|
Post by leipziger on Jan 8, 2018 8:52:31 GMT 1
Ich habe mir schon den Link bereit gelegt für postings auf Facebook und Twitter. Die Wahrheit über das NSU-Phantom. file.arbeitskreis-n.su/nsu/Blog-Sicherungen/EinstiegNSU.pdf__________________________________________ Habe den Link jetzt bei Deutschlandfunk, n-tv und der LVZ gepostet. Mal sehen, ob Genosse Maas löschen lässt.
|
|
|
Post by anmerkung on Jan 8, 2018 9:11:39 GMT 1
airsurfer Heute, 08:25 4. schlechter Film
Ich habe mir den Film im Kino angesehen. Er besteht zu einem Drittel daraus, dass die Schauspielerin heult und es anscheinend in Hamburg nur Regen gibt, zu einem Drittel aus einer schlechten Gerichtsverhandlung, das restliche Drittel aus der Jagd nach den beiden Tätern. Das man den Film zeigt, während das eigentliche Strafverfahren noch läuft, na ja! Kein Wunder das den Film bislang nur 100.000 Besucher in den Kinos gesehen haben. Ich habe abends im Fernsehen (20.15 Uhr) schon bessere Filme gesehen.
|
|
|
Post by leipziger on Jan 8, 2018 11:18:45 GMT 1
Geht es da echt um zwei junge Männer und eine junge Frau? Gibt es den Film schon irgendwo auf Youtube?
|
|
|
Post by Admin on Jan 8, 2018 12:02:35 GMT 1
Geht es da echt um zwei junge Männer und eine junge Frau? Gibt es den Film schon irgendwo auf Youtube? den will keiner sehen. nicht mal kinox.to hat ihn kinox.tv/Search.html?q=aus+dem+nichts
|
|
|
Post by anmerkung on Jan 8, 2018 12:36:18 GMT 1
DW Deutsche WelleVerifizierter Account @deutschewelle
FatihAkin: goldenglobes2018 für NSU-Drama "AusdemNichts": Es gibt wohl keinen anderen deutschen Regisseur, der seine Themen derart packend und eindringlich auf die Kinoleinwand bringt, meint DW-Redakteur Jochen Kürten
rülps://twitter.com/DeutscheWelle/status/950329089117839360 ----- Ich kenn keinen einzigen Film von dem. Nur früher die mit Sibel Kekilli in der Hauptrolle. Die war wohl mal seine Muse oder so. Jedenfalls, die Filme waren gut, die wo der Akin keine Regie geführt hat.
|
|
|
Post by anmerkung on Jan 8, 2018 12:57:45 GMT 1
starke Abschlußthese von bio kann aber mit den beiden aktuellen SEK-Videos widerlegt werden. Wenn selbst SEK-Mitglieder bei Schußwaffenbedrohung eine Razzia wie einen Spaziergang durchführen, bitten und betteln, daß man ihren Anweisungen Folge leistet, dann sind Polizisten beim Pausenbrot arglos. Darum geht es. Sie waren arglos. Ob wegen der Kollegen, die angeschlichen kamen, oder zweier Bürger, die Auskunft erheischten, das ist eben ungeklärt. ----- friedensblick.de/26769/sonderkommission-ignorierte-wahrscheinlichsten-tatablauf-beim-heilbronner-polizistenmord/Diese Rekonstruktion würde eher dafür sprechen, dass die Angreifer aus dem (beruflichen oder privaten) Bekanntenkreis der Opfer stammten. Die Mörder hielten sich bereits vor dem ersten Schuss für kurze Zeit neben dem Fahrzeug auf und standen mit den Opfern in Kontakt. Vielleicht liegt hier auch der Grund, dass dieser alternative Tatablauf ignoriert wird.
|
|
|
Post by anmerkung on Jan 8, 2018 13:17:23 GMT 1
|
|
|
Post by Admin on Jan 8, 2018 13:28:00 GMT 1
starke Abschlußthese von bio kann aber mit den beiden aktuellen SEK-Videos widerlegt werden. Wenn selbst SEK-Mitglieder bei Schußwaffenbedrohung eine Razzia wie einen Spaziergang durchführen, bitteln und betteln, daß man ihren Anweisungen Folge leistet, dann sind Polizisten beim Pausenbrot arglos. Darum geht es. Sie waren arglos. Ob wegen der Kollegen, die angeschlichen kamen, oder zweier Bürger, die Auskunft erheischten, das ist eben ungeklärt. ----- friedensblick.de/26769/sonderkommission-ignorierte-wahrscheinlichsten-tatablauf-beim-heilbronner-polizistenmord/Diese Rekonstruktion würde eher dafür sprechen, dass die Angreifer aus dem (beruflichen oder privaten) Bekanntenkreis der Opfer stammten. Die Mörder hielten sich bereits vor dem ersten Schuss für kurze Zeit neben dem Fahrzeug auf und standen mit den Opfern in Kontakt. Vielleicht liegt hier auch der Grund, dass dieser alternative Tatablauf ignoriert wird. du landest bei michael niepott polizei hannover, und bei den lieben kollegen mit den anderen polizeiautos. 165 schausteller machten die 3 affen...
|
|
|
Post by anmerkung on Jan 8, 2018 13:28:27 GMT 1
Wichtiger Termin. Vormerken www.kahh.de/programm/kalender/19. April 2018, 19:00 Uhr Katholische Akademie Hamburg Nach dem NSU-ProzessSeit fast fünf Jahren findet am Oberlandesgericht München der Prozess gegen die Mitglieder der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ statt. Wenn Anfang 2018 endlich die Urteile über die Angeklagten verkündet werden, werden weder unsere Gesellschaft noch unser Rechtssystem dieselben sein wie zu Beginn des Prozesses. Zur Verhandlung standen die rassistisch motivierten Morde und Gewalttaten des NSU. Darüber hinaus hat der Prozess aber ein gravierendes Versagen des Staates offengelegt. Ohne eine Verstrickung der Sicherheitsorgane hätte es die Taten des NSU nicht geben können. Und die Opfer wie ihre Angehörigen wurden durch Staatsanwaltschaft und Polizei als potentielle Mitschuldige stigmatisiert und so noch einmal zu Opfern gemacht. Wie also sieht Deutschland nach dem NSU-Prozess aus? Darüber unterhalten sich der Rechtsextremismus-Experte Prof. Dr. Hajo Funke und Rechtsanwalt Yavuz Narin, der als Vertreter der Nebenklage die Familie des Opfers Theodoros Boulgarides begleitet hat. Uhrzeit 19.00 Uhr Ort Katholische Akademie Hamburg Referenten Prof. Dr. Hajo Funke, Berlin; RA Yavuz Narin, München Eintritt 9,00 / 6,00 Euro
|
|
|
Post by nsulm on Jan 8, 2018 20:01:13 GMT 1
DW Deutsche WelleVerifizierter Account @deutschewelle FatihAkin: goldenglobes2018 für NSU-Drama "AusdemNichts": ... Kam auf einem Nachrichtensender heute mittag, kurzes Statement von ihm: (Sinngemäß Er hätte 50€ darauf gesetzt, dass der Preis nach Kambodscha geht - dachte mir: "sauber" - dann redete er irgendwas von Angelina Jolie :-(
|
|
|
Post by anmerkung on Jan 8, 2018 20:18:59 GMT 1
|
|
|
Post by anmerkung on Jan 8, 2018 20:22:19 GMT 1
Eine Einzelfall soll hier auch mal verewigt sein. ----- Akif Şahin (Abu Safa) @akifsahinde
Der neueste Film von #FatihAkin hat den #GoldenGlobe erhalten. Das freut alle, von der #Bundesregierung bis hin zu Beate Zschäpe!
Eine feine Gesellschaft, die nichts für die echte Aufklärung der #NSU Morde hat, es aber gut findet, wenn man darüber einen Film für Hollywood macht.
|
|
|
Post by leipziger on Jan 9, 2018 8:38:58 GMT 1
Leipziger Volkszeitung vom 9. Januar 2018
NSU-Prozess war „vertane Chance“ Nebenkläger Daimagüler kündigt weitere Klagen an
VON JAN STERNBERG
Berlin. Der NSU-Prozess geht in sein sechstes Jahr. Es wird höchstwahrscheinlich sein letztes sein. Seit Mai 2013 verhandelt der 6. Strafsenat des Oberlandesgerichts München unter Richter Manfred Götzl in Saal A101 des Strafjustizzentrums gegen Beate Zschäpe und ihre vier Mitangeklagten. Die Bundesanwaltschaft hat bereits plädiert, die Plädoyers der Nebenklageanwälte werden spätestens übernächste Woche angeschlossen sein, dann folgt die Verteidigung. Im Frühjahr könnten die Urteile gefallen sein.
„Alles andere als eine Verurteilung wegen Mordes mit dem entsprechenden Strafmaß wäre bei Zschäpe eine Überraschung“, sagt der Berliner Nebenklagevertreter Mehmet Daimagüler. Zufrieden ist er dennoch nicht: „Dieses Verfahren ist die Geschichte einer vertanen Chance“, sagt der Anwalt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wir hätten einen Rechtsstaat erleben können, der den Anspruch erhebt, ehrlich zu sein.“ Das sei nicht geschehen: Immer dann, wenn es heikel für den Staat werden könnte, sei nicht weitergebohrt worden.
Und auch die Politik sei keine Hilfe mehr, trotz Untersuchungsausschüssen in mehreren Bundesländern. „In Deutschland wird das NSU-Thema von der Politik nur noch als unangenehm empfunden“, klagt Daimagüler. Umso mehr hofft er jetzt auf neue – internationale – Aufmerksamkeit durch den Golden Globe für Fatih Akins Drama. „Der Preis zeigt, dass die NSU-Morde im Ausland genauer beobachtet wurden als in Deutschland selbst“, glaubt Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland. „In Deutschland hat man sich auf kollektives Schweigen zurückgezogen. Ich hoffe, dass der Wunsch nach Aufklärung jetzt eine neue Konjunktur bekommt.“ Die Auszeichnung komme zum richtigen Zeitpunkt, sagt Sofuoglu.
Er meint damit nicht das bevorstehende Ende des NSU-Prozesses, sondern die aktuelle politische Situation. „Wenn Bundestagsabgeordnete alltäglichen Rassismus verbreiten, zeigt das für mich: Wir haben aus dem NSU nichts gelernt. Umso mehr freut es mich, dass mit Fatih Akin ein Regisseur ausgezeichnet wurde, der für das neue Deutschland der Vielfalt steht.“
In Deutschland kaum noch ein Thema, in Amerika hochbrisant – gilt, was für die Aufarbeitung des rechtsextremen Terrors gelten mag, auch für den Film selbst? „Ich habe mich geärgert und gewundert, dass der Film in Deutschland vergleichsweise wenige Reaktionen hervorgerufen hat“, sagt Martina Renner. Die Linken-Bundestagsabgeordnete ist seit Jahren unermüdlich mit der NSU-Aufklärung beschäftigt.
Die wird auch Anwalt Daimagüler nicht in Ruhe lassen, auch wenn Richter Götzl irgendwann im Frühjahr seine Urteile gesprochen hat. Er hat im Namen mehrerer Opfer Staatshaftungsklage gegen die Bundesrepublik angestrengt. Daimagüler will Staatsversagen nachweisen – und arbeitet weiter daran, die Verstrickungen zwischen Verfassungsschützern und der Neonazi-Szene aufzudecken. _________________________________________________________________________- Triumph eines Einmischers
Kino im Namen der Opfer: Mit seinem Drama über die NSU-Morde hat Regisseur Fatih Akin Hollywoods prestigereichen Golden Globe gewonnen. Mindestens ebenso wichtig ist ihm, dass er in Deutschland Anteilnahme für den Schmerz der Überlebenden weckt.
VON STEFAN STOSCH
Der Siegeszug von Fatih Akins NSU-Drama „Aus dem Nichts“ sollte gleich beginnen. Die Weltpremiere seines Films in Cannes im Mai stand in wenigen Stunden bevor. Der Regisseur saß auf einer Dachterrasse an der Strandpromenade Croisette und schaute hinaus aufs Mittelmeer. Er redete über jenen Film, der ihm nun, ein gutes halbes Jahr später, in Hollywood einen der begehrtesten Filmpreise eingebracht hat.
Akin war auf der Dachterrasse sichtlich aufgeregt. Aber da war gleichzeitig diese Mischung aus Offenheit und Coolness, für die seine Fans ihn lieben. Kaum ein anderer Regisseur packt brenzlige Kinostoffe so unbekümmert an. Was ihn denn bei seinem Werk angetrieben habe? „Wut! Man hat die NSU-Opfer quasi gleich zweimal umgebracht: Polizei, Medien, die Gesellschaft hatten den Ermordeten jahrelang unterstellt, sie seien im Drogen- oder im illegalen Spielermilieu aktiv gewesen. Es dauerte Jahre, bis sich herausstellte, dass die Mörder Neonazis waren.“
Und dann wurde der heute 44-Jährige persönlich, so wie er bei beinahe all seinen Filmen persönlich wird: „Schon wegen meines Aussehens hätte ich zu den Opfern zählen können. Ich habe schwarze Haare, meine Eltern sind aus der Türkei. Vor ein paar Jahren stand ich als Ziel auf einer rechtsextremen Internetseite. Und ich kenne auch aus meinem Alltag genügend rassistische Sprüche – die abgenommen haben, seit ich zur Prominenz zähle. Die Anfeindungen sind subtiler geworden ...“
Ob jemand im Mai in Cannes darauf gewettet hätte, dass ein Film über die NSU-Morde so viel Erfolg im Kino haben würde? Dümpelte der Prozess gegen die rechtsextreme Terrorgruppe in München nicht schon eine gefühlte Ewigkeit vor sich hin? Hofften nicht alle, dass endlich ein Urteil gefällt werden möge? Dann gewann Akins Hauptdarstellerin Diane Kruger in Cannes den Darstellerpreis. Und mittlerweile hat Akin alle Zweifler eines Besseren belehrt: Mehr als 330 000 Zuschauer allein in Deutschland haben das Drama im Kino gesehen.
Gewiss, Akin hat schon besucherstärkere Filme abgeliefert, 2009 zum Beispiel „Soul Kitchen“. Aber das war eine Komödie. Im aktuellen Film stand eine verzweifelte Frau im Mittelpunkt, deren kurdischer Mann und kleiner Sohn Opfer eines rechtsradikalen Anschlags geworden waren. Irgendwann nimmt die Frau ihr Schicksal selbst in die Hand und wird zur Rächerin.
In den USA läuft „Aus dem Nichts“ in diesen Tagen gerade erst an. Seit Sonntagabend dürfte aber auch das breite Publikum von dem Film gehört haben: Gleich mit seiner ersten Nominierung hat sich Fatih Akin den Golden Globe für den besten nicht englischsprachigen Film gesichert. „Das ist deine, das ist unsere“, rief er in Beverly Hills und hielt die Trophäe seiner Hauptdarstellerin Kruger entgegen.
Die gewalttätigen Aufmärsche von Rechtsextremisten in Charlottesville haben die Amerikaner nach Akins Ansicht noch sensibler für sein Thema gemacht: „Sie entdecken einen Film, der aus der Perspektive von Opfern rechtsradikaler Gewalt erzählt. Über diesen Umweg wird Amerikanern plötzlich klar, wie breit und tief der Rassismus überall auf der Welt verankert ist.“
Die Deutschen wissen das ebenso, und doch scheint es, als ob erst Akin kommen musste, um rationale Erkenntnis hierzulande in Anteilnahme zu verwandeln. Der Regisseur hat mit der ganzen Wucht des Kinos ins Herz des Publikums gezielt – und dabei sein eigenes Empfinden als Messlatte genommen.
Schon Akins Debüt, das Kleingangsterdrama „Kurz und schmerzlos“ (1998) über einen türkischen, einen serbischen und einen griechischen Jugendlichen in Hamburg-Altona, hatte autobiografische Wurzeln: „Ich sehe es als Vorteil, in zwei Kulturen aufgewachsen zu sein“, sagt Akin. „Ich muss weder eine Botschaft der Toleranz rüberbringen noch eine meiner Kulturen verleugnen. Ich verbinde sie einfach. In meiner Person und in meinen Filmen.“
Geboren wurde Akin 1973 in Hamburg. Seine aus der Türkei eingewanderten Eltern erzogen ihn und den älteren Bruder Cem als Muslime, doch besuchten beide einen katholischen Kindergarten, später das Gymnasium. Er hat ein Diplom für visuelle Kommunikation der Hamburger Kunsthochschule in der Tasche, besitzt einen deutschen Pass und spricht passables Türkisch mit deutschem Akzent.
Erstmals hatte Akin im Jahr 2004 Begeisterungsstürme im sonst so oft im Mittelmaß gefangenen deutschen Kino ausgelöst: Damals holte er den Goldenen Berlinale-Bären mit „Gegen die Wand“, einem Drama über ein türkischstämmiges Paar, das in einer Scheinehe landet, dann aber in plötzlich erwachter Lebensgier um sich schlägt – und dessen Liebe doch keine Chance hat. Die beiden Helden sind hin- und hergerissen zwischen Deutschland und der Türkei. Wie so viele Filmhelden Akins.
Die Jurypräsidentin in Berlin hieß damals Frances McDormand. Das ist jene Schauspielerin, die – welch wunderbarer Zufall – auch gestern bei den Golden Globes geehrt wurde: Bei der Berlinale 2004 rief McDormand dem Gewinner begeistert zu: „Du bist der Rock ’n’ Roller des deutschen Kinos.“ Und das ist Akin bis heute geblieben.
Er gilt als Regisseur fürs Exzessive und gern auch fürs Provokative. Sein Gerechtigkeitssinn treibt ihn immer wieder dazu, sich einzumischen. In seiner Heimatstadt ist er als Hamburger Bürger gegen die Gentrifizierung zu Felde gezogen, und im Dorf seines Großvaters am Schwarzen Meer hat er eine Dokumentation über eine zum Himmel stinkende Müllkippe gedreht – in der optimistischen Hoffnung, mit der Kamera die Umweltzerstörung stoppen zu können. Nichts hatte ihn bei dieser Doku aufhalten können: Bei den Dreharbeiten ließ er sich sogar aus dem Büro des Umweltministers in Ankara werfen.
Eine bittere Niederlage hat der vom Erfolg verwöhnte Akin auch schon einstecken müssen: Sein eher holzschnittartiges Drama „The Cut“ über den Völkermord der Türken an den Armeniern im Ersten Weltkrieg fiel bei Kritik und Publikum gleichermaßen durch. In der Türkei machte er sich damit Feinde, aber das war ihm egal: Die Türken sind seiner Ansicht nach über Generationen von ihren Regierungen belogen worden. „Doch auch am Bosporus wächst das Bedürfnis, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen“, sagte Akin damals. In die Türkei hat er sich mit seiner Frau Monique und den beiden Kindern seit dem Film aber nicht mehr gewagt.
Die deutsch-französischen Produzenten von „Aus dem Nichts“ haben wohl nie daran gezweifelt, dass Akin diesen schweren Brocken stemmen würde. „Die Finanzierung war nicht problematischer als üblich“, heißt es bei Akins Agentur in Berlin.
Noch ist die Reise mit „Aus dem Nichts“ nicht beendet. Dass er es am 23. Januar auch in den engsten Kreis der Kandidaten für den Auslands-Oscar schafft, daran zweifelt kaum noch jemand. Bis zum großen Finale am 4. März im Dolby Theatre muss er aber noch viele Klinken in Hollywood putzen. Schon in der Globe-Nacht gab er diverse Interviews für US-Medien. Inzwischen ist er zum Filmfestival in Palm Springs unterwegs, um dort Mitgliedern der Oscar-Academy die Hand zu schütteln. Die goldene Welthalbkugel in der Nacht zu Montag war nur die erste Etappe zum nun wahrscheinlicher gewordenen ganz großen Triumph.
Akin arbeitet hart für diese Trophäe, aber man darf ihm glauben, wenn er sagt, dass es ihm nicht um den goldenen Ritter allein geht. Da ist noch etwas anderes: „Ich denke, dass so ein Preis die Aufmerksamkeit auf den Film lenkt und ihn noch mal attraktiver macht für Zuschauer.“ Es gehe darum, das Thema NSU im Bewusstsein wachzuhalten. „Das ist das Wichtigste und Beste an so einem Preis“, hat er bei der Globe-Verleihung gesagt.
Es sieht ganz so aus, als könnte die Anziehungskraft von „Aus dem Nichts“ in den nächsten Wochen noch weiter steigen. Der Regisseur hat beim Blick auf die NSU-Verbrechen eine Perspektive eingenommen, die bislang zu kurz kam: Fatih Akin hat sich in den Schmerz der Hinterbliebenen hineingefühlt. Die Opfer stehen bei ihm im Zentrum, nicht die Täter.
Die Anfeindungen sind subtiler geworden ...
Fatih Akin über Erfahrungen mit Rassismus
|
|
|
Post by leipziger on Jan 9, 2018 8:49:55 GMT 1
Durch den Akins-Film "Aus dem Nichts" kommt ja nun das NSU-Phantom in die internationale Welt. Das ist doch eine große Chance der Wahrheitsfindung und der Aufklärung über das NSU-Konstrukt. Aus meiner Sicht wäre die Anfertigung einer Kurzdokumentation in Englisch eine gute Sache. Wer kann das machen?
|
|
Deleted
Deleted Member
Posts: 0
|
Post by Deleted on Jan 9, 2018 12:47:42 GMT 1
Für wen, leipziger... Ich sehe da wenige bis sehr wenige Interessenten. Die betroffenen Balkan- und Ostvölker haben eher Schweigekultur, und Engländer und US-Amerikaner haben wahrhaftig gar kein Interesse an innerdeutschen Vorgängen. Das sind alles Nazis, da kannst Du dort jeden fragen. Aber frage vor allem in England nicht persönlich, sonst hauen sie Dir in die Fresse. Und dem Film irgendeine Aufmerksamkeit zu verschaffen, dafür KANN man mich gar nicht hoch genug bezahlen.
|
|