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Post by schaf15 on Jan 22, 2016 20:33:06 GMT 1
www.badische-zeitung.de/deutschland-1/nsu-prozess-zschaepe-nennt-details-zur-tatwaffe--116421757.html André E. habe ihr auch am 4. November 2011 geholfen. An dem Tag will Zschäpe aus dem Radio vom Tod ihrer Lebensgefährten erfahren haben. Zschäpe setzte das letzte NSU-Versteck in der Zwickauer Frühlingsstraße in Brand. "Ich hatte ihn angerufen darum gebeten, ob er mir Kleidung von Susann geben könnte, weil ich total nach Benzin stinken würde." André E. habe sie abgeholt und sei mit ihr in seine Wohnung gefahren. Teilweise stimmt es vielleicht: Da die Katzenfrau wegen Anwesenheit der Nachbarin Frau Herfurth nicht ungesehen zur Nadin Resch [Schulfreundin und/oder im April 2012 ermittelte Autofahrerzeugin] ins Auto steigen konnte (mit den zwei Katzen). musste AE die Rotmantelfrau abholen und nach Hause fahren. Dort hat sie den roten Mantel gegen eine unauffällige Jacke getauscht, die Haare frisch frisiert, und dann sind die Beiden noch mal in die Frühlingsstraße gefahren - zum Gaffen - und wurden registriert (dh. das Kennzeichen + 2 Insassen). Ich wette, Z hatte bei ihrem letzten Besuch in der Po2 genau die dunkle Jacke an, die sie auch am 08.11. in Jena getragen hat! Wenn man den Brand schon gelegt hat, geht man nicht noch mit den Katzen zur Nachbarin und macht so auf sich aufmerksam. - Den Widerspruch sollte Z mal erklären. Die Katzenrettungsaktion sollte ganz anders laufen. Mit NR + x
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Post by schaf15 on Jan 22, 2016 21:31:04 GMT 1
Genauso wie diese Mitteilung vllt stimmte: In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären die Staatsanwaltschaft in Zwickau und die sächsischen Ermittler am 09.11.11, dass die Frau, die im näheren Wohnumfeld in der Frühlingsstraße unter dem Vornamen “Susann” bekannt war, noch kurz vor der Explosion beim Verlassen des Hauses gesehen wurde.
Susann! Nicht: Lisa.
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Post by Deleted on Jan 23, 2016 10:12:55 GMT 1
www.blick.ch/news/ausland/nazi-braut-jammert-vor-gericht-zschaepe-und-die-sekt-suff-beichte-id4593416.htmlNazi-Braut jammert vor Gericht Zschäpe und die Sekt-Suff-Beichte Nazi-Braut Beate Zschäpe musste ihren Kummer über die Morde ihrer NSU-Kollegen offenbar im Alkohol ertränken. In einem ausführlichen Schreiben erzählt sie von ihrer Alkoholsucht. Nazi-Braut Beate Zschäpe (40) hat im Dezember erstmals ihr Schweigen gebrochen, ihr Anwalt hatte ihre Aussage vorgelesen. Das Gericht hatte darauf noch fragen. Die hat Zschäpe jetzt schriftlich beantwortet. Zunächst schreibt sie ausführlich von ihrer Alkoholsucht. «Mit 15 Jahren begann ich unregelmässig Sekt zu trinken», schreibt sie. Mit der Zeit hat sie immer mehr getrunken. «Bis zum Untertauchen im Jahr 1998 trank ich etwa jeden zweiten Tag eine Flasche Wein.» Ab 2006 – nach kurzer Abstinenz – wird es richtig schlimm. «Anfangs trank ich etwa eine Flasche pro Tag, zum Schluss zwei bis drei Flaschen über den Tag verteilt.» Ihre NSU-Kollegen Uwe Böhnhardt (†38) und Uwe Mundlos (†34) hielten nichts von Alkohol. Deshalb trank Zschäpe heimlich. «Die leeren Flaschen hatte ich heimlich entsorgt.» Vor allem wenn Böhnhardt und Mundlos wieder eine Straftat begangen hatten, griff sie vermehrt zur Flasche. Böhnhardt und Mundlos verehrten Soldaten aus dem 2. Weltkrieg Zschäpe schreibt auch darüber, wie die beiden Uwes so drauf waren. «In den ersten Jahren unseres Zusammenseins hatte er [Uwe Böhnhardt] das Dritte Reich verherrlicht. Er verehrte jedoch nicht Hitler, sonder die Leistung der Soldaten im Zweiten Weltkrieg.» Sie schreibt von Böhnhardts Hass gegenüber Ausländern, will aber betonen, dass sie gerne in Restaurants mit ausländischer Küche assen. Eine Nachbarin hatte beim Prozess enthüllt, dass Zschäpe heimlich Döner esse. Über Böhnhardt schreibt sie weiter, dass er ein «Waffennarr» und «sehr reizbar war und regelrecht ausrasten konnte». Uwe Mundlos hingegen sei nicht so schnell gewaltbereit gewesen. Sie selbst war einverstanden, dass man Waffen bei Raubüberfällen als Druckmittel einsetzte. Dass Böhnhardt und Mundlos aber von ihnen gebrauch machen würde, glaubte sie nicht: «Ich hätte dies bei beiden nicht für möglich gehalten, bevor sie mir vom Mord an Enver Simsek berichtet hatten.» Wenn es um die NSU-Morde geht beteuert Zschäpe auch in dem Schreiben: «Die Gewaltanwendung, insbesondere die Mordtaten und Bombenanschläge, verurteile ich nach wie vor zu tiefst.» Zschäpe tauchte zwar mit Böhnhardt unter, richtig vertraut hat er ihr aber nicht. «Er sagte mir, er wisse nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich eingesperrt sei. [...] Er sagte mit, dass er nicht sicher sei, ob ich in diesem Fall nicht singen würde.» Böhnhardt und Mundlos wollten nach Südafrika auswandern Mundlos und Böhnhardt hatten vor, nach Südafrika auszuwandern. «Sie wollten ein ganz normales, bürgerliches Leben in Südafrika aufbauen», schreibt die Nazi-Braut. Sie wäre aber auf keinen Fall mitgegangen. «Mit Südafrika verband ich eine fremde Sprache und ein für mich zu heisses Klima – ich hätte dort den Winter vermisst.» Zschäpe äussert sich auch zu den NSU-Morden und den Bombenanschlägen – wenn auch nicht sehr detailliert. «Die beiden erzählten mir, dass sie die Bombe gemeinsam gebaut hätten.» Abgehalten hat Zschäpe ihre Kollegen nicht, denn sie habe «resigniert». «Ich sah keine Möglichkeit, sie von ihrem weiteren Tun abzuhalten.» (kab)
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Post by Deleted on Jan 23, 2016 10:16:48 GMT 1
www.bild.de/regional/leipzig/bodo-ramelow/meine-begegnung-mit-den-nsu-terroristen-44263070.bild.htmlMP Ramelow verrät, wie er 1996 in Erfurt auf Bönhardt und Mundlos traf | Meine Begegnung mit den NSU-Terroristen Erfurt – War Bodo Ramelow (59, Linke) schon vor 20 Jahren im Visier der NSU-Mörder Mundlos und Böhnhardt? In einem Internet-Interview erinnert sich der heutige MP, wie erschrocken er war, als er erkannte, dass er den beiden viele Jahre vor ihrem Selbstmord schon einmal im Gerichtssaal begegnet war. Der damalige Gewerkschaftschef war 1996 als Zeuge in einem Prozess gegen den Rechtsextremisten Manfred Roeder geladen. Ramelow: „Die Situation war beklemmend. Während des Prozesses bemerkte ich, dass sich permanent zwei Leute an meine Fersen hefteten. Sie waren hinter mir, wo immer ich auch im Gebäude unterwegs war. Die haben mir damals vermittelt: Wir sind an dir dran, wir sehen und hören dich, wir wissen, wo du wohnst.“ Das habe ihm so panische Angst gemacht, dass er damals sogar die Richterin um Schutz gebeten habe. Zu der Zeit habe es auch Anschläge auf sein Büro und einen versuchten Einbruch in der Wohnung gegeben. 2011 wurde ihm klar, wer seine Verfolger aus dem Gericht waren. Ramelow: „Ich saß in Barcelona, als neben mir die BILD-Zeitung aufgeschlagen wurde. Da sah ich die Fotos der toten Männer aus dem ausgebrannten Camper von Stregda, nach ihrem Banküberfall in Eisenach.“ Sofort habe er die Gesichter wiedererkannt: Mundlos und Böhnhardt, die NSU-Mörder. Das waren die Männer aus dem Gericht. Ramelow: „Ich finde das Ganze noch heute grauenhaft.“
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Post by nachdenkerin on Jan 23, 2016 12:18:28 GMT 1
"Unterbrechung der Verhandlungen NSU-Prozess: Das Gericht will jetzt nicht die Nerven verlieren Von Annette Ramelsberger Gegen Ende des NSU-Prozesses kämpfen die Angeklagten mit allen Mitteln um eine möglichst milde Strafe. Jetzt hat das Gericht die Verhandlungen überraschend für eine Woche ausgesetzt."www.sueddeutsche.de/politik/aktenlage-nsu-prozess-1.2830675mit Video einer Gerichtsreporterin, sollte man sehen.
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Post by nachdenkerin on Jan 24, 2016 2:04:03 GMT 1
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Post by Deleted on Jan 24, 2016 2:15:32 GMT 1
Na, die haben nen suggestiven Film darüber im TV gesehen.
Woher denn sonst?
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Post by Admin on Jan 24, 2016 3:21:03 GMT 1
die fahrt gab es wirklich. ist nicht gelogen...
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Post by Deleted on Jan 25, 2016 11:27:11 GMT 1
www.vorwaerts.de/artikel/acht-stunden-beate-zschaepeZDF zeigt Doku-Drama über Angeklagte im NSU-Prozess Acht Stunden mit Beate Zschäpe Jörg Hafkemeyer • 25. Januar 2016 Ein politischer Fernsehabend. Das ZDF zeigt am Dienstag den Film „Letzte Ausfahr Gera – Acht Stunden mit Beate Zschäpe“. Eine Annäherung an die Hauptangeklagte im NSU-Prozess. Was ist das eigentlich für ein Film von Hannah und Raymond Ley „Letzte Ausfahrt Gera – Acht Stunden mit Beate Zschäpe“? Es ist ein 90 Minuten langes, hoch interessantes Doku-Drama, das im Jahr drei des NSU-Prozesses am 26. Januar um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird. Es ist aber noch sehr viel mehr: eine notwendige, spannende und politische Deutschstunde im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Gut erzählt und sehr gut gespielt. Worum geht es? Sommer 2012: Die inhaftierte Beate Zschäpe bekommt die Erlaubnis ihre Großmutter in Thüringen zu besuchen. Das BKA organisiert die Fahrt, schickt zwei erfahrene Verhörspezialisten mit. Lisa Wagner spielt Beate Zschäpe. Christina Große und Joachim Krol die Ermittler: „Wir werden sie nicht am Reden hindern,“ meint der vor der Fahrt nach Gera. Ein Geständnis erwartet er nicht. Und dazu kommt es auch nicht. Nach ihrer Rückkehr verfassen die Beamten in Köln ein Gedächtnisprotokoll der Gespräche während der Hin- und Rückfahrt. Dieses Protokoll, das es tatsächlich gibt, bildet die Grundlage des Films. Viel versäumt, viel vertuscht Beate Zschäpe spricht viel. Sagt aber nichts. Keine Empathie. Kein Mitleid. Kein Wort über die Opfer. Kein Wort zu den Taten. In München, und das ist einer der Kontraste zur Fahrt nach Gera, steht sie vor Gericht. Ihm sitzt Richter Götzl vor, gespielt von Axel Milberg. Er vernimmt die Opfer. Deren Aussagen sind erschütternd. „Viel ist versäumt worden. Viel ist vertuscht worden. Akten wurden vernichtet“, sagt Walid Nakschbandi, einer der beiden Produzenten und fährt fort: „Eine tatsächliche Aufklärung der Fälle gibt es bis heute nicht.“ Das denkt Axel Milberg auch und fügt hinzu: „Dokumentationen darüber sind wichtig. Spielfilme auch und es ist immer von besonderer Relevanz, mit einem Film mehr zu erreichen als gute Unterhaltung.“ Es sind die Fahrt, der Prozess, die Opferaussagen und die Spielszenen, in denen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe agieren, die diesen Film so beeindruckend, beklemmend machen, ohne jede Form der Vorverurteilung. Raymond Ley, der Regisseur, sagt es so: „Unser Film schaut hinter die narzisstische Fassade der Beate Zschäpe, die mit zwei Männern jahrelang im Untergrund lebte.“ Reue, gar Einsicht zeigt sie nicht. Was ist das für eine Frau? Sie sagt über sich, sie sei ein „Meister des Verdrängens“ und: „Ich bin niemand, der nicht zu seinen Taten steht. Ein Opfer sagt vor Gericht: „Sie saß da, als wenn nichts gewesen wäre.“ Das ist es auch, was den Zuschauer so fassungslos macht. So beeindruckt. Natürlich auch die schauspielerischen Leistungen. Es ist ein sehr leiser Film. Sehr realitätsnah. Das ist ziemlich bestürzend. Irgendwann, im Verlauf des Streifens, gibt es eine kleine Szene, in der sich drei Ermittler in einem Hotelrestaurant treffen. Christina Große. Joachim Krol und Udo Samel. Der sagt über Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe: „Sie war die schwarze Sonne für die Beiden.“ Es sind solche Momente, das überzeugende Drehbuch und die großartigen Schauspieler, die „Letzte Ausfahrt Gera – Acht Stunden mit Beate Zschäpe zu einem großen Fernsehereignis machen. Sendetermin: 26. Januar 2016, 20.15 Uhr im ZDF
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Post by Deleted on Jan 25, 2016 11:28:04 GMT 1
blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2016/01/25/medienlog-jan-w-zschaepe-termine-nsu/NSU-Beschuldigter: Zschäpes Aussage ist “völlig verrückt” – das Medienlog vom Montag, 25. Januar 2016 25. Januar 2016 um 9:13 Uhr Kaum hat Beate Zschäpe zum zweiten Mal ausgesagt und dabei Unterstützer des NSU benannt, kommt Widerspruch von den Betroffenen: Im Spiegel äußert sich der auch von der Bundesanwaltschaft beschuldigte Rechtsextremist Jan W., der dem NSU laut Zschäpe eine Pistole geliefert haben soll. Dem Magazin sagt er, er habe “nie eine Waffe besessen, geschweige denn an die drei weitergegeben”, die Behauptung der Angeklagten sei “vollkommen verrückt”. Zschäpe teilte mit, Uwe Böhnhardt habe ihr von der Lieferung erzählt. An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de. Als insgesamt unglaubwürdig bewertet Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online Zschäpes Aussage: “Welchen Bären bindet die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess dem Gericht damit eigentlich auf?” So habe sie zwar mutmaßliche Unterstützer des NSU genannt – gegen diese wird aber ohnehin bereits ermittelt. “Mit der Aufklärung der Morde des NSU an neun Menschen ausländischer Herkunft und einer Polizistin hat das nicht viel zu tun.” Zschäpe versuchte nach Kräften, sich als unbeteiligt und unschuldig darzustellen. So sei sie nicht an einer Gruppe namens NSU beteiligt gewesen. Da sie jedoch nach eigenen Angaben mit den Raubüberfällen von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt einverstanden war, lief sie Gefahr, “sich ungewollt doch als Mitglied der Terrorzelle darzustellen”, kommentiert Frank Jansen vom Tagesspiegel. Damit könne sie “mehr über ihre Rolle verraten, als ihr lieb ist”. In dieser Woche pausiert der NSU-Prozess – Grund dafür sind zwei Befangenheitsanträge der Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben vom vergangenen Donnerstag gegen die Richter Manfred Götzl und Michaela Odersky. Die Anwälte beschuldigen die Richter, sie im Prozess zu unterdrücken und nicht ernst zu nehmen. Nach Mitteilung des Münchner Oberlandesgerichts muss nun nacheinander über beide Anträge entschieden werden – wie es im Verfahren weiter geht, entscheidet sich gegen Ende dieser Woche.
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Post by Deleted on Jan 25, 2016 11:31:06 GMT 1
www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/knack-die-zschaepeKnack die Zschäpe Doku-Drama 2012 besuchte Beate Zschäpe ihre kranke Großmutter in Gera. Das Polizeiprotokoll dieser Reise wurde zur Grundlage eines Drehbuchs „Bring mir den Kopf des Johannes, und ich liebe dich“, sagt der Kriminalbeamte. „Salome!“, kontert seine Kollegin. Es ist der Vorabend einer achtstündigen Reise nach Gera, wo die des Mordes angeklagte Beate Zschäpe, Mitglied des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), ihre kranke Großmutter besuchen wird. Die beiden erfahrenen Kriminalisten sollen sie auf dieser Fahrt zum Reden bringen. Das biblische Motiv ist sprechend, aber auch verwirrend: Ist Zschäpe nun die Herodias, die den Tod des Johannes wünscht? Oder die von ihr beauftragte Tochter Salome, das Schleiertanzmädchen, das den Kopf des Täufers auf einer Schüssel reicht? Keine Vorverurteilung angesichts eines laufenden Verfahrens, beteuert das ZDF, auch für Beate Zschäpe gelte die Unschuldsvermutung. Mit dem Doku-Drama Letzte Ausfahrt Gera – acht Stunden mit Beate Zschäpe wolle man den Zuschauer vielmehr in die Lage versetzen, sich selbst ein Bild zu machen von der lange Zeit schweigenden Angeklagten, die auch mit ihrer groß angekündigten Aussage im Dezember 2015 mehr verschleierte als enthüllte. Es ist eine Gratwanderung, die der Filmemacher Raymond Ley und seine Frau, die Autorin Hannah Ley, unternehmen. Die Busfahrt nach Gera hat 2012 so stattgefunden. Aus acht in den Kriminalakten protokollarisch verbürgten Stunden soll ein luzides Psychogramm der seit dem Personal der RAF wohl schillerndsten Terrorismusverdächtigen herausgefiltert werden. Im Wechsel von gegenwärtigen Spielszenen, rekonstruierten Gerichtssequenzen – in denen auf beklemmende Weise auch die Opfer zu Wort kommen –, Rückblicken und Doku-Material wird die mediale Fahndung aufgenommen nach einer „Wahrheit“, die hinter den kriminellen Taten liegt. Wie muss man sich die Frau Beate Zschäpe vorstellen? Welche Rolle spielte sie für die beiden mörderischen Uwes, die sie laut Zeugenaussage „im Griff“ hatte? Und gibt es weiche Stellen in ihrer gepanzerten Persönlichkeit, die zu knacken sind? Schwachstelle Großmutter Dafür bietet das ZDF viel Prominenz auf, angefangen bei Joachim Król und Christina Große, die beiden sich harmlos gebenden, paradox intervenierenden Kriminalbeamten, die Zschäpe weichspülen sollen, bis hin zu Axel Milberg und Udo Samel als Richter und Staatsanwalt. Erstere setzen bei Zschäpes Eitelkeit an und ihrer Schwachstelle, der Großmutter. Für sie scheint Zschäpe als Einzige Gefühle zu haben. Die Begleiter fragen sie nach einem möglichen Kinderwunsch oder machen Lockangebote, indem sie auf das RAF-Mitglied Susanne Albrecht verweisen, das heute „ein normales Leben“ führe. Doch nichts verfängt bei der Frau, die der Zuschauer mal als raffiniert agierende Verführerin erlebt, die mit Böhnhardt und Mundlos spielt, oder auch als biedere Hausfrau, die von den beiden fordert, die Schuhe auszuziehen. Überzeugender ist Lisa Wagner als Zschäpe in ihrem Spiel mit Blicken: Im Gericht überheblich bis abfällig, auf der Fahrt wachsam und aufblitzendes Interesse hinter Misstrauen und Abwehr verbergend, in Gera nur in Momenten warm. Geknackt wird Zschäpe nicht. Nur der Staatsanwalt, auf die Rolle des Verfassungsschutzes befragt, verliert die Contenance. „Bauernschlau“, urteilen die Beamten am Ende, die dachten, Realität und Fiktion unterscheiden zu können. Aber weder Herodias noch Salome wäre damit Genüge getan.
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Post by Admin on Jan 25, 2016 11:51:45 GMT 1
der Ley ist eine lupenreine Propagandaschleuder, das Eichmann-Drama mit der gefakten lovestory stammt auch von ihm. er ist ein perfekter BRD-Schuldkulter.
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Post by Deleted on Jan 25, 2016 16:05:04 GMT 1
www.fr-online.de/literatur/oliver-bottini--der-weisse-kreis--das-misstrauen-der-louise-bon-,1472266,33609496.html Oliver Bottini "Der weiße Kreis" Das Misstrauen der Louise Bonì Oliver Bottinis Freiburger Kripobeamtin Louise Bonì hat es inzwischen ins Fernsehen geschafft, im Februar gibt es bei der ARD die zweite Romanverfilmung mit Melika Foroutan als Kommissarin. Bonì ist außerdem, im jüngsten Band, immer noch trocken – und auf eine sehr nüchterne Weise unerschrocken. Sie sagt kernige Sätze wie „Gott hat mich mit Dienstausweis erschaffen“. So zu einem Kollegen, der sich hat versetzen lassen und undercover arbeitet. Und während der Kollege bei jedem hastigen, heimlichen Informationsaustausch kaputter aussieht, bewahrt Bonì Haltung beim Ermitteln gegen bürgerliche, darum nicht weniger fiese Rechte, die in Freiburg eine Art Ku-Klux-Klan-Ableger pflegen – inklusive Feuerzeremonie im Wald. Bottini, der seine Handlungsfäden auch schon weit ins Ausland gesponnen hat, ist diesmal offensichtlich stark inspiriert von Erkenntnissen zum Nationalsozialistischen Untergrund. Im 2004 spielenden Prolog zu „Der weiße Kreis“ – das ist der Kreis der Freiburger Ku-Klux-Klan-Anhänger – wird zum Beispiel auf zwei Streifenpolizisten geschossen. Einer stirbt (wie beim NSU-Anschlag die Beamtin Michèle Kiesewetter), einer überlebt schwer verletzt. Ein Motiv ist nicht erkennbar, ein Täter nicht zu ermitteln. Der damals schwer Verletzte arbeitet sich im Innendienst der Rente entgegen und recherchiert in seiner Freizeit wie besessen, was geschehen sein könnte. Er wird Kontakt aufnehmen zu der Kommissarin, in der Hoffnung auf ein weiteres Puzzleteilchen. Ausgangspunkt für das – angemessene – Misstrauen Louise Bonìs ist die Tatsache, dass eine Informantin des undercover-Kollegen von einer Waffenübergabe zu berichten weiß an zwei jüngere Männer. Dass außerdem ein perfektes Opfer für Rassisten, ein Ruander, gerade nach Freiburg gekommen ist, um die Gebeine des Großvaters seiner Frau heimzuholen. „Sie waren, Kabangus Überzeugung zufolge, 1908 von einem deutschen Stabsarzt namens Feldmann an das Freiburger Institut für Anthropologie geschickt worden.“ Louise Bonì hält Kabangu für ernstlich bedroht. Der möchte lieber nicht unter Polizeischutz stehen. Basta. Der Verfassungsschutz spielt, wie beim Fall des NSU, eine dubiose Rolle in „Der weiße Kreis“ – auch, indem er Informanten und vielleicht sogar Täter um jeden Preis abschirmt vor den Ermittlungen der Kripo-Kollegen. So hält man als Leser die Fiktion immer wieder gegen die Folie der NSU-Realität. Bottini, schon immer ein straffer Schreiber, verliert sich allerdings keineswegs in Details. Er stellt vielmehr noch mehr Fragen zu Fanatismus, Schuld und Wiedergutmachung, indem er Kabangu der Freiburger Kommissarin vom ruandischen Gemetzel, dem Völkermord der Hutu an den Tutsi (und an andersdenkenden Hutu) erzählen lässt. Da sitzen sie dann im Hotelzimmer des Ruanders und kämpfen beide mit ihren jeweiligen Gespenstern. Und Kabangu spottet: „Denken Sie, ein Afrikaner wird schon wissen, wie man mit Leid und Verlust umgeht? (...) Ein Afrikaner tröstet und stellt Verbindungen her und ist eins mit allem, was war, ja?“ Oliver Bottini treibt, wie immer, die Handlung voran, deutet manchmal nur an, schweift nicht groß ab. Einiges bleibt bei ihm im Dunkeln. Und manches Grauen fasst er dann in ein, zwei Sätzen – diese Nüchternheit macht gar nichts, im Gegenteil. „Sie standen im Hof vor dem Auto, tauschten sprachlos Blicke, Polizeibeamte am Ende ihrer Weisheit, tatsächlich.“ Umso seltsamer, dass der Autor diesmal ein Ende aus dem Hut zaubert, das wie ein Notausgang wirkt. Als hätte er es seinen Lesern nicht zumuten wollen, dass Schurken davonkommen. Aber Bottini sollte Bottini-Leser nicht unterschätzen.
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Post by Deleted on Jan 25, 2016 19:20:21 GMT 1
www.sueddeutsche.de/kultur/vorschlag-hammer-staatstragend-1.283333225. Januar 2016, 18:55 Uhr Vorschlag-Hammer Staatstragend
Vor 20 Jahren wurde der 27. Januar als "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" gesetzlich verankert Von Eva-Elisabeth Fischer Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Da Auschwitz längst als erklärtes Synonym für die fabrikmäßige Ausrottung der europäischen Juden gilt, wurde dieser Tag vor genau 20 Jahren in Deutschland zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" gesetzlich verankert. Seitdem tönt der zur Floskel geronnene Appell des "nie wieder!" übers Land, jedes Jahr ein bisschen anders verbal ummantelt von den staatstragenden üblichen Verdächtigen. Vor allem aber ist der Holocaust-Gedenktag der Anlass, an dem die Enkelgeneration damit betraut wird, sich mit der historischen Last ihrer Vorfahren auseinanderzusetzen, um sich gegen jegliche Form der Diskriminierung zu immunisieren. Das Münchner Volkstheater bezieht politisch Stellung. Schauspieler des Hauses beteiligen sich an der Staats-und Stadttheater-übergreifenden Lesung Offener Prozess: die NSU-Protokolle II in den Kammerspielen (an diesem Dienstag, 19.30 Uhr). Die Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds und die Blindheit der Polizei bei deren Verfolgung und Aufklärung lassen gelinde am Effekt des Holocaust-Gedenktags zweifeln. Und dennoch sollte man bei freiem Eintritt am 27. um 9 Uhr früh im Volkstheater zuhören, wenn am Tag der Quellen Schüler und Schülerinnen von 18 Münchner Gymnasien vorlesen, was Hunderte jüdische Kinder und Jugendliche aufgeschrieben haben während des Nazi-Regimes. Die Zeugnisse dieser verfolgten Kinder, die meistenteils nicht überlebt haben, müssen den Jungen, die im Theater ans Lesepult treten, vorkommen wie Lichtjahre entfernt. Oder doch nicht? Zwei Tage vor der Lesung werden sich, wie jeden Montag, wieder die Pegida-Dumpfbacken versammelt und "Wir sind das Volk!" skandiert haben. Die Kinder, so steht angekündigt, sie geben "den teils vergessenen Quellen wieder Gehör und schlagen einen Bogen zum heutigen jüdischen Leben in Deutschland". Auch hierzulande wird diskutiert, ob es für jüdische Männer gefährlich sei, öffentlich eine Kippa zu tragen. "Der Hass, der uns heute entgegenschlägt, hat bedrohliche Ausmaße angenommen", sagt Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde. Es ist dieselbe, die vor noch nicht allzu langer Zeit sich darüber freute, mit der neuen Synagoge am Jakobsplatz im Herzen ihrer Heimatstadt München angekommen zu sein. Sie ist eine von drei Gästen bei einem der BR-"Gespräche gegen das Vergessen", ebenfalls am 27. im Volkstheater, 20 Uhr. Sekundiert wird sie von Meron Mendel, dem Leiter der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, das sich die "Menschenrechtsbildung" der internationalen Jugend auf die Fahnen geschrieben hat. Und von Michael Wolffsohn, Historiker und Publizist, rechtskonservativ und geistiger Enkel Konrad Adenauers. Wenn das nicht staatstragend ist!
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Post by Deleted on Jan 25, 2016 20:36:35 GMT 1
""Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus".
"Zwei Tage vor der Lesung werden sich, wie jeden Montag, wieder die Pegida-Dumpfbacken versammelt und "Wir sind das Volk!" skandiert haben." (Von Eva-Elisabeth Fischer in der Süddeutschen)
Und der Haß hat auch schon wieder zugenommen.
Und freier Eintritt ! Das ist selten geworden.
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