|
Post by Admin on Aug 16, 2017 8:46:01 GMT 1
Was hab ich falsch gemacht, daß der Tichy nicht an meiner Wißbegierde interessiert ist? An wen kann ich mich noch wenden, der mir meine beiden Fragen beantwortet? TE wissen sehr genau, bis wohin man zweifeln darf. die sind sehr mainstreamig, so aehnlich wie die jF.
|
|
|
Post by Admin on Aug 16, 2017 8:57:27 GMT 1
2006, nach dem Mord an Halit Y., dem 21-jährigen Betreiber eines Internetcafés in Kassel, waren die Ermittler den Tätern sehr nahe gekommen. Es gab sogar Namen, aber dazu fehlten Beweise. Es gab Festnahmen, doch die Verdächtigen musste man wieder laufen lassen, und sie verschwanden Stunden später aus Deutschland, Richtung Schweiz und Türkei. Die Mordserie stoppte, doch von der Ceska fehlt bis heute jede Spur. www.spiegel.de/spiegel/print/d-80075315.htmlmehmet duerfte temmes informant gewesen sein: Dabei hätte Mehmet noch Brisantes zu berichten, das er gegenüber der Polizei bislang nur knapp erwähnte. Etwa über die Zusammenarbeit von ein paar Abtrünnigen seiner Organisation mit Beamten des Verfassungsschutzes. Diese, behauptet Mehmet, seien kurz vor dem bislang letzten Mord darüber informiert worden, dass in Halit Y.s Internetcafé in Kassel "wieder etwas geplant" sei. Daraufhin sei das Lokal vom Geheimdienst beschattet worden. Als Halit Y. am 6. April 2006 erschossen wurde, saß in einer Nische des Gastraums ein Mann, der später als Beamter des hessischen Verfassungsschutzes identifiziert wurde. Als die Soko von dem mysteriösen Besucher erfuhr, stellte sie Fragen - und erfuhr von den Geheimdienstkollegen, der Mann habe in dem Café in seiner Freizeit im Internet gesurft, er sei einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Das BfV verweist Mehmets Informationen über den Mord in Kassel in das Reich der Märchen. An dieser Geschichte sei nichts, aber auch gar nichts dran, alles frei erfunden, ließ die Behörde mitteilen. Von Conny Neumann und Andreas Ulrich DER SPIEGEL 34/2011
|
|
|
Post by anmerkung on Aug 16, 2017 9:47:27 GMT 1
türk://twitter.com/tbb_berlin/status/897737959134375936
TBB Türkischer Bund @tbb_berlin
#TBB fordert Berliner #NSU Untersuchungsausschuss und unterstützt daher diese Petition! Bitte unterzeichnet sie auch ----- Jetzt fehlen noch deren kurdische Gesinnungsgenossen, dann wird alles gut.
|
|
|
Post by anmerkung on Aug 16, 2017 16:35:05 GMT 1
Die Frau Ansari ist doch so doof, wie ich vermutet hatte. Das ist billigstes Pau-Niveau. Was haben sie bisher aufgeklärt? Schauen's auf unsere Webseite, da steht das. ----- Der Kommentar ist nun moderiert, also durchgelassen worden. Die Antwort lautet: s. Überschrift im Text "Zeugensterben"
|
|
|
Post by Admin on Aug 17, 2017 3:13:32 GMT 1
2 fragen auf einmal... totale ueberforderung. selber schuld
|
|
|
Post by Admin on Aug 17, 2017 3:14:29 GMT 1
|
|
|
Post by fragezeichen2 on Aug 17, 2017 14:12:59 GMT 1
WAHLKAMPF IN PARCHIM Nach SPD auch Linke ausgesperrt Bürgermeister Dirk Flörke kündigt Linken Mietvertrag für die Stadthalle. Podiumsdiskussion in den Luisenspeicher verlegt
Zuerst die SPD, nun die Linke. Im heißen Bundestagswahlkampf bekommen die Parteien in der Kreisstadt scharfen Gegenwind zu spüren. Per Brief, datiert auf den 10. August, teilt Parchims Bürgermeister Dirk Flörke (CDU) an seinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub dem Kreisverband der Linken mit: „Ich habe mich entschieden, die Ihnen erteilte Genehmigung zur Durchführung einer Veranstaltung in der Stadthalle zurückzunehmen und kündige den Mietvertrag aus wichtigem Grund“. Der Kreisverband Die Linke wollte am 22. August zu einer Podiumsdiskussion in die Stadthalle am Moltkeplatz einladen. Sprechen wollte dort die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau zum Thema „NSU - Rechter Terror in Deutschland“. Die Linken-Politikerin kandidiert erneut für den Bundestag. „Im Rahmen des Bundestagswahlkampfes habe ich mich entschieden, eine bestehende Verwaltungspraxis der Stadt Parchim zur Wahlkampfbeschränkung aufrechtzuerhalten und fortzusetzen. Zwar sind wir als Stadt Parchim in der Pflicht, den Parteien einen angemessenen Wahlkampf zu ermöglichen. Dieser Pflicht steht jedoch auch die Pflicht entgegen, keine Partei unangemessen zu bevorzugen oder zu benachteiligen, weil wir dann unsere Neutralitätspflicht verletzen würden“, begründet Dirk Flörke seine Entscheidung. „Wir wissen wohl, dass wir im Wahlkampf stehen, doch hier führt ein CDU-Stadtoberhaupt offenbar einen privaten Wahlkampf, indem er sich hinter einer angeblich jahrelangen Verwaltungspraxis versteckt“, kritisiert der Kreisvorsitzende der Linken, Marko Schmidt und wirft die Frage auf: „Wo, wenn nicht in öffentlichen, also auch kommunalen Einrichtungen, soll denn der politische Diskurs geführt werden?“ In einem dreiseitigen Mietvertrag, der am 2. August unterzeichnet worden ist, waren alle Details zur Nutzung des kleinen Saales in der Stadthalle geregelt worden. Angefangen vom Preis (160,65 Euro) über die Nutzung einer Beschallungsanlage mit zwei Mikrofonen bis zur Reihenbestuhlung für ca. 80 Personen gab es eine rechtsgültige Vereinbarung. Der Schweriner Rechtsanwalt Ingolf Schneidewind vertritt in der Sache den Kreisverband der Linken. „In Wertung der mir vorliegenden Unterlagen gelange ich zu dem Ergebnis, dass die Ihrerseits ausgesprochene Kündigung keine Wirkung entfaltet und daher unbeachtlich bleibt“, so der Anwalt gegenüber der Stadt. Er verweist auf die Tatsache, dass es keinen diesbezüglichen Beschluss der Stadtvertretung gibt und somit auch keine Grundlage, eine Verwaltungspraxis für die ausgesprochene Kündigung heranzuziehen. Ingolf Schneidewind kündigt an, evtl. Aufwendungs- oder Schadensersatz geltend zu machen. „Wir werden unsere Veranstaltung mit Petra Pau natürlich trotzdem am 22. August in Parchim, nun im Luisenspeicher (18 Uhr in der Luisenstraße 5 am Bahnhof) durchführen. Es hat uns Ärger bereitet und Mehraufwand gekostet. Deshalb behalten wir uns rechtliche Schritte vor“, so Linken-Kreisgeschäftsführer Mario Kutter. Er hofft, dass der Wahlkampf auch in Parchim mit Entschiedenheit, aber Respekt vor dem politischen Kontrahenten geführt werden kann. „Ziemlich sauer“ hatte bereits vor einer Woche der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Junge nach der plötzlichen Kündigung eines Ausstellungsraumes im städtischen Haus der Jugend reagiert. Der Hamburger Fotograf Fred Dott hatte ihn einen Tag in seinem Wahlkreis in Parchim begleitet und wollte die Bilder nun öffentlich zeigen. Bürgermeister Dirk Flörke kündigte den ebenfalls zuvor schriftlich geschlossenen Mietvertrag und verwies auf die Neutralitätspflicht der Stadt im heißen Wahlkampf. Frank Junge verzichtete auf juristische Schritte, um eine „Eskalation zu vermeiden“. Diese Ausstellung wurde kurzerhand in ein privates Kunsthaus nach Grebbin verlegt und ist dort noch bis zum 24. August zu sehen. www.nnn.de/lokales/parchimer-zeitung/nach-spd-auch-linke-ausgesperrt-id17586456.html
|
|
|
Post by anmerkung on Aug 18, 2017 10:34:27 GMT 1
|
|
|
Post by anmerkung on Aug 18, 2017 12:19:53 GMT 1
|
|
|
Post by fragezeichen2 on Aug 18, 2017 20:41:29 GMT 1
Jetzt auch beim mdr: Bauzaun-Zellen am Karl-Marx-MonumentUnbekannte zerstören NSU-Kunstinstallation in Chemnitz
Unbekannte haben eine der Bauzaun-Zellen am Karl-Marx-Monument in Chemnitz mutwillig zerstört. Wie das Kulturbüro Sachsen mitteilte, handelt es sich um die Installation der Trafo-Geschichtswerkstatt zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes. Die Zelle, ausgestaltet mit Plakaten und Protokollen von Prozessbeobachtern des Bündnisses NSU-Watch, war am Montag fertiggestellt worden. Die Bauzaun-Installation ist Teil der der Ibug, des Festivals für Industriebrachenumgestaltung, das in diesem Jahr erstmals in Chemnitz stattfindet. Der Hamburger Künstler Florian Huber hat dafür am Karl-Marx-Monument 50 Zellen aus Bauzäunen aufgestellt. Künstler, Vereine und Privatpersonen waren aufgerufen, die Zellen für temporäre Ausstellungen zu nutzen. Bis Mitte September stehen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. www.mdr.de/sachsen/chemnitz/unbekannte-zerstoeren-bauzaun-installation-in-chemnitz-100.htmlEin Ketzer
|
|
|
Post by fragezeichen2 on Aug 20, 2017 14:05:51 GMT 1
Das sagt ein Ermittler zu den Aussagen des Films documenta-Kunstwerk um den Mord an Halit Yozgat: Was, wenn Andreas Temme nicht lügt? Kassel. Der Mord an Halit Yozgat und die Rolle des früheren Verfassungsschützers Andreas Temme stehen im Mittelpunkt eines documenta-Beitrags in der „Neuen Galerie“.
Der Film „77sqm_9:26min“ dokumentiert die „Gegen-Ermittlungen“ der Londoner Gruppe „Forensic Architecture“ (FA) um den Mord an Halit Yozgat. Mit dem Gutachten wurden die Wissenschaftler von dem „Tribunal NSU-Komplex auflösen“ beauftragt. In dem Film wollen die britischen Wissenschaftler beweisen, dass es „mit höchster Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist“, dass Temme das Internetcafé an der Holländischen Straße, in dem Halit Yozgat am 6. April 2006 ermordet wurde, vor der Tat verlassen haben kann. Temme behauptet bis heute, dass er von dem Verbrechen, für das der rechtsextremistische NSU verantwortlich gemacht wird, nichts mitbekommen hat. Was ist, wenn Temme, der schon in ’zig Untersuchungsausschüssen und mehrfach im Prozess gegen Beate Zschäpe vor dem Oberlandesgericht München aussagen musste, tatsächlich die Wahrheit sagt? Wir haben den documenta-Beitrag angeschaut und mit einem Ermittler der Kripo darüber gesprochen. In dem Film werden die Aussagen von mehreren Zeugen, die sich während der tödlichen Schüsse auf Halit Yozgat in dem Café aufhielten, abgeglichen. Da die Zeugen entweder telefonierten oder in einem Computer eingeloggt waren, konnten die Wissenschaftler auf diese Daten zurückgreifen. In ihrer Untersuchung kommen sie zu dem Ergebnis, dass es die theoretische Möglichkeit gibt, dass der ehemalige Verfassungsschützer 39 Sekunden Zeit gehabt hätte, um nach dem Ausloggen aus seinem Computer das Café zu verlassen, bis die tödlichen Schüsse vier Sekunden später fielen. Dieses Szenario sei allerdings sehr unwahrscheinlich. Und deshalb wird den documenta-Besuchern auch die Botschaft nahe gebracht, dass dieses falsch sein muss. Die Kasseler Polizei, die vor elf Jahren nach dem Mord an Halit Yozgat die Sonderkommission Café einrichtete, hat diese Abläufe alle geprüft. Im Prinzip sei man bereits damals zu ähnlichen Ergebnissen wie die britischen Wissenschaftler heute gekommen, habe aber andere Schlüsse daraus gezogen, sagt der Erste Kriminalhauptkommissar Helmut Wetzel, der die Soko Café leitete. Während die Londoner jetzt die Aussagen der anderen vier Zeugen, die sich im Café aufhielten, eins zu eins übernommen hätten, habe die Soko die Wahrnehmungen abgeglichen und dabei Widersprüche in ihren Aussagen festgestellt. „Die Geschichte, die der ehemalige Verfassungsschützer erzählt hat, ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“, sagt Wetzel. Diese Zweifel seien auch der Grund gewesen, damals das Ermittlungsverfahren gegen Temme als Beschuldigten einzustellen und ihn nur noch als Zeugen zu behandeln. Die Wissenschaftler kommen auch zu dem Ergebnis, dass Temme zumindest den toten Halit Yozgat im Café gesehen haben müsse. In dem Film wird allerdings nicht erwähnt, dass auch ein anderer Zeuge zweimal an dem Tresen vorbei gegangen ist, hinter dem der Tote gelegen hat, ohne diesen zu bemerken. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Temme den toten Halit Yozgat gesehen hat und aus dem Café verschwunden ist, um mit dem Mord nicht in Verbindung gebracht zu werden. Schließlich chattete er im Flirt-Portal „Ilove.de“, während seine schwangere Frau zu Hause saß. Wenn dies der Fall gewesen ist, hätte sich Temme natürlich falsch verhalten. Es käme zum Beispiel in Betracht, dass er sich der Strafvereitelung strafbar gemacht hat. Der Film suggeriert hingegen, dass Temme sich auf alle Fälle in irgendeiner Form schuldig gemacht hat. Bewiesen ist das nicht. Der Spruch „Im Zweifel für den Angeklagten“ gilt hier nicht mal für Temme, der lediglich Zeuge ist. Digital-Reportage: Der Fall Yozgat
In einer Digital-Reportage haben wir 2016 den Tag der Tat rekonstruiert und die nach wie vor offenen Fragen bei den Ermittlungen beleuchtet. Um die Reportage zu öffnen, klicken Sie auf den Link unter dem Bild oder hierwww.hna.de/kultur/documenta/documenta-kunstwerk-um-mord-an-halit-yozgat-was-wenn-andreas-temme-nicht-luegt-8607532.html
|
|
|
Post by Admin on Aug 21, 2017 2:53:22 GMT 1
In dem Film wird allerdings nicht erwähnt, dass auch ein anderer Zeuge zweimal an dem Tresen vorbei gegangen ist, hinter dem der Tote gelegen hat, ohne diesen zu bemerken. --- oups
|
|
|
Post by anmerkung on Aug 23, 2017 13:10:32 GMT 1
www.nsu-watch.info/2017/08/dramatische-distanzlosigkeit-der-zweite-nsu-untersuchungsausschuss-des-bundestages-hat-seinen-abschlussbericht-vorgelegt-und-und-die-linke-fordert-einsam-radikale-konsequenzen/„Dramatische Distanzlosigkeit“ – Der zweite NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages hat seinen Abschlussbericht vorgelegt und und Die Linke fordert einsam radikale Konsequenzen 23.08.2017 · Analyse & Recherche, Behörden, Featured, NSU & Netzwerke (c) Friedrich Burschel, 08.07.2017 wie ... Dirk Laabs in einer erschütternden Reportage schreibt ----- Huch, welche soll das sein? der Laabs kann doch nichts und niemanden erschüttern. Hat er bisher auch nie getan. Vielleicht sollte die Antifa endlich mal akzeptieren, daß sich keine Sau bzw. nur sie in ihrem inner circle für ihren esoterischen Evangelistenscheiß interessiert, weil er an den Haaren herbeigezogen ist. Immer die gleiche Dichtung (locker). Die Linken haben kein Wahrheitsmonopol mehr. Nirgendwo wird das deutlicher als an ihrem NSU-Knstrukt, mit dem sie von der Gesellschaft hängengelassen werden.
|
|
|
Post by Admin on Aug 26, 2017 4:38:58 GMT 1
www.fnp.de/rhein-main/NSU-Mord-Temme-noch-immer-mit-Erinnerungsluecken;art1491,2747978 Wiesbaden. Der frühere Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes, Andreas Temme, hat erneut bestritten, etwas vom Mord an dem Kasseler Internetcafé-Besitzer Halit Yozgat im Jahr 2006 mitbekommen zu haben. Vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des Wiesbadener Landtags erklärte Temme am Freitag, dass er weder Schüsse gehört noch Schießpulver gerochen habe. Temme bestritt auch, die Leiche des Mordopfers gesehen zu haben. Der Ex-Verfassungsschützer war kurz vor oder während der Ermordung Yozgats am Tatort und stand kurzfristig unter Verdacht. Yozgat ist eines von zehn Opfern, die den Rechtsterroristen vom „Nationalsozialistischen Untergrund” (NSU) zugeschrieben werden. Temme wies darauf hin, dass die Tat vor mittlerweile elf Jahren geschehen sei und er keine Erinnerung dran habe, ob Schüsse gefallen seien. „Entweder habe ich keine Schüsse gehört, weil ich schon weg war, oder weil ich sie einfach nicht gehört habe”, sagte er und fügte an: „Ich wüsste bis heute selber gerne, ob ich da war oder nicht.” (dpa)
|
|
|
Post by Admin on Aug 26, 2017 4:40:57 GMT 1
www.hessenschau.de/politik/temmes-letzter-auftritt-im-nsu-ausschuss-laesst-alle-fragen-offen,temmes-letzter-auftritt-im-nsu-ausschuss-100.html Einige Menschen protestierten in Wiesbaden gegen ein Ende der NSU-Ermittlungen Bild © picture-alliance/dpa Zum dritten und wahrscheinlich letzten Mal hat Ex-Verfassungsschützer Andreas Temme im NSU-Untersuchungsausschuss ausgesagt. Zur Aufklärung der Umstände des Mordes an Halit Yozgat trug er wieder nicht bei. Von Stephan Loichinger Bis Jahresende will der NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags seine Beweisaufnahme beenden, um noch zeitig vor der Landtagswahl im Herbst 2018 seinen Abschlussbericht vorzulegen. Gut 100 Zeugen hat er bereits gehört, um die Umstände des Mordes am Kasseler Internetcafé-Betreiber Halit Yozgat am 6. April 2006 zu erhellen. Zentrale Frage dabei: Wusste der hessische Verfassungsschutz von dem geplanten Mord, der den Rechtsterroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zugeschrieben wird? Diese Frage beantwortet der damalige Quellenführer des Verfassungsschutzes, Andreas Temme, seit Jahren beharrlich mit Nein. Dass sie ihm seit Jahren beharrlich immer wieder gestellt wird, liegt daran, dass niemand Temme glauben mag. "Das gehört sich nicht" Das war auch an diesem Freitag so, als der 50-Jährige zum dritten und wahrscheinlich letzten Mal vor dem NSU-Untersuchungsausschuss in Wiesbaden aussagte. Die allgemeinen Zweifel an seinen Aussagen nagen an ihm, jedenfalls verbat er sich mithilfe des Ausschussvorsitzenden Hartmut Honka (CDU) am Ende seiner öffentlichen Aussage offenkundig spöttische Lacher im Publikum: "Das empfinde ich als respektlos. Das gehört sich auch jemandem gegenüber nicht, der angegriffen wird." Janine Wissler, Obfrau der Linken im Ausschuss, hatte ihn zuvor gefragt, ob er wirklich bei seiner "Version" der Vorgänge am 6. April 2006 festhalten wolle: dass er rein zufällig zum Zeitpunkt des Mordes oder unmittelbar davor in Yozgats Internetcafé gewesen sei, rein gar nichts von der Tat bemerkt habe, sich aber auch nicht als möglicher Zeuge bei der Polizei gemeldet habe - obwohl er keine zwei Wochen vorher von einer Vorgesetzten per E-Mail gebeten wurde, nach Hinweisen auf die damals noch sogenannte Ceska-Mordserie (alle neun Morde des NSU an Migranten wurden mit einer Ceska-Pistole verübt) zu forschen? Version oder Wahrheit? "Das ist keine Version, sondern die Wahrheit", antwortete Temme. Ihm falle die Erklärung dafür auch schwer. Auch dafür, warum er zunächst annahm, dass er nicht am Tattag, sondern einen Tag zuvor im Internetcafé gechattet habe. Warum er das nicht überprüft habe, als er nur wenige Tage später sein Profil bei der Chatseite "ilove.de" löschte, da ihm der Flirt mit einer Online-Bekanntschaft angesichts seiner schwangeren Frau plötzlich nicht mehr richtig erschien. Temme zermarterte sich nach eigenem Bekunden oft den Kopf über der Frage, wie das damals war: War er noch im Intenretcafé und übersah er den niedergeschossenen Halit Yozgat, einen stattlichen Mann, am Boden hinter dem Tresen in dem kleinen Raum? Oder ging er unmittelbar vorher aus dem Café, und direkt nach ihm kamen die NSU-Mörder hinein? Dieselben Fragen: offen Eine Sonderkommission der Polizei rekonstruierte damals anhand der Zeugenaussagen der Besucher des Internetrcafés den möglichen Tathergang: Sagten alle die Wahrheit, bleiben rund 40 Sekunden, in denen die NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos unbemerkt das Internetcafé betreten, Halit Yozgat mit zwei Schüssen töten und wieder hinausgehen hätten können. Andreas Temme, dem man als Verfassungsschützer eine gesteigerte Aufmerksamkeit unterstellen möchte, hätte sich dann mit den Mördern mehr oder minder die Klinke in die Hand gegeben, wie auch eine Rekonstruktion des Falles durch die Künstlergruppe Forensic Architecture ergab. Ist das wahrscheinlich? Und, sollte Temme noch im Gebäude gewesen sein: Ist es wahrscheinlich, dass er keinen Schuss hörte oder roch, dass er das Fallen des Erschossenen nicht bemerkte? SPD-Obfrau Nancy Faeser ließ am Freitag Ausschnitte aus dem Video von Forensic Architecture abspielen, das auch bei der documenta 14 gezeigt wird. Sie halfen der Erinnerung des Zeugen Temme nicht auf die Sprünge. Immer wieder wies Temme darauf hin, dass das alles bereits elf Jahre her sei und er ja auch schon mehrfach in den Untersuchungsausschüssen des Bundestags und des hessischen Landtags und im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München dazu ausgesagt habe. Immer hinterließ er dieselben Fragen - wie jetzt bei seinem mutmaßlich letzten öffentlichen Auftritt.
|
|