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Post by Admin on Feb 5, 2018 10:27:11 GMT 1
Die Version der Wohlleben-Verteidiger geht so: Es sei jemand anders gewesen, der die Waffe aus der Schweiz nach Deutschland brachte, nämlich ein Neonazi aus der Umgebung von Ludwigsburg, Baden-Württemberg. Der habe sie wiederum einem Jenaer Neonazi aus der dortigen Mischszene von Neonazis, Zuhältern, Drogendealern und sonstigen organisierten Kriminellen gegeben und der wiederum Mundlos und Böhnhardt. Zum Beweis verlangten die Anwälte, diese beiden Männer als Zeugen zu laden. Drauf gekommen seien die Anwälte deshalb, weil sie kürzlich von einem Ermittlungsverfahren des baden-württemnbergischen LKA gegen den Ludwigsburger erfahren hätten. Somit hätte Wohlleben nur eine beliebige Ceska in der Hand gehalten, nicht aber die Mordwaffe. Die Anklage wegen Beihilfe wäre nicht zu halten. Das Waffendelikt wäre verjährt. www.bitterlemmer.net/wp/2018/02/02/nsu-prozess-wohlleben-zschaepe-klemke-schneiders-befangeheitsantrag-goetzl-muenchen-plaedoyers-ceska/
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Post by Deleted on Feb 5, 2018 10:32:35 GMT 1
Was ich nicht verstehe, Jug Puskaric hat doch gesagt er habe nichts zu tun mit einer Ceska-Übergabe? Alle Kommentare gehen aber davon aus, daß dieser alternative Beschaffungsweg quasi bestätigt wird.
Und plötzlich fällt allen auf, wie unsicher die Aussage von Carsten Schultze ist?
Das gefällt mir nicht, irgendwie. Wenn ihr mich aufklären/ vom Gegenteil überzeugen könntet, wäre ich erleichtert.
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Post by Admin on Feb 5, 2018 10:35:34 GMT 1
die Wierig ist schuld. Die hat das gesagt: wackelige Beweislage gegen Wohlleben, eigentlich für ne Verurteilung nicht ausreichend. wer glaubt denn dem Jug? der kann viel erzählen
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Post by Admin on Feb 5, 2018 10:43:10 GMT 1
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Post by Deleted on Feb 5, 2018 10:50:49 GMT 1
Sicher ist es für ihn sinnvoll, das zu leugnen, auch wenn er an der Waffenbeschaffung oder Übergabe beteiligt war.
Aber dann muß das Gericht doch nur seine Aussage würdigen. Höchstens noch kombiniert mit der Aktenlage aus dem laufenden Ermittlungsverfahren, das ja bisher nicht zur Anklageerhebung gereicht hat.
Ist dann zwar vernünftigerweise genauso glaubwürdig wie Carsten Schultz Variante, aber der eine gesteht halt, der andere nicht. Da müßte das Gericht dann beide Aussagen verwerfen und sagen, nein es war genau andersrum ihr lügt beide aber wir haben es herausgefunden - haha!
Die Gefahr ruht vermutlich eher darin, daß dann die Waffe noch einmal Betrachtungsgegenstand würde. Und daß Zeugen seitlich einsteigen könnten, die sich nicht oder marginal selbst beschuldigen würden, und ganz neue Sachverhalte bezeugen können.
Aber so ganz sicher bin ich mir da nicht. Vielleicht schreibt der Bitterlemmer noch was dazu. Aus der reinen Prüfung einer alternativen Spur sehe ich nicht grundsätzlich eine Gefahr für den Prozeß. So sicher ist die Beweisführung in dieser Sache nicht. Interessant scheint mir außerdem die Frage, wieso wird Wohlleben ausgerechnet jetzt aktiv?
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Post by Admin on Feb 5, 2018 10:55:57 GMT 1
haetteste das video angeschaut wuessteste mehr...
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Post by Deleted on Feb 5, 2018 10:58:06 GMT 1
Habe youtube offen vor mir, wollte aber zuvor noch mit Schlappen und Bademantel zur Trinkhalle, eine Flasche Schnap- äh Sprudel holen. Nun gut, ich starte direkt.
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Post by schaf15 on Feb 5, 2018 22:26:04 GMT 1
haetteste das video angeschaut wuessteste mehr... Hab auch erst heute geschafft, es in ganzer Länge zu gucken: DANKE! Besser kann man nicht erklären, warum Wolle JETZT zu spät gekommen ist (und welche Gelegenheiten zur Anfechtung der offiziellen Version es gegeben hat, die Wolles nicht genutzt haben!) Insofern war Holger schlauer: Seine per Bahn in die Po2 überbrachte Waffe war nicht dabei hat er nicht wiederentdeckt/-erkannt.
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Post by Admin on Feb 6, 2018 4:07:00 GMT 1
„Das Gericht lehnte den Beweisantrag jedoch ab. Es argumentierte, der NSU habe Waffen beschafft und auch wieder weggegeben – eine möglicherweise von den Thüringern besorgte Ceska-Pistole müsse nicht zwangsläufig die Mordwaffe gewesen sein.“ Da hat das Gericht aber eine extreme unsinnige und unlogische Begründung für die Ablehnung des Beweisantrages abgeliefert. Denn dasselbe Argument müsste dann natürlich auch für Wohlleben gelten. Oder aber gegen die Thüringer ein Ermittlungsverfahren eröffnet werden. Aus der Begründung des Gerichts geht ja implizit hervor, dass das Gericht nach derzeitigem Stand nur noch von einer Ceska als Mordwaffe ausgeht (siehe auch im Artikel verlinkter Blogbeitrag), es muss sich dann also nicht zwangsweise um Wohllebens Ceska gehandelt haben – ob Wohlleben überhaupt eine Ceska übergeben hat, wäre natürlich noch einmal eine ganz andere Frage, aber davon geht das Gericht ja offensichtlich aus. D.h. das Gericht sagt letztlich in seiner Begründung, dass es nach derzeitigem Stand die vermeintlich Tatwaffe nicht der Wohlleben Waffenbeschaffung zuordnen kann, ansonsten hätte sie es ja in ihrer Begründung getan. Es wird somit unmöglich für das Gericht (die Beweisaufnahme ist ja beendet), hinter diese Annahme in der Urteilsbegründung zurückzufallen ohne einzugestehen, dass der Ablehnung des Beweisantrages eine falsche Annahmen zugrunde liegt. Ein klassisches Eigentor… blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/02/05/medienlog-beweisantrag-urteil-nsu/#comment-423979
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Post by Admin on Feb 6, 2018 4:08:34 GMT 1
so isses. das gericht hat sich selbst ein bein gestellt. ganz klarer revisionsgrund.
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Post by Admin on Feb 6, 2018 16:27:16 GMT 1
www.hessenschau.de/gesellschaft/organisatoren-der-nsu-ausstellung-in-nidda-werden-beschimpft,nsu-ausstellung-nidda-100.html Die Briefe sehen vertraut aus Mair kommen die in Nidda aufgetauchten Briefe bekannt vor - die Handschrift und der Inhalt erinnere sie stark an einen sehr ähnlichen Brief, den die IG Metall Herborn erhalten hatte, nachdem sie dieselbe Ausstellung in Wetzlar im November 2016 unterstützt hatte, sagt sie. Der Verfasser des Briefs konnte damals ermittelt werden. Im November 2017 wurde der Frankfurter wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe in Höhe von 2.100 Euro verurteilt. Er war zuvor schon einschlägig vorbestraft wegen Beleidigung und Volksverhetzung. Im aktuellen Fall dauern die Ermittlungen noch an, zu einem möglichen Zusammenhang wollte sich die Polizei nicht äußern.
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Post by Admin on Feb 7, 2018 8:30:56 GMT 1
410. Prozesstag – Nebenklage-Plädoyers gehen auf Schluss zu 7. Februar 2018 um 7:00 Uhr Nach über zwei Monaten gehen die Plädoyers der Nebenklage auf ihr Ende zu. Den letzten Vortrag hält der Anwalt Yavuz Narin, der die Witwe und Tochter des 2005 in München erschossenen Theodoros Boulgarides vertritt. Ob sein Vortrag an diesem Tag allerdings beginnt und auch zu Ende geht, ist offen. Zuletzt hatte sich das Verfahren wegen eines Antrags der Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben verzögert blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/02/07/406-prozesstag-nebenklage-plaedoyers-gehen-auf-schluss-zu/
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Post by Admin on Feb 7, 2018 11:27:36 GMT 1
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Post by anmerkung on Feb 7, 2018 19:10:50 GMT 1
pzhautnah von unten nach oben lesen ----- Kurz nach 15 Uhr beendet Richter Götzl den Verhandlungstag. Morgen geht es weiter. Dann wieder um 9.30 Uhr.
Kaniuka zu #Zschäpe: "Allen Schwierigkeiten zum Trotz hat meine Mandantin erfolgreich ihren Weg gemacht und ihren Platz gefunden. Sie lässt sich nicht vertreiben. Ebensowenig wie ihre Mutter. Beide gehören hierher. Ebenso wie Herr Kılıç hierher gehört hat."
Kaniuka: "Wenn ja, dann geht dieser Bodensatz an vermeintlicher Macht jedenfalls ins Leere. Frau Kilics Seelenfrieden hängt nicht davon ab, ob Sie, Frau #Zschäpe, am Ende vielleicht doch noch einen Schritt in Richtung der Nebenkläger tun, so wünschenswert das auch wäre"
Kaniuka: "So lange es geht, noch ein kleines bisschen Macht auszuüben – vielleicht, Frau #Zschäpe, steckt das – oder zumindest auch das – hinter Ihrem Verhalten in diesem Prozess." #NSU
Kaniuka zu #Zschäpe: "Vielleicht geht es hier aber auch einfach nur um Macht. ... Dinge zu wissen, die andere nicht wissen, aber so gerne erfahren würden; Hinterbliebene bitten zu lassen, zappeln zu lassen; sie nicht von der Unge- wissheit zu erlösen."
Kaniuka: "Auch ich bin überzeugt davon, dass Frau Zschäpe die Antworten auf die Fragen, die viele Nebenkläger bis heute quälen, kennt und sie ihnen bewusst verweigert. Vielleicht als Teil einer Verteidigungsstrategie, von der sie noch immer hofft, dass sie aufgehen wird."
Kaniuka: "Es gibt Tatorte, bei denen es schwer vorstellbar ist oder sogar ausgeschlossen erscheint, dass das Trio ohne Zutun ortskundiger Personen auf sie aufmerksam geworden wäre. Beim Tatort im Mordfall Kılıç halte ich es bei näherer Betrachtung für offen."
Kaniuka: "Wir wissen nicht, auf welchen Wegen Herr Kılıç in München ins Visier dreier Rechtsterroristen in Zwickau geraten ist. Wir kennen nur das Ergebnis."
Fragen quälen die Familie bis heute, sagt Kaniuka: "Wie waren Mundlos, Zschäpe, Böhnhardt von Zwickau aus ausgerechnet auf Herrn Kılıç gekommen? Wann, wie, wo war die entsetzliche Entscheidung gefallen, gerade ihn zu töten? Und warum?"
Anwältin Kaniuka: "Nach 10 Jahren haben meine Mandantin und ihre Mutter 2011 endlich Namen erfahren: Mundlos, Böhnhardt, Zschäpe. Begreiflicher ist der Mord für sie dadurch nicht geworden."
Der 12-jährigen Tochter von Habil Kilic sei nahegelegt worden, die Schule zu wechseln, trägt Anwältin Kaniuka vor. Sie habe an der Schule als "Sicherheitsrisiko" gegolten. Auch Bekannte der Familie hätten sich zurückgezogen.
Kaniuka: "Eine irgendwie geartete Unschuldvermutung hat für Habil Kilic nicht gegolten. Auch in den Medien wurde gemutmaßt. Vorurteile gegen die Opfer haben sich hartnäckig gehalten. Geschont wurden die Opfer der sog. Dönermorde wahrlich nicht."
Kaniuka: "Die Ermittlungen waren nicht erst in der Rückschau einseitig ausgerichtet." Kilic war das 4. Mordopfer. Zuvor waren bereits 3 andere Männer türkischer Herkunft mit derselben Waffe ermordet worden. Trotzdem wurde nicht in der rechten Szene nach den Tätern gesucht.
Kaniuka: "Die Arbeitshypothese der Ermittler lautete, dass es im Leben von Habil Kilic eine dunkle Seite gegeben haben müsse, über die der Fall zu lösen sei. Gefunden hat man nichts. Die dunkle Seite hat es schlicht nicht gegeben."
Kaniuka schildert die Folgen der Tat und der Ermittlungen gegen die Familie Kilic für Tochter und Witwe.
Schließlich plädiert Anwältin Barbara Kaniuka. Sie vertritt die Tochter von Habil Kilic, der 2001 in seinem Geschäft in München erschossen wurde.
Nebenklagevertreter Adnan Erdal sagt nur einen Satz: "Wir schließen uns den Ausführungen der Bundesanwaltschaft an." Auch Erdal vertritt ein Opfer des Anschlags in der Keupstraße.
Nebenklagevertreter Reiger fasst sich kurz und macht primär Ausführungen zur Sicherungsverwahrung, die er bei #Zschäpe "nicht nur für dringend geboten, sondern für zwingend erforderlich" hält.
Nach der Unterbrechung werden im #NSU-Prozess die Plädoyers der Nebenklagevertreter fortgesetzt. Anwalt Manuel Reiger liest als Vertreter den Schlussvortrag von Khubaib-Ali Mohammed vor. Er vertritt ein Opfer des Bombenanschlags in der Kölner Keupstraße.
Daraufhin beantragten die Verteidiger die Unterbrechung der Verhandlung, um den Beschluss intensiv zur Kenntnis zu nehmen. Was darauf gleich folgen wird? Mal schauen.
Im Beschluss heißt es nun sinngemäß, ein Unterlassen des Richters lasse sich nicht beanstanden. Die Verteidiger hätten einfach während der betreffenden Plädoyers den Richter darauf hinweisen können, er möge die Nebenklagevertreter bremsen.
Der Vorwurf der Verteidiger an Götzl lautete, er habe zugelassen, dass sich zwei Nebenklageanwälte zu Strafanträgen gegen Angeklagte geäußert hatten, die nichts mit den Taten zu tun haben, die ihre Mandanten betreffen. Sie beanstandeten, dass Götzl nichts tat.
Götzl hat dann im Saal den Beschluss verkündet, mit dem der Senat eine Beanstandung mehrerer Verteidiger als unzulässig zurückgewiesen hat. Mehrere Verteidiger hatten Götzls Sitzungsleitung während der Schlussvorträge zwei Nebenklagevertreter beanstandet.
Zuvor – außerhalb der Hauptverhandlung – war Wohllebens Befangenheitsantrag als unbegründet zurückgewiesen worden.
Guten Tag! Der 410. Verhandlungstag begann erst um 12.14 Uhr. Um 12.25 Uhr wurde die Verhandlung auf Antrag der Wohlleben Verteidigung, Zschäpes Verteidiger Heer und Andre E.s Verteidiger Kaiser gleich wieder unterbrochen. Um 13.35 Uhr soll es weitergehen.
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Post by Admin on Feb 8, 2018 8:04:20 GMT 1
blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2018/02/08/407-prozesstag-schlussvortraege-der-nebenklage-enden/411. Prozesstag – Schlussvorträge der Nebenklage enden 8. Februar 2018 um 7:00 Uhr Nach knapp zwei Monaten gehen die Plädoyers der Nebenklage auf ihr Ende zu. Drei Vorträge sind noch offen. Den letzten hält der Anwalt Yavuz Narin, der die Witwe und Tochter des 2005 in München erschossenen Theodoros Boulgarides vertritt. Auch die Witwe selbst will im Gerichtssaal das Wort ergreifen. Wenn der Block der Opfervertreter abgeschlossen ist, sollen planmäßig die Schlussvorträge der Verteidigung beginnen.
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