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Post by rosenkohl1 on Nov 13, 2016 15:45:34 GMT 1
(Teil 1) In mehreren Versionen der aufgefundenen oder verschickten sogenannten NSU-Videos sind je ein Tatortfotos der ermordeten Enver Simsek (liegend im Lieferwagen), Abdurrahim Özüdogru (sitzend) und Süleyman Tasköprü (seitlich liegend hinter dem Tresen) nach der jeweiligen Tat enthalten, deren Herkunft ungeklärt ist (vergl. sicherungsblog.wordpress.com/2015/01/31/nsu-bekennervideo-in-voller-lange-online/). Laut Gutachten der BAO TRIO des Bundeskriminalamtes handelt es sich in den drei Fällen um Fotos "die unmittelbar nach der Tat noch vor Eintreffen von Polizei und Rettungskräften gefertigt wurden und so nur von den Tätern stammen können", fdik.org/nsuleaks/Bd_11_Ass_Auswerteberichte_zum_Inhalt_der_NSU_Videos.pdf (im folgenden "Auswerteberichte"), S. 63. Jedoch deuten viele Indizien darauf hin, daß es drei Polizeifotos sind, die auf bisher ungeklärte Weise in die Videos gelangten, aber nicht oder jetzt nicht mehr in den Polizeiakten autauchen. Alle Indizien darzustellen würde den Rahmen eines einzelnen Forumsbeitrages sprengen. Im folgenden soll es um den Bildinhalt es Fotos von Tasköprü gehen. Das Foto erscheint: * in dem ca. 15-minütige Video "Paulchen Panther", das im November 2011 auf DVDs verschickt, dem Verein Apabiz zugespielt, vom Spiegel erstmals teilweise veröffentlicht wurde und inzwischen z.B. auf rutube.ru/video/3071e0c1327ac31c4450af461639f2f3/ zu sehen ist. In dem Video ist der Rand des Foto durch eine Gedankenwolke eingerahmt. * zudem auf der Festplatte EDV11, die in der Zwickauer Wohnung gefunden worden sein soll, in einem weiteren Video "Nsu film.avi" mit Änderungsdatum 28.10.2001 unter dem Dateipfad: Altes Videomaterial -> NSU Video CD aktuell -> NSU FILM.avi, vergl. Auswerteberichte, S. 75 ff. Das Video Nsu film.avi hat Spiegel TV am 16. Januar 2012 in Ausschnitten gezeigt. Der Spiegel-TV Film steht inzwischen unter youtube.com/watch?v=9h4hBn3oGXE. In der Youtube-Fassung des Spiegel TV-Filmes um 1:31-1:32 ist während eines Interview mit Andreas Speit stark verkleinert im Hintergrund auf den Bildschirmen des Regieraumes das unbeschnittene Foto zu sehen. "Erst die Sanitäter hatten Tasköprü in die Mitte des Ladens gezogen" Hamburg Abendblatt, www.abendblatt.de/politik/deutschland/article120747491/Hamburger-Opfer-Vater-Sie-haben-mir-mein-Herz-abgerissen.html (Bericht zum 43. Verhandlungstag, 8. Oktober 2013 vor dem OLG München) Vor dem Oberlandesgericht München sagte "Zeugin Asli Ic. (kam zufällig am Tatort vorbei und fand Vater und Sohn)" aus: "Die Reporter seien als erstes da gewesen, dann die Polizei und zum Schluss der Krankenwagen", und "Ali Tasköprü (Vater des ermordeten Süleyman Tasköprü, der seinen Sohn schwer verletzt auffand)" sagte aus: "Die Erste Hilfe sei zu spät gekommen. Nachher sei die Polizei gekommen und habe seinen Sohn von seinem Arm weggenommen und ihn auf den Boden gelegt", www.nsu-watch.info/2013/09/protokoll-37-verhandlungstag-23-sept-2013/. Zeugenvernehmung von Herrn Ali TASKOPRÜ am 27.06.2001, zitiert nach Akten der BAO TRIO: "Frage: Sie haben ihn also nicht dort weggezogen? Antwort: Ein bisschen weggezogen schon, doch, doch. Frage: Wie weit weggezogen? Antwort: Vielleicht 20, 30 cm habe ich ihn weggezogen, sonst wäre ich auch gar nicht so richtig rangekommen an ihn.", file.arbeitskreis-n.su/nsu/EDV_und_Asservatelisten/Bd_11_Ass_EDV13_bis_EDV29.pdf, S. 27 Das Tatortfoto könnte demnach auch entstanden sein nachdem die Polizisten gekommen sind und den Sohn wieder auf den Boden gelegt haben, noch bevor die Sanitäter kamen. (wird fortgesetzt)
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Post by rosenkohl1 on Nov 13, 2016 16:07:13 GMT 1
(Teil 2) "Das Opfer wurde im Verkaufsraum, in einem lediglich 80 bis 90 cm breiten Durchgang zum Kassenbereich, zwischen Kühltheke und Abstelltisch aufgefunden. Vor der Theke befinden sich bis zu einer Höhe von 80 cm aufgestapelte Eierkartons mit Inhalt. Aufgrund dessen, dass keines der vorhandenen Eier zerbrochen war, liegt zumindest die Spekulation nahe, ob das Opfer nicht bewusst in diesen schwer einsehbaren Bereich verbracht worden war. Dem gegenüber stehen allerdings fehlende Wisch-/Schleifspuren, die eine solche Verlagerung dokumentiert hätten. Auch stellt sich hier bereits die Frage, ob es — wie unter einer späteren Rubrik geschildert — überhaupt zu einer Auseinandersetzung im Laden selbst gekommen war", BAO Bosporus, 2007, file.arbeitskreis-n.su/nsu/Doenermorde_Waffengutachten_und_Sachstandsberichte/BAO_Bosporus_2007_und_2008_Sachstandsberichte.pdf, S. 27 Der Kriminialbeamte Frank Le. hat die EDV11 ausgewertet und sagte am 8. Oktober 2013 (43. Verhandlungstag) vor dem OLG München aus: "Der Kriminalbeamte L. tippt mit dem Kugelschreiber auf das Foto, dass von einem Beamer an die Wand im Münchner Gerichtssaal A 101 gestrahlt wird. Für alle im Raum ist es sichtbar, für die Richter, die Anwälte, die Zuschauer auf der Tribüne. Das Foto zeigt Süleyman Tasköprü. Er liegt zur Seite gekrümmt auf dem Boden, im Hintergrund glitzert das Metall von einem Brotregal, der Vordergrund zeigt die geöffnete Schublade der Ladenkasse. Süleyman Tasköprü liege in einer Nische in dem Lebensmittelgeschäft hinter dem Tresen, sagt der Beamte. 'Fast sieht es aus, als hätte jemand das Opfer in die stabile Seitenlage gelegt.'" (Hamburger Abendblatt, 9. 10. 2013) Offenbar wurde im Gerichtssaal das unbeschnittene Foto aus NSU FILM.avi an die Wand projeziert. Vermutlich hat der Reporter des Hamburger Abendblatt den länglichen braunen Gegenstand oben am Bildrand als ein großes Brot aufgefasst. M.E. handelt es sich jedoch stattdessen vermutlich um die untere Kante eines Stapels von 2-3 braunen Paletten mit weißen Hühnereiern. Vater Ali Tasköprü sagte am 37. Verhandlungstag: "Er wollte mir was sagen, aber er konnte nicht", www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-vater-des-ermordeten-sueleyman-taskoeprue-sagt-aus-a-924035.html. Somit könnte Tasköprü versucht haben, seinem Vater den Namen des Schützen zu sagen. Oben auf den Rand des Regales vor die Eierpalette hat Sulyeman Tasköprü offenbar noch mit dem Finger und seinem eigenen Blut Worte geschrieben, womöglich auch noch unten auf die Fliesen. Eventuell ließen sich auf dem unbeschnittenen Foto bei einer höheren Auflösung noch weitere Buchstaben lesen. Tasköprü soll mit einem "Veli" Rauschgift gehandelt haben und ein Veli Aksoy stand auch im Verdacht, 2005 den Ismail Yasar in Nürnberg getötet zu haben, vergl. sicherungsblog.wordpress.com/2014/06/30/der-morder-von-yasar-in-nurnberg-wurde-2006-ermittelt/. Augenscheinlich könnte auch das Wort auf dem Regal "Veli ..." bedeuten, so daß Tasköprü möglicherweise mitteilen wollte, daß Veli der Schütze sei. (Ende des Forumbeitrags)
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Post by Admin on Nov 13, 2016 16:14:20 GMT 1
willkommen!
ohne das jetzt im einzelnen nachvollzogen zu haben... interessant.
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Post by fragezeichen on Nov 13, 2016 21:40:55 GMT 1
(Teil 2) "Das Opfer wurde im Verkaufsraum, in einem lediglich 80 bis 90 cm breiten Durchgang zum Kassenbereich, zwischen Kühltheke und Abstelltisch aufgefunden. Vor der Theke befinden sich bis zu einer Höhe von 80 cm aufgestapelte Eierkartons mit Inhalt. Aufgrund dessen, dass keines der vorhandenen Eier zerbrochen war, liegt zumindest die Spekulation nahe, ob das Opfer nicht bewusst in diesen schwer einsehbaren Bereich verbracht worden war. Dem gegenüber stehen allerdings fehlende Wisch-/Schleifspuren, die eine solche Verlagerung dokumentiert hätten. Auch stellt sich hier bereits die Frage, ob es — wie unter einer späteren Rubrik geschildert — überhaupt zu einer Auseinandersetzung im Laden selbst gekommen war", BAO Bosporus, 2007, file.arbeitskreis-n.su/nsu/Doenermorde_Waffengutachten_und_Sachstandsberichte/BAO_Bosporus_2007_und_2008_Sachstandsberichte.pdf, S. 27 Der Kriminialbeamte Frank Le. hat die EDV11 ausgewertet und sagte am 8. Oktober 2013 (43. Verhandlungstag) vor dem OLG München aus: "Der Kriminalbeamte L. tippt mit dem Kugelschreiber auf das Foto, dass von einem Beamer an die Wand im Münchner Gerichtssaal A 101 gestrahlt wird. Für alle im Raum ist es sichtbar, für die Richter, die Anwälte, die Zuschauer auf der Tribüne. Das Foto zeigt Süleyman Tasköprü. Er liegt zur Seite gekrümmt auf dem Boden, im Hintergrund glitzert das Metall von einem Brotregal, der Vordergrund zeigt die geöffnete Schublade der Ladenkasse. Süleyman Tasköprü liege in einer Nische in dem Lebensmittelgeschäft hinter dem Tresen, sagt der Beamte. 'Fast sieht es aus, als hätte jemand das Opfer in die stabile Seitenlage gelegt.'" (Hamburger Abendblatt, 9. 10. 2013) Offenbar wurde im Gerichtssaal das unbeschnittene Foto aus NSU FILM.avi an die Wand projeziert. Vermutlich hat der Reporter des Hamburger Abendblatt den länglichen braunen Gegenstand oben am Bildrand als ein großes Brot aufgefasst. M.E. handelt es sich jedoch stattdessen vermutlich um die untere Kante eines Stapels von 2-3 braunen Paletten mit weißen Hühnereiern. Vater Ali Tasköprü sagte am 37. Verhandlungstag: "Er wollte mir was sagen, aber er konnte nicht", www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-vater-des-ermordeten-sueleyman-taskoeprue-sagt-aus-a-924035.html. Somit könnte Tasköprü versucht haben, seinem Vater den Namen des Schützen zu sagen. Oben auf den Rand des Regales vor die Eierpalette hat Sulyeman Tasköprü offenbar noch mit dem Finger und seinem eigenen Blut Worte geschrieben, womöglich auch noch unten auf die Fliesen. Eventuell ließen sich auf dem unbeschnittenen Foto bei einer höheren Auflösung noch weitere Buchstaben lesen. Tasköprü soll mit einem "Veli" Rauschgift gehandelt haben und ein Veli Aksoy stand auch im Verdacht, 2005 den Ismail Yasar in Nürnberg getötet zu haben, vergl. sicherungsblog.wordpress.com/2014/06/30/der-morder-von-yasar-in-nurnberg-wurde-2006-ermittelt/. Augenscheinlich könnte auch das Wort auf dem Regal "Veli ..." bedeuten, so daß Tasköprü möglicherweise mitteilen wollte, daß Veli der Schütze sei. (Ende des Forumbeitrags) Ist denn da überhaupt etwas zu erkennen, was so in Richtung Buchstaben geht?
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Post by rosenkohl1 on Nov 14, 2016 0:41:08 GMT 1
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Post by angler on Nov 14, 2016 1:12:58 GMT 1
Servus blumen hoppla, rosenkohl1, Buchstaben kann ich da leider nicht erkennen. Wenn das welche sind, dann steht nicht Uwe dort geschrieben und die Bullen hätten das auch nicht übersehen. Also entweder nix gewesen oder eine ganz gewöhnliche weitere Beweismanipulation.
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Post by Admin on Nov 14, 2016 2:35:24 GMT 1
ging es nicht um die armbanduhr? bekomme das nicht zusammen, gerade.
Das Tatortfoto könnte demnach auch entstanden sein nachdem die Polizisten gekommen sind und den Sohn wieder auf den Boden gelegt haben, noch bevor die Sanitäter kamen.
das ist gut.
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Post by rosenkohl1 on Nov 14, 2016 16:18:34 GMT 1
Nein, ohne Kenntnis der näheren Umstände kann man in den Blutflecken tatsächlich keine eindeutigen "Buchstaben erkennen", das hat auch niemand verlangt.
Um es besser als Buchstaben zu "erkennen" und lesen zu können bräuchte man möglichst eine schärfere Version des Fotos, eine unbeschnittenen Version und zum Vergleich eine Handschriftenprobe von Tasköprü. Umgekehrt ist es jedoch sehr wahrscheinlich, daß die Blutflecken als Buchstaben gemeint sind, denn es sind offenbar keine zufällig gefallenen Bluttropfen, sondern klar gezeichnete Linien, die Tasköprü, obwohl schwer verletzt, noch oberhalb seiner Liegeposition erzeugt hat, und die exakt entlang der Regalkante angeordnet sind. Zudem spricht der Umstand, daß Tasköprü seinem Vater etwas wichtiges mitzuteilen versuchte dafür, daß die Blutflecken als schriftliche Mitteilung gemeint waren.
Daß es wahrscheinlich von Tasköprü angebrachte Schriftzeichen sind ist schon für sich genommen, unabhängig von der Bedeutung, bereits ein weiteres Indiz, daß das Foto nicht unmittelbar nach der Tat von den Tätern aufgenommen worden sein kann.
Der erste Blutfleck hat die Form eines "v", der zweite die eines "e" oder "o", der dritte eines "i", "j" oder "l", der vierte ein "i" oder ",", dann folgen womöglich noch weitere Buchstaben, die von der Wolke des Videos abgeschnitten sind. Daß damit der Name "Veli" gemeint sein kann ist vor dem Hintergrund zu beurteilen, daß ein Veli Aksoy bereits Verdächtiger in einem anderen Fall der Mordserie war und in Kontakt zu Tasköprü stand.
Wäre gemäß des Konstruktes der Anklage gegen den NSU ein Uwe der Täter gewesen, so wäre Tasköprü ein Zufallsopfer als türkischer Ladeninhaber gewesen, der den Schützen nicht als "Uwe" erkannt hätte, also auch dessen Name nicht hätte schreiben können.
Die Auswertung der Videos, also auch dieses Fotos erfolgte durch Beamten des Bundeskriminalamtes nach dem 4. November 2011 unter der Prämisse, daß der NSU die Täter gewesen seien, stand somit großem Zeit- und Erfolgsdruck. Zu einer gründlichen Prüfung der inhaltlichen Details der in den Videos verwendeten Bilder von Simsek, Özüdogru und Tasköprü ist es durch das BKA meines Erachtens gar nicht gekommen.
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Post by rosenkohl1 on Nov 14, 2016 17:00:20 GMT 1
Zum Armbanduhr-Argument siehe das PDF "Bd 11 ASS EDV13 bis EDV29", Seite 27-28:
"3.1.3. Auswertung des SB 'TUS', Band I
Im Tatortbericht des LKA 416[24] wurde unter Punkt 3.4. auf die Armbanduhr des Opfers eingegangen. Die Armbanduhr des Opfers wurde demnach auf dem Fußboden gefunden[25], wobei das Armband nur im oberen Bereich mit dem Uhrgehäuse verbunden war. Das Armband war hiernach teilweise abgerissen. Auf den gefertigten Bildern vom unmittelbaren Tatort[26] ist deutlich erkennbar, daß das Opfer keine Armbanduhr trägt. Im Laufe der Ermittlungen konnte nicht geklärt werden, zu welchem genauen Zeitpunkt und unter welchen Umständen die Uhr abgerissen wurde. Zur Lage des Opfers kann anhand dieser Bilder gesagt werden, das es zu diesem Zeitpunkt nicht wie u.a. von der Zeugin ICINAK (siehe unter Punkt 3.1.2.) ausgesagt, zwischen zwei Tresen lag.
3.1.4. Auswertung des behördlichen Zeugnisses des LKA 39
Auf den Bildern des Opfers aus der relevanten Videosequenz der sichergestellten DVD ist deutlich erkennbar, das das Opfer auf der linken Seite mit den Beinen zu einem des in den Vernehmungen erwähnten Tresen liegt. Die silberfarbene Armbanduhr befindet sich am Handgelenk des linken Armes des Opfers."
Im angegebenen PDF, Seite 30: "Von überragender und somit beweiserheblicher Bedeutung sind allerdings die Feststellungen hinsichtlich der Armbanduhr des Toten zu beurteilen."
Für den BKA-Auswerter ist demnach "von überragender und somit beweiserheblicher Bedeutung", daß auf den aktenkundlichen Polizeifotos Tasköprü die Uhr nicht mehr am Arm trug, und daher das Foto aus dem Video nicht von der Polizei stammen kann, und daher mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Tätern stammen muß. Dabei schließt der BKA-Auswerter nicht mit Sicherheit aus, daß Dritte ein Foto gemacht haben könnte, als Tasköprüs Vater nach Auffinden des verwundeten Sohnes den Laden kurz verließ um im Nachbargeschäft Polizei und Rettungsdienst anzurufen.
Die denkbaren Möglichkeiten, daß das Foto Tasköprüs von Dritten Personen aufgenommen wurde bevor der Vater ihn im Laden fand, oder durch Reporter oder Polizeten vor Eintreffen des Rettungsdienstes, nachdem der Vater Tasköprü auf Anweisung der Polizisten wieder abgelegt hatte, werden dagegen vom BKA-Auswerter nicht diskutiert.
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Post by mogadisch on Nov 14, 2016 17:38:27 GMT 1
Für mich sieht das zwar aus, als wären es Buchstaben, aber ich denke mal, so klein hätte kein Mordopfer geschrieben. Allerdings sehe ich auch noch ein großes V. Das würde passen.
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Post by Admin on Jan 5, 2017 13:15:11 GMT 1
Es folgt der Zeuge St. vom LKA Hamburg. Bei seiner Aussage geht es zunächst um Bilder in NSU-Videos vom Mord an Süleyman Taşköprü. Er habe Vermerke zu zwei DVDs geschrieben, so St. Bei Spur 720 zu DVD 1 werde ein Bild von Taşköprü gezeigt, der am linken Handgelenk noch seine Uhr trage. Auf den Tatortbildern der Polizei sei deutlich, dass er keine Armbanduhr mehr trägt, diese sei am Boden liegend teilweise abgerissen aufgefunden worden. Es sei ihnen kein Bild bekannt, das Taşköprü mit dieser Armbanduhr am Handgelenk zeige. So könne man annehmen, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Bild sei von den Herstellern des Videos und dann auch von den Tätern nach der Tatausführung. Denn das Zeitfenster, dass eine andere Person ins Geschäft habe gehen können, als der Vater Taşköprüs im Nachbargeschäft den Notruf angesetzt habe, sei sehr kurz. Bei Spur 806 zu DVD 2 finde sich das gleiche Bild, zusätzlich seien Zeitungsartikel in die gezeigten Bilder hineingelegt worden seien. Die Artikel stammten aus der „Hamburger Morgenpost“ und dem „Hamburger Abendblatt“. Er habe noch weitergehende Ermittlungen durchgeführt, weil ein Text nicht mit einem ihm vorliegenden Artikel der „Morgenpost“ übereingestimmt habe. Es gebe bei der Zeitung eine „Schubversionen und Nichtschubversionen“. Die Artikel aus der DVD müsse aus der Nachtausgabe stammen oder aus einer anderen Nichtschubausgabe der Morgenpost. Die Nachtausgabe werde ab 20.15 Uhr vertrieben, in der Regel nur an den Hamburger Bahnhöfen. Nebenklagevertreterin RAin Pinar fragt hierzu nach. St. bestätigt, dass die Nachtausgabe nur in Hamburg habe gekauft werden können, eine weitere Nichtschubversion sei aber auch in einer Region bis zur Höhe des Harzes zu kaufen gewesen. Die Nachtausgabe sei aber auch eine Nichtschubversion. Pinar fragt St. nach einem weiteren Zeugen, dem von der Staatsanwaltschaft Hamburg Vertraulichkeit zugesichert worden sei, sie wolle gerne wissen, ob die Vertraulichkeit noch bestehe und ob das jemand aus der Szene sei. St. sagt, dazu dürfe er keine Angaben machen. Pinar sagt, die Staatsanwältin, die die Vertraulichkeit zugesichert habe, sei ihrer Erinnerung nach vom Dezernat Staatsschutz. St. sagt, er könne sich nicht erinnern. Pinar fragt, wann St. mit der entsprechenden Spur beschäftigt gewesen sei. Den genauen Zeitraum könne er nicht mehr sagen, so St., es sei eine „sehr komplexe“ Spur gewesen. Pinar hält vor, es sei von „türkischer Kiezszene“ die Rede. Das sage ihm jetzt so nichts, antwortet St. Das sei wohl 2007 bis 2009 gewesen, sagt Pinar, und will wissen, ob damals schon bekannt gewesen sei, dass mit der Tatwaffe andere Morde geschehen sind. Das sei mit Sicherheit so gewesen, ob er das dem Zeugen vorgehalten habe, könne er heute nicht mehr sagen, so St. Das sei zu lange her und die Spur zu komplex gewesen. Es folgt der Zeuge Sche., BKA-Beamter aus Berlin. Sche. berichtet, seine Aufgabe sei gewesen, die finale Version des Bekennervideos und zwei Vorgängerversionen mit Videos abzugleichen, die im Brandschutt der Frühlingsstraße gefunden wurden. Er beschreibt die Übereinstimmungen: Im ersten Video sei der erste Mord und der Anschlag in der Kölner Probsteigasse dargestellt, im zweiten die ersten vier Morde und der Anschlag in der Probsteigasse. Hier habe ein Zeitungsartikel den vierten Mord thematisiert, er sei aber dem Datum des zweiten Mordes (13. Juni 2001) zugeordnet. In der finalen Version seien dann alle neun Morde thematisiert. Götzl hält die Überschriften der Zeitungsartikel aus den ersten beiden Video-Versionen und dem Bekennervideo vor. Dann unterbricht er die Vernehmung für die Mittagspause. Um 13.09 Uhr geht es weiter mit Fragen zu anderen Ermittlungen, die Sche. durchgeführt hat. Sche. berichtet, am 7. November 2011 sei die DVD zum ersten mal öffentlich geworden. Die DVD sei an die PDS in Halle geschickt worden. Insgesamt 15 dieser DVDs seien versendet worden. Weiter hat man noch im Wohnmobil drei USB-Sticks mit den Bekennervideos gefunden und lose DVDs, wo Bekennervideos und Vorversionen drauf gewesen seien. Im Brandschutt der Frühlingsstraße seien 36 adressierte Umschläge an Medien und türkische Einrichtungen gefunden worden. Überall seien DVDs drin gewesen, auf 25 habe man noch die Daten sichern können, es habe sich ebenfalls um das Bekennervideo gehandelt. Eingegangen sei das Video unter anderem beim Sender Phoenix, beim Türkischen Generalkonsulat, bei türkischen Kulturvereinen und den Nürnberger Nachrichten. Götzl hält weitere Adressaten vor, die Television Zwickau GmbH, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Springer, ein Deutsch-Türkischer Kulturverein. Er meine sich erinnern zu können, dass im Wohnmobil 22 DVDs gefunden worden seien, so Sche. Götzl korrigiert, dass im Vermerk von sechs DVDs die Rede sei. Das bestätigt Sche., dann seien die losen DVDs auch im Brandschutt gefunden worden. Götzl hält Adressaten der adressierten Umschläge vor und nennt N24, die Botschaft der Türkei in Berlin, die ARD.ZDF Medienakademie. Sche. sagt, seiner Erinnerung nach sei auch ein kommunistischer Verein dabei gewesen. Frankiert seien die Umschläge alle mit der Sonderbriefmarke zu 1.100 Jahren Limburg an der Lahn, die erstmalig am 2. Januar 2010 in Umlauf gekommen sei. Frankiert worden sie also frühestens ab diesem Zeitpunkt, die Marke sei noch erhältlich. Götzl sagt, Sche. habe Ermittlungen zur Arbeitsständen der Erstellung des Videos gemacht. Sche. sagt, in der Frühlingsstraße sei eine Festplatte gefunden mit 320 Gigabyte, auf der sich neben der finalen Version viele kleine Ausschnitte gefunden hätten, die, wie Originalausschnitte von „Paulchen Panther“, Mitschnitte aus Fernsehsendungen und ein Video einer Überwachungskamera aus Köln, die in ihrer Gesamtheit zur Endversion geführt hätten [siehe zu einzelnen Dateien auch das Protokoll zum 42. Verhandlungstag]. Götzl sagt, Sche. habe beispielhaft Ordner aufgeführt und fragt nach einem Ordner namens „Polizeipistole“. Darin sei eine Polizeipistole abgebildet, wie sie baugleich von der in Heilbronn erschossenen Polizistin verwendet wurde, und außerdem seien Panoramabilder von Heilbronn und dem erweiterten Tatort mit aufgeführt, so Sche. Götzl fragt nach weiteren Ordnern und dann nach der Datei „Paul läuft mit Plakat“. In der Sequenz laufe Paulchen Panther mit Plakaten zu einer Staffelei mit Plakaten, wo alle 9 Morde aufgezeigt würden, erläutert Sche. Götzl hält vor, im Vermerk sei von Dateien die Rede namens „ali 1“ bis „ali 9“. „Ali 1 sei der Mord an Şimşek, weiter gehe es dann chronologisch bis zum neunten Mord. Götzl fragt zu Dateien mit Namen wie „ali 2“ und „ali miltär“. Das seien Ausschnitte aus „Paulchen Panther“ mit Läden, wo die Originalnamen der Läden der Mordopfer auf dem Schild gestanden hätten. Das sei eine wesentlich aggressivere Version als das Bekennervideo, in der finalen Version hätte dann nur noch die Funktion „Türkische Schneiderei“ da gestanden. Götzl fragt nach einem Vermerk zu den 14 umrahmten Feldern, die in der zweiten Version zu sehen seien. Das jeweilige Datum der Morde sei jeweils in einem der 14 Felder vermerkt, so Sche. Im „Rechtsbereich“ gebe es ja die bekannten „14 words“ [Erläuterung]. Es sei aber nicht bekannt, ob geplant gewesen sei, 14 Morde zu begehe. Das eingeblendete Schlusszitat „Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder keine Frage“ impliziere, Sche., dass es noch nicht beendet sei. Zur Musik befragt sagt Sche., in den Vorgängerversionen sei noch nicht die Musik aus dem Comic verwendet worden, sondern die Stücke „Kraft für Deutschland“ und „Am Puls der Zeit“ der rechtsextremen Band Noie Werte: „Die ersten beiden Versionen hatten nichts mit der vermeintlich verharmlosenden Comicversion zu tun.“ Sänger der Band sei ein gewisser Steffen Hammer gewesen, der als Anwalt in einer Kanzlei in Stuttgart tätig gewesen sei. Dort sei Frau Schneiders, die Verteidigerin von Ralf Wohlleben, seine Kollegin gewesen. Götzl fragt zum NSU-Logo. Das sei bereits in den Vorgängerversionen von 2001 zu sehen, so Sche. Der Name der Organisation sei damals schon bekannt gewesen und sei so auch verwendet. worden. www.nsu-watch.info/2013/10/protokoll-50-verhandlungstag-24-oktober-2013/
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Post by schaf15 on Jan 5, 2017 15:03:03 GMT 1
Hat Sche. auf dem Computer das Programm mit der speziellen Schriftart gefunden, die im Video verwendet wurde? Wenn nicht, sind die Nutzer des Computers genauso unschuldig wie André Eminger, auf dessen PC auch Video-Ausschnitte/Fotos gefunden wurden, aber eben nicht das verwendete Schriftprogramm.
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Post by Admin on Jan 5, 2017 15:55:48 GMT 1
Hat Sche. auf dem Computer das Programm mit der speziellen Schriftart gefunden, die im Video verwendet wurde? Wenn nicht, sind die Nutzer des Computers genauso unschuldig wie André Eminger, auf dessen PC auch Video-Ausschnitte/Fotos gefunden wurden, aber eben nicht das verwendete Schriftprogramm. Diesem populistischen Post kann ich nicht zustimmen, denn wer hat schon 2011 noch denselben PC wie 2007, als er das Video brannte?
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jjb
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Post by jjb on Jan 5, 2017 23:14:15 GMT 1
mein pc ist noch ein "kraft durch freude" gerät. zumindest das gehäuse...
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Post by anmerkung on Jan 6, 2017 9:29:16 GMT 1
Ich bastel mir meine PCs seit 1992 selber zusammen. Die gibt es so nur einmal, nämlich wie ich die Einzelkomponenten zusammengekauft habe. Am ältesten ist das Gehäuse, alle anderen Innereien inklusive Netzteil sind inzwischen mindestens einmal ausgetauscht worden.
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