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Post by Deleted on Jun 27, 2016 18:55:31 GMT 1
www.muenchen.tv/zeuge-soll-im-nsu-prozess-ueber-frueheren-neonazi-anfuehrer-aussagen-175292/Am Dienstag soll ein Mitgefangener des früheren Neonazi-Anführers Tino Brandt im Münchner NSU-Prozess aussagen. In einem Gespräch soll Brandt ihm verraten haben, dass er mehr wisse, als er dem Richter sagen würde. Das Gespräch wurde schriftlich niedergelegt. Ein Mitgefangener des früheren Thüringer Neonazi-Anführers und V-Mannes Tino Brandt soll am Dienstag im Münchner NSU-Prozess als Zeuge aussagen. Der Mann hatte Brandt zufällig auf einem Hofgang in der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim kennengelernt. Bei einem Gespräch soll Brandt ihm gesagt haben, er wisse viel mehr über den NSU-Terror als er dem Richter verrate. Der Mithäftling hatte den Inhalt des Gesprächs schriftlich niedergelegt. Brandt hatte in den 1990er Jahren den „Thüringer Heimatschutz“ gegründet, zu dem auch die „Kameradschaft Jena“ mit den drei späteren mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gehörte. Die drei waren 1998 in den Untergrund gegangen. Mundlos und Böhnhardt sollen in den folgenden Jahren zehn Menschen gezielt ermordet haben. Neun ihrer Opfer waren türkisch- oder griechischstämmige Gewerbetreibende. Nach ihrem Auffliegen 2011 sollen sich die beiden Männer das Leben genommen haben. Zschäpe ist im NSU-Prozess wegen Mittäterschaft angeklagt. Den Mitgefangenen soll Brandt getroffen haben, als er zu seiner ersten Zeugenvernehmung im NSU-Prozess im Juli 2014 von Gera (Thüringen) nach München gebracht worden war. Brandt saß zu dieser Zeit wegen Verdachts des Kindesmissbrauchs in Untersuchungshaft. Inzwischen ist er deswegen rechtskräftig verurteilt und inhaftiert. Ein weiteres Verfahren gegen ihn wegen Versicherungsbetrugs ist noch offen.
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Post by Admin on Jun 28, 2016 6:47:23 GMT 1
291. Prozesstag – Gericht prüft Fingerabdrücke 28. Juni 2016 um 7:00 Uhr Auch Fingerabdrücke spielen in der Beweiskette des NSU-Prozesses eine Rolle – so hat Beate Zschäpe der Anklage zufolge Spuren auf Zeitungsartikeln hinterlassen, die in der letzten Wohnung des Trios in Zwickau gefunden wurden. Ein Beamter des Bundeskriminalamts berichtet zur Lage der Abdrücke auf verschiedenen Asservaten. Eine Ermittlerin der Duisburger Polizei ist im Anschluss als Zeuge geladen, um über den Mord an Halit Yozgat in Kassel am 6. April 2004 auszusagen. Die Polizistin hatte unter anderem im Kreis der Freunde des Opfers ermittelt. Ebenfalls geladen ist ein Mann, der gemeinsam mit dem Neonazi Tino Brandt im Gefängnis gesessen hatte. Ihm hatte Brandt nach Aussage des Zeugen gestanden, bei seiner ersten Aussage vor Gericht Informationen verschwiegen zu haben, um seine Kameraden zu schützen. blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2016/06/28/291-prozesstag/
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Post by nsulm on Jun 28, 2016 7:03:43 GMT 1
Eigentlich ist die Anklage eine Huldigung an das gute, alte "Made in Germany": Was in 17 Tagen erschaffen wurde, das lassen wir uns auch nicht durch 14 Plus 5 Jahre Realität zerstören! F@ck the facts;-) --- Dann aber auch noch einen "Hörensagenzeugen" großkotzig anzukündigen, der einen inhaftierten "Kinderschänder(?)" beim Wort nimmt ... , macht doch deutlich, aus welchem Stoff dieser Traum gemacht ist... . #realitätsresistent
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Post by anmerkung on Jun 28, 2016 7:21:18 GMT 1
Dann aber auch noch einen "Hörensagenzeugen" großkotzig anzukündigen, der einen inhaftierten "Kinderschänder(?)" beim Wort nimmt ... , macht doch deutlich, aus welchem Stoff dieser Traum gemacht ist... . #realitätsresistent Es geht um einen Leumundsprozeß bar jeder Fakten, Da ist jede schlechte Presse gute Presse. Insofern haben sie keinen besseren Zeugen finden können. Wenn der das noch gelöhnt bekommt, ist die Welt in Ordnung. Für alle.
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Post by Deleted on Jun 28, 2016 8:56:20 GMT 1
www.fr-online.de/neonazi-terror/nsu-ausschuss-raetsel-um-v-mann-marschner,1477338,34421284.html Rätsel um V-Mann Marschner Eine Zeugin im NSU-Untersuchungsausschuss deutet an, dass es auch in Zwickau NSU-Unterstützer gab. V-Mann Ralf Marschner habe „ein großes Herz gehabt, für ‚ne bestimmte Szene“. Als im November 2011 ein brennendes Wohnmobil im Fernsehen zu sehen war, vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) gesprochen und Fotos von Beate Zschäpe gezeigt wurden, da fiel Ralph M. etwas auf. „Irgendwoher kenne ich die“, habe er zu seiner Frau gesagt, berichtet der Zwickauer Dachdeckermeister als Zeuge im NSU-Ausschuss des Bundestages. Dann habe es Klick gemacht: Er hatte die Frau in seinem eigenen, inzwischen insolventen Klamotten-Laden gesehen. Den führte er ausgerechnet gemeinsam mit Ralf Marschner, zuvor jahrelang V-Mann „Primus“ des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Immer wieder hatten Zeugen gegenüber der Polizei ausgesagt, die zu jener Zeit in Zwickau wohnenden Neonazis in seinem Umfeld gesehen zu haben – dem geht der NSU-Untersuchungsausschuss jetzt nach. Bisher befragten die Abgeordneten Sachverständige oder Beamte, seit voriger Woche sind Zeugen geladen, die teils selbst in der rechten Szene jener Stadt mitmischten, in der die untergetauchten Neonazis jahrelang ungestört wohnten. Die Rolle des V-Manns Marschners ist weiter rätselhaft. Wie oft die Frau, die er heute als Zschäpe identifiziere, in den Szene-Laden „Heaven and Hell“ gekommen war, kann Zeuge M. nicht mehr sagen. Der Polizei hat er auf Anraten seines Anwalts bereits 2011 davon erzählt. Der Mann, der seine eigene politische Gesinnung als eine „ganz normale“ einordnete, hatte vor rund zehn Jahren offenbar keine Schwierigkeiten mit einem bekannten Neonazi ein Geschäft zu betreiben – obwohl er sogar Marschners Anteile am Stammkapital vorschießen musste und der sich immer wieder an der Ladenkasse bedient habe. Als es dann Streit gab, habe Marschner ihn gar bedroht, schildert M. widerwillig. „Ich mach dich kalt“, wenn du den Laden zumachst, habe er gesagt. Verdächtige Melodie auf dem PC Marschner nutzte den Shop wohl vor allem, um Hof zu halten. Besondere Mühe habe er sich als Verkäufer jedenfalls nicht gegeben und es war nicht das erste Geschäft, das er an die Wand gefahren hatte als er sich 2007 dann plötzlich aus Zwickau absetzte. Nur seinen Computer, „sein Heiligtum“, den habe er zurückgelassen, erinnert sich M. Es wären dann Neonazis aus Leipzig aufgetaucht, die das Gerät unbedingt haben wollten, angeblich weil darauf Dateien für T-Shirt-Designs gespeichert waren. Offenbar nicht nur das: Auf dem PC fanden Ermittler später eine Datei mit der Paulchen-Panther-Melodie, die auch im NSU-Bekennervideo auftaucht. Ob eine eindeutige Verbindung besteht, ist ungeklärt. M. ist nicht der einzige Zeuge, der eine brisante Aussage wiederholte: Auch der ehemalige Bauleiter eines Auftraggebers von Marschners Baufirma bestätigte, was er schon Journalisten gesagt hatte. Er erkenne das mutmaßliche NSU-Mitglied Uwe Mundlos auf einem Foto als einen von Marschners Bauarbeitern wieder, erinnere sich auch an dessen Jenaer Dialekt. Ihm sei klar gewesen, dass er da Neonazis auf seiner Baustelle habe, aber es sei ihm lieber gewesen, sie würde auf diese Weise beschäftigt und so von anderen Taten abgehalten. Marschners Angebot sei außerdem extrem billig gewesen, sagte er. Die Firma des V-Manns, in der hauptsächlich Hooligans und Neonazis einen Job fanden, war allerdings schnell pleite. Als „ganz lieben Kerl“ beschrieb hingegen Zeugin Katrin B. Marschner, den sie „Manole“ nannte. Die heute 39-jährige Türsteherin kennt ihn seit Teenagerzeiten, half immer mal wieder als „Mutti für alles“ in seinen Firmen aus. Sie selbst halte nicht viel von Politik, versicherte die Frau, die in einer Hose der Neonazi-Szene-Marke Thor Steinar in den Bundestag gekommen war. „Der hat vielen geholfen“ Als sie gefragt wird, was sie über Marschners Straftaten wisse, erkundigt sie sich: „Welche meinen Sie denn genau?“ Als die Abgeordneten nachbohren, sie mit ihren einschlägigen Facebook-Posts konfrontieren, wird sie patzig. Vom NSU oder dessen Umfeld will sie nie etwas gehört, weder Mundlos noch Zschäpe gekannt oder im Laden oder auf Baustellen gesehen haben. Ob Marschner Untergetauchte unterstützen würde? „Der hat schon vielen geholfen, hat ein großes Herz gehabt in dieser Hinsicht, für ‚ne bestimmte Szene“, sagte sie schließlich. Da dürfte ihr niemand widersprechen.
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Post by Deleted on Jun 28, 2016 11:07:42 GMT 1
www.mdr.de/fakt/terroristen-tod-taeuschung-100.htmlMythen und Verschwörungstheorien Tatort Wohnmobil: Was geschah wirklich am Tatort? Eisenach 4. November 2011: Die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt begehen an diesem Morgen ihren letzten Banküberfall. Die Polizei leitet eine so genannte Ringfahndung ein, riegelt Fluchtwege rund um den Tatort ab. Und so sitzen Böhnhardt und Mundlos also im Wohnmobil, hören den Polizeifunk ab und wissen somit, dass nach einem Wohnmobil gefahndet wird. Trotzdem bleiben sie an Ort und Stelle. Und dann passiert das, was die Ermittlungsbehörden als Tathergang rekonstruiert haben: Uwe Mundlos erschießt zuerst Uwe Böhnhardt, zündet dann das Wohnmobil an und tötet sich anschließend selbst. Doch diese Version wird immer wieder angezweifelt. Hartnäckig halten sich Spekulationen: War es Mord? Vielleicht sogar im Auftrag des Staates? Wir sind den polulärsten Verschwörungstheorien nachgegangen und haben mehrere Experten zum Tathergang befragt:
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Post by anmerkung on Jun 28, 2016 11:37:20 GMT 1
Die Doku läuft unter der großen Überschrift
Solidarität mit Heiderstädt und Mall
laßt sie weiter obduzieren.
Die stottern ganz schön rum, die drei Kollegen, die sich bereit erklärt haben, ihren Ruf im fernsehen zu ruinieren.
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Post by Deleted on Jun 28, 2016 12:47:44 GMT 1
www.bild.de/regional/aktuelles/zschaepe-attackiert-erneut-ihre-anwaeltin-46537222.bild.htmlProzesse | Zschäpe attackiert erneut ihre Anwältin Sturm München (dpa/lby) - Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe hat erneut ihre Pflichtverteidigerin Anja Sturm attackiert. In einem Brief an das Gericht im Münchner NSU-Prozess forderte sie Zschäpes Abberufung und die Einsetzung ihres Vertrauensanwalts Hermann Borchert als Pflichtverteidiger. Zschäpes Brief wurde am Dienstag an die Prozessbeteiligten verteilt und liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zschäpe wirft Sturm darin vor, sie mehrmals «lautstark angeschrien» zu haben. Sturm und die beiden anderen Pflichtverteidiger Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl hätten sie «eingeschworen», Blickkontakt zu Richtern und Sachverständigen zu vermeiden und «maskenhafte Regungslosigkeit» zu wahren, «damit keine Rückschlüsse auf meine Gemütslage» gezogen werden könnten. Zschäpe ist als mutmaßliche Mittäterin an allen zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden des «Nationalsozialistischen Untergrunds» angeklagt.
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Post by Deleted on Jun 28, 2016 12:50:41 GMT 1
Zschäpe hat man schön abgerichtet. Möchte mal wissen, was es da zu lachen gibt. RAin Sturm scheint wohl eine gewisse Gefahr wegen ernsthafter Verteidigungsabsichten und damit natürlich ein Sargnargel für Grasel/Borchert zu sein.
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Post by Admin on Jun 28, 2016 14:32:49 GMT 1
wen meint er?
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Post by Deleted on Jun 28, 2016 14:35:43 GMT 1
www.charivari.de/radio/nachrichten/bayern/zschaepes-fingerabdruck-auf-verdaechtigem-zeitungsartikel_68e7f744e2661b076c28885788874196.htmlZschäpes Fingerabdruck auf verdächtigem Zeitungsartikel München (dpa/lby) - Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, hat nach Angaben eines Ermittlers ihren Fingerabdruck auf einem verdächtigen Zeitungsartikel hinterlassen Mü Der Artikel sei in einem Video des «Nationalsozialistischen Untergrunds» verwendet worden, sagte am Dienstag ein Beamter des Bundeskriminalamts als Zeuge vor dem Oberlandesgericht München. Bei dem Video handelt es sich nicht um das bekannte «Paulchen-Panther»-Bekennervideo, sondern um eine frühere Version, die nicht verschickt wurde und auf Datenträgern des NSU gespeichert war. Der Artikel stammt aus der Münchner Zeitung «tz» aus dem Jahr 2001. Darin ging es um den Mord an dem Einzelhändler Habil Kilic im Stadtteil München-Ramersdorf. Zschäpes Fingerabdruck befinde sich am oberen Seitenrand, sagte der Ermittler. Zschäpe ist als mutmaßliche Mittäterin an allen zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden des NSU angeklagt. In ihrer Aussage im vergangenen Dezember bestritt sie, vorab von den Taten gewusst oder sie gebilligt zu haben. Dies wollte das Gericht am Dienstag offenbar mit der Befragung des Zeugen überprüfen. Unterdessen versucht Zschäpe erneut, sich von ihrer Pflichtverteidigerin Anja Sturm zu trennen. In einem Brief an das Gericht forderte sie Sturms Abberufung und die Einsetzung ihres Vertrauensanwalts Hermann Borchert als Pflichtverteidiger. Zschäpes Brief wurde am Dienstag an die Prozessbeteiligten verteilt und liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zschäpe wirft Sturm darin vor, sie mehrmals «lautstark angeschrien» zu haben. Sturm und die beiden anderen Pflichtverteidiger Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl hätten sie «eingeschworen», Blickkontakt zu Richtern und Sachverständigen zu vermeiden und «maskenhafte Regungslosigkeit» zu wahren, «damit keine Rückschlüsse auf meine Gemütslage» gezogen werden könnten. 28.06.2016 - 14:38 Uhr
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Post by Deleted on Jun 28, 2016 15:44:48 GMT 1
www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-beate-zschaepe-will-erneut-anja-sturm-loswerden-a-1100281.html NSU-Prozess: Kehraus in München Von Omma Friedrichsen, München Zeugen treten noch einmal auf - und haben nichts Neues zu sagen: Im NSU-Prozess rückt das Ende der Beweisaufnahme allmählich näher. Und Beate Zschäpe klagt weiter über ihre Verteidigung. Der Münchener Senat arbeitet seit Wochen die letzten Reste ab, die von der voluminösen Beweisaufnahme seit Mai 2013 übriggeblieben sind. Es werden Vernehmungen verlesen, Asservate noch einmal angeschaut, der Vorsitzende Manfred Götzl fragt bei den Verfahrensbeteiligten nach, ob sie noch Erklärungen abgeben möchten oder Beweisanträge zu stellen beabsichtigen. Einzelne Zeugen, von denen Prozessbeteiligte etwa meinten, sie noch einmal befragen zu müssen, treten auf und wiederholen, was sie schon einmal ausgesagt hatten. Neues ergibt sich dabei meist nicht mehr. Es ist Kehraus im Münchner NSU-Prozess. So musste zum Beispiel der Psychiater Norbert Leygraf noch einmal vor Gericht erscheinen, der den Mitangeklagten Carsten S. exploriert hatte. S. ist jener Angeklagte, dem die Bundesanwaltschaft vorwirft, im Auftrag des Angeklagten Ralf Wohlleben den mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die Tatwaffe Ceska 83 überbracht zu haben, mit der diese neun Personen türkischer und griechischer Herkunft töteten. Bei S. ist es nicht klar, ob er damals, um die Jahreswende 2002/2001, schon als Erwachsener oder noch als Heranwachsender gehandelt hatte mit der Folge, dass er nun nach Jugendstrafrecht abgeurteilt werden könnte. Auch für die Verteidigung Wohlleben ist die Expertise Leygrafs von Bedeutung. Würde S. nach Jugendstrafrecht verurteilt, so die Argumentation, müsste Wohlleben als Erwachsener befürchten, erheblich härter bestraft zu werden. Der Sachverständige wies allerdings erneut auf die Schwierigkeiten hin, den Reifezustand eines Probanden zur Tatzeit nach mehr als zehn Jahren zu beurteilen. Gleichwohl öffnete Leygraf aber dem Senat den Weg, auf eine mildere Strafe bei S. zu erkennen. Noch nicht einmal die Störfeuer der Hauptangeklagten Beate Zschäpe, von denen sie auch trotz fehlender Erfolgsaussicht nicht ablässt, bringen noch einmal Schwung in den Prozessverlauf. Zur Zeit ist wieder einmal Verteidigerin Anja Sturm, obwohl seit ungefähr vier Wochen erkrankt, Zschäpes Angriffsziel. Diese Anwältin will die Angeklagte schon seit Sommer 2014 loswerden. Schon damals warf sie ihr vor, sie erscheine unvorbereitet zur Hauptverhandlung, sie habe sie in der Wartezelle oder auch in der Untersuchungshaft angeschrien und sie habe sie vor allem in die Rolle einer schweigenden Angeklagten gezwungen, was ihr, Zschäpe, zunehmend schwer gefallen sei. Und sie habe das Mandat in erste Linie aus finanziellen Gründen übernommen. Auch Wolfgang Heer, ihrem ersten Verteidiger, der ihr schon zur Seite stand, als sie nach ihrer Festnahme Ende 2011 in die Untersuchungshaftanstalt Köln-Ossendorf kam, entzog Zschäpe schon mehrfach das Vertrauen. Ebenso Mitverteidiger Wolfgang Stahl, ohne den beiden Männern allerdings so harsche Vorwürfe zu machen wie der Anwältin. In einem neuen Schreiben an den Vorsitzenden vom 22. Juni hält die Angeklagte Sturm deren eigenen Antrag vom November 2015 vor: Da hatte sie gebeten, sie aus dem Mandat zu entlassen, weil die Verteidigerbestellung "nur noch Fassade" sei und "erkennbar nur der Aufrechterhaltung des Scheins einer ordnungsgemäßen Verteidigung" diene. Nun teile die gleiche Anwältin mit, höhnt Zschäpe, sie komme weiterhin ihrer "fortbestehenden öffentlich-rechtlichen Verpflichtung" nach, bei einer ordnungsgemäßen Durchführung des Prozesses mitzuwirken. An dem neuen Klagebrief Zschäpes fällt vor allem die Diktion auf. So hat sie bisher nicht geschrieben - auch wenn bei ihren Anträgen zwecks Hinauswurfs ihrer ersten Verteidiger stets die Handschrift entweder ihres jungen Vertrauensanwalts Mathias Grasel durchschimmerte, mehr noch aber die von dessen Mentor Hermann Borchert. Zschäpe bedient sich neuerdings Borcherts rhetorischer Manier, mit Fragen immergleichen Inhalts ihre Klagepunkte aufzuzählen. Etwa: "Hatte Frau Sturm ihre öffentlich-rechtliche Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Durchführung des Strafverfahrens im Auge, als sie..." Sie beschuldigt Sturm einer heuchlerischen Einstellung ihr gegenüber, bezichtigt sie erneut, nur an den Verteidigergebühren interessiert zu sein und erklärt, es sei für sie unzumutbar, von einer ihr gegenüber unredlich auftretenden Anwältin vertreten zu werden. Hintergrund dieser massiven Vorwürfe ist offensichtlich, dass der Senat die Bestellung Borcherts zum fünften Pflichtverteidiger schon mehrfach abgelehnt hatte, Zschäpe dies aber offenbar nicht akzeptieren will. Sie wird - im Auftrag Borcherts? - nicht müde, immer wieder darauf hinzuwirken, selbst wenn die Antwort des Senats vorhersehbar ist. Zschäpe konzediert sogar, dass Heer und Stahl weiterhin im Verfahren bleiben. Zur Aufrechterhaltung eines prozessual geführten Verfahrens müsste dies doch ausreichen, argumentiert sie. Doch wer hindert Borchert eigentlich daran, als Wahlverteidiger aufzutreten? Er kann kommen und gehen, wann er will. Schließlich steht er Zschäpe laut deren eigenen Worten seit Monaten schon zur Seite - wie sich an ihren Anträgen an den Senat unschwer feststellen lässt.
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Post by Deleted on Jun 28, 2016 17:47:34 GMT 1
www.jungewelt.de/2016/06-29/012.php»Westsachsengesocks« NSU-Ausschuss: V-Mann »Primus« galt als geschäftsuntüchtig, dealte womöglich mit Kokain und ließ abgetauchten Neonazi Mundlos für seine Baufirma arbeiten Von Christiane Mudra Kanaken müssen sterben«, heißt es in einem Song der Band »Westsachsengesocks«, in der um die Jahrtausendwende Ralf Marschner sang. Der langjährige V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist zur Zeit Thema im Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU). Zu der genannten Textzeile sagt die Zeugin Katrin B.: »Der meint das nicht so. Er ist ein ganz lieber Kerl gewesen und hätte nie jemanden geschlagen.« Katrin B. ist stämmig, stark blondiert, sichtlich nervös – und echauffiert sich über den Hinweis auf ihre Wahrheitspflicht in dem Ausschuss so sehr, dass der Vorsitzende Clemens Binninger (CDU) ihr Mikrophon ausschalten muss. Der Grund für ihre Vernehmung am Donnerstag letzter Woche: Katrin B. war acht Jahre lang Mitarbeiterin in verschiedenen Läden und Firmen des V-Mannes Marschner. Für den Szeneshop »Heaven and Hell« im sächsischen Zwickau hatte sie eine Kontovollmacht. Politisch gehöre sie nirgendwohin, sagt sie. Als ihr die Abgeordnete Petra Pau (Linke) ein Facebook-Posting vorlegt, das der Tagesspiegel am selben Tag abgedruckt hat, verliert die Zeugin die Nerven und droht mit einer Anzeige gegen die Zeitung. Das Bild zeigt Katrin B. mit einem Security-Kollegen, der die Nummer 88, ein Szenecode für »Heil Hitler«, auf seiner Weste trägt und über ein »Flüchtlingsendlager« schwadroniert. Die 88 sei reiner Zufall, faucht die Zeugin. Auf Katrin B.’s eigenem Facebook-Profil findet sich ein Scherz über ein Hakenkreuzfachgeschäft. »Ich war die Mutti«, sagt sie über sich selbst und berichtet von Marschners Geschäftsuntüchtigkeit. »Er hat nur Konzepte gehabt. Nach außen hin war er der Chef, aber gemacht haben andere.« Marschner war mindestens von 1992 bis 2002 als V-Mann »Primus« für das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) tätig. Er betrieb mehrere Firmen und Szeneläden in Zwickau. Über Marschners Baufirma waren zum Zeitpunkt der NSU-Morde an Habil Kilic in München und an Abdurrahim Özüdogru in Nürnberg im Sommer 2001 Fahrzeuge angemietet, die einen entsprechenden Kilometerstand aufweisen. Zum engen Umkreis von V-Mann »Primus« gehörten Mirko Hesse, ebenfalls V-Mann des BfV, Thomas Starke, Informant des LKA Berlin, sowie Jan Werner, der über Carsten Szczepanski alias »Piatto«, V-Mann des Brandenburger Verfassungsschutzes, versucht haben soll, Waffen für das NSU-Kerntrio zu besorgen. Gemeinsam mit Marschner waren die Genannten am Vertrieb der CD »Ran an den Feind« der Neonaziband »Landser« beteiligt, die 2005 als kriminelle Vereinigung verurteilt wurde. Von Marschners Drogengeschäften und seiner Spielsucht will Katrin B. erst im nachhinein erfahren haben. Ein ehemaliger Geschäftspartner des V-Mannes hatte zuvor vom Fund einer Tüte mit weißem Pulver in einem von Marschner genutzten Auto berichtet. Im Umfeld Marschners heißt es, er sei nicht nur kokainabhängig gewesen, er solle auch gedealt haben. Durch einen Vorhalt der Abgeordneten Irene Mihalic (Grüne) wurde im Ausschuss zudem bekannt, dass Susann Eminger 25 Einzahlungen auf das Konto des hochverschuldeten Marschner getätigt hat. Susann Eminger, deren Ehemann André im Münchner NSU-Prozess auf der Anklagebank sitzt, war noch 2011 mit der Hauptangeklagten Beate Zschäpe befreundet und stellte ihr im Untergrund ihre Identität zur Verfügung. Im Gegensatz zu anderen Zeugen will Katrin B. aber Beate Zschäpe nie in Marschners Laden gesehen habe. Zschäpe habe ja dort auch nicht hineingepasst, weil sie nicht so deutsch aussehe, so Katrin B. Der Bauleiter Arne Andreas E., der am Donnerstag nach Katrin B. aussagte, kann sich dagegen sehr wohl an eine Frau in Marschners Laden erinnern, die Beate Zschäpe ähnlich sah. Auch bestätigte er vor dem Ausschuss erneut, dass der untergetauchte Uwe Mundlos auf den Baustellen in Zwickau und Plauen gearbeitet habe, die er zwischen 2000 und 2002 gemeinsam mit Marschners Baufirma betreut habe. Der Bauleiter beschreibt Marschner als politisch klar rechts. »Er war ein Selbstdarsteller. Weinerlich hat er mich aber auch mal um Geld gebeten. Seine Intelligenz war übersichtlich. Ich als Verfassungsschutz hätte ihn nicht genommen.« Marschners Firma habe mit Dumpingpreisen gelockt, die Arbeiter seien allesamt Rechte gewesen. Uwe Mundlos soll unter der Tarnidentität Max Florian Burkhardt bei Marschner gearbeitet haben. E. gab ihm hin und wieder Anweisungen, denn »er war der einzig Intelligente dort«, so der Zeuge. Marschner selbst sagte in seiner Vernehmung, dass auch Max Florian Burkhardts Bruder bei ihm gearbeitet habe. Nach dem Untertauchen des Trios hatte Beate Zschäpe Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt stets als Brüder vorgestellt. An Marschners Verschwinden kann sich die Zeugin Katrin B. noch vage erinnern. »Er war am Wochenende zuvor auf der Tattoo-Convention gewesen.« Diese fand 2007 vom 20. bis zum 22. April in Frankfurt statt. Am 25. April wurde die Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn ermordet. Dass Marschner ausgerechnet in dieser Woche in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Irland verschwand und von dort aus über Österreich in die Schweiz verzog, wo er bis heute lebt, mag purer Zufall sein. Sein V-Mann-Führer Richard Kaldrack stand bis mindestens 2013 mit ihm in Kontakt. Zur Nachsorge, wie es heißt.
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Post by anmerkung on Jun 28, 2016 20:01:23 GMT 1
www.jungewelt.de/2016/06-29/071.phpZeuge nicht auffindbarNSU-Prozess: Früherer Mithäftling sollte Ex-V-Mann Brandt der Lüge überführen Claudia Wangerin Ein kurzzeitiger Mithäftling des Thüringer Neonazis und Ex-V-Mannes Tino Brandt sollte am Dienstag im Münchner NSU-Prozess als Zeuge aussagen, ist aber nicht dort erschienen. Offenbar stimmte die gerichtsbekannte ladungsfähige Anschrift nicht.
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Post by anmerkung on Jun 28, 2016 20:01:59 GMT 1
querlaeufer.wordpress.com/2016/06/28/die-vernehmung-des-bauleiter-arne-andreas-ernst-vor-dem-untersuchungsausschuss-in-berlin/Die Vernehmung des Bauleiter Arne Andreas Ernst vor dem Untersuchungsausschuss in Berlin28. Juni 2016 S.J.Frees Dieser konnte sich genau an die Tatsachen erinnern, die er schon in dem Filmbetrag von Stefan Aust und Dirk Laabs gegeben hatte. Das ist Mundlos gewesen, ich habe ihn erkannt auf einem Bild so meinte der Bauleiter der in Jena geboren ist. Die Journalisten zeigten im ein Bild worauf Mundlos mit einem Ziegenbart zu sehen ist. Nur dort bei diesem Bild sei er sich sicher das er diesen Mann Mundlos wieder erkannte. Doch wie dieser geheißen hatte, wusste er nicht. Er habe ihn nur mit „Hey“ angesprochen wie es am Bau so üblich ist. Der Mann der Mundlos gewesen ist, soll dann ganz erfreut gewesen sein, das sie sich im gleichen Dialekt unterhalten konnte. Er konnte sich auch daran erinnern, das Mundlos der einzige Mensch in der Truppe war, der etwas im Kopf hatte. Die Mitglieder wollten wissen wie er darauf käme. Nun ja meinte Ernst, was man ihm aufgetragen hatte wurde auch so um gesetzt. Wie er das machte ist ihm heute noch ein Rätsel, da die Baugruppe kein schweres Gerät hatte. Er konnte sich auch erinnern, das der V-Mann Marschner ihm einen seiner Läden zeigte. Dort habe er eine Frau hinter der Ladentheke gesehen mit Kopftuch. Diese Frau habe er auch auf einen Bild gesehen. Diese Frau soll Beate Zschäpe gewesen sein, da wäre er sich auch sicher. Er könne sich an einen Vorfall erinnern, wo das Abrissunternehmen Marschner einen Unfall verursachten. Es soll sich um einen Abriss in Zwickau gehandelt haben, man habe einen Querbalken auf die Straße fallen gelassen. Dieser Querbalken ist dann auf die Oberleitung von der Straßenbahn gefallen. Die Polizei ( Ernst meinte, das sogar das LKA oder das BKA vor Ort gewesen sein soll. Später meinte er graue Autos mit Blaulicht.) nahm alle Mitarbeiter die an der Baustelle gearbeitet haben ins Verhör. Also müsste Mundlos der dort auch gearbeitet habe, verhört worden sein. Der Untersuchungsausschuss möchte sich dieser Tatsache annehmen, und herausfinden ob es so einen Vorfall gab. Des weiteren konnte Herr Ernst von einem anderen Vorfall mit Brisanz berichten. Er arbeitet für den Immobilienmogul Kurt Fliegerbauer. Fliegerbauer sanierte seit 1994 Häuser in Zwickau, verkaufte diese dann als an Kapitalanleger weiter. Einer seiner Kunden war zu dieser Zeit der Innenminister von Hessen und der heutige Ministerpräsident Volker Bouffier. Fliegerbauer wurde auch vom Verfassungsschutz observiert, da er in der Sekte Scientology war. Bei einer Personalversammlung wurde quasi die rechte Hand des Immobilienmogul als V-Mann enttarnt. Dieser war für die Vermietungsabteilung tätig gewesen sein. Sein Name soll Marcus Fl. gewesen sein. Nach seinem Ausscheiden gründete er seine eigene Immobilienfirma in Zwickau. Bei diesem Nachnamen wurden die Ausschussmitglieder hellhörig, weil es diesen Namen auch in der Frühlingsstraße gab. Als Herr Ernst seinen Vornamen des Herr Fl. sagte, konnte es dieser nicht sein der mit dem letzten mutmaßlichen Wohnung von Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt in Zwickau Zusammenhang steht. Zuletzt fand es Herr Ernst nicht gerade schön, das seine Festplatte die er dem BKA gegeben hatte, noch nicht zurückbekommen habe. Es war eine Festplatte die die er damals hatte und Fotos gespeichert hatte. Er übergab diese den BKA Beamten weil er sie nicht mehr auslesen könnte, doch sie hätten doch Mittel und Wege. Er wolle ja nur einen Abzug auf DVD. Der Vorsitzende Clemens Binninger von der CDU meinte, er könnte für ihn ja mal nachfragen was daraus geworden ist. Zu dem wurde Herr Ernst gesagt das seine Aussage sehr große Brisanz hat, ob ihm das klar sein, ja ist ihm.
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