4 Grundlagen der Begutachtung
Das Munitionsteil wurde nach einer optischen Vorprüfung zu Beginn der Spurenuntersuchungen von Anhaftungen gereinigt, soweit dies zum Erkennen der Waffenspuren
erforderlich war. Das Munitionsteil wurde dauerhaft mit seiner vorgegebenen Spurnummer
gekennzeichnet.
KT22011617149 Bei dem zur Untersuchung vorliegenden Tatmunitionsteil mit einer
Geschossmanteatere
Su-Nr.: 1.300 Masse von 0,84 g handelt es sich um den Restkörper eines messingsnolnfarbenen, nicht magnetischen Mantels eines Vollmantelprojektils des
Kalibers 9 mm Luger. Gemäß hier vorhandener Unterlagen werden
i
l
derartige Projektile in Patronen des Fabrikats Sellier & Bellot
1 Unter einem ,Waffensystem" wird hier die Familie aller derjenigen Waffenmodelle verstanden, die bezülglich der aufMunitionsteilen
hinterlassenen ,Systemspuren" ununterscheidbar sind.
Aktenzeichen: KT21 -2011/6171/49
SEITE 4 VON 4 KT21-2
Gescho
Spur-N,
Slg -Nr
Seitena
5
5.1
011/6171149 Blanicke J.S.C. (Tschechien) auf dem Munitionsmarkt angeboten.
.ssmntelteil Das Mantelteil weist großflächige Oberflächenschürfungen auf.
s 50029
ansicht -2
Dadurch sind die teilweise vorhandenen Verfeuerungsspuren
bereichsweise überlagert. Das Geschossmantelteil trägt die Spuren
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I
n eines Verfeuerungsvorgangs aus einem Waffenlaufmit Feld-Zug
Profil im Linksdrall. Anhand der noch vermessbaren Feldeindrücke
und Zugbereiche wurde errechnet, dass der Waffenlauf der Verfeuerungswaffe 6 Felder
und Züge besitzt. Die Breite der Feldereindrücke liegt im Bereich 3,1 mm - 3,3 mm.
Die erkennbaren Verfeuerungsspuren deuten auf einen abgeänderten, bzw. nicht
original eingesetzten Waffenlauf hin.
Untersuchungsergebnis
Spurenbewertung
Das Geschossmantelteil trägt wenige Waffenspuren, die für die durchzuführenden
Standarduntersuchungen im Schusswaffenerkennungsdienst geeignet erscheinen. Die
Identifizierung der Tatwaffe sowie die Feststellung von Tatzusammenhängen anhand
dieser Waffenspuren erscheint jedoch möglich.
5.2 Munitionskennzeichnung
Das Tatmunitionsteil erhielt unsere Sammlungsnummer 50029 und wurde damit
dauerhaft gekennzeichnet.
5.3 Schusswaffensystembestimmung
Die auf dem Mantelteil erkennbaren Verfeuerungsspuren erlauben keine Aussage zu
dem bei der Tatausübung benutzten Waffensystem. Derartige Laufmerkmale von
originalen Waffenläufen sind hier nicht bekannt.
5.4 Sammlungsvergleich
Der Spurenvergleich mit den entsprechenden vergleichsgeeigneten Munitionsteilen
der zentralen Tatmunitionssammlung ergab keine Zusammenhänge mit registrierten,
unaufgeklärten Schusswaffenstraftaten.
Zum gezielten Spurenvergleich mit den entsprechenden Vergleichsmunitionsteilen der
im Wohnmobil sichergestellten Waffen, erfolgt eine gesonderte Untersuchung, zu
der ein entsprechendes separates Gutachten erstellt wird (KT21-2011/6171/50).
6 Verbleib des Asservates
Das Geschossmantelteil wird unter seiner Sammlungsnummer in die zentrale Tatmunitionssammlung des Bundeskriminalamtes aufgenommen.