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Post by fragezeichen2 on Aug 23, 2017 13:59:19 GMT 1
www.focus.de/panorama/welt/taeter-fluechtig-auf-offener-strasse-mann-in-baden-wuerttemberg-aus-fahrendem-auto-erschossen_id_6285277.htmlAus einem fahrenden Auto heraus ist in Baden-Württemberg ein Mann auf offener Straße vor einer Gaststätte angeschossen und tödlich verletzt worden. Der Wagen war mit hoher Geschwindigkeit an der Gaststätte in der Hechinger Altstadt vorbeigefahren, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Dabei fiel ein Schuss, der das Opfer traf und schwer verwundete. Der Getroffene erlag später seinen Verletzungen. Danach sei das Auto mit dem Täter davongefahren. Kriminalbeamte in Rottweil haben die Ermittlungen aufgenommen und bitten Zeugen dringend um Hinweise. Details zur Identität des Opfers machten die Beamten zunächst nicht. Auch ein Motiv für die Tat am Donnerstagabend blieb vorerst offen. -- name des opfers? Die tödlichen Schüsse galten einem anderen, der, wie die Tatverdächtigen, zum italienischen Drogenmilieu gehören soll. Das Opfer war zur falschen Zeit am falschen Ort.
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Post by fragezeichen2 on Aug 23, 2017 16:43:57 GMT 1
08.02.2005 Todesschütze im Fall Keser ermittelt
Umfangreiche Ermittlungen der Wuppertaler Mordkommission, die seit dem 23.09.04 im Mordfall Hüsnü Keser eingesetzt ist, führten jetzt zur Klärung der Tat sowie zur Identifizierung des Todesschützen und der Festnahme eines Mittäters. Wie bereits in den Medien berichtet, wurde der 54-jährige Türke Keser in den Mittagsstunden des 23.09.04 in dem türkischen Kulturverein „Tavla" in Wuppertal-Barmen erst mit einem Holzknüppel zusammengeschlagen und anschließend mit einem gezielten Kopfschuss getötet. Beide Täter waren dabei unmaskiert. Zurzeit sucht die Mordkommission noch nach zwei weiteren unbekannten Mittätern. Bereits am 22.12.04 erließ das Amtsgericht Wuppertal Haftbefehle wegen Mordes gegen den Schläger, einen 27-jährigen Türken aus Hagen, der sich nun in U-Haft befindet und den Haupttäter Ayhan Yalcin – einen 37-jährigen Türken, der sich noch immer auf der Flucht befindet und zuletzt in Duisburg lebte. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Mord um eine Bestrafungsaktion der TKP/ML handelt, da das Opfer vor der Erschießung von den Tätern als ehrlos und als Verräter bezeichnet wurde. Die Türkisch Kommunistische Partei/Marxismus-Leninismus steht für die Abschaffung des bestehenden türkischen Staatssystems und die Errichtung eines kommunistischen Systems. Die Organisation ist in der Türkei verboten aber in Deutschland erlaubt. Bereits 1993 kam es zu einer ähnlichen Tatausführung in Dülmen ( bei Münster ), die bis heute nicht aufgeklärt ist. Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung der Täter führen, hat die StA Wuppertal 1500.-Euro ausgesetzt. Hinweise sollten an die Kripo Wuppertal unter: 0202-284-7130 erfolgen. Hinweise in türkischer Sprache und anonym werden unter: 0202-284-7112 entgegen genommen. www.stadtnetz-wuppertal.de/article22292_4519.html
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Post by anmerkung on Aug 23, 2017 18:07:02 GMT 1
Haben sie ja der KriPo gottlob ein paar Dönermorde zum Üben übrig gelassen. Das ehrt den GBA.
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Post by mundhardt on Aug 23, 2017 18:39:40 GMT 1
Ob da auch so rassistich ermittelt wurde wie bei den 9 "NSU-Dönermorden"? Aber psst liebe Presse, hängt das blos nicht zu weit nach oben, sonst entdecken die Schäfchen noch gewisse Parallelen......
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Post by fragezeichen2 on Aug 29, 2017 15:44:01 GMT 1
Der Mord in Heilbronn am 31. August 2001 an Mustafa Karabulut Der Sohn des türkischen Rauschgifthändlers Atilla Önder wurde in den Niederlanden getötet. Wenn ich die Übersetzung des türkischen Artikels richtig verstehe, war er selbst an der Ermordung eines Vedat Şahin in Nişantaşı beteiligt. Önder war der 5. Türke der innerhalb von 6 Monaten in Amsterdam getötet wurde. (Stand: April 2015) Peace-Leader ist gut.
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Post by fragezeichen2 on Aug 29, 2017 16:08:49 GMT 1
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Post by anmerkung on Aug 31, 2017 9:51:44 GMT 1
www.bild.de/regional/frankfurt/moerfelden-walldorf/wer-kennt-den-todesschuetzen-53053204.bild.htmlPolizei sucht mit Phantombild Wer kennt den Todesschützen von Mörfelden?Mörfelden – Esref C. (43) setzte seine Tochter (2) ins Auto, schnallte sie an – dann wurde er erschossen! Der Schütze war nach der Tat geflüchtet. Laut Polizei ist er etwa 20-30 Jahre alt, vermutlich 1,70 Meter groß. Er trug einen schwarzen Kapuzenpulli, eine dunkle Basecap und helle Jeans. Der Vorwurf: Er soll Esref C. an dessen Auto abgefangen haben. Als das Opfer seine Tochter angeschnallt hatte, lief der Gesuchte an Esref C. vorbei, feuert einmal ab und lief weiter.
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Post by fragezeichen2 on Sept 1, 2017 17:38:53 GMT 1
Türkei plante Anschlag auf Özdemir01. September 2017 Mutmaßlicher MIT-Spion (türkischer Geheimdienst) sagt über geplanten Anschlag auf Cem Özdemir aus. Ein mutmaßlicher Agent des türkischen Geheimdienstes MIT hat in seiner Vernehmung beim Bundesgerichtshof über Mordpläne gegen kurdische Funktionäre und einen geplanten Anschlag auf den Parteivorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir, ausgesagt. Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, habe Fatih S., der sich ab kommenden Donnerstag vor dem Oberlandesgericht in Hamburg verantworten muss, laut seiner Aussage vom MIT den Auftrag erhalten, „zwei Kurden zu organisieren“, die den bei der türkischen Regierung verhassten Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir bei einer öffentlichen Veranstaltung „mit Faustschlägen traktieren“ sollten. Außerdem erzählte S. von Mordplänen des MIT gegen den Co-Vorsitzenden des Kongresses der kurdisch-demokratischen Gesellschaft Kurdistans in Europa, Yüksel Koç, sowie einen weitern Kurden. Der Generalbundesanwalt wirft Fatih S. geheimdienstliche Agententätigkeit vor. Er soll seit 2013 Mitarbeiter des MIT sein. Spätestens im Herbst 2015 soll er den Auftrag erhalten haben, die kurdische Szene in Deutschland auszuforschen. Der Angeklagte wiederrief allerdings nach zwei Monaten seine Aussagen. Nicht der MIT, sondern die Gülen-Bewegung sei sein Auftraggeber gewesen, gab er im Februar dieses Jahres zu Protokoll. Die Ankläger halten diese Version der Geschichte für eine „Schutzbehauptung“. www.mmnews.de/politik/28327-tuerkei-plante-anschlag-auf-oezdemirDas war der hier: Der Spion mit der Todesliste war ein Kurde in Diensten des MIT? Türkischer Spion kommt in Deutschland vor Gericht
Mehmet Fatih S. muss sich in Hamburg vor Gericht verantworten. Der mutmaßliche türkische Spion soll den Auftrag erhalten haben, besonders die kurdische Gemeinschaft in Deutschland auszukundschaften.
HamburgEin mutmaßlicher türkischer Spion muss sich von kommendem Donnerstag an wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit in Deutschland vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft Mehmet Fatih S. vor, zwischen September 2015 und Dezember 2016 sowohl einzelne Menschen als auch kurdische Einrichtungen ausgekundschaftet und dafür rund 30.000 Euro erhalten zu haben. Dabei soll es um Aufenthaltsorte, Kontaktpersonen und politische Tätigkeiten gegangen sein, wie das Oberlandesgericht am Donnerstag mitteilte. Für das Verfahren seien bislang neun Verhandlungstage anberaumt. Dem Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Der 32 Jahre alte Angeklagte sitzt seit Mitte Dezember 2016 in Untersuchungshaft und ist nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft seit 2013 für den türkischen Nachrichtendienst MIT tätig. Im Herbst 2015 habe er den Auftrag erhalten, die kurdische Szene in Deutschland im allgemeinen und den damaligen Vorsitzenden des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums Deutschland, Yüksel Koc, im besonderen auszuforschen. Koc lebte in Bremen – weshalb der Angeklagte im Januar 2016 ebenfalls dorthin gezogen sei. Dort soll er sich unter anderem über das Internet und durch Gespräche mit Bekannten verdeckt Informationen über Koc und dessen familiäres Alltagsleben verschafft haben. Zu seinen Führungsoffizieren beim MIT habe er per Mail Kontakt gehalten. Außerdem soll er sich im Mai und im September 2016 in der Türkei mit seinen Auftraggebern ausgetauscht haben. www.handelsblatt.com/politik/deutschland/tuerkei-krise-tuerkischer-spion-kommt-in-deutschland-vor-gericht/20266302.html
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Post by rosenkohl1 on Sept 3, 2017 0:06:18 GMT 1
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Post by fragezeichen2 on Sept 3, 2017 6:13:16 GMT 1
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Post by anmerkung on Sept 4, 2017 18:46:03 GMT 1
www.morgenpost.de/berlin/article208963871/Prozess-gegen-mutmasslichen-Berliner-Mitarbeiter-der-PKK.htmlProzess gegen mutmaßlichen Berliner Mitarbeiter der PKKAm 26. April wurde der Kurde Cem A. in seiner im Bezirk Friedrichshain gelegenen Wohnung verhaftet. Der 37-Jährige war schon Wochen zuvor von Spezialkräften der Polizei als mutmaßliches Mitglied der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) observiert und abgehört worden. Am Montag begann gegen ihn der Prozess vor dem 2. Strafsenat des Kammergerichts. Der hagere Mann muss sich vor dem Berliner Oberlandesgericht wegen "Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung im Ausland" verantworten, "deren Zwecke oder Tätigkeit darauf gerichtet sind, Mord oder Totschlag zu begehen". Cem A. war den Ermittlungen zufolge seit Juli 2013 "konstanter zentraler Ansprechpartner" und "ausführendes Organ" für den jeweiligen Chefs der PKK-Gebietsleitung Berlin. Er soll für die PKK Kundgebungen, Mahnwachen, Demonstrationen, Propagandaveranstaltungen und traditionelle kurdische Feste organisiert haben. Ob es Flyer waren, Transparente oder Verpflegung, Cem A. soll sich um alles gekümmert haben. ... usw.
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Post by fragezeichen2 on Sept 8, 2017 8:12:16 GMT 1
Angeklagter bestreitet Spionage für Türkei
Vor dem Oberlandesgericht in Hamburg hat am Donnerstag ein Prozess gegen einen mutmaßlichen türkischen Agenten begonnen. Die Bundesanwaltschaft wirft dem 32-Jährigen eine geheimdienstliche Tätigkeit für den türlischen Geheimdienst MIT vor. Von Herbst 2015 an soll er im Auftrag des MIT die kurdische Szene in Deutschland ausgeforscht haben. Dabei sei es vor allem um einen Kurdenpolitiker in Bremen gegangen. "Niemand hat mich hierher geschickt"
Der Angeklagte bestritt eine Agententätigkeit: "Niemand hat mich hierher geschickt", sagte der 32-Jährige am ersten Prozesstag. Er sei nach Bremen gezogen, weil er in Deutschland studieren wollte und der Deutschkurs in Bremen am billigsten gewesen sei. Zuvor habe er in der Türkei für einen kurdischen Fernsehsender gearbeitet. Aus dieser Zeit habe er auch den kurdischen Politiker gekannt. Er habe zu ihm in Deutschland aber nur Kontakt gesucht, weil er einen Bürgen für seine Wohnung gebraucht habe. Er räumte allerdings auch ein, Kontakt zu Anti-Terror-Beamten in Ankara gehabt zu haben. Das seien jedoch ganz normale Polizisten gewesen, sagte er. Er habe ihnen auch erzählt, dass er einen Kurdenpolitiker in Bremen kenne. 32-Jähriger widerruft Angaben zum Asylantrag
Der 32-Jährige hatte in Deutschland im Dezember einen Asylantrag gestellt, in dem er gestanden hatte, im Auftrag des türkischen Geheimdienstes nach Deutschland gekommen zu sein. Am Donnerstag behauptete er nun, das sei gelogen gewesen. Er habe das nur erzählt, um seine Chancen auf Asyl zu verbessern. Die Anklage wirft ihm vor, von seinen Auftraggebern rund 30.000 Euro erhalten zu haben. Der 32-Jährige war Mitte Dezember 2016 in Hamburg festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Vor Prozessbeginn fanden sich vor dem Gericht rund ein Dutzend Demonstranten ein, um gegen die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu protestieren. Dekret schafft zusätzliche Brisanz
Das Interesse an dem Fall ist so groß, dass das Oberlandesgericht den Prozess kurzfristig in den größten Staatsschutzsaal verlegt hat. Der Prozess ist politisch auch brisant, weil die türkische Regierung vorige Woche ein Dekret erlassen hat, das es ermöglicht, in der Türkei inhaftierte Ausländer gegen im Ausland inhaftierte Türken auszutauschen. In dem Dekret ist ausdrücklich die Rede von Mitarbeitern des türkischen Geheimdienstes. Mordanschlag geplant?
Der betroffene Kurdenpolitiker Yüksel Koc erklärte am Mittwoch, der Angeklagte habe einen Mordanschlag gegen ihn geplant. Die Bundesanwaltschaft habe die Ermittlungen dazu jedoch eingestellt, sagte der Anwalt von Koc. Gegen diesen Beschluss laufe aber noch eine Beschwerde beim Oberlandesgericht. Koc ist Ko-Vorsitzender des Kongresses der kurdisch-demokratischen Gesellschaft in Europa (KCDK-E). Diese Organisation ist nach Angaben des Hamburger Verfassungsschutzes der politische Arm der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Linke fordert Ende der Zusammenarbeit mit Geheimdienst
Politiker der Linken forderten, Berlin solle die Zusammenarbeit mit dem türkischen Geheimdienst MIT einstellen. Der MIT forsche Oppositionelle und Kurden in Deutschland systematisch aus und versuche, sie einzuschüchtern. Kurzes Video zum Prozessbeginn: www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Angeklagter-bestreitet-Spionage-fuer-Tuerkei,tuerkei1048.html Die nächsten Prozesstermine: Freitag, den 08. September 2017 Donnerstag, den 21. September 2017 Freitag, den 22. September 2017 Donnerstag, den 28. September 2017 Freitag, den 29. September 2017 Freitag, den 06. Oktober 2017 Dienstag, den 10. Oktober 2017 Freitag, den 13. Oktober 2017 isku.blackblogs.org/4606/prozessbeginn-in-hamburg-gegen-tuerkischen-agenten/
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Post by fragezeichen2 on Sept 8, 2017 8:43:48 GMT 1
In dem Artikel in der ZEIT zum Fall Mehmet Fatih S., erwähnt man auch die Geschäfte der PKK in Deutschland und Europa: Türkischer Geheimdienst Demonstrant, Reporter – und Agent?In Hamburg beginnt der Prozess gegen einen mutmaßlichen Spion, der in Deutschland Kurden ausspioniert haben soll. Der Fall zeigt das PKK-Problem der Länder. 2.300 Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Gemeinde Elmadağ bei Ankara und der Hansestadt Hamburg. Am einen Ende liegt der Sitz des türkischen Geheimdienstes MİT (Millî İstihbarat Teşkilâtı), am anderen das Oberlandesgericht der Hansestadt. Der Nachrichtendienst in der Türkei, das höchste Gericht in Hamburg – zwei Staatsorgane, die nichts miteinander zu tun hatten, bis Mehmet Fatih S. auftauchte. Die Bundesstaatsanwaltschaft klagt den türkischen Staatsbürger an diesem Donnerstag an, geheimdienstliche Tätigkeiten gegen die Bundesrepublik Deutschland ausgeübt zu haben. Insgesamt sind sieben Verhandlungstage im Oberlandesgericht anberaumt. Sollte es am 6. Oktober zu einer Verurteilung kommen, drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis. S. soll vor wenigen Jahren nach Deutschland gekommen sein. Er soll sich unter anderem in Bremen und Hamburg aufgehalten haben, bis er im Dezember 2016 in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs festgenommen wurde. Was bis dahin passierte, rekonstruiert die Bundesanwaltschaft so: Bereits 2013 soll der heute 32-Jährige in den Dienst des türkischen Geheimdienstes MİT eingetreten sein. Und zwei Jahre später, im Herbst, einen besonderen Auftrag erhalten haben: die Ausforschung der kurdischen Szene auf deutschen Boden. Im Januar 2016 zog S. nach Bremen, wo auch Yüksel Koç lebt. Koç ist in der Szene bekannt, der Verfassungsschutz Bremen stuft ihn als einen hochrangigen Funktionär der PKK in Deutschland ein. Koç ist in Vorständen von Dachverbänden aktiv (NAV-DEM, KCDK-E), die als politischer Arm der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) fungieren. Kurdische Wurzeln als Türöffner
Zurück zu S.: Nach seiner Festnahme im Stadtteil St. Georg berichteten die Lokalzeitungen im großen Stil über den "Spionagethriller". Dabei wurden auch Fotos gedruckt, die zeigen, wie S. in Bremen an einer kurdische Demonstration teilnimmt. Der Protest richtete sich gegen die Aufhebung der Immunitäten von Abgeordneten der prokurdischen HDP in der Türkei. Dort hat S. laut der Generalbundesanwaltschaft auch selbst Fotos geschossen. Ein weiteres abgedrucktes Bild zeigt, wie S. als TV-Reporter für einen kurdischen Sender arbeitet. Die Theorie: S. soll sich als Journalist getarnt haben, um Kontakte zu Kurdenfunktionären zu knüpfen. Seine kurdischen Wurzeln dienten ihm wohl dabei als Türöffner. Konkret glaubt die Bundesanwaltschaft, dass der mutmaßliche Agent über das Internet und durch Gespräche mit Verwandten von Koç geheime Informationen über ihn und dessen familiäres Alltagsleben beschafft habe. Zudem soll er sich für Koçs Beziehungen zu einem Beamten der Bremer Polizei interessiert haben. Zeitungsberichte über "Todeslisten" und "Anschlagspläne" gegen Kurden scheint die Bundesanwaltschaft hingegen nicht zu verfolgen. In einer im Vorfeld des Prozesses veröffentlichten Pressemeldung ist zumindest von einem Mordkomplott keine Rede. Kontakt zum MİT soll der Angeklagte über E-Mails aufgenommen haben. Im Mai und September 2016 habe der Angeklagte sich in der Türkei aber auch mit seinen Auftraggebern getroffen. Für seine nachrichtendienstlichen Tätigkeiten soll S. rund 30.000 Euro erhalten haben. Woher die Bundesanwaltschaft diese Informationen hat, ist noch unklar. Vielleicht stammen sie aus Unterlagen, die bei Durchsuchungen den Ermittlern in die Hände fielen. Vielleicht hat S. gestanden. Vielleicht spielt auch aber seine ehemalige Lebensgefährtin eine zentrale Rolle. Lebensgefährtin ist im Zeugenschutzprogramm
Enttarnt wurde der mutmaßliche Spion nämlich durch seine einige Jahre jüngere Lebensgefährtin. Als die Frau von S.' Doppelleben erfuhr, kontaktierte sie zunächst einen Journalisten der Tageszeitung Yeni Özgür Politika. Die Zeitung wird in Deutschland herausgegeben und gilt als PKK-Blatt. Über eine linke Bürgerschaftsabgeordnete des Hamburger Senats landete der Fall schließlich beim Bundeskriminalamt und der Generalbundesanwaltschaft. Bis zu seiner Überstellung an das Oberlandesgericht Hamburg befand sich S. in Untersuchungshaft in Karlsruhe. Seine Lebensgefährtin ist im Zeugenschutzprogramm. Wie viele Verfahren es in Deutschland gegen Personen wie Mehmet Fatih S. bereits gegeben hat, ist unklar. Weder das Bundesjustizministerium noch die Generalbundesanwaltschaft veröffentlichen Statistiken. Dass der MİT aber weiterhin Agenten in Deutschland einsetzt, ist wahrscheinlich – genauso wie der Einsatz von Agenten anderer ausländischer Geheimdienste auf deutschem Boden Normalität ist. So führt die Spur des letzten spektakulären Falls nach Vietnam. Dabei wurde ein Mann in Berlin gekidnappt und verschleppt. Anders als Vietnams Geheimdienst hat der türkische allerdings ein besonderes Interesse an Deutschland. Denn die Bundesrepublik wird nach wie vor intensiv von der PKK genutzt, um sich organisatorisch und finanziell zu strukturieren. Ist Deutschland ein "sicherer Anlaufhafen" für die PKK?
Die Türkei wirft der Bundesregierung vehement vor, nicht entschieden genug gegen die PKK vorzugehen, ihr stattdessen einen "sicheren Anlaufhafen" zu bieten. Politiker und auch Journalisten schmettern diese Vorwürfe meistens ab, in dem sie darauf hinweisen, dass es Tausende Verurteilungen von PKK-Funktionären durch deutsche Gerichte gebe. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel und Bundesjustizminister Heiko Maas erwähnten jüngst in einem gemeinsamen Gastbeitrag, dass Deutschland die PKK ohne Zweifel bekämpfe. Mehr als einen Satz war die Angelegenheit den Politikern aber nicht wert. Tatsächlich kann von einer Förderung der PKK in Deutschland keine Rede sein. Die Untergrundorganisation ist in Deutschland seit 1993 mit einem Betätigungsverbot belegt. Der Bundesgerichtshof hat 2010 in seiner Rechtsprechung sogar festgestellt, dass es sich bei der PKK um eine terroristische Vereinigung im Ausland handelt. Seitdem wurden hochrangige Funktionäre in Deutschland zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt – allerdings selten zu mehr als vier Jahren. So wurden bisher etwa 100 hochrangige Funktionäre durch deutsche Gerichte verurteilt. Außerdem hat es 4.400 Ermittlungsverfahren gegen Mitglieder, Aktivisten oder Sympathisanten der PKK wegen Einzeldelikten gegeben. Dennoch operiert die PKK weiter intensiv in Deutschland, das belegen Berichte des Bundesverfassungsschutzes. Demnach hat die PKK in Deutschland über 14.000 Anhänger. Der Verfassungsschutz resümiert: "Sie ist weiterhin die mitgliederstärkste und schlagkräftigste ausländerextremistische Organisation in Deutschland." Zahlreiche Vereine in Deutschland sind Dachverbänden untergeordnet, die hiesige Sicherheitsbehörden als politischen Arm der PKK sehen. Denn unabhängig sind sie nicht: "Politisch-ideologische Zielsetzungen werden von der PKK-Führungsspitze vorgegeben und sind für Strukturen der Organisation im Ausland verbindlich", heißt es im aktuellen Bericht des Bundesverfassungsschutzes. 2016 wurden 13 Millionen Euro in Deutschland generiert
Die PKK sieht die Bundesrepublik nicht als Staat mit 16 Bundesländern. Sondern als Fläche mit 31 Gebieten. Die wiederum sind in neun Regionen mit einem jeweiligen Führungsfunktionär aufgeteilt. Wie erfolgreich diese Spitzen sind, misst sich am Geldfluss: 2016 konnte die PKK laut Verfassungsschutz in Deutschland mindestens 13 Millionen Euro durch Spendenkampagnen generieren. Dazu gehören auch Hausbesuche bei kurdischen Familien, bei denen Tee getrunken wird und Souvenirs verkauft werden. Der Gesamtspendenerlös in Europa lag bei 25 Millionen Euro. Obwohl der Druck durch die Türkei zunimmt und auch viele Deutschtürken das Vorgehen der Bundesregierung gegen die PKK in Deutschland als zu lasch sehen, konnte die Untergrundorganisation ihre Einnahmen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppeln. Wie viel Einfluss die PKK in Deutschland hat, zeigt der Bericht des Verfassungsschutzes auch in Bezug auf Rekrutierungen. In Deutschland angeworbene Kämpfer werden gegen den Erzfeind Türkei oder den "Islamischen Staat" (IS) eingesetzt. Allein um für die PKK gegen den IS zu kämpfen, haben bisher mindestens 180 Frauen und Männer Deutschland verlassen. Vergangenes Jahr kamen mindestens drei von ihnen bei Gefechten ums Leben. Unabhängig davon, wie der Prozess für Mehmet Fatih S. ausgehen wird: Solange der Einfluss der PKK in Deutschland nicht abnimmt, geht sicher auch das Interesse des türkischen Geheimdienstes an der Bundesrepublik nicht zurück.www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-09/tuerkischer-geheimdienst-mit-spionage-pkk-kurden-deutschland-prozess/komplettansichtDie Diskussion in der Kommentarspalte ist lebhaft und interessant. Mit 25 Millionen € Gesamtspendenerlös in Europa läßt sich kein Guerilliakampf gegen die Türkei führen. Warum geht man nicht mal der Frage nach, welche Summen tatsächlich für diesen Kampf nötig sind und vorher sie stammen? Im Iran, im Irak und Syrien sind ebenfalls diese PKK-Ableger tätig. Trotz westlicher Waffenlieferungen müssen erhebliche Summe bereitstehen, um diese Kämpfer zu unterhalten.
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Post by fragezeichen2 on Sept 8, 2017 9:19:26 GMT 1
Ein Artikel von 2007 Kampf um Kurdistan mit deutschen Waffen
Generalstab und Regierung beraten in Istanbul über ihre Strategie gegen Rebellen im Grenzgebiet zum Irak. Sie sind alarmiert über die Bewaffnung der aufständischen PKK. Die Herkunft des Materials lässt Europa in einem bedenklichen Licht stehen. Die türkische Regierung und die Spitzen des Generalstabs wollten am Abend in Ankara über den weiteren Kurs gegen die kurdische Separatistenbewegung PKK beraten. Der Generalstab hat wiederholt eine Intervention im Nordirak gefordert, wofür eine schriftliche Genehmigung der Regierung oder des Parlaments erforderlich wäre; auf einer Pressekonferenz Mittag, wenige Stunden vor dem Treffen mit den Generälen, sagte Ministerpräsident Erdogan jedoch, man müsse erst mit den "5000 Terroristen in der Türkei" fertig werden, bevor man den "500 Terroristen im Nordirak" das Handwerk lege. Generalstabschef Büyükanit sieht es genau umgekehrt, und hält die ganze Führung der kurdischen Autonomieregion für Terrorhelfer. Ebenfalls vor der erwarteten Besprechung, auf der es um die Frage einer invasion des Nordirak gehen könnte, verkündete die PKK einen einseitigen Waffenstillstand. Das hat sie freilich schon oft getan, und ihn ebenso oft wieder aufgehoben. Derweil veröffentlichte die türkische Gendarmerie Zahlen über die Herkunft beschlagnahmter PKK-Waffen. Die Zahlen sind für europäische Augen peinlich, wenn auch keineswegs neu. Mehr als 60 Prozent der PKK-Landminen (ihre bevorzugten und tödlichsten Waffen) stammen aus Italien. Das wurde in Italien bereits 1998 bestätigt und bedauert, geändert aber hat sich nichts: auch 2002 und nun wieder 2006 war Italien das Herkunftsland der meisten PKK-Minen. Auch mit deutschen Produkten lässt sich vorzüglich morden: Acht Prozent der beschlagnahmten PKK-Handgranaten sind aus deutscher Produktion, und deutsche Landminen kommen mit 6,2 Prozent nach italienischen und russischen Minen an dritter Stelle. Bei insgesamt mehr als 16 000 beschlagnahmten PKK-Minen sind das immerhin rund 1000 Stück.Ein großer Teil der PKK-Waffen kommt nach wie vor aus russischen Beständen oder aus Nachfolgeländern der Sowjetunion. Seit dem Irakkrieg kommen immer mehr Waffen auch aus dem Irak, darunter auch amerikanische Produkte oder solche, die von den Amerikanern nach Irak geliefert werden, beispielsweise Maschinenpistolen der Marke Glock. Waffen aus EU-Ländern kauft die PKK nicht in den Erzeugerländern, sondern vorzugsweise in Drittländern. Dieser rege Waffenhandel setzt zwei Dinge voraus: Millionen von Dollar, und ein Netzwerk von PKK-Agenten, die europäische Rüstungsgeschäfte genau beobachten und auswerten, wohin welche Waffen gehen, und ob es im Abnehmerland Chancen auf ein Geschäft gibt. Sowohl diese Beobachter als auch der erforderliche Geldzufluss wären ohne eine solide Präsenz der PKK in der kurdischen Diaspora Europas undenkbar. Denn in absoluten Zahlen nur relativ wenigen Kämpfern (wohl nicht viel mehr als 5000) in der Türkei und Nordirak stehen Millionenbeträge zur Verfügung, die nach Meinung von Sicherheitsexperten auf verschiedenen Wegen vor allem von Kurden in Deutschland organisiert werden. Die PKK wird von der EU offiziell als Terrororganisation bezeichnet. Der Vorwurf, dass deutsche Waffen in der Türkei morden, gilt freilich auch umgekehrt. Kurdische Aktivisten halten der Türkei immer wieder vor, dass sie im Kampf gegen die PKK Waffen aus alten NVA-Beständen einsetzt. www.welt.de/politik/article940498/Kampf-um-Kurdistan-mit-deutschen-Waffen.html5000 Kämpfer damals? Glaube ich nicht. Alleine in der Türkei ist es nicht nur der türkische Staatsapparat, der die PKK bekämpft, sondern auch kurdische Clans. Drogenhandel, Waffenhandel, Geldwäsche - dazu muß ein großes Netzwerk von Nöten sein, mit Kontakten in viele Bereiche der OK.
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Post by fragezeichen2 on Sept 20, 2017 7:50:39 GMT 1
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