausweichen. "Die Betroffenen merken, dass die Dinge nicht mit aller Offenheit und Ernsthaftigkeit dargelegt werden." Es entstehe der Eindruck, dass das abstrakte Staatswohl höher gestellt wird als der Schutz der Menschen. Auch die Türkische Gemeinde Deutschland (TGD) äußert scharfe Kritik an der schleppenden juristischen und politischen Aufarbeitung. Noch immer seien die NSU-Morde ungesühnt, Fragen zu Mittätern und Netzwerken unbeantwortet. "Für die Hinterbliebenen der Opfer liegt darin eine erneute Entwürdigung - nachdem sie durch die Taten selbst und die erlittene Kriminalisierung schon ein erstes und zweites Mal in ihrer Würde verletzt wurden", sagte TGD-Bundesvorsitzender Gökay Sofuoglu in Berlin.
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Post by Deleted on Nov 4, 2016 13:45:11 GMT 1
www.tagesspiegel.de/kultur/tatorte-der-nsu-morde-topografie-des-todes/14791672.htmlTatorte der NSU-Morde Topografie des Todes Der Inbegriff für das sogenannte Dunkeldeutschland. Regina Schmeken dokumentiert die Tatorte der NSU-Morde – eine Foto-Ausstellung in Dresden. von Peter von Becker Was erzählt das Foto einer Teerfläche oder eines Stücks Asphalt, nass, mit einer Lache, in der sich neben einem Kanaldeckel die Krone eines Laubbaums und ein bewölkter Himmel spiegeln? Die Aufnahme der in Berlin lebenden Fotografin Regina Schmeken zeigt einen Parkplatz der Liegnitzer Straße am Rand von Nürnberg. Weil die Fotografie wie alle Bilder von Schmeken schwarz-weiß ist, kann man bei der Feuchtigkeit auf dem Boden Wasser vermuten. Oder eine Öllache assoziieren. Oder Blut. An der Stelle, an die Regina Schmeken im Sommer 2015, nach einer ersten Recherche schon 2013, mit ihrer Kamera gereist ist, wurde genau 15 Jahre zuvor ein deutsch-türkischer Blumenhändler erschossen. Jetzt fahren hier Autos vorbei oder wollen einparken. Im Hintergrund, wohl ein Zufall, wartet menschenleer ein kleiner, fliegender Verkaufsstand. Für Blumen. Wenn es einen Inbegriff für das sogenannte neue Dunkeldeutschland geben soll, dann ist es der „Nationalsozialistische Untergrund“, abgekürzt NSU. Ein brauner, blutiger Morast Dunkeldeutschland klingt, bei Lichte betrachtet, etwas pathetisch, aber jener NSU wirkt ausgeschrieben nachgerade dämonisch. Vor genau fünf Jahren sind Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos im thüringischen Eisenach kurz nach einem letzten Banküberfall in ihrem brennenden Wohnmobil zu Tode gekommen, kurz darauf gab es eine Explosion in der von beiden mit Beate Zschäpe geteilten Wohnung im sächsischen Zwickau. Das war der Feuerschein, der im November 2011 plötzlich in einen Abgrund leuchtete und den Begriff NSU ins öffentliche Bewusstsein hob. Seit den drei aus dem rechtsradikalen Milieu erwachsenen Ostdeutschen insgesamt zehn Morde und dazu zahllose Raubüberfälle sowie mindestens ein Sprengstoffanschlag angelastet werden, ist aus einem Trio vermeintlicher Kleinkrimineller eine „Terrorzelle“ geworden – und aus ihrem selbsternannten „Untergrund“ ein brauner, blutiger Morast. Politisch erscheint er nur als unappetitliche Randerscheinung, selbst im Vergleich zur immerhin legalen AfD oder Pegida. Doch bei all den in diversen Untersuchungsausschüssen und auch im laufenden Münchner Strafprozess gegen Beate Zschäpe erst teilaufgedeckten Ermittlungspannen weiß man noch immer nicht genau, welche Spuren und Verbindungen es hier geben mag: bis hin zur Polizei, dem Verfassungsschutz und in die gesamtdeutsche rechte Szene. Der ideologische Untergrund jedenfalls taucht da immer mehr auf an einer trüben Oberfläche. Öffentliche Schmähung statt Solidarität mit den Opfern Terror, der Begriff schien in der Bundesrepublik lange nur für die extreme Linke reserviert. Auch dort gab es pathetische Selbstetikettierungen mit drei Buchstaben als Abkürzungen. Wie die „Rote Armee Fraktion“ alias RAF. Aber trotz aller Schrecken, Stichwort Deutschland im Herbst, konnte bei der RAF von keiner Armee die Rede sein. Doch eine extremistische Fraktion waren die Baader-Meinhofs immerhin. Am anderen Ende der ideologischen Skala lässt sich so auch der NSU, weil nazihaft und sumpfig, beim eigenen Wort nehmen. Dramatisch, ja für die Angehörigen der Opfer dämonisch, weil in ihren Augen geradezu teuflisch zynisch war und ist dabei der Skandal, für den die NSU-Terroristen selbst ohne eigene Intention gesorgt haben. Seit der Blumenhändler Enver Eimeek am 9. September 2000 an der Liegnitzer Straße in Nürnberg erschossen wurde, gab es bis zum 6. April 2006, an dem der NSU den Internetcafébesitzer Halit Yozgat in Kassel ermordete, acht ursprünglich aus der Türkei und ein aus Griechenland stammendes Opfer. Von den Ermittlungsbehörden wie von einzelnen Medien unterstützt, war hierauf bis zum November vor fünf Jahren von den „Döner-Morden“ oder einer „Bosporus“-Connection die Rede. Suggestiv wurde so das Umfeld der Toten für die Taten gleichsam mitverantwortlich gemacht. Statt Trost und Solidarität erfuhren die trauernden Migranten vonseiten der Mehrheitsgesellschaft noch eine Art öffentlicher Schmähung. Regina Schmeken war an allen Tatorten Zehntes Todesopfer war dann am 25. April 2007 in Heilbronn die Polizistin Michèle Kiesewetter, deren entwendete Dienstwaffe 2011 im Wohnmobil des NSU-Trios aufgefunden wurde. Eine deutsche Polizistin, sie passte hier nicht ins Bild, das auch nach der Entdeckung der beiden (toten) Mörder und im andauernden Zschäpe-Prozess mysteriös erscheint. Einerseits gilt die Ermordete als Zufallsopfer von Böhnhardt und Mundlos, andererseits sollen nicht zum ersten Mal hier wieder Verfassungsschutzagenten nahe am Tatort gewesen sein. Am Ort, an allen zehn Orten war auch Regina Schmeken. Nicht als Kameraauge einer verspäteten Spurensicherung, nur als aufmerksame Hüterin der Erinnerung. Ihr fotografisches Gedächtnis gilt den Opfern, nicht einer symbolischen Überführung der Täter. Ab dem heutigen Freitag, dem fünften Jahrestag der Entdeckung des NSU-Terrors, zeigt nun das von Daniel Libeskind architektonisch neugestaltete Militärhistorische Museum Dresden in seinem Entrée 36 großformatige, als zwölf Triptychen angeordnete Fotografien der 1955 geborenen Regina Schmeken unter dem Titel „Blutiger Boden. Die Tatorte der NSU“. Als Topografie des neuen Terrors sind alle zehn Mordorte sowie die Plätze zweier Anschläge mit etlichen Verletzten bedacht. Das letzte Foto führt in die Gegenwart Schmekens schwarz-weiße Porträts der Stätten in deutschen Städten gleichen so einem eindrücklichen Memento. Oft ist die Kameraperspektive aus leichter Untersicht gewählt – als wolle die Fotografin dem Boden der Tat(ort)sachen selber nahe sein. Die Theresienwiese in Heilbronn, auf der die Polizistin starb, durchzieht dabei ein langer Steinstreifen, der im Close-up wie ein helles Band in den Horizont verläuft, an dessen Ende ein dunkler Bau steht – das erinnert an die bekannten Aufnahmen von den auf das Lagertor zulaufenden Gleisen von Auschwitz-Birkenau. Doch selbst diese Assoziation ergibt sich nur ganz subtil, wie ungewollt. Denn keines der Bilder wirkt spekulativ. Es ist eher der Effekt, dass die nicht mehr anwesenden Täter und Opfer in der geisterhaften Leere den Betrachter zum Zeugen machen. Schon Walter Benjamin hatten die menschenlosen Ansichten von Pariser Straßen und Plätzen, die der frühe Fotograf Eugène Atget im 19. Jahrhundert dokumentiert hatte, ausdrücklich an „Tatorte“ erinnert. Das letzte, das 37. Foto in Dresden führt in die Gegenwart: Es zeigt nur das Türschloss zum Saal 101A des Oberlandesgerichts München, wo im Frühjahr 2013 der NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe begann. Und neben dem Schloss sieht man einen Lichtschalter. Auch das ist eine nicht gesuchte, aber gefundene Pointe. Noch mehr Bildtafeln, über 70, und dazu kurze, kluge Texte unter anderem von Feridun Zaigmoglu und Hans Magnus Enzensberger, der den Verlust des Common Sense in der bürgerlichen Öffentlichkeit beklagt, finden sich im gleichnamigen Katalogband zur Ausstellung, erschienen im Hatje Cantz Verlag Berlin. Ein Lese- und Bilderbuch, das die Erinnerung an die Gegenwart lehrt. Der Autor: Peter von Becker
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Post by Admin on Nov 4, 2016 15:08:45 GMT 1
Terror-Serie endete mit Selbstmord im Wohnmobil Vor fünf Jahren flog der NSU auf Prozess kostet schon rund 50 Millionen Euro +++ Verfassungsschutz im Zwielicht +++ Irre Zschäpe-Show vor Gericht +++ Terror-Trio auch für Mord an Kindern verantwortlich? www.bild.de/bild-plus/news/inland/nsu/fuenf-jahre-nsu-suizid-48588324,view=conversionToLogin.bild.html springerdreck fuer geld.
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Post by Admin on Nov 4, 2016 15:16:50 GMT 1
Es ist eine Schockwelle, die Anfang November 2011 durch Deutschland geht. Bis dahin gab es nur ein paar linke Antifa-Aktivisten, die beständig über "Neonazi-Terror" sprachen, und es gab die bürgerliche, staatstragende Mehrheit, die das für maßlos übertrieben hielt. Aber dann liegen am 4. November 2011 Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt mit zerschossenen Schädeln in einem Wohnmobil in Eisenach. Drei Tage später stellt sich Beate Zschäpe der Polizei. Die Lawine an Erkenntnis, die losbricht, ist so gewaltig, dass sie sogar die überrollt, die Neonazi-Gewalttätern eh alles zugetraut hatten. Fast 14 Jahre Leben im Untergrund; neun türkisch- oder griechischstämmige Gewerbetreibende in Nürnberg, München, Hamburg, Rostock, Dortmund und Kassel erschossen, Motiv Fremdenhass; eine Polizistin in Heilbronn ermordet, Motiv: Hass auf den Staat; zwei Sprengstoffanschläge mit Dutzenden Verletzten in Köln; 15 Banken ausgeraubt. Nein, teilen die staatlichen Stellen am 5. November 2011 mit, niemand habe eine Ahnung von einer Terrororganisation dieses Kalibers gehabt. Ideologische Motive oder nur "drei durchgeknallte Typen"? Einer von denen, deren Telefone an diesem Tag unaufhörlich schellen, ist Oliver Platzer, damals wie heute Pressesprecher des bayerischen Innenministeriums. "Es gab ja auch die These, dass das drei durchgeknallte Typen sind, die Morde begehen", sagt er fünf Jahre später. "Aus niederen Instinkten und ohne ideologisches Ziel." Dabei sei man davon ausgegangen, "dass man ein solches ideologisches Ziel ja nur verfolgen kann, wenn man das auch öffentlich macht und Anhänger gewinnt, und das haben die nicht". Doch bald taucht damals das zynische Bekennervideo auf. Die rassistische Musikszene um den NSU wird bekannt oder die federführend von Mundlos betriebene kultische Verehrung des "Führer-Stellvertreters" Rudolf Heß. Mit den drei Buchstaben N, S und U assoziiert nun kaum mehr jemand eine frühere Auto- und Motorradmarke, sondern jedermann das Neonazi-Trio und die Konterfeis Zschäpes, Mundlos' und Böhnhardts. Auch die Strafverfolger schalten um. Die bisherigen Verdächtigen der Ceska-Morde waren vor allem türkischer Herkunft. Jetzt übernimmt die Bundesanwaltschaft und konzentriert sich allein auf politisch motivierte, rechtsradikale Hintergründe - endlich, denken viele Opfer. In den Wochen nach dem 5. November 2011 gibt es viele Durchsuchungen, Vernehmungen und Festnahmen in der Neonazi-Szene. Gewaltiger Medienandrang bei NSU-Prozessauftakt In den Monaten danach erscheinen die ersten Bücher über den NSU. Ein Jahr nach dem Auffliegen der Gruppe ist die Anklage gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer des Trios fertig. Anklage wie Bücher entstehen unter großem Zeitdruck – die Bücher wegen der Konkurrenz unter den Autoren, die Anklage wegen der Mahnung des Bundesgerichtshofs, die U-Haft für Zschäpe dürfe ohne handfeste Gründe nicht ewig fortdauern. Als der NSU-Prozess in München beginnen soll, ist der Medienandrang so gewaltig, dass das Gericht die Zuteilung der Presseplätze wiederholen muss, auf Anweisung des Bundesverfassungsgerichts. Derartiges hatte es noch nie gegeben. Im Mai 2013 geht es endlich los. Berichte über NSU werden zu Routine Nach wenigen Monaten kehrt so etwas wie Routine ein. Im Prozess werden immer öfter feinsinnige juristische Details diskutiert, die mit der Mordserie des NSU manchmal nur abstrakt zu tun haben. Die Reporterschar schrumpft zu einem harten Kern. Es gibt auch immer weniger Leser für die dennoch immer zahlreicheren NSU-Berichte, auch aus den parlamentarischen Untersuchungsausschüssen. Die Klickzahlen von NSU-Artikeln in den Internet-Portalen sinken – außer, es steht etwas Besonderes an: Neonazi-Anführer Tino Brandt im Zeugenstand, vermummte Geheimdienstler und skandalumwitterte V-Leute, Zschäpes Streit mit ihren Anwälten, Zschäpes Entschluss, ihr Schweigen zu brechen. Ein solcher Moment war zuletzt auch der Fund von DNA Uwe Böhnhardts bei den sterblichen Überresten der im Jahr 2001 verschwundenen Peggy. Ob Böhnhardt, der NSU oder sein Umfeld etwas mit Peggys Verschwinden zu tun hatten ist zwar völlig offen, aber das Interesse ist wieder groß. Viele offene Fragen Offen ist aber fünf Jahre nach dem Auffliegen des NSU auch, was aus diesem Komplex tatsächlich aufgeklärt werden wird und welche Fragen unbeantwortet bleiben. Das ist vor allem für die Angehörigen der Mordopfer schmerzlich. Warum musste mein Mann oder mein Sohn sterben? Warum gingen die Ermittlungen so lange in eine falsche Richtung? Warum wurden jahrelang eher Angehörige verdächtigt und nicht die wirklichen Täter und ihr Umfeld? Viele dieser Fragen könnten am Ende, vielleicht für immer, unbeantwortet bleiben. Nur auf eines wird es sicher eine Antwort geben: Wie das Gericht die angeklagte Mittäterschaft Zschäpes bewertet und welche Strafe sie dafür bekommt. Bis dahin dürften vielleicht noch einige Monate vergehen, nicht mehr aber mehrere Jahre. www.focus.de/politik/ausland/vor-fuenf-jahren-flog-der-nsu-auf-eine-schockwelle-geht-durchs-land_id_6158811.html
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Post by leipziger on Nov 4, 2016 15:49:23 GMT 1
Leipziger Volkszeitung vom 4. November 2016
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Post by Deleted on Nov 5, 2016 0:25:14 GMT 1
www.tagesschau.de/inland/peggy-nsu-kindermorde-bka-101.html NSU und der Mordfall Peggy BKA untersucht Verbindungen zu Kindermorden Stand: 04.11.2016 17:33 Uhr Das Bundeskriminalamt plant, die DNA von Uwe Böhnhardt mit weiteren Fällen verschwundener oder ermordeter Kinder abzugleichen. Außerdem arbeiten die Ermittler in Sachen NSU und Peggy K. in Zukunft enger zusammen. Von Reiko Pinkert und Jan Lukas Strozyk, NDR Das Bundeskriminalamt will offenbar weitere ungeklärten Kindermorde und Fälle von vermissten Kindern auf Verbindungen zu dem mutmaßlichen NSU-Mörder Uwe Böhnhardt untersuchen. Das geht aus einem Schreiben des Bundesjustizministeriums hervor, das NDR, WDR und "SZ" vorliegt. Demnach sollen alle Beweismittel aus den NSU-Taten, "die Bezüge zu Kindern aufweisen könnten", auf Verbindungen zu ungeklärten Mord- und Vermisstenfällen geprüft werden. Am Fundort der Leichen von Mundlos und Böhnhardt hatten Ermittler unter anderem einen Kinderschuh, einen Stoff-Bären und eine Wasserpistole sichergestellt. Dem Schreiben zufolge sollen zunächst DNA-Spuren aus den NSU-Taten mit denen aus dem Fall Peggy abgeglichen werden. Umgekehrt wurde in einer ersten Untersuchung offenbar geprüft, ob Spuren von Peggy K. an Beweismitteln aus dem NSU-Komplex gefunden werden konnten. Diese Prüfung verlief demnach negativ. Umfangreicher Datenabgleich Zu einem späteren Zeitpunkt könnte die DNA von Böhnhardt und Mundlos mit der beim Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern geführten Verbunddatei "Vermisste / unbekannte Tote" abgeglichen werden. Die Kartei besteht seit 1992 und beinhaltet Einträge zu ungeklärten Vermissten- und Todesfällen. Zum 1. Oktober umfasste die Kartei laut BKA die Fälle von mehr als 11.000 Kindern und Jugendlichen. Ein umfassender Abgleich dieser Datenbank mit "sämtlichen im Lebensbereich von Uwe Böhnhardt festgestellten unbekannten DNA-Identifizierungsmustern" wird laut dem Dokument derzeit geprüft. Dazu werden beim BKA zurzeit auch weitere Asservate aus den NSU-Ermittlungen auf DNA untersucht, die bislang in den Verfahren keine Rolle spielten. Aus dem Schreiben geht auch hervor, dass das Justizministerium die DNA-Spur Böhnhardts, die im Fall Peggy festgestellt worden ist, offenbar weiterhin für ermittlungswürdig hält. "Ein umfassender Austausch der im Ermittlungsverfahren wegen Mordes an Peggy K. sowie im NSU-Verfahrenskomplex angefallenen Erkenntnisse ist wegen des durch den Spur-Treffer offenbar gewordenen Personenbezugs unerlässlich", heißt es in dem Schreiben. Einerseits sei eine "kritische Prüfung des Beweiswerts" der Probe angesichts der Auffinde-Situation geboten, andererseits habe der Treffer eine "potenziell hohe Tatrelevanz". Mitte Oktober hatten Medien berichtet, dass am Fundort der Leiche von Peggy K. an einem Textilstück DNA-Spuren von Uwe Böhnhardt entdeckt wurden. Kurz darauf erklärten Ermittler, dass in beiden Fällen derselbe Messstab im Zuge der kriminaltechnischen Untersuchungen eingesetzt worden war. Es könne sich bei der DNA-Probe demnach wohl auch um eine Verunreinigung handeln. Um die Aussagekraft der Böhnhardt-DNA-Spur zu klären, wurde in der "SOKO Peggy" laut dem Papier aus dem Justizministerium ein Unterabschnitt gegründet, der die "Wahrscheinlichkeit einer Spurenverschleppung" klären soll. Engere Zusammenarbeit Der im NSU-Fall ermittelnde Generalbundesanwalt und die für den Fall Peggy zuständige Staatsanwaltschaft Bayreuth haben sich zudem darauf geeinigt, die Zusammenarbeit zu optimieren. Dazu hat das BKA zwei Ermittlungsbeamte, die mit dem NSU-Komplex beschäftigt sind, in die "SOKO Peggy" entsandt. Im Gegenzug wird ein Ermittler aus dem Peggy-Fall in die "Einsatzgruppe Trio" geschickt, die den NSU untersucht. Zur Koordination der beiden Fälle hatten sich zuletzt zudem Vertreter des Generalbundesanwalts, der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, der Staatsanwaltschaft Bayreuth, des Polizeipräsidiums Oberfranken und des Bundeskriminalamts getroffen.
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Post by Admin on Nov 5, 2016 4:54:59 GMT 1
links Laabs, rechts nicht etwa jung Adolf, sondern Dreimalgüler.
hxxps://twitter.com/AmbergDoreen/status/794660336326602752
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