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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:03:17 GMT 1
Allerdings. Der Camper steht schon früh am Morgen an dem Platz. Die beiden Arschlöcher sind schon tot. Wer immer es war, er öffnet die Gashähne, legt etwas Schweres auf die Bedienknöpfe am Herd. Als die Polizeistreife kommt und die Beamten sich dem Camper nähern, startet er von außen …«
»… über die Elektronik, die auf dem Tisch liegt …«
»… das Ladegerät und den Kompressor.«
Dengler: »Die beiden Beamten interpretieren das Geräusch als ein Stühlerücken. Allerdings gab es keine Stühle im Camper.«
»Der Zündfunken …«
»… eines der Geräte …«
»… zündet das Gasgemisch. Es gibt eine Zündung …«
Dengler: »… die die Polizisten als den ersten Schuss interpretieren.«
»Genau. Dann gibt es direkt hintereinander zwei erfolgreiche Zündungen des Gasgemischs. Die Polizisten hören angeblich zwei Schüsse, andere Zeugen interpretieren das Geräusch als zuschlagende Wagentür. Aber sofort brennt der Camper. Die Flammen schlagen aus dem Dach, wo sich das entzündbare Gas gesammelt hat.«
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:04:26 GMT 1
Auf den Kochplatten lag Schutt, kleinere Brocken, vielleicht von der Dachverkleidung, die beim Brand auf den Herd gefallen waren, an der Wand dahinter blähten sich dunkle Brandblasen, auf dem Herd lag deutlich zu erkennen der Knauf eines Revolvers, und das Holster lag am Bildrand, nur wenige Zentimeter von der Waffe entfernt.Hinweis »Hier hast du dein Gewicht.« »Die Feuerwehrleute haben eigentlich keine Waffen in dem Camper gesehen. Aber einer, den wir lange kennen, hat gegenüber dem Untersuchungsausschuss in Erfurt gesagt, dass ein Revolver auf der Gasstelle des Campingkochers – also auf dem Herd – gelegen habe. Und weiter sagt dieser Zeuge, dass diese Waffe offensichtlich nicht durch Zufall da draufgelegt worden sei.« Olga triumphierte. »Und die Tatortgruppe hat tatsächlich einen Trommelrevolver auf dem Herd gefunden. Diese Waffe hier.« Dengler schaute gebannt auf das Foto des Revolvers. _________ silbern oder schwarz?
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:05:15 GMT 1
kriegt er den joerg-peter nocken noch dran? spannend...
Klar ist, dass das Wohnmobil von Dritten angezündet worden sein muss. Die Indizien weisen darauf hin, dass die Auslösung des Brandes etwa so verlief:
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Der oder die Täter öffneten Gashähne in dem Camper und legten einen Revolver auf diese geöffneten Gashähne des Herds. Das Camping-Gas trat aus und füllte allmählich von unten nach oben den Innenraum des Wohnmobils. Nach einiger Zeit befand sich dann in Höhe des Herdes in der Mitte des Campers ein zündfähiges Luft-Gas-Gemisch, das mindestens vom Tisch bis unter die Decke reichte.
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Als die Streifenwagenbesatzung das Wohnmobil entdeckte, setzten der oder die Täter den Camper durch Fernzündung des Gases von außen in Brand. Um die Zündung des Gases rechtzeitig auslösen zu können, müssen sie in der Nähe gewartet und dann beobachtet haben, wie die beiden Streifenpolizisten sich dem Wohnwagen näherten.
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In dem Wohnmobil, auf dem Boden unter dem Tisch, befand sich ein Ladegerät, das einen funktionsfähigen Kompressor enthielt. An dem Ladegerät waren diverse elektronische Bauteile und Geräte angeschlossen, die auf dem Camper-Tisch lagen. Unter diesen Geräten befand sich auch ein altmodischer monochromer Röhrenmonitor. Über eine einfache Fernsteuerung und mehrere kleine Empfänger, wie es sie in vielen Elektronikmärkten zu kaufen gibt, konnten diese Geräte im Camper von außen in Betrieb genommen werden.
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Die plötzlich freigesetzte Energie beim Anspringen des Kompressors, beim Anschalten des Röhrenmonitors oder eines anderen dieser elektrischen Geräte reichte durchaus aus, ein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch aus Campinggas zu entzünden. Zur Optimierung hatte man möglicherweise noch zwei, drei mit Gas gefüllte, vorher präparierte Luftballons an den gewünschten Zündstellen nahe der geplanten elektronischen Zünder platziert. Die Luftballons platzten nach den Zündungen mit lauten Knallen, und das frei werdende Gas brannte äußerst schnell ab. Weiteres Gas im Wohnmobil entzündete sich ebenfalls sofort. Das Wohnmobil enthielt viele leicht brennbare Stoffe. Ein rasches Abbrennen des Campers war somit garantiert.
Die eintreffende Polizei zerstörte den Tatort und erfand die im Grunde leicht zu widerlegende Geschichte von Schüssen auf die Polizisten, Mord, Brandstiftung und Selbstmord. Den Tatzeitpunkt, die beiden aufgefundenen Patronenhülsen, das Fehlen von Blut und Gehirnmasse im Camper, keine Rauchgase in der Lunge und kein CO-Hb im Blut von Mundlos führte er als Beweise an. Dengler beschrieb die Szene, als Stenzel den Camper betrat, und führte aus, dass Stenzel die Waffe der in Heilbronn erschossenen bzw. angeschossenen Polizisten Michèle Kiesewetter und Martin A. möglicherweise nach Betreten des Campers selbst dort deponiert hatte. Dass Stenzel kurze Zeit später in einem Camper voller Waffen sofort und zielgerichtet gerade diese griff, schien zu zufällig. Dies könnte man aber erst beweisen, wenn man die Fotos der Feuerwehr finden würde, die gemacht worden waren, bevor Stenzel auf der Bildfläche erschienen war, die dieser zudem beschlagnahmt hatte und die seither verschwunden waren. Was Dengler vorlag, waren Fotos, die Stunden später aufgenommen worden waren.
Die falschen Ermittlungsergebnisse seien durch hohe Beamte des BKA in den Bundestag und durch die Presse in die Öffentlichkeit transportiert worden und hielten sich mit einer so außerordentlichen Hartnäckigkeit, dass sie kaum noch durch Tatsachen aus der Welt zu bringen seien. Grund dafür sei nicht zuletzt, dass durch den angeblichen Selbstmord der beiden Neonazis die Polizei behaupten könne, die Mordserie an neun migrantischen Mitbürgern, der Anschlag in der Kölner Keupstraße sowie der Mord und Mordversuch an den Polizisten in Heilbronn seien nun aufgeklärt. Davon könne man jedoch auf keinen Fall ausgehen. Dengler wies darauf hin, dass im Fall Keupstraße beispielsweise die von Tufan Basher gemachten Beobachtungen, dass zwei bewaffnete Zivilisten am Tatort in Köln gewesen seien (die übrigens in der Notsituation ebenfalls weder Erste Hilfe geleistet noch den Notarzt gerufen hätten) nie von den Ermittlungsbehörden verfolgt worden seien. Gleiches gelte im Mordfall in Kassel für die erwiesene Anwesenheit des Mitarbeiters des hessischen Verfassungsschutzes Andreas Temme zum Zeitpunkt der Ermordung des Internetcafé-Besitzers.
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:09:09 GMT 1
er macht das richtig gut!
Vorsitzende D. M. ( SPD ): Meine nächste Frage richtet sich auf die Heckler & Koch-Polizeiwaffen im Wohnmobil. Das waren ja zwei. Die Waffe der Michèle Kiesewetter lag auf dem Tisch und dann ist ja eine zweite Polizeiwaffe im Wohnmobil gelegen und zwar die ihres Kollegen, des Herrn Martin A. und die lag ja nahezu unbeschädigt in der Nasszelle. Wann haben Sie diese Waffe gesehen? Diese hätte man doch leicht identifizieren können, denn die war nicht angeschmort.
Gerhard Stenzel: Ich war nicht in der Nasszelle.
Vorsitzende D. M. ( SPD ): Diese Waffe ist dann erst in der Lagerhalle festgestellt worden?
Gerhard Stenzel: Nochmal, es verbietet sich in der Nasszelle rumzukriechen. Und deswegen bin ich nicht in diesen Tatort hineingegangen.
Vorsitzende D. M. ( SPD ): Sie sollten ja nicht durchrobben, Sie haben ja wie gesagt für mich den Röntgenblick auf diesen Tisch diese verschmorte Heckler & Koch als solche sozusagen wahrgenommen, die offen auf dem Boden der Nasszelle lag, die haben sie da nicht gesehen und das dann eventuell anderen Leuten überlassen – das ist der langen Antwort kurzer Sinn.
Gerhard Stenzel: Nein, das ist verkehrt, wie Sie es darstellen. Die Nasszelle befindet sich nicht vorne im Eingangsbereich, sondern die Nasszelle ist ein Stückchen weiter hinten und wenn ich mich da hin begeben will, muss ich durch den ganzen Wohnwagen durch.
Vorsitzende D. M. ( SPD ): Muss man über die Toten hinwegsteigen …
Gerhard Stenzel: Nicht nur das, ähm, man muss sie umbewegen, um die Tür öffnen zu können. Wenn ich mich richtig erinnere, hat die Leiche vor dem Öffnungsbereich der Türe gelegen. Es hätte einer Veränderung der Leiche bedurft, um da hineinzukommen.Hinweis
Dengler fragte sich, warum Marlies diese Passage für ihn markiert hatte. Es gab aber noch eine weitere Hervorhebung. Zur Frage, wann Stenzel die Waffe der in Heilbronn ermordeten Polizistin Kiesewetter gefunden hatte, sagte dieser:
In der weiteren Untersuchung wurde gegen 16 Uhr festgestellt: bei einer Waffe, die sich im Wohnmobil befand, die auf dem Tisch in dieser Sitzecke lag, handelt es sich um die Waffe der Polizeibeamtin Kiesewetter. Die Beamtin vor Ort hat die Nummer der Waffe aufgeschrieben und mit dem Fahndungsbestand der Polizei abgeglichen.
Dengler notierte:
Waffe Kiesewetter wurde gegen 16 Uhr auf dem Tisch liegend sichergestellt, offenbar verschmort; Waffe ihres Kollegen Martin A. lag in der Nasszelle, konnte erst sichergestellt werden, nachdem die davorliegende Leiche (Mundlos) aus dem Camper geborgen worden war.
Liebe Marlies, dachte Dengler, was willst du mir eigentlich sagen?
Er öffnete das zweite Dokument. Es war ein Einsatzverlaufsbericht der Kriminalpolizei Eisenach.Hinweis
04.11.2011, 14:45 Uhr;
Frau M. von der TOG übergibt an KHM K. eine aus dem Wohnmobil geborgene Pistole Heckler & Koch, Mod. P 2000, Waff.-Nr. 116-010514. Durch KHM K. wird die durchgeladene Waffe entladen und eine Patrone aus dem Lauf entfernt. Diese trägt auf dem Patronenboden die Bezeichnung MEN06B0603. Auf Grund des Bodenstempels ist davon auszugehen, dass es sich bei dieser Patrone um Behördenmunition handelt. Das Magazin ist augenscheinlich voll. Bei der erkennbaren oberen Patrone handelt es sich um Vollmantelmunition des Herstellers S & B. Aus Gründen der Spurensicherung wurde das Magazin nicht geleert.
Das musste die Pistole von Frau Kiesewetter sein, dachte Dengler. Denn die Waffe ihres Kollegen Martin A. lag noch unentdeckt in der Nasszelle, mit der Leiche Mundlos davor.
Gegen 15 Uhr, so fuhr der Bericht fort, wurde der Camper zur Halle des Abschleppdienstes gebracht.
Die Überraschung folgte in der nächsten Zeile:
04.11.2011, 16:20 Uhr
Es erfolgt die INPOL-Abfrage zu der o. a. Waffennummer über den PvD der Polizeidirektion Gotha. Ergebnis: Dienstpistole Baden-Württemberg 9 mm P2000, Abhandenkommen durch Diebstahl/Mord, eingestellt am 25.4.2007, GE: A., Martin, KPI Heilbronn/SOKO Parkplatz.
Aufgrund der Erkenntnis wird PD Stenzel informiert.
Dengler stieß einen Pfiff aus: Also wurde doch nicht Kiesewetters Waffe gefunden, sondern die ihres Kollegen Martin A. War Stenzel also doch über die Leiche gestiegen, um die Pistole aus der Nasszelle zu holen? Warum hatte er das im Untersuchungsausschuss abgestritten? Und warum hatte er vor den Abgeordneten behauptet, es handele sich um die Waffe von Michèle Kiesewetter?
Eine Falschaussage.
Um 18.00 Uhr der nächste Eintrag:
Die erste Leiche wird aus dem Wohnmobil geborgen.
Die Akten erzählten Dengler eine andere Geschichte.
Tatsächlich wurde die Kiesewetter-Waffe erst gegen 23.00 Uhr aufgefunden und geborgen. Sie lag im Brandschutt versteckt auf dem Tisch, nahezu unsichtbar.Hinweis
04.11.2014, 23:11 Uhr
Aus dem Wohnmobil wird … eine Pistole Heckler & Koch P 2000 mit der Waffnr. 116-021769 im durchgeladenen Zustand geborgen. INPOL-Abfrage ergab: Dienstpistole 9 mm, GE: Kiesewetter, Michèle, KPI Heilbronn, SOKO Parkplatz. Auf Grund thermischer Beeinflussung konnte die Waffe nicht entladen werden. Es ist erkennbar, dass sich im Patronenlager eine Patrone/Hülse befindet (abstehender Auszieher).
Warum wusste Stenzel von der Waffe Kiesewetters – etliche Stunden, bevor die Waffe tatsächlich geborgen wurde?
Vorwissen?
Täterwissen?
Wo wurde die Waffe des Polizeibeamten Martin A. tatsächlich gefunden? Lag sie in der Nasszelle? Wer hat dann die Leiche von Mundlos verändert, um dorthin zu kommen?
Oder hat Stenzel die Pistole einfach im Camper abgelegt, als er ihn betrat?
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Am nächsten Tag kam von Marlies eine weitere Mail mit einem verschlüsselten Anhang. Der Ordner hieß: ›Teile des tödlichen Geschosses (Kopf Böhnhardt) gefunden‹. Die Datei darin enthielt einen kurzen BKA-Vermerk von Anfang Februar 2012. Dengler las das Papier, das drei Monate nach dem Auffinden der beiden Leichen im Wohnmobil in Eisenach-Stregda verfasst wurde. Da stand:
Es handelt sich um Projektilteile aus dem Körper des BÖHNHARDT, die in der Rechtsmedizin gesichert wurden.
Fazit:
Es besteht keine Verfahrensrelevanz.
Eine tödliche Kugel ist für das Ermittlungsverfahren nicht von Bedeutung.
Dengler hatte es immer geahnt, jetzt wusste er es: Wahrhaftige Ermittlungen im Fall der beiden Toten von Eisenach waren schon eingestellt, bevor sie überhaupt richtig losgingen.
Sie wollen diesen Fall einfach nicht aufklären.
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:09:57 GMT 1
Polizeilicher Einsatzverlaufsbericht »Bergung« vom 7.11.2011 Privates Wortprotokoll der Sitzung des Thüringer Untersuchungsausschusses vom 31. März 2014; von mir leicht gekürzt und grammatikalisch korrigiert. Querlaeufer
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:11:30 GMT 1
ich sach doch, die KHK Knobloch hat es gedeichselt. sie hat die inpol abfrage gemacht.
04.11.2011, 14:45 Uhr;
Frau M. von der TOG übergibt an KHM K. eine aus dem Wohnmobil geborgene Pistole Heckler & Koch, Mod. P 2000, Waff.-Nr. 116-010514.
MA... MK hat die 69 am Ende. Ihr Ferkel.
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:12:26 GMT 1
Warum wusste Stenzel von der Waffe Kiesewetters – etliche Stunden, bevor die Waffe tatsächlich geborgen wurde?
Vorwissen?
Täterwissen?
Wo wurde die Waffe des Polizeibeamten Martin A. tatsächlich gefunden? Lag sie in der Nasszelle? Wer hat dann die Leiche von Mundlos verändert, um dorthin zu kommen?
Oder hat Stenzel die Pistole einfach im Camper abgelegt, als er ihn betrat?
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:15:06 GMT 1
Finden und Erfinden – ein Nachwort
Dieses Buch ist eine literarische Ermittlung in einem realen Kriminalfall. Und ich fürchte, es ist die Ermittlung eines Staatsverbrechens. Ich kenne die vollständige Wahrheit über die rechtsterroristischen Verbrechen des NSU und die Verwicklungen der Staatsschutzbehörden darin ebenso wenig wie andere. Allerdings bin ich mir mittlerweile sicher, dass die offizielle Erzählung über die NSU, die Geschichte eines isolierten verbrecherischen Trios, von dem zwei Personen tot sind und die dritte ihrer Verurteilung entgegensieht, haltlos ist. Ich lege mehr oder weniger bekannte Fakten – die meisten sind nur internen Kreisen bekannt – auf eine andere Art zusammen und gelange zu einem anderen Bild.
Die Recherchen zum Tod von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt habe ich, wie der Leser leicht sehen wird, sehr eng anhand der offiziellen Ermittlungsliteratur geführt. Aus ihnen geht bereits eindeutig hervor, dass der von den Behörden erzählte Ablauf (Mundlos erschießt Böhnhardt, legt Feuer und richtet sich dann selbst) sich so nicht zugetragen haben kann. Ansatzpunkt der Recherche war für mich – wie für Georg Dengler – die atemraubende Vertuschung und Verschleierung rund um die Geschehnisse, die sich in Eisenach-Stregda zugetragen haben. Was tatsächlich geschah und was inszeniert, erfunden, zerstört wurde, versuche ich detailliert zu rekonstruieren.
Dengler entwickelt in diesem Buch eine eigene Auffassung, ein eigenes Bild davon, was sich in dem Camper zugetragen haben mag. Es ist nur eine Erzählung, aber ich halte sie nach allem, was ich heute weiß, für deutlich realitätstüchtiger als die offiziellen Bekundungen.
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Ich hoffe und wünsche mir, dass Sie, die Leserinnen und Leser, sich einlassen auf die Art detektivischer Wahrheitsfindung, die Georg Dengler in diesem Fall anwendet. In diesem Roman habe ich, mehr als in den vorhergehenden Büchern, mit tatsächlichen Dokumenten und Unterlagen gearbeitet. Und weil der Fall so brisant und real ist, sind diese Dokumente Teil des Romans geworden. Es ist mir vollkommen bewusst, dass ich den Lesern damit eine nicht immer einfache Lektüre zumute, aber ich meine, sie lohnt sich. Denn es geht in diesem Fall um mehr als eine gute Geschichte: Es geht um die Suche nach Wahrheit.
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Sosehr ich mich bemüht habe, die Entstehung des Rechtsterrorismus in Thüringen und die Geschehnisse in Stregda realistisch nachzuvollziehen und zu beschreiben, bleiben große Lücken, und diese Lücken fülle ich mit Fiktion. Dieses Buch ist eine Erzählung. Es bietet eine Möglichkeit der Deutung tatsächlicher Ereignisse. Wie gesagt, ich stütze mich bei diesem Buch auf umfangreiches Material erforschter und unerforschter Begebenheiten, auf Fragmente der Wirklichkeit.
Vor besondere Schwierigkeiten stellte mich bei dem Mord an Michèle Kiesewetter und dem Mordversuch an ihrem Kollegen Martin A. in Heilbronn die an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass amerikanische Sicherheitsdienste am Tatort waren. Dies herausgefunden zu haben, ist das Verdienst der Journalisten Rainer Nübel und Andreas Förster. Es ging mir jedoch darum, die Hintergründe zu verstehen. Dies zwang mich dazu, in die komplexe Geschichte der amerikanischen Deutschlandpolitik einzutauchen. Ein Ergebnis dieser Recherchen ist auch die für mich überraschende Erkenntnis, wie wenig souverän und wie sehr fremdbestimmt das Land ist, in dem ich lebe.
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Wenn ich hier über all die realen Unterlagen, Dokumente und Hintergründe schreibe, die dieses Buch ausmachen, dann heißt dies auch, dass ich mehr als bei anderen Büchern einen Partner brauchte, der mich in der Recherche unterstützte und die Interpretation des Materials mit mir diskutierte. Ekkehard Sieker war dieser Partner. Ohne seine Hilfe wäre dieses Buch nicht nur nicht zustande gekommen, sondern gar nicht denkbar gewesen. Dabei ging es nicht nur darum, Material zu finden. Die Basis für unsere gemeinsame Arbeit war absolutes Vertrauen. Dafür kann ich nicht genug danken. Lieber Eki, die Zusammenarbeit mit dir war eine große Freude und wunderbare Erfahrung. Ich hoffe, dass wir sie bald wiederholen.
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Ich danke allen Polizeibeamten, die mit mir gesprochen haben, insbesondere jenen aus Thüringen und dort insbesondere Mario Melzer, von dem ich viel gelernt habe. Ein besonders herzlicher Dank gilt Ali Demir aus Köln, der seine unglaublichen Erlebnisse rund um den Anschlag in der Keupstraße mit mir geteilt hat. Ich bedanke mich für Unterstützung, Rat und Zeit bei Edith Lunnebach und Bodo Ramelow. Für die Beantwortung vieler neugieriger Fragen danke ich Winfried Ridder. Auch wenn ich sie namentlich nicht nennen kann, danke ich zwei Mitarbeitern vom Bundesamt für Verfassungsschutz für den interessanten Blick inside out.
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Nicht zuletzt danke ich einer Reihe herausragender Journalistinnen und Journalisten nicht nur für ihre Texte und die wichtige offene Berichterstattung über Jahre hinweg. Ich danke ihnen darüber hinaus für manchmal lange Gespräche, die ich mit ihnen führen konnte. Gerd Elendt, Kerstin Herrnkind, Nicolas Büchse und Holger Witzel sowie der Stern erlaubten großzügigerweise Abdrucke von Artikeln. Ich danke G., der mir die Studien amerikanischer Think Tanks zur »Deutschlandfrage« beschaffte und sie teilweise auch übersetzte. Mein Dank gilt auch Markus Grill, neuerdings Chefredakteur von CORRECT!V, für die freundliche Erlaubnis, den Artikel über Putin in Dresden verwenden zu dürfen. Rainer Nübel danke ich für spannende, intensive Gespräche.
Einige Personen, die wichtig für dieses Buch waren, wollen oder können an dieser Stelle nicht namentlich genannt werden. Ich danke ihnen besonders herzlich für ihre Hilfe.
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In Einzelfragen unterstützten mich Frank Rauter, Agnes Schreieder und Bianca Wendt. Dank auch an Moni Plach, Heike Schiller, David Streit und L. Mein herzlicher Dank geht ebenso an Petra von Olschowski, an Lutz Dursthoff und an das gesamte Team des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
Seit vielen Jahren sind wir nun ein gutes Team – und ohne diese gemeinsame Erfahrung hätten wir es diesmal wohl nicht geschafft, irgendwann endlich dieses Buch abzuschließen. Lieber Nikolaus Wolters, ich weiß, was ich Dir, meinem Lektor, alles verdanke.
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:16:20 GMT 1
schoenes buch. hat mir gefallen. vieles ist sehr gut dargestellt. besser als jede ARD oder gar Fromms-Doku im ZDF.
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Post by Admin on Nov 20, 2015 21:24:02 GMT 1
3 stunden, jetzt isses halb 4 morgens, duschen und ins bett. die Obduktionsdinger koennen wir gut verwursten, die gasexplosion als these ist die der BILD vom 4.11.2011 um 15 uhr, die schrieben auch von Sprengung, und genau das erzaehlte " Uwes Beate" am 5.11.2011 den eltern der Uwes.
es war astreines BILDzeitungswissen...
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Post by Admin on Nov 25, 2015 16:47:24 GMT 1
www.swr.de/-/id=16329016/property=download/nid=8986864/182ectg/swr2-tandem-20151125-1005.pdfLohnt sich! Christine Werner im Gespräch mit Wolfgang Schorlau „Herr Schorlau, ist Ihnen aufgefallen, wenn Sie die Bilder sehen von brennenden Flüchtlingsheimen, e s brennt immer im Dachgeschoss.“ Ein Unbedarfter, sozusagen de r normale Bürger, die angeblich diese Brände legen, der würde niemals sich die Mühe machen hoch i n das D achgeschoss und dort das Feuer legen, das tut nur der, der Bilder will, der Bilder von bre nnenden Häusern haben will. Ein normaler Brandstifter, möglicherweise wenn der das zum ersten Mal macht, der wirft einen Brandsatz unten ins Erdgeschoss. Hat denselben Effekt. Bei denen, wenn es im Dachgeschoss ist, dann geht es um die Bilder. Und das sind die Dinge, wo ich dann fast bei meinem Privatermittler Georg Dengler anrufe und sage: „Dengler, wir haben einen neuen Auftrag.“
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Post by Admin on Nov 25, 2015 16:51:21 GMT 1
Wolfgang Schorlau: Nee, das macht mir keine Angst. Ich frage mich dann, wenn ich diese Leute auf der Rednerbühne sehe, frage ich mich: bekommen die auch Geld vom Staat wie Tino Brandt, de r Ober neo nazi von Thüringen? Das frage ich mich. Wissen Sie, bei dem Thüringer Heimatschutz wissen wir, das waren sozusagen fast alles Staatsagenten. Ich würde gerne wissen wie viele das bei der Pegida sind
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Post by anmerkung on Nov 25, 2015 18:14:58 GMT 1
Aus dem Interview. ----- Christine Werner: Thüringer Heimatschutz noch mal, da ist der NSU draus entstanden. Wolfgang Schorlau: Ja. Ja. ----- Hier ist die intellektuelle Barriere, die ich z.B. nicht habe. Als der NSU entstand, waren zwei Drittel des Personalbestandes bereits den Weg alles irdischen gegangen.
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Post by Admin on Nov 25, 2015 18:20:39 GMT 1
Schorlau wuerde sagen... Was spricht dagegen, dass Eminger und Mundlos 2001 das Noeie Werte NSU Video machten, und dass als Auftragsarbeit? BZ verwaltete die Zeitungsausschnitte... Corelli und der KKK hatten so lieb gefragt, und auch finanzielle Unterstuetzung gewährt. für das Ergebnis dankte man 2002 im Weissen Wolf...
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Post by anmerkung on Nov 25, 2015 18:24:59 GMT 1
Sowas weiß der Schorlau nicht.
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