Post by anmerkung on Jan 15, 2017 7:55:20 GMT 1
Volkshochschule einmal anders. Heute erklären wir euch den V-Mann.
Nun, das Symbolfoto zeigt ein Schild des Verfassungsschutzes. Das Schwert bleibt außen vor.
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www.bild.de/politik/inland/innere-sicherheit/v-leute-werden-von-unseren-steuern-bezahlt-49784288.bild.html
Die Unterwelt-Spitzel
Was ist eigentlich ein V-Mann?
Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter. Das gilt auch für den V-Mann, der auch eine V-Frau sein kann.
Zunächst die Definition: Das ist ein Spitzel, der im Auftrag von Sicherheitsbehörden (Polizei, Geheimdienst, Zoll) Informationen über politisch extreme oder kriminelle Strukturen und Machenschaften beschafft.
Der V-Mann operiert im juristischen Grenzbereich, das räumen Strafverfolger ein. Denn sein Einsatz setzt voraus, dass er sich möglichst unverdächtig im kriminellen Milieu bewegen kann, dort gewissermaßen „zu Hause“ ist. Weil der V-Mann das Vertrauen derjenigen genießen muss, die er ausforscht, ist er meist selbst eine zwielichtige Gestalt.
esetzliche Grundlage für den Einsatz von V-Leuten (auch VP, Verbindungs- oder Vertrauenspersonen genannt) ist eine Richtlinie der Justiz- und Innenminister über die „Inanspruchnahme von Informanten sowie über den Einsatz von verdeckten Ermittlern im Rahmen der Strafverfolgung“.
Die Motive von V-Männern, mit den Behörden zu kungeln, sind unterschiedlich: Rache, Konkurrenzneid oder Straffreiheit für selbst verübte Verbrechen – aber fast immer auch Geld.
Nach Informationen von „Stern Online“ führt das Bundeskriminalamt sogar eine geheime Tarifkladde zur Bezahlung von Polizeispitzeln. Demnach kassieren Informanten beispielsweise bis zu 1540 Euro „Prämie“ pro Kilogramm sichergestellten Heroins, 382,50 Euro für ein beschlagnahmtes Maschinengewehr oder 30 000 Euro für konfisziertes Schwarzgeld im Nennwert von zwei Millionen Euro.
NPD-Verbot scheiterte wegen V-Leuten
Nicht selten ist der Einsatz von V-Leuten aber auch nutzlos oder sogar schädlich. Insgesamt 40 V-Leute im Umfeld des rechtsradikalen Terror-Trios NSU konnten dessen Mordserie nicht verhindern.
Einer, der V-Mann Corelli (†), soll knapp 300 000 Euro kassiert haben. Das erste Verbotsverfahren gegen die Partei NPD vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterte sogar daran, dass die V-Leute des Verfassungsschutzes den Kurs der Rechtspartei entscheidend mitbestimmt hatten.
Kritiker plädieren deshalb seit Langem für die Abschaffung aller V-Leute. Die Spekulationen um die Polizeikontakte des Terroristen Anis Amri dürften dieser Forderung neuen Schwung geben. (owi)
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PS: Haben sie V-Mann-Probleme? Wollen sie V-Mann werden? Wenden Sie sich an BILD!
Nun, das Symbolfoto zeigt ein Schild des Verfassungsschutzes. Das Schwert bleibt außen vor.
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www.bild.de/politik/inland/innere-sicherheit/v-leute-werden-von-unseren-steuern-bezahlt-49784288.bild.html
Die Unterwelt-Spitzel
Was ist eigentlich ein V-Mann?
Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter. Das gilt auch für den V-Mann, der auch eine V-Frau sein kann.
Zunächst die Definition: Das ist ein Spitzel, der im Auftrag von Sicherheitsbehörden (Polizei, Geheimdienst, Zoll) Informationen über politisch extreme oder kriminelle Strukturen und Machenschaften beschafft.
Der V-Mann operiert im juristischen Grenzbereich, das räumen Strafverfolger ein. Denn sein Einsatz setzt voraus, dass er sich möglichst unverdächtig im kriminellen Milieu bewegen kann, dort gewissermaßen „zu Hause“ ist. Weil der V-Mann das Vertrauen derjenigen genießen muss, die er ausforscht, ist er meist selbst eine zwielichtige Gestalt.
esetzliche Grundlage für den Einsatz von V-Leuten (auch VP, Verbindungs- oder Vertrauenspersonen genannt) ist eine Richtlinie der Justiz- und Innenminister über die „Inanspruchnahme von Informanten sowie über den Einsatz von verdeckten Ermittlern im Rahmen der Strafverfolgung“.
Die Motive von V-Männern, mit den Behörden zu kungeln, sind unterschiedlich: Rache, Konkurrenzneid oder Straffreiheit für selbst verübte Verbrechen – aber fast immer auch Geld.
Nach Informationen von „Stern Online“ führt das Bundeskriminalamt sogar eine geheime Tarifkladde zur Bezahlung von Polizeispitzeln. Demnach kassieren Informanten beispielsweise bis zu 1540 Euro „Prämie“ pro Kilogramm sichergestellten Heroins, 382,50 Euro für ein beschlagnahmtes Maschinengewehr oder 30 000 Euro für konfisziertes Schwarzgeld im Nennwert von zwei Millionen Euro.
NPD-Verbot scheiterte wegen V-Leuten
Nicht selten ist der Einsatz von V-Leuten aber auch nutzlos oder sogar schädlich. Insgesamt 40 V-Leute im Umfeld des rechtsradikalen Terror-Trios NSU konnten dessen Mordserie nicht verhindern.
Einer, der V-Mann Corelli (†), soll knapp 300 000 Euro kassiert haben. Das erste Verbotsverfahren gegen die Partei NPD vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterte sogar daran, dass die V-Leute des Verfassungsschutzes den Kurs der Rechtspartei entscheidend mitbestimmt hatten.
Kritiker plädieren deshalb seit Langem für die Abschaffung aller V-Leute. Die Spekulationen um die Polizeikontakte des Terroristen Anis Amri dürften dieser Forderung neuen Schwung geben. (owi)
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PS: Haben sie V-Mann-Probleme? Wollen sie V-Mann werden? Wenden Sie sich an BILD!