|
Post by anmerkung on Nov 20, 2015 19:55:10 GMT 1
Au Scheiße, die lesen mit. Da muß ich höllisch aufpassen, was ich schreibe. Bilder fälschen muß ich noch üben, schreibt ein Kommentator auf dem Blog. Er hat das sofort als Fälschung erkannt. Andere dachten eher, es sei Königs heimlich geleaktes Aktenfoto.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:03:07 GMT 1
ich hau mich weg...
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:09:45 GMT 1
Prokops Schueler, jetzt pensionaer, beklaut else gita mall.
Edith Kullmann, sichtlich erleichtert, der Situation zu entkommen, stand auf.
»Mach nur, Kullmännchen. Wir warten hier.«
Sie eilte aus dem Raum. Brauer zwinkerte Olga zu, drehte sich um und schloss hinter sich die Tür.
Sofort bückte sich Olga und durchsuchte die Handtasche.
Nichts.
Mit schnellen Schritten lief sie zum Stuhl am Fenster. Sie hob den Mantel hoch und griff in die Außentaschen. Und – zog einen Schlüsselbund hervor.
»Dort!« Stern zeigte auf einen Stahlschrank. Olga warf ihm die Schlüssel zu, hastig schloss er den Schrank auf. Er durchforstete eine Hängeregistratur mit Schnellheftern.
Nichts.
Er blätterte in einem weiteren Hängeordner.
Nichts.
Olga deutete auf zwei größere Leitz-Ordner in einem Seitenfach. »Da sind sie.«
Stern sah sie an. »Wie sollen wir die beiden Ordner hier herausbekommen?«
Olga schüttelte den Kopf. »Nicht nötig!«
Sie zog ihr Handy aus der Bluse. »Schnell! Schlagen Sie die toxikologischen Gutachten auf!«
______
ah, Fritsche als BfV-Vizepraesident ist Denglers Auftraggeber!
Sie schlug die Mappe auf. Bilder von Leichen, von einem brennenden Campingwagen, Schriftstücke, Notizen. Und immer wieder die zerschossenen Köpfe von zwei Männern. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Sie spürte, wie ihr Magen rebellierte. Ihr wurde schwindelig.
Was tat ihr Mann wirklich?
Mit wem war sie verheiratet? War es falsch gewesen, sich all die langen Jahre nicht damit zu beschäftigen, was für einen Beruf Klaus-Dieter ausübte?
War sie nichts weiter als eine naive Ehefrau?
Sie würde diesen Raum nie wieder betreten.
Sie schloss den Schrank und das Büro ab. Dann ging sie nach oben ins Bad, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Es half nicht.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:11:20 GMT 1
Das Obduktionsgutachten: Ihr habt den Obduktionsbericht und den toxikologischen Befund von Böhnhardt fotografiert. Der ist eindeutig: Aufgrund der Auffindesituation in einem ausgebrannten Wohnmobil wurde zum Ausschluss einer Rauchgasvergiftung die Kohlenmonoxid-Hämoglobin-(CO-Hb)-Konzentration im Herzblut bestimmt. Die dabei erhaltene CO-Hb-Konzentration lag mit 3% im physiologischen Normbereich, so dass eine Rauchgasvergiftung definitiv ausgeschlossen werden kann. Zusammenfassung: Im Rahmen der chemisch-toxikologischen Untersuchungen wurden toxikologisch nicht relevante Mengen an Coffein sowie der physiologisch gebildeten flüchtigen Stoffe Aceton und Isopropanol nachgewiesen. Eine Rauchgasvergiftung konnte definitiv ausgeschlossen werden. Eine Alkoholisierung lag zum Todeszeitpunkt nicht vor (siehe beiliegenden Befund). Insgesamt ergibt sich somit kein Anhalt für das Vorliegen einer durch Fremdsubstanzen bedingten Einschränkung der Handlungsfähigkeit oder gar einer Vergiftung zum Todeszeitpunkt.« Toxikologisches Gutachten zu Uwe Böhnhardt, Jena, 23.11.2011 LEIDER DAS FALSCHE
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:12:20 GMT 1
Stern schlug sich auf die Schenkel und krähte vergnügt: »Mit 3 Prozent Kohlenmonoxid-Hämoglobin-Konzentration im Herzblut hat dieser Mann vor dem Ableben kein Branderlebnis aufzuweisen. Das ist eindeutig.«
Dengler lehnte sich zurück: »Eindeutig – aber auch unstrittig. Die offizielle Version lautet: Mundlos erschießt Böhnhardt, Mundlos legt Feuer, Mundlos erschießt sich selbst.«
Stern schlug sich vor den Kopf. »Nein! Ich habe die falsche Akte rausgezogen. Mein Gott, das tut mir leid.«
Dengler: »Um sicherzugehen, hätten wir den Bericht von Mundlos gebraucht.«
Brauer: »So eine Scheiße! Der schöne Plan – alles umsonst.«
Stern war niedergeschlagen. Alle waren niedergeschlagen.
Brauer: »Na, dann fahren wir unverrichteter Dinge wieder zurück.«
Stern sah auf seine Uhr und sprang auf. »Also los. Zweiter Versuch.«
Dengler: »Wie soll das denn funktionieren?«
»Das Kullmännchen. Die macht gleich Feierabend. Also ich stelle mir das so vor …«
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:13:54 GMT 1
Aber jetzt: Zur Sektion gelangte die Leiche des 38jährigen Mannes, Uwe Mundlos. Die nachgewiesenen oberflächlichen und großflächigen Hautverbrennungen an der linken Hand und an den Beinen sind mit der Auffindesituation in einem ausgebrannten Wohnmobil vereinbar. Hinweise auf eine Rußeinatmung oder ein Rußverschlucken wurden nicht festgestellt. In der Mundhöhle zeigten sich Verletzungen mit den typischen Kriterien einer Einschussverletzung im Sinne eines sog. Mundschusses (Beschmauchung, strahlige Zerstörung des Gaumens), während auf der Kopfoberseite eine große Schädelaufreißung mit nachweisbarem partiellem Hirnverlust zwanglos dem Ausschuss zugeordnet werden kann. Der Schusskanal verläuft somit von der Mundhöhle (Gaumen) steil ansteigend durch den Schädel zur Kopfoberseite. Das Verletzungsmuster weist auf ein Geschoss größeren Kalibers hin.« Obduktionsbericht Uwe Mundlos, Universitätsklinikum Jena, 28.11.2011 mogadisch lassen wir nie wieder lesen, der findet ja nix
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:15:54 GMT 1
Dengler: »Ich hab hier jetzt das toxikologische Gutachten. Moment …« Er wischte mehrmals mit dem Zeigefinger über die Oberfläche des Smartphones. »Hier sind die Untersuchungsergebnisse.«
»Mensch Dengler, lesen Sie endlich«, sagte Stern.
Dengler las:
»An flüchtigen Substanzen wurde im Oberschenkelvenenblut lediglich Aceton und Isopropanol nachgewiesen, die physiologisch im menschlichen Stoffwechsel gebildet werden.
An Fremdsubstanzen wurden lediglich normale Mengen Coffein in Herzblut und Urin nachgewiesen, die aus toxikologischer Sicht nicht relevant erscheinen.«
Dengler las weiter: »Jetzt kommt die Stelle, auf die wir alle warten, Herr Professor:
Aufgrund der Auffindesituation in einem ausgebrannten Wohnmobil wurde zum Ausschluss einer Rauchgasvergiftung die Kohlenmonoxid-Hämoglobin-(CO-Hb)-Konzentration im Herzblut bestimmt. Die dabei erhaltene CO-Hb-Konzentration lag mit 3% im physiologischen Normbereich, so dass eine Rauchgasvergiftung definitiv ausgeschlossen werden kann.«
Toxikologisches Gutachten zu Uwe Mundlos, Jena, 23.11.2011
|
|
|
Post by anmerkung on Nov 20, 2015 20:16:58 GMT 1
Toxikologisches Gutachten zu Uwe Böhnhardt, Jena, 23.11.2011 LEIDER DAS FALSCHE Das ist eine Krimi, kein Sachbuch. Der ist auf Platz 4 auf Internetkaufladen und soll den Leuten Spaß machen. Ein Kriminalschriftsteller darf das.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:19:36 GMT 1
ja, aber die Berichte und gutachten sind echt. Nur das ist wichtig.
|
|
|
Post by mogadisch on Nov 20, 2015 20:21:17 GMT 1
Im Buch wird auf die Materialienseite "Hand" auf Schorlau.com verwiesen. Die ist immer noch nicht freigeschaltet. Klar hab ich die angesproche Stelle gefunden. Aber ich dachte, das hast Du in ungeleakten Akten eh.
Schorlau meint übrigens, das Stühlerückengeräusch sei der Starthilfekimbikompressor gewesen. Bei ihm löst der eine Gasexplosion aus. Revolver vom Herd habe die Knöpfe am Herd gedrückt... Das letztere halte ich für Quatsch.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:21:39 GMT 1
Melzer kocht. Herrlich.
49.
Beratung
Marius Brauers kleines Apartment in der Erfurter Altstadt war nur wenige Minuten vom Dom entfernt. Dengler und Olga saßen in der Küche auf barhockerähnlichen Stühlen um einen hohen Tisch, Brauer stand am Herd, die Ärmel hochgekrempelt, und schälte und schnitt Kartoffeln.
»Bratkartoffeln Thüringer Art – ist das o. k. für euch?«
»Großartig«, sagte Dengler. Olga schwieg.
»Altes Thüringer Rezept«, sagte Brauer. »Die Kartoffeln in dünne Scheiben oder Spalten schneiden. Ein paar große Zwiebeln brauchen wir auch. Die müssen in kleine Stücke geschnitten werden.«
Er nahm drei Zwiebeln von einer hölzernen Schale und begann sie zu häuten. Dann schnitt er sie auf einem Brett klein. Er wischte sich Tränen aus den Augen. »Das liegt an den verdammten Zwiebeln. Nicht, weil jemand die beiden Idioten umgelegt hat.«
Aus dem Wandschrank holte er eine Pfanne, goss etwas Sonnenblumenöl hinein und ließ es heiß werden. Dann gab er die rohen Kartoffelscheiben hinein, briet sie an, pfefferte und salzte sie.
»Ich weiß nicht, ob wir mit dem, was wir herausgefunden haben, vor einem Gericht Bestand hätten«, sagte Dengler.
»Wieso nicht?«, fragte Olga.
Dengler zog sein schwarzes Notizbuch aus der Tasche.
»Ich schreib mal die Punkte auf, die wir ermittelt haben: Erstens, die Geschosse, die Mundlos und Böhnhardt töteten, durchschlugen jeweils ihre Schädel und traten dann durch die Außenwand des Campers aus. Doch die Geschosse wurden nicht am Tatort Stregda gefunden.«
Marius Brauer schüttete Paprikapulver über die Kartoffeln und rührte es mit einem hölzernen Kochlöffel unter. »Das bedeutet im Grunde nur, dass die Kollegen nicht gut genug gesucht haben oder dass sie woanders erschossen wurden. Vielleicht an dem Platz, an dem sie nach dem Banküberfall die Räder eingeladen haben, oder auf dem Weg zu dem Platz, wo der Camper gefunden wurde. Zeit genug gab es ja zwischen dem Banküberfall kurz nach 9 Uhr und dem Auffinden des Campers um 12 Uhr.«
»Zweitens: Beide Männer starben jeweils durch einen Krönleinschuss. Die Obduktion ergab bei Mundlos ein Resthirn von 558 Gramm, bei Böhnhardt eine Resthirnmasse von 102 Gramm. Sie verloren dadurch gut 800 Gramm, beziehungsweise rund 1300 Gramm, also beide zusammen über 2 Kilogramm Gehirn. Diese Gehirnmassen müssen durch die weit geöffneten Schädeldecken an den Tatort ausgebracht worden sein. Doch in den Akten findet sich kein einziger Hinweis, dass von der Tatortgruppe im Wohnmobil überhaupt Hirnreste gefunden und asserviert wurden.«
Brauer: »Das aber legt den Schluss nahe, dass die beiden außerhalb des Campers, sagen wir mal, zu Tode kamen.«
»Drittens«, sagte Dengler, »in dem Zeitraum, in dem die beiden Streifenpolizisten die Knallgeräusche gehört haben, also in zwanzig Sekunden, können die Taten einfach nicht begangen worden sein. Das ist viel zu kurz für Tötung, Brandstiftung und Selbstmord.«
»Daraus ergibt sich jedoch die Frage«, sagte Olga, »was die Polizisten da gehört haben wollen.«
»Sie sprachen von Knallgeräuschen. Der vernehmende Beamte machte in seinem Bericht daraus ›Schüsse‹.«
»Wie soll das gehen?«, sagte Brauer. »Wenn die beiden schon tot sind – woher kommen dann diese Knallgeräusche in dem Camper?«
Aus zwei kleinen Tontöpfen entnahm er trockenen Majoran und eine Prise Kümmel und streute es in die Pfanne. »Ich nehme gerne ordentlich Kümmel«, sagte er. »Die Kartoffeln haben eine schöne Farbe. Und der Clou ist: Jetzt erst kommen die Zwiebeln dazu.«
Nachdenklich rührte er um. »Da passt einiges nicht zusammen – nach unserer Theorie.«
»Noch nicht«, sagte Dengler. »Und vor allem wissen wir nicht, was Harry Nopper damit zu tun hat.«
»Noch nicht«, sagte Marius Brauer.
Dann füllte er die Thüringer Bratkartoffeln auf ihre Teller.
|
|
|
Post by anmerkung on Nov 20, 2015 20:21:45 GMT 1
ja, aber die Berichte und gutachten sind echt. Nur das ist wichtig. Dann soll er den Sachteil per email schicken. Wäre viel einfacher.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:23:13 GMT 1
IBei ihm löst der eine Gasexplosion aus. Revolver vom Herd habe die Knöpfe am Herd gedrückt... Das letztere halte ich für Quatsch. ist es auch.
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:25:04 GMT 1
Vize Nocken vom TLFV ist also der designierte Boesewicht. Ich muss schnell weiterlesen...
|
|
|
Post by Admin on Nov 20, 2015 20:29:17 GMT 1
»Aber das Merkwürdigste ist etwas anderes. Als der Stenzel aus dem Wohnmobil wieder rauskam, fluchte er. Er hatte einen ganz roten Kopf und sagte etwas, was ich nicht kapiert habe.«
Dengler, Olga und Brauer starrten Wagner gebannt an.
»Er sagte: ›Den Nopper‹ – oder so ähnlich – ›werd ich einbuchten wegen dieser Sauerei‹.«Hinweis
Schweigen.
»Wer ist das eigentlich – dieser Nopper? Kennt ihr den?«
Marius Brauer stand auf und lächelte: »Ja, Horst, den kennen wir.«
Hinweis: Ein solcher oder ein ähnlicher Satz findet sich nicht in den Aussagen der Feuerwehrleute. Aber er ist auch nicht aus der Luft gegriffen.
Das war doch der V-Mannfuehrer Norbert Wiessner vom TLFV, der vom Tino Brandt... nicht der Nocken... aber die story darf ja nicht zu kompliziert werden.
|
|