blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2015/01/09/ein-schritt-richtung-normalitaet-das-medienlog-vom-freitag-9-januar-2015/#comment-3390651.
Na mal sehen was bei dieser “USBV-Besprechung” herauskommt?
Dazu einige Anmerkungen zum selber nachdenken:
Der “NSU” soll über sprengfähiges TNT verfügt haben, warum dann die Wahl eines extrem schwachen Sprengmittels?
Schwarzpulver kann nur mit guter Kenntnis der Eigenschaften für eine USBV benutzt werden. Die ist dadurch begründet dass beim SP die (bei Sprengstoffen für den destruktiven Effekt verantwortliche) Stoßwelle so langsam ist, dass diese mit der Ausbreitungsfront der gasförmigen Umsetzungsprodukte zusammenfällt.
Hochleistungssprengstoffe weisen eine Stoßwelle auf die weit schneller ist, als die Schwaden und die Stoßwelle hat die Kraft eine Metallhülle in kleine Stücke zu zertrümmern sowei die Trümmer als Splitter bis auf 2000m/sec zu beschleunigen. So könne schon winzige Metallteile eine verheerende Wirkung bei Weichziele erreichen.
Der Exkurs war notwendig, denn Schwarzpulver hat diese Eigenschaften nicht. Man braucht schon Fachwissen um es dennnoch als Sprengladung einer Splitter-USBV zu verwenden. Das war in der Keupstrasse der Fall.
Weil die Festigkeit der Behälter sowie die Größe der Splitter(Nägel) so abgestimmt gewählt war dass die Splitter maximal (nach derSprengleistung von SP) beschleunigt wurden. Zum Vergelich mit TNT waren diese Splitter “langsam” aber es reicht aus um bei zweckmäßigem Auftreffwinkel töten zu können.
Was hier also auffällt, die sehr kompetente Einbringung der Splitter, denn die Masse der sichergestellten USBV zeigt ein viel primitiveres Aufbauschema: meist werden die Nägel einfach aufgeklebt. Was natürlich bei SP fast unwirksam ist!
9. Januar 2015 um 11:07 Uhr
Karl Müller
2.
Laut Kölner Stadtanzeiger vom 12.06.2004 schlossen die Innenminister von Bund und Land damals “ein politisches oder fremdenfeindliches Motiv aus”.
Dass man somit (ohne nähere Begründung) bei weitem nicht nur auf dem rechten Auge blind war, ist bemerkenswert,
denn zum 01.06.2004, eine Woche vor dem Anschlag, hatte die PKK ihre Waffenruhe der Türkei gegenüber aufgekündigt. Und die Keupstraße hatte mal als PKK-Hochburg gegolten, wo linke kurdische PKK-Extremisten Schutzgelder eintrieben und mit türkisch-rechtsextremen “Grauen Wölfen” des öfteren aneinander gerieten.Die Täter hatten zwar niemanden vorgewarnt und die willkürliche Streuwirkung der Bombe unterschied natürlich nicht nach Gesinnung und Nationalität.
Aber wenn man mit diesem Argument “innertürkische” Konflikte ausschloss, dann konnte das genauso gut für fremdenfeindliche Motive gelten:
Die Keupstraße hatte “viele kleine Läden und preiswerte Restaurants, die gerne auch von anderen Bevölkerungsgruppen frequentiert werden” und
“Die Polizei schloß einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat jedenfalls aus.
Sicher ist, daß unter den Verletzten nur ein Bewohner der Keupstraße ist, alle anderen kamen aus anderen Stadtteilen Köln oder aus anderen Orten.” (FAZ, 10.06.2004).Übersehen hatte man allerdings nicht nur politische Motive und Videos mit (angeblich) den Uwes drauf.
Der Zeuge Ali D. sprach direkt nach der Tat mit zwei bewaffneten Polizisten in Zivil, die vor seinem Haus waren, aber die anscheinend bis 2013 nirgendwo aussagen mussten (obwohl laut Einsatz-Protokoll zwei “Zivile” die ersten Polizisten vor Ort gewesen sein sollen).
Was damals Clemens Binninger, CDU-Obmann im NSU-Untersuchungs-Ausschuss des Bundestags, als “fast schon skandalös” bezeichnete, wurde durch eine zusätzliche Provokation gekrönt: Bevor man die Beamten B. und V. zur Aussage nach Berlin schickte, wurden sie doch noch mal schnell im Polizeipräsidium Köln “erstmalig offiziell befragt”.
Und auch noch ein Rätsel gesellt sich hinzu:
Ali D. verneint, das B. und V. die beiden Beamten sind, die er gesehen hat. Das passt zur Aussage von B. und V., die beim Knall aus der Schanzenstraße in die Keupstraße gekommen sein wollen – und somit am Tatort schnurstracks vorbeilaufen hätten müssen, um vor Ali D.s Haus zu gelangen. Wurden also mit B. und V. zwei falsche Zeugen nach Berlin geschickt? Oder tummelte sich mit B. und V. (mindestens) ein zweites Zivilpolizisten-Paar in der Keupstraße, zusätzlich zu dem von Ali D. gesichteten? Merkwürdig auch: Der WDR befragte ihn ausführlich, aber U-Ausschuss wie auch Polizei und Justiz bisher hatten noch kein Bedürfnis danach.
Die Behörden haben bisher Stellungnahmen hierzu abgelehnt mit Verweis auf den in München laufenden Prozess. Dann wäre das also jetzt soweit. Ein spannender Monat könnte bevorstehen!
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9. Januar 2015 um 16:49 Uhr
bekir_fr
3.
@ 2.
wie schon erwähnt ist die Konstruktion der USBV weder für “PKK” noch “GW” besonders typisch, allerdings auch für den Bereich “Rechts” ungewöhnlich.Aus der Konstruktion war also nicht auf die mögliche Organisation zu schließen!
Also war nach damaligem Erkenntnisstand weder ein Anhalt für OK oder innertürkische Konflikte gar ein RE-Delikt” gegeben.
9. Januar 2015 um 20:40 Uhr
Karl Müller
4.
Normalität darin zu sehen, wie jahrelange Traumata konserviert werden ist doch sehr typisch für unseren Umgang miteinander, der nur noch deshalb von Schuldfragen dominiert wird, damit Freiheit immer mehr zum Kultobjekt und damit auch strafbar wird. Damit jeder einzelne Nagel seinen Platz findet, wenn es darum geht das Haus Europa mit deutschen Qualitätsprodukten zu errichten. Wozu natürlich die Herkunft der Nägel lücken- und kompromisslos aufgeklärt werden muss.
So wie bei der Ceska die vielleicht gar keine war? Bzw. sich selbst ihre Opfer suchte.MFG
10. Januar 2015 um 07:11 Uhr
Hr. Schulz
5.
“Dass die Hauptangeklagte Beate Zschäpe zur Aufklärung beitragen wolle, indem sie ihr Schweigen bricht, glaube indes keiner der Betroffenen.”
Vielleicht kann sie ja gar nichts zur Aufklärung dieses Anschlags beitragen, weil sie schlicht nichts darüber weiß. Diese Möglichkeit wird in allen diesen Berichten implizit immer ausgeschlossen, ohne dass jemand mal darlegen würde, welche Beweise es tatsächlich gibt, dass Böhnhardt und Mundlos die Bombe gelegt haben. Also bitte, welche Beweise gibt es?
Damit wir uns richtig verstehen:
ich meine echte Beweise. Das sogenannte Bekenner-Video beweist gar nichts, weil es keinerlei Täterwissen offenbart, es also auch ganz Unbeteiligte zusammengebastelt haben können. Und die Fotos von einer nahegelegenen Überwachungskamera sind so lausig schlecht, dass ich trotz größter Mühe weder Mundlos noch Böhnhardt erkennen kann. Interessant wäre auch die Klärung der Frage, warum diese miesen Fotos erst nach dem 4.11.2011 in der Presse aufgetaucht sind und nicht gleich nach dem Attentat, als die Suche nach den Tätern (angeblich) auf Hochtouren lief.
10. Januar 2015 um 10:30 Uhr
Optimist
6.
Also das “Phantombild” ist dann ja wohl wirklich eins!
Wie soll man da eine ähnlichkeit erkennen können zwischen einen der beiden Uwes und der Person auf dem Bild?
Da müsste dann schon ein Helfer am Werk gewesen sein, wer kann da eine ähnlichkeit erkennen?