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Post by Admin on Jun 26, 2018 10:31:52 GMT 1
www.tag24.de/nachrichten/muenchen-jena-thueringen-nsu-prozess-urteil-beweise-abgebrannte-wohnung-in-zwickau-657099Auf Antrag der drei ursprünglichen Verteidiger von Beate Zschäpe vernahm das Gericht am Dienstag einen Brand-Sachverständigen. Er erstattete ein Gutachten über das Feuer, das Zschäpe nach dem Selbstmord ihrer beiden Freunde, der Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, legte und mit dem sie die Wohnung der drei in Zwickau zerstörte. Hätte die Feuerwehr nur wenige Minuten später eingegriffen, hätten die Flammen auch die Wohnung der betagten Nachbarin Zschäpes erfasst, sagte der Sachverständige. Die Verteidiger hatten dafür plädiert, Zschäpe lediglich wegen einfacher Brandstiftung zu einer moderaten Gefängnisstrafe zu verurteilen. Die Bundesanwaltschaft sieht die Brandstiftung dagegen als versuchten Mord, weil Zschäpe damit den Tod von drei Menschen in Kauf genommen habe, darunter den der Nachbarin. --- ein gegengutachter waere faellig.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 12:52:59 GMT 1
Man mag es gar nicht glauben, was in diesem Staat möglich ist.
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SPIEGEL ONLINE 26. Juni 2018, 13:03 Uhr Bundesverfassungsgericht Mann klagt erfolgreich gegen überlange U-HaftSeit mehr als anderthalb Jahren sitzt ein Mann in Untersuchungshaft, weil sein Prozess mit Verzögerung begann und sich hinzieht. Das ist nicht rechtens, entschied nun das Bundesverfassungsgericht. Eine Dauer-Überlastung des zuständigen Gerichts rechtfertigt keine überlange Untersuchungshaft. Das hat das Bundesverfassungsgericht klargestellt -und damit einem Mann Recht gegeben, der seit mehr als anderthalb Jahren hinter Gittern sitzt, aber noch nicht verurteilt worden ist. Der Mann war im November 2016 in Untersuchungshaft gekommen. Er muss sich vor dem Landgericht Dresden wegen schwerer räuberischer Erpressung und Bildung einer kriminellen Vereinigung verantworten. Das juristische Verfahren zieht sich in dem Fall in die Länge - und damit auch seine Zeit in U-Haft. Sechs Monate vergingen bis zur Anklage, dann dauerte es noch einmal sieben Monate bis zum Prozessauftakt im Dezember 2017, und nun ist das Verfahren noch bis Januar 2019 terminiert. Das hielt der Überprüfung in Karlsruhe nicht stand. Ein Beschuldigter dürfe nicht deshalb eine "unangemessen lange" Untersuchungshaft in Kauf nehmen, "weil der Staat es versäumt, seiner Pflicht zur rechtzeitigen verfassungsgemäßen Ausstattung der Gerichte zu genügen", entschieden die Richter. Die Überlastung der in dem Fall zuständigen Staatsschutzkammer sei seit längerem bekannt gewesen. Die Richter beanstandeten zudem, dass im Schnitt weit weniger als einmal pro Woche verhandelt wurde. Das sogenannte Beschleunigungsgebot verpflichtet die Justiz jedoch, ihre Ermittlungen so schnell wie möglich abzuschließen und zügig zu einem Urteil zu kommen. Mehr als sechs Monate Untersuchungshaft sind den Angaben zufolge nur gerechtfertigt, wenn die Ermittlungen besonders schwierig oder umfangreich sind. Allein die Schwere der Tat könne bei "erheblichen, vermeidbaren und dem Staat zuzurechnenden Verfahrensverzögerungen" nicht zur Rechtfertigung dienen. Der Mann in U-Haft hatte sich bereits durch mehrere Instanzen geklagt: Im Februar 2018 hatte das Landgericht seinen Haftprüfungsantrag zurückgewiesen, im März hatte das Oberlandesgericht (OLG) eine dagegen gerichtete Beschwerde zurückgewiesen. Daraufhin legte der Mann Verfassungsbeschwerde ein und hatte damit nun Erfolg. Das Oberlandesgericht Dresden muss erneut über die weitere Untersuchungshaft des Mannes entscheiden - und ihn damit wohl freilassen. Laut Deutschem Richterbund mussten die Oberlandesgerichte 2017 in 51 Fällen dringend Tatverdächtige wegen zu langer Strafverfahren aus der U-Haft entlassen. 2016 passierte dies demnach 41-mal.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 15:13:57 GMT 1
pzhautnah von unten nach oben lesen ----- Die Verhandlungstage morgen und übermorgen fallen aus. WIr JournalistInnen versuchen gerade von der maximalen Anspannung wieder runter zu kommen. Nachricht an alle Redaktionen: Entwarnung!
ACHTUNG! Alles anders! Götzl verkündet, am Dienstag, 3. Juli, geht es weiter. Mit den letzten Worten der Angeklagten.
Zschäpe ist offensichtlich bereit, zu sprechen. Ob Richter Götzl das auch so will, weiß man aber noch nicht.
Zschäpe rictet sich das Mikro ein und liest zur Übung ihre Worte schon mal lautlos durch.
Was uns Journalisten gerade nicht zum ersten Mal (sagen wir:) umtreibt, ist Götzls Undurchschaubarkeit: Ob die letzten Worte der Angeklagten jetzt kommen oder erst am Donnerstag, ist unklar.
Beate Zschäpe kündigte an, etwa fünf MInuten lang ihr letztes Wort sprechen zu wollen. Holger G. und Ralf Wohlleben etwa eine Minute. Carsten S. zwei Minuten.
Andre E.s Verteidiger Kaiser appellierte ergänzend zu seinem Plädoyer eindringlich an den Senat, unabhängig und frei zu urteilen – und ggf. auch dem Vorsitzenden Richter in der Urteilsberatung zu widersprechen.
Heer gab Erklärung ab und stellte neuen Antrag, der bereits erledigt ist.
Nun ist Pause bis 14.30 Uhr.
Götzl will offensichtlich auf die Tube drücken. Er hakt auch die Punkte ab, dass André E. inzwischen drei Söhne hat und Zschäpe auf die Herausgabe u.a. von Munitionsteilen und Datenträger mit Bekennervideo verzichtet.
Nun gibt’s erstmal eine Pause bis 12 Uhr.
Sturm und Heer bitten um Zeit für morgen, um eine Erklärung zu Ausführungen des Gutachters abzugeben und ggf neue Anträge zu stellen. Götzl will ihnen nur zwei Stunden am heutigen Tag Zeit geben.
Gutachter stellt fest: Der Brand in der Wohnung von Zschäpe, Mundlos & Böhnhardt hätte über Dachbalken als Brandbrücken auf die andere Gebäudehälfte mit der Wohnung der alten Nachbarin übergreifen können. Feuerwehr war um 15.15 Uhr da, um 15.23 Uhr wäre es soweit gewesen.
Zschäpes Wahlverteidiger Borchert ist nach längerer Abwesenheit auch mal wieder da.
Wohllebens Verteidigerin Schneiders ist heute wieder in Begleitung von Verteidiger Heiko Urbanzyk, Coesfeld. Er vertritt entweder Nahrath oder Klemke.
Zschäpes Verteidiger Heer hatte in seinem Plädoyer eine weitere gutachterliche Stellungnahme zum Brand in der Frühlingsstraße beantragt. Es geht um die Frage einfache oder besonders schwere Brandstiftung und die Vorwürfe des versuchten Mordes gegen Zschäpe.
Guten Morgen! Tag 436 im NSU-Prozess. Heute geht es doch noch mal mit der Beweisaufnahme weiter. Brandgutachter Setzensack ist schon im Saal.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 15:15:37 GMT 1
messeticker von unten nach oben lesen ----- Sprechen die Angeklagten am 3.7. ihre Schlussworte und folgen keine Anträge, dann ist das Urteil im NSU-Verfahren spätestens am 11. Juli zu erwarten.
Jetzt steht es fest: In einer Woche, am 3.7., halten die Angeklagten im NSU-Prozess ihre letzten Worte. Das ist der letzte Schritt vorm Urteil.
Vor Beate Zschäpe liegt ein Zettel (halbe A4-Größe), der offensichtlich ihr Schlusswort beinhaltet. Sie ist bereit. NSU Auch andere Angeklagte haben Spicker vorbereitet.
Der Anfang vom Ende: Im NSU-Prozess stehen die letzten Worte der Angeklagten bevor. Auch Beate Zschäpe will sich in einer rund fünfminütigen Stellungnahme äußern. Ob es heute dazu kommt oder erst am Donnerstag, ist noch unklar.
Schicksalswoche im NSU-Prozess: In diesen Tagen könnte sich entscheiden, wann das Urteil fällt. Müssen noch Anträge geklärt werden? Gibt es eine längere Pause vor den letzten Worten der Angeklagten? Bald dürften wir schlauer sein.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 15:17:13 GMT 1
nwuwatschen von unten nach oben lesen ----- Der NSU-Prozesstag endet heute um 15.58 Uhr. Fortsetzung am Dienstag, 3.7.2018, um 9.30 Uhr.
Der Zeitplan Götzls im NSU-Prozess: die Prozesstage am Mittwoch und Donnerstag werden abgesetzt. Die "letzten Worte der Angeklagten" sind für Dienstag, 3.7.2018, geplant. Zu einem eventuellen Termin der Urteilsverkündung sagt Götzl nichts.
Götzl belegt die Entfernung der Feuerwache schnell selbst mittels Google Maps. Es gibt dann keine weiteren Anträge mehr, Götzl schließt die Beweisaufnahme im NSU-Prozess.
In seiner Erklärung zum Sachverständigen Dr. Setzensack beantragt Rechtsanwalt Heer ein Gutachten über die Entfernung der Feuerwache Zwickau zur Frühlingsstraße. Danach ist erstmal Pause im NSU-Prozess (bis 15.20 Uhr).
Neue Spur zum sog. Taschenlampenanschlag des NSU in Nürnberg: Der Betroffene identifizierte beim BKA Susann Eminger, Frau des Angeklagten André Eminger, Freundin von Beate Zschäpe und eine der 9 Personen, gegen die die BAW wegen Unterstützung ermittelt.
Der NSU-Prozess ist nun bis 14.30 Uhr unterbrochen (damit Sturm und Heer eine Erklärung zum Sachverständigen Dr. Setzensack ausarbeiten können).
Nebenklageanwalt Sebastian Scharmer sagt es: Man "stellt sich schon die Frage, warum vier Jahre nach der Beweisaufnahme und ein Jahr nach der Fristsetzung jetzt - jetzt! - zu diesem Thema Anträge gestellt werden sollen."
Sturm und Stahl wollen jetzt Zeit bis morgen haben, um einen neuen Sachverständigen zu suchen, eine Erklärung zu verfassen und ggf. auch neue Anträge zu stellen. Götzl will ihnen maximal zwei Stunden Unterbrechung (heute!) einräumen.
Der Vorsitzende Manfred Götzl macht Druck, er will offensichtlich mit dem NSU-Prozessprogramm von seiner Seite aus endgültig fertig werden. Anders die Zschäpe-Verteidiger_innen Sturm& Heer, die einen Antrag auf Ladung eines/einer Brandschutzsachverständigen andeuten.
Durch die Ladung Setzensacks wollten die Verteidiger_innen bzgl. der Inbrandsetzung eigentlich Zschäpe entlasten. Doch der Sachverständige verweist auf "massenweise Brandbrücken": "Es hätte eine Brandübertragung von 26 auf 26a geben können u. der Übergriff stand kurz bevor."
436. Verhandlungstag im NSU-Prozess: Heute soll (auf einen Antrag der sogenannten "Altverteidigung" von Beate Zschäpe hin) zunächst erneut der Brandsachverständige Setzensack gehört werden.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 15:30:18 GMT 1
Der Sundermann hat in Rechnen Note 5
am 3.7. ihre Schlussworte
----- dejure.org/gesetze/StPO/268.html(3) Das Urteil soll am Schluß der Verhandlung verkündet werden. Es muß spätestens am elften Tage danach verkündet werden, andernfalls mit der Hauptverhandlung von neuem zu beginnen ist. 3§ 229 Absatz 3, 4 Satz 2 und Absatz 5 gilt entsprechend. ----- Ich hatte ja in rechnen immer Note 1, ich Streber, weswegen ich auf Freitag den 13. kam, so an einem solchen Tag an einem OLG-Stadl Vorführung stattfinden darf. Samstag 14. (3+11) sind die Pforten am Gericht zu. Denke ich mal.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 16:02:08 GMT 1
Das heutige Drama in einem Screenshot
Götzl wollte überhaupt nicht auf die Tube drücken. Im Gegenteil. Er hat irgendjemandem ausgiebig Luft verschafft, eine ganze Woche sogar, denn beide Verhandlungstage fallen aus.
Wer also braucht trotz vorbereiter Spickzettel diese eine Woche Pause?
Abgesehen davon, es ist immer noch der 13. Juli als Termin drin, also vor Halbfinale und Finale bei Brot und Spiele.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 16:05:08 GMT 1
Petra Neubauer von unten nach oben lesen ----- Kurzzeitig sah es aus, als würden die Angeklagten noch heute loslegen.Zschäpe hatte einen Zettel vor sich, aber dann doch erst Dienstag
Der NSU Prozess vor seinem Abschluss. Am 3.7. werden die Angeklagten ihre letzten Worte sprechen.
Zuvor hakt Götzl Formalien ab,fragt etwa André E. nach seinem dritten Sohn. Götzl will also zum Ende kommen und aufs Tempo drücken.
Um eine Erklärung zu dem Experten vorzubereiten, will Heer Pause bis morgen. Der Richter gewährt ihm 2 Stunden. Es entbrennt ein Streit
Brandexperte:Übergreifen des Feuers war auch ohne Explosion möglich. Er widerspricht damit überwiegend dem Antrag von Verteidiger Heer
Brandexperte: das Feuer in der Frühlingsstraße war kurz davor, auf das Nebengebäude mit der Wohnung der alten Nachbarin überzugreifen
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 17:28:03 GMT 1
hieran läßt sich das Grundproblem sehr gut darstellen ----- Invisible Person @bearlinner
Bei der Aufarbeitung des NSU-Terrors haben die Bundesrepublik Deutschland und ihre Justiz auf zutiefst beschämende Weise versagt.
----- Nein. Im Gegenteil, die Justiz hat prinzipiell so funktioniert, wie sie funktionieren sollte. Merkt man auch heute sehr deutlich. Nichts stand den letzten Worten im Wege. Außer Götzl, der kurz mal wieder eine Woche Pause anordnete. Damit das Urteil kurz vor dem Finale bei Brot und Spiele aufgesagt werden kann. Sonst wäre es nämlich nächsten Freitag fällig gewesen.
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Post by anmerkung on Jun 26, 2018 17:34:03 GMT 1
Selbst großer Nazifresser hat mal recht. Aber das zitiert wieder keiner.
NSU-Nebenklage @nsu_Nebenklage
NSU-Nebenklage hat NSU Watch retweetet
Eine Identifizierung nach so vielen Jahren dürfte nur einen geringen Beweiswert haben. Aber die Ermittlungen des BKA werden uns ja nicht ohne Grund vorenthalten. Nix Trio: der NSU war ein Netzwerk und deutlich größer als drei Personen.
suchtmal://twitter.com/NSU_Nebenklage/status/1011590197388152832 ----- Ja, dann sucht mal euren NSU. Finden werdet ihr nichts.
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Post by Admin on Jun 27, 2018 0:32:55 GMT 1
Selbst großer Nazifresser hat mal recht. sehr richtig, die linkspresse, die sau durch das dorf... affentheater.
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Post by schaf15 on Jun 27, 2018 1:24:21 GMT 1
pzhautnah ----- Gutachter stellt fest: Der Brand in der Wohnung von Zschäpe, Mundlos & Böhnhardt hätte über Dachbalken als Brandbrücken auf die andere Gebäudehälfte mit der Wohnung der alten Nachbarin übergreifen können. Feuerwehr war um 15.15 Uhr da, um 15.23 Uhr wäre es soweit gewesen. Brandgutachter Setzensack Lt. Anl 7 LiBi-Mappe Bd1 Bild 33 war Oma Erber schon um 15.16 Uhr auf der ggü liegenden Strassenseite zu sehen, im Rollstuhl, mit ihrer Nichte als Helferin. Die Fw wurde im Text zu Bild 28 erstmals auch um 15.16 Uhr erwähnt. Folglich begann die Rettung von Frau Erber vor dem Eintreffen der Fw, evtl. schon um 15.12 Uhr, als man Bild 8, den 2. Handwerker P? auf der Strasse, filmte - da der andere Handwerker K? aussagte, er sei nach dem Mauerrausfallen losgerannt (ca. 90m die Strasse lang), hätte Frau Erber aus dem Fenster schauen sehen und wäre dann auf die rückwärtige Seite gelaufen, gleichzeitig eintreffend mit Frau Haupt?, der anderen Erber-Nichte. Anhand welcher Unterlagen hat denn Herr Setzensack den Zeitpunkt >15.23 Uhr< ermittelt? Hat er sich vor Ort in der leerstehenden Gaststätte umgeschaut, in der lt. Aussage Rupprecht am Abend zuvor - aus welchem Grund auch immer - Licht brannte? Die Risse in der Stubenwand der Frau Erber sind plötzlich uninteressant, jetzt dreht sich's um die Deckenbalken? Des Zschäpe-Wohnzimmers? Hat S. den Feuerwiderstand der Gipskartondeckenplatten (mind. T30) in sene Berechnungen einbezogen (s. Bild 389, 390 Anl 11 Bd 5) ? Oder meint er DACHbalken, der Dachgeschosswohnung über Frau Erber?? Dann lässt sich aber das "Hinunterbrennen" zur Erber-Wohnung in der angegebenen Zeit nicht nachvollziehen.
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Post by Admin on Jun 27, 2018 7:12:48 GMT 1
izquierd#1 — vor 10 Stunden „Mit dem Brand sollen die Hinterlassenschaften des Nationalsozialistischen Untergrunds verschwinden.“ Um dann direkt anschließend die „Bekenner“briefe zu verschicken – nach der Version der GBA?! Das überzeugt… „Zschäpe goss mehrere Liter Benzin aus, zündete sie an und flüchtete.“ Wobei ja bis jetzt unklar ist, wie Zschäpe genau das gemacht haben will. Gutachter widersprechen hier ja Zschäpes Aussage, wie sie den Brand gelegt haben will… Ansonsten hätte dem Artikel die Kenntlichmachung, dass es sich es sich bei einem Teil der getroffenen Aussagen lediglich um Arbeitshypothesen der GBA handelt – die bereits teilweise widerlegt sind, nicht geschadet! blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/06/26/letzte-flammen/#comment-424429
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Post by Admin on Jun 27, 2018 7:16:02 GMT 1
Die letzten Flammen 26. Juni 2018 um 21:16 Uhr Im NSU-Prozess wollen die Angeklagten ihre letzten Worte äußern, auch Beate Zschäpe. Zuvor bringen ihre Verteidiger jedoch noch vergeblich ein neues Argument auf. Freitagnachmittag, der 4. November 2011: Aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses an der Zwickauer Frühlingsstraße quillt dichter Rauch. Der Qualm hüllt die Fassade ein, wird dunkler, streicht entlang der äußeren Dachbalken. Eine Minute später schlagen Flammen aus dem Fenster. 1.200 Grad Celsius heiß wird es im Haus Nummer 26. Das Feuer vernichtet, was es umschlingt. Gelegt hatte es eine Bewohnerin des Hauses: Beate Zschäpe. Mit dem Brand sollen die Hinterlassenschaften des Nationalsozialistischen Untergrunds verschwinden. Er ist für die größte Serie rechtsextremen Terrors in der deutschen Geschichte verantwortlich, zehn Menschen hatte er ermordet. Zschäpe goss mehrere Liter Benzin aus, zündete sie an und flüchtete. In der Folge explodierte das Gasgemisch. Einfache oder schwere Brandstiftung? Wäre nicht kurz darauf die Feuerwehr vor Ort gewesen, die Folge wäre ein Inferno gewesen. Für die Menschen im Haus hätte es kein Entkommen mehr gegeben. Fünf Minuten später hätte das Feuer das gesamte Gebäude mit mehreren Wohnungen und ausgebautem Dachstuhl erfasst. So analysierte es der Brandgutachter Christian Setzensack vom bayerischen Landeskriminalamt. Er sagte als Sachverständiger vor dem Münchner Oberlandesgericht aus. Seine Angaben sind für Zschäpes Verteidigerinnen und Verteidiger ein Rückschlag. Die drei Altanwälte Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm hatten in ihrem Plädoyer während der vergangenen Wochen beantragt, den Gutachter anzuhören – obwohl die Beweisaufnahme lange abgeschlossen ist. Überraschenderweise gaben die Richter der Forderung statt. Für die Anwälte geht es um einen Aspekt abseits des Terrorismus: Neben Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt lebte eine 89-jährige gehbehinderte Frau in dem Haus. Außerdem gingen am Tag des Brands zwei Handwerker im Dachstuhl ein und aus. Sie waren jedoch bereits fort, als Zschäpe das Feuer legte. Die alte Dame wurde rechtzeitig von ihren Nichten aus dem Haus gebracht. Wegen der potentiellen Opfer ist Zschäpe wegen dreifachen versuchten Mordes durch besonders schwere Brandstiftung angeklagt. Brandgutachter widerlegt Thesen der Altverteidiger Doch war die gehbehinderte Nachbarin wirklich in Gefahr? Daran hatte vor allem Anwalt Heer seine Zweifel. Er hatte drei Tage lang über den Brand referiert und kam zu dem Schluss, Zschäpe habe sich lediglich der einfachen Brandstiftung schuldig gemacht. Sie sei sofort aus der schon sechs Jahre dauernden Untersuchungshaft freizulassen. Der 65-jährige Gutachter Setzensack, seit Kurzem in Pension, hatte bereits im Jahr 2014 zu dem Fall ausgesagt. Er hat ihn noch immer gut vor Augen. Er zeigt Fotos und Grundrisse der Wohnung, dann legt er sich fest: Das Feuer hätte „ohne Weiteres“ auf die andere Haushälfte übergreifen können, also in die Wohnung der Rentnerin. „Und das kann ich Ihnen beweisen.“ Zschäpes Anwalt Stahl verzieht das Gesicht. Alles, was folgt, belegt das Gegenteil der Thesen der Verteidigung. So lag zwischen den Wohnungen zwar eine 24 Zentimeter dicke Ziegelwand, die das Feuer zuverlässig abschirmte. Doch durch das Fenster konnten die Flammen auf die über die Außenwand reichenden hölzernen Dachblatten übergreifen. Demnach war jeder im Haus in Lebensgefahr. Die Bundesanwaltschaft sieht deshalb den sogenannten Eventualvorsatz erfüllt: Zschäpe legte es nicht auf den Tod von Menschen an, hätte ihn aber inkauf genommen. Altverteidiger scheitern mit neuem Befangenheitsantrag Für die Anklage wirkt die Ladung des Sachverständigen wie ein Geschenk – wenn es denn nach fünf Jahren Prozess überhaupt noch mehr Belege gebraucht hätte. Auf die Befragung hätte die Verteidigung rückblickend wohl lieber verzichtet. Fast panisch fordert Anwalt Heer Zeit bis zum nächsten Tag, um eine umfassende Stellungnahme vorzubereiten und einen weiteren Sachverständigen zu kontaktieren. Richter Manfred Götzl will ihm jedoch nur zwei Stunden einräumen. Heer droht daraufhin mit einem Befangenheitsantrag – vorausgesetzt, die Mandantin Zschäpe stimmt zu. Doch da grätscht ihm Zschäpes Neuanwalt Hermann Borchert dazwischen: „Eine Ablehnung wird nicht stattfinden“, sagt er. Zschäpe verweigert, wie schon früher im Prozess, die Kooperation mit ihren alten Verteidigern. Anscheinend sehnt auch sie das Prozessende herbei. Also bleiben Heer nur knappe Argumente: Die Feuerwehr sei ja rechtzeitig dort gewesen, sagt er. Auch habe Zschäpe gewusst, dass sich die Feuerwache in der Nähe befindet – als habe es sich um eine kontrollierte Zündelei gehandelt. Ihrer eigenen Aussage nach will Zschäpe die Nachbarin zudem durch Klingeln vor der Brandlegung gewarnt haben. Bewiesen ist das nicht. Zschäpe will sich persönlich äußern Gutachter Setzensack, der Zschäpes Verteidigern kein Glück gebracht hat, ist wohl der letzte von rund 800 Menschen, die im NSU-Prozess ausgesagt haben. Gegen Ende des Prozesstags drängt Richter Götzl. „Gibt es Ausführungen von den Angeklagten selbst?“, fragt er. Vor dem Urteil sollen die Angeklagten ihre letzten Worte im Prozess sprechen. Auf den Tag haben vor allem die Angehörigen der NSU-Opfer lange gewartet. Alle Angeklagten bis auf den mutmaßlichen Unterstützer André E. wollen sich äußern – auch Beate Zschäpe. Über ihren Anwalt Mathias Grasel teilte sie mit, dass sie eine rund fünf Minuten lange Stellungnahme abgeben werde. Sie liegt bereits ausgedruckt vor ihr auf dem Tisch. Bisher hatte sich Zschäpe erst einmal mit eigenen Worten geäußert, als sie im September 2016 eine knappe Entschuldigung verlas. An diesem Tag aber ist es noch nicht so weit. Götzl legt den Termin für die Schlussworte auf den kommenden Dienstag. blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/06/26/letzte-flammen/#more-14997fehlt bei den tweets?
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Post by anmerkung on Jun 27, 2018 7:28:09 GMT 1
SPIEGEL ONLINE 26. Juni 2018, 20:30 Uhr NSU-Prozess in München Senat beschleunigt zum Endspurt"Sollen noch Erklärungen abgegeben werden?", fragt er. Die Vertreter der Bundesanwaltschaft, die Vertreter der Nebenkläger, die Vertreter der Angeklagten - keiner hat mehr etwas zu sagen. Außer Michael Kaiser, Anwalt des Angeklagten André E. Sein Mandant habe ihm den Auftrag erteilt, klarzustellen, warum dieser während des Schlussvortrags von Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten so "amüsiert gelächelt und heftig mit dem Kopf genickt" habe. Rückblick: Weingarten erklärte am 380. Sitzungstag im August vergangenen Jahres, warum die Bundesanwaltschaft den dreifachen Vater und bekennenden Neonazi für einen Mitwisser hält, für einen, der genau wusste, was die untergetauchten Rechtsterroristen des "Nationalsozialistischen Untergrunds" taten: Menschen töten, Bomben legen, Raubüberfälle begehen. André E. habe "höchstes Vertrauen" genossen, ein "einzigartiges Näheverhältnis" zu Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gepflegt. André E. folgte dem Plädoyer sichtlich erheitert. Weingarten kommentierte damals: "Der Angeklagte lächelt." Dann sprach er André E. direkt an: "Ich habe Sie aber auch schon zustimmend nicken sehen heute." Anwalt Kaiser sagt nun, Weingarten habe sein Plädoyer damals "mimisch begleitet", er habe zum Beispiel Angela Merkels Vertrauensraute benutzt, was "ein putziger Einfall" gewesen sei. Er, Kaiser, habe zu seinem Mandanten damals gesagt: "Da spielt gerade ein drittklassiger Schauspieler einen viertklassigen Staatsanwalt." Darüber habe André E. gelacht und deshalb genickt.
Weingarten habe das wohl als Zustimmung zu seinem Vortrag interpretiert, "aber es hatte nichts mit dem Inhalt zu tun", betont Kaiser. Er wolle darauf hinweisen, dass das Verhalten der Vertreter der Bundesanwaltschaft für ihn, einen langjährigen Strafverteidiger, eine neue Erfahrung gewesen sei. "Dass ausgerechnet die oberste Anklagebehörde derartig Objektivität vermissen lässt, grenzt für mich an einen Demontageversuch."
Als Oberstaatsanwältin Anette Greger dann auch noch in einer Diskussion mit den Nebenklage-Vertretern gesagt habe, dass sie "rechtlich zur Objektivität verpflichtet" seien, habe er sich "verhöhnt gefühlt", sagt Kaiser. "Gerade in einem Verfahren, das als Jahrhundertverfahren tituliert wird!" ----- Wenn eine Schmierfinkin nicht mal in der Lage ist, zu erfassen, daß Götzl noch einmal eine Vollbremsung gemacht hat, damit nicht spätestens nächsten Freitag das urteil gefällt werden muß, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Wobei, physikalisch betrachtet, rein formelmäßig, ist ja Bremesen auch nur beschleunigen, nur andersrum. In modernen Autos wird das zur Rekuperation genutzt, also um den Akku wieder aufzuladen.
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