|
Post by Admin on Nov 20, 2015 17:51:28 GMT 1
Echte Perlen drin:
Admin: der neue dengler ueber PD Menzel. hat er aus dem hpf von nereus
Die hatte echte Akten!
Die Akten lügen nicht, man muss sie nur richtig lesen – auch einer der Lehrsätze von Dr. Schweikert.
Dengler überlegte. Der Name Bernhardt sagte ihm nichts. Der Mann musste nach seiner Zeit ins BKA gekommen sein.
Er sah sich zuerst die Fotos an. Es waren die Aufnahmen der Sicherheitskameras, die den Überfall auf die Sparkasse dokumentierten. Die Bilder bestätigten, was im Stern zu lesen war. Die beiden Bankräuber waren gut zu erkennen. Sie waren maskiert, der eine hatte eine schwarze Wollmaske mit Augenschlitzen, der andere eine Art Tiermaske. Beide trugen Sportschuhe, Sporthosen, die sie an den Knöcheln in die Strümpfe gesteckt hatten, und Anoraks, deren Kapuzen sie über den Kopf gezogen hatten. Beide waren bewaffnet, einer mit einem auffälligen silbernen Revolver.
Dengler zog sein Notizbuch aus der Tasche, um sich die Uhrzeit des Überfalls zu notieren. Doch die Fotos trugen keinen Zeitstempel.
Merkwürdig.
Dengler blätterte sich durch Dutzende Fotos der Überwachungskamera, doch kein einziges zeigte den Zeitstempel, den er suchte.
Das muss ein verdammt altes System gewesen sein, dachte er.
Andererseits – seine Kollegen hatten die Bilder in eine Reihenfolge gebracht, sie sortiert und dann sogar nummeriert. Woher kannten sie die richtige Abfolge der Bilder?
Seltsam, aber wohl nicht entscheidend.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 17:54:21 GMT 1
Alle Zitate aus polizeilichem »Einsatzverlaufsbericht KPS Eisenach vom 23.02.2012 das ist Lotzens Bericht Bisher deckte sich der Ablauf mit dem Bericht des Stern. Etwa 12:10 Uhr wurde der Bereich »An der Leite« erreicht. Dengler öffnete die Datei mit dem Bericht der Feuerwehr. Die Berufsfeuerwehr (BF) rückte 12:08 Uhr mit einem LF 16/12, Stärke 1:3, und einem TLF 24/50, Stärke 0:1, aus der Feuerwache Eisenach aus. Auf der Fahrt zur Einsatzstelle, im Bereich der Madelunger Straße, wurde eine starke Rauchentwicklung festgestellt. »Zum Gründchen«, Einfahrt »An der Leite«, wurden die Löschfahrzeuge der BF von einem Polizisten gestoppt und sofort durch Handzeichen die Weiterfahrt zur Einsatzstelle signalisiert. Um 12:14 Uhr wurde durch den Einsatzleiter die Eintreffmeldung an die Einsatzstelle abgesetzt.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 17:58:06 GMT 1
Drei Schüsse? Was bedeutete das? Wurde der erste Schuss auf die beiden Beamten abgegeben? Und mit den beiden letzten Schüssen töteten sich die Verbrecher selbst?
Dengler las weiter.
Anhand der Spurensituation im Inneren des Wohnmobils, der Umstände ausserhalb des Wohnmobils und der Zeugenaussagen könnte es sich im Wohnmobil wie folgt zugetragen haben. Hypothese:
Die haben wirklich mit den geleakten Akten gearbeitet. Der Sieker war das, Co-autor vom RAF-Phantom...
Wer immer sein unbekannter Auftraggeber war: Er hätte sich diese Information auch selbst im Internet suchen können.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:01:00 GMT 1
Der Stern schrieb am 20. November 2011:
Im Gegensatz zu dieser Darstellung haben die meisten Anwohner und Augenzeugen die ersten Polizisten zwar kommen und das Wohnmobil brennen sehen, aber weder davor noch danach Schüsse gehört. Lediglich eine Familie hatte gegenüber der Polizei von drei Schüssen gesprochen. Eine Frau, die nicht einmal zehn Meter vom letzten Standort des Wohnmobils wohnt, nahm durch ihr geöffnetes Fenster den Geruch von verbranntem Plastik wahr. »Schüsse sind aber keine gefallen, das hätte ich gehört«, sagt sie. Unter ihrem Fenster und in den Kellerfensterschächten des Hauses suchten LKA-Beamte an diesem Sonntag noch einmal mit Metallsuchgeräten nach einem Projektil. Offenbar ist einer der Todesschüsse oder ein dritter Schuss in der Wand des Hauses gelandet, der dort auch den Putz beschädigt hat. Bis Sonntagmittag fanden die Polizisten nichts und zogen wieder ab.
Ohne Geschoss auch kein Schuss, dachte Dengler.
Er las weiter:
Anwohner haben nach Stern-Informationen bei der Polizei zudem ausgesagt, sie hätten am Tag danach eine verwirrte Frau vor Ort beobachtet, die sie auf Fotos als Beate Zschäpe identifizieren konnten. Sie sei dann wieder in ein Auto gestiegen und davongefahren. Während Ermittler bei dem brennenden Wohnmobil auch eine mögliche Fernzündung per Handy untersuchen, gehen Anwohner inzwischen davon aus, Mundlos und Böhnhardt seien schon tot gewesen, als das Wohnmobil erneut in ihrem Wohngebiet geparkt und schließlich angezündet wurde. Es hatte dort schon in der Nacht zuvor gestanden und war am frühen Morgen nur etwa eine Stunde nicht da.
Dengler fand noch einen Artikel. Die Berliner Morgenpost schrieb:
Gleichzeitig hält sich laut stern.de weiterhin das Gerücht, es könnte sich eine weitere Person am Tatort aufgehalten haben – auch wenn die Generalbundesanwaltschaft dies bisher bestritten hat. So sollen Anwohner eine dritte Person gesehen haben, die das Wohnmobil kurz vor dem Eintreffen der Polizei verlassen hat.
____
sehr schoen!
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:09:56 GMT 1
Herrhausen-Mord...
»Ich war ein junger Polizist. Ich lernte verschiedene Abteilungen kennen. Damals war ich bei den Meckenheimern … beim Staatsschutz«, erklärte er, als er ihren fragenden Blick sah. »Ich sollte an jenem Tag einen Kollegen vertreten, der krank geworden war. Personenschutz für einen Banker. Ein hohes Tier. Wir sollten ihn morgens von Bad Homburg nach Frankfurt zu seinem Arbeitsplatz bringen. Zwei BKA-Fahrzeuge.«
Olga schaute ihn aufmerksam an.
»Eins fährt vorne, eines hinten. In der Mitte ein gepanzerter Mercedes mit der Schutzperson, einem Banker. S-Klasse natürlich. Er sitzt auf dem Rücksitz, telefoniert, liest Akten, Bilanzen oder was immer ein Banker so liest. Ich bin im Vorauskommando, sitze im vorderen Wagen. Auf dem Beifahrersitz. Wir fahren los. Nichts Aufregendes. Routine.«
Dengler stockte.
Dann fuhr er fort: »Jedenfalls fuhren wir direkt in eine Sprengfalle. Es war ein kalter, aber klarer Herbstdonnerstag. Wir fuhren durch ein Kurviertel. Exakt um 8.34 Uhr rauschten wir mit Tempo 50 an einem Fahrrad vorbei, das am Straßenrand stand. Merkwürdig war nur, dass der erste Wagen, also der, in dem ich saß, unbeschadet da durchkam. Die Bombe explodierte erst später, hinter mir. Das habe ich nie verstanden, weißt du? Eigentlich hätte unser Wagen hochgehen müssen. Eigentlich hätte es mich erwischen müssen. Doch als es hinter uns dann knallte, gab mein Kollege Gas. Ich sagte: Hey, halt an! Wir müssen gucken, was da los ist. Aber der fuhr einfach weiter. Ich griff ins Armaturenbrett, drehte den Zündschlüssel. Der Kollege brüllte, aber der Wagen wurde langsamer. Ich machte die Tür auf, ließ mich rausfallen. Stand auf und rannte zurück zum Tatort.«
Olga hatte Messer und Gabel zur Seite gelegt, hörte ihm nur zu.
»Ich kam an die Stelle, wo das rauchende Wrack stand. Die Explosion war gewaltig gewesen. Sie hatte das schwere Auto, fast drei Tonnen schwer, mehrere Meter durch die Luft katapultiert, in der Luft gedreht, die beiden rechten Türen aufgerissen. Trümmer lagen mehr als 100 Meter weit verstreut. Ich wollte hinrennen, helfen, aber da waren zwei Männer hinter mir, packten mich und warfen mich auf den Boden. Gute Polizeiarbeit. Hände auf den Rücken. Eine Sohle im Genick. Immerhin konnte ich so sehen, was passierte.«
Olgas rechte Augenbraue hob sich.
»Die Kollegen zogen den Fahrer aus dem Wagen. Er lebte. Es war ein Wunder. Auch der Banker lebte noch. Ich sah, dass er sich auf dem Rücksitz bewegte. Aber sie ließen ihn einfach dort liegen. Er blutete. Sie ließen ihn dort verbluten.«
Dengler sah Olga in die Augen.
»Verstehst du?«
Dann sagte er: »Ich habe mir später die Unterlagen angesehen. Ein Teil des Türgriffs oder etwas anderes flog durch den Innenraum. Sie traf eine Arterie an der Innenseite seines Schenkels. Er würde noch leben, hätte man Erste Hilfe geleistet oder ihn rechtzeitig ins Krankenhaus geschafft.«
»Hast du gemeldet, dass du festgehalten wurdest?«
»Sicher.«
»Und?«
»Belastungsstress. Niemand glaubte mir. Niemand hatte es gesehen. Ich hätte es mir eingebildet. Zum Schluss glaubte ich das selbst. Ich kam dann weg von den Meckenheimern, weg vom Staatsschutz, und wurde Zielfahnder in Wiesbaden. Ich hatte nun einen Chef, der mir glaubte, aber er gab mir zu verstehen, es sei besser, nicht darüber zu reden. Sicherer.«
»Und dann?«
»Die merkwürdigen Vorfälle rissen nicht ab. Der Mercedes des Bankers kam ins Werk des Herstellers nach Untertürkheim. Dort verschwand er.«
»Dort verschwand er?«
»Ja. Er ist nicht mehr da. Unauffindbar, hieß es.«Hinweis
»Unauffindbar? Und weiß man denn, wer die Bombe gelegt hat?«
»Ja. Es gab ein Bekennerschreiben von der RAF.« Dengler zuckte mit den Schultern. »Es hieß, das Schreiben sei authentisch. Aber es enthielt absolut nichts – nichts Besonderes, keinen Fingerabdruck, keinen Beweis, kein Täterwissen. Jeder hätte es herstellen können. Es gab einen riesigen Druck im BKA. Sonderkommissionen und so weiter. Nach 16 Monaten immer noch keine brauchbare Spur. Kein einziger Haftbefehl. Mein damaliger oberster Chef schien auch nicht an die RAF-Geschichte zu glauben. Wie viele meiner Kollegen. Er sagte damals: ›In der Terrorismusfahndung treten wir auf der Stelle. Bei dem Attentat gibt es immer noch keine Fortschritte.‹ Dann kam 1992 der Fall Nonne.«
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:16:08 GMT 1
Hier haben sie es versaut: es gab gar nicht 3 schuesse... nur 2. 3 wurden es erst wochen spaeter, und im erfurter PUA hat der eine auch ganz klar von nur 2 schuessen geredet. Das hat Sieker versaut »Georg, du musst dich bei der zeitlichen Abfolge vertan haben«, sagte sie. »Hier«, sie scrollte den Text an eine bestimmte Stelle, beugte sich vor, »hier ist es. Du schreibst: Um 12 Uhr trifft der Streifenwagen an dem Wohnmobil ein. Zwei Bullen gehen zum Wohnmobil und hören einen Schuss, der angeblich auf sie abgefeuert worden sein soll. Sie suchen Deckung. Dann folgt ein weiterer Schuss. Der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Schuss beträgt laut Einschätzung des ersten Bullen höchstens 2 Sekunden, der andere schätzt die Zeitspanne auf 3 bis 5 Sekunden. Der zweite müsste der Schuss sein, mit dem Mundlos Böhnhardt erschossen hat. Stimmt doch?« Dengler nickte. »Und dann, so schreibst du«, sagte Olga und beugte sich wieder über den Bildschirm, »fällt der dritte Schuss, also der, mit dem Mundlos sich selbst umbringt, ja?« Dengler nickte. Aber er sah aus, als dächte er an etwas ganz anderes. »Zwischen Schuss zwei und drei verstreichen laut dem ersten Bullen 3 bis 5 Sekunden, der zweite sagt 10 bis 15 Sekunden. Also nehmen wir maximal 15 Sekunden an. Und in dieser Zeit – nachdem Mundlos also seinen Kumpel erschossen hat – legt er Feuer und erschießt sich selbst. Mal ganz im Ernst, das funktioniert nie und nimmer. Georg, du musst dich in den Zeiten geirrt haben. Georg, hörst du mir überhaupt zu?« Dengler nickte.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:46:25 GMT 1
»Ich habe mich nicht geirrt«, sagte Dengler, als er zu Olga in die Küche zurückkam. »Laut Bericht waren es drei Schüsse. Drei Schüsse innerhalb von zwanzig Sekunden.«
Er hielt inne: »Wobei die Streifenpolizisten von ›Knallgeräuschen‹ gesprochen haben. Der Kollege, der das Protokoll aufnahm, machte ›Schüsse‹ daraus. Aber es waren ja wohl tatsächlich Schüsse.«
Olga sah ihn an. »Zwanzig Sekunden! Überleg doch mal: Innerhalb von zwanzig Sekunden entschließen sich erstens Mundlos und Böhnhardt zum Selbstmord, zweitens erschießt Mundlos den Böhnhardt, drittens legt Mundlos Feuer, viertens erschießt Mundlos sich selbst. Alles innerhalb von zwanzig Sekunden – kann das sein? Das glaubst du doch selbst nicht.«
»Natürlich nicht«, sagte Dengler. »Das ist unmöglich.«
»Kann es sein«, fragte Olga, trank einen kleinen Schluck und sah ihn an, »kann es sein, dass wir hier wieder deinen alten Freund Harry Nopper bei der Arbeit beobachten?«
Dengler lachte. »Nopper mag es lieben, seelisch kranke Menschen zu erpressen und als V-Leute anzuwerben, aber der Verfassungsschutz mordet nicht.«
Olga zuckte mit den Schultern. »Wenn du meinst.«
____
es war der joerg-peter nocken vom TLfV... der den Nonne beim Herrhausen-Mord als falschen RAF-Zeugen eingefuehrt hatte 1992. haben sie nett verdichtet... die story.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:48:23 GMT 1
Den Notarzt Dr. Schlichter und die 4 Sanis, das ist zu neu fuer den Roman:
Er sprang plötzlich auf und lief hinüber ins Büro, kam mit ein paar Notizzetteln zurück. Er setzte sich wieder zu Olga, die ihn gespannt ansah.
»Jetzt weiß ich es«, sagte er. »Im Protokoll der Feuerwehrleute sagt einer, er habe beim Hineinblicken in den Camper die Füße eines Mannes gesehen.«Hinweis
»Ja?«
»Die wussten da doch noch gar nicht, dass der Mann tot ist. Er hätte verletzt sein können. Sie hätten den mutmaßlich Schwerverletzten bergen müssen. Sie haben ihn stattdessen liegen lassen.«
Dengler fasste sich an den Kopf: »Jetzt weiß ich, was ich übersehen habe. Die Polizei kam, die Feuerwehr wurde alarmiert, aber niemand hat den Notarzt gerufen.«
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:49:32 GMT 1
Olga: »Er geht davon aus, dass die Insassen des Wohnmobils noch leben könnten.«
Dengler: »Und niemand versucht sie zu retten. Die wussten, dass sie nur noch Leichen finden.«
Er richtete sich auf.
»Da hat sich jemand verdammt sicher gefühlt. Es ist ein Verstoß gegen die Vorschriften. Sie haben die möglicherweise schwer Verletzten nicht geborgen, weil sie davon ausgingen, dass sie tot waren. Das ist – Täterwissen.«
____
jetzt haette sie das ding mit den 6 metallteilen in UBs Kopf benoetigt,,, und den Pol-schmauch anner hand.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:51:57 GMT 1
den buecherleserblog und foschepoth haben sie auch gruendlich gelesen:
Das Jahr 1955: Als der deutsche Bundeskanzler Adenauer in Paris mit den drei westlichen Siegermächten über das Ende der Besatzung verhandelte, forderten diese von ihm ein Gesetz, das weiterhin die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs erlaubte. Doch Adenauer hatte Probleme im eigenen Kabinett. Der damalige CDU-Innenminister, ein gewisser Gerhard Schröder, weigerte sich, die politische Verantwortung für ein solches weitgehendes Gesetz zu übernehmen. In den Akten fand sich ein vom damaligen CIA-Chef wütend kommentierter Brief von Schröder an Adenauer. Schröder schrieb, ein solches Gesetz stoße in der Bevölkerung, in der Presse und sogar im Parlament auf breiteste Ablehnung. Man erwarte allgemein, dass die Wiedererlangung der Souveränität auch das Ende der von den Besatzungsmächten ausgeübten Zensur bedeute. So aber, schrieb Schröder, würde sich die bisherige Kritik an den Besatzungsmächten künftig gegen die Bundesregierung wenden.Hinweis
Adenauer hatte also kein Gesetz im Gepäck, als er mit den drei Westalliierten in Paris über die Souveränität Westdeutschlands verhandelte. Die Amerikaner, Franzosen und Engländer bestanden jedoch auf einer umfassenden Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs. Spencer las nun in den Akten, wie der deutsche Kanzler den drei Alliierten listig einen Ausweg vorschlug. Sie sollten ihm einen Brief schreiben, in dem sie auf der Überwachung des Fernmeldeverkehrs bestanden, bis die Bundesregierung selbst durch ein entsprechendes Gesetz dazu ermächtigt würde. Spencer las die Depeschen des damaligen Botschafters an das Außenministerium, der lobend hervorhob, dass die deutsche Regierung die alliierten Interessen höher einstufte als die öffentliche Meinung in Deutschland und zu diesem Zweck sogar bereit war, das Grundgesetz Westdeutschlands erheblich zu verletzen. So kam es dann auch: Die drei westlichen Außenminister schrieben einen Brief mit dem Vorbehaltsrecht der absoluten Überwachung. 1956 wurde die Organisation Gehlen in Bundesnachrichtendienst (BND) umbenannt. Es war sichergestellt, dass die CIA den neuen deutschen Geheimdienst weiterhin umfassend kontrollierte und alle Erkenntnisse sofort an die CIA weitergeleitet wurden.
Das Jahr 1968: Eine unendliche Zahl von alarmierten Memos über die Unruhen in Berlin, Frankfurt und anderen westdeutschen Städten. Entscheidend aber waren die neuen deutschen Gesetzesvorhaben, die das alliierte Vorbehaltsrecht aufhoben, vor allem die Verabschiedung der Notstandsgesetze und des Gesetzes zur Beschränkung des Post- und Fernmeldegeheimnisses, das die Deutschen G10-Gesetz nannten. Mit diesen Beschlüssen, erklärte der damalige deutsche Außenminister Willy Brandt im deutschen Parlament, würden die alliierten Vorbehalte erlöschen. Spencer schmunzelte. Die uneingeschränkte Überwachung blieb, sie wurde nur in anderen Verträgen geregelt. Spencer notierte sich: Art. 4 Truppenvertrag von 1955 und Art. 3 Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut von 1959. Beide galten immer noch.
Im Grunde wurde 1968 auf Basis dieser alten Verträge die Überwachungsschraube noch einmal angezogen. Erstmals konnten westdeutsche Geheimdienste nun umfassend und flächendeckend arbeiten. Durch mehrfach abgesicherte Vereinbarungen war außerdem sichergestellt, dass der CIA alle wichtigen Erkenntnisse, Informationen und Daten zur Verfügung gestellt wurden. Gleichzeitig wurde in dem G10-Gesetz klargestellt, dass die alliierten Geheimdienste weiterhin eigene Überwachungsmaßnahmen durchführen oder die westdeutschen Dienste damit beauftragen konnten.
Genial, dachte Spencer. (US-Botschafter in Berlin)
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:54:05 GMT 1
Dengler blickte in die Runde. »Aus den angegebenen Tatzeiten wissen wir, dass der Ablauf in diesem Camper anders gewesen sein muss, als uns die Thüringer Polizei und der BKA-Kollege Bernhardt das aufgeschrieben haben. Der Doppelselbstmord und die Brandlegung können sich nicht innerhalb von zwanzig Sekunden abgespielt haben, wie die offiziellen Protokolle es behaupten.«
»Und wie die gesamte Berichterstattung in den Medien es übernommen hat«, sagte Leopold Harder.
»Die manipulieren ja sowieso alles«, sagte Mario.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:54:45 GMT 1
Dengler: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kollegen, die die Berichte geschrieben haben, nicht gemerkt haben, dass der Ablauf nicht stimmen kann. Aber wenn sie es gemerkt haben und die Berichte trotzdem in dieser Form geschrieben haben … Ich kann es mir nicht vorstellen.«
»Wieso nicht?«, fragte Mario. »Offensichtlich hat das BKA manipuliert. Ich meine, das ist doch genau das, was ich dem Staat zutraue. Ich wundere mich nicht.«
Leopold Harder: »Mario, deine Verschwörungstheorien gehen mir wahnsinnig auf die Nerven. Wir haben in Deutschland einen funktionierenden Beamtenapparat. Das muss mal in deinen vernebelten Kopf rein. Wir leben in einem Rechtsstaat. Die Behörden gehen nach gewissen vom Recht geschaffenen Regeln vor.«
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:55:47 GMT 1
Den Kollegen muss, ich wiederhole: muss aufgefallen sein, dass der Modus Operandi nicht zu den Zeugenaussagen passt, insbesondere nicht zu den Aussagen der beiden Beamten des Streifenwagens. Und wenn ihnen das aufgefallen ist, dann haben sie wissentlich einen falschen Ablauf konstruiert. Und das fällt mir schwer zu glauben.«
»Mir nicht«, sagte Mario.
Leopold sah Mario resigniert an.
»Was schlägst du vor?«, fragte Martin Klein.
»Den Ablauf noch einmal genau zu überprüfen. Zweitens will ich mir die Obduktionsberichte von Mundlos und Böhnhardt beschaffen.«
»Ich kann mir denken, warum«, sagte Leopold Harder. »Du willst wissen, ob es Rauch in der Lunge gab?«
»Allerdings. Wir müssen wissen, ob Rauchgas in Mundlos’ Lunge war. Noch aussagekräftiger ist der Kohlenmonoxid-Hämoglobin-Wert im Blut. Wenn Mundlos den Camper angezündet hat, sollten erhöhte CO-Hb-Werte in seinem Herzblut nachweisbar sein. Sind diese Kohlenmonoxid-Werte im Blut normal, dann ist das ein Indiz dafür, dass er vor seinem Tod keinen Brand erlebt hat. Definitiv.«
Mario: »Wie kommen wir an die Obduktionsberichte?«
Alle sahen Olga an.
Olga: »Wie stellt ihr euch das vor? Meint ihr, ich könnte mal eben alles super einfach aus meinem Computer zaubern?«
Dengler: »Ich werde meine Quelle beim BKA anzapfen.«
Olga: »Er meint seine frühere Gespielin …«
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 18:58:19 GMT 1
das buch liest sich gut. Menzel ist sowieso schuld. Wie in Thueringen im realen leben auch.
Und dieser Stenzel trägt immer noch Uniform, dachte er.
Aber damit nicht genug: Der Camper wurde nicht etwa ins Polizeipräsidium geschleppt, sondern fünf Kilometer durch die Stadt gefahren und dann in der Halle des Abschleppunternehmens abgeladen. In einer ganz normalen Halle eines ganz normalen Abschleppunternehmens. Ohne jede Sicherheitsvorkehrung.
Und da fand man am Abend und in den nächsten Tagen und Wochen fast alle Beweismittel, auf die sich jetzt die Anklage gegen Beate Zschäpe und damit gegen das NSU-Trio im Münchner Prozess stützte.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 19:02:55 GMT 1
Foschepoth...
Wir unterstützen den deutschen Vereinigungsprozess, aber wir verlangen einen hohen Preis. Wir verlangen nicht nur, dass unsere alten Rechte erhalten bleiben, sondern dass sie ausgebaut werden und neue hinzukommen. Ziel unserer Politik muss es sein, die Kontrolle über das in Europa stärker werdende Deutschland zu behalten und damit die Kontrolle über Europa zu festigen. Unsere Privilegien sollten in deutsches Recht umgewandelt werden. Deutschland muss weiterhin eine unterstützende und ergänzende Rolle unserer Außen- und Militärpolitik wahrnehmen. Durch Verträge oder Notenwechsel der Regierungen muss dies bestätigt werden. Darüber hinaus schlage ich vor, Special Forces an verschiedenen Standorten in Deutschland zu stationieren, innerhalb der Polizei ein Netz von FBI-Verbindungsmännern zu installieren, im Raum Frankfurt/Wiesbaden sollten wir ein großes Zentrum …«
|
|