Syrienkrieg-Meldungen und Hintergruende

Herbert Grönemeyer bei Jauch

"Die Terrorgruppe ISIS hält Grönemeyer für ein „Resultat des Westens“, Bush und Blair sähe er gern vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag,...."

Und Gehrcke und Stützle blasen im DLF ins selbe Horn.
Ja, der IS ist eine US-Kreation.
Ja, wer auch immer in Syrien bombt, ob die USA, Frankreich, Türkei oder die Bodentruppen IS. Al Nusra oder die (von einer Existenz) freie FSA: sie alle tun es völkerrechtswidrig.
Und ja: Russlands Bombenangriffe sind völkerrechtskonform. Diese Tatsache ist nicht einfach nur Putins Aussage, wie es die Medienlandschaft so darstellt, sondern diese Aussage ist wahr und einfach nachzulesen in der UN-Charta ("das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung- Kap.51).
Aber unsere Qualitätsmedien sprechen einfach nur davon, dass Putin es sage. Nicht, dass er mit dem Gesagten recht hat.
Russland spricht mit allen Akteuren in der Region, auch mit Israel und Saudi-Arabien. Wenn die USA es nicht schaffen (wollen), Ruhe in die Region zu bringen, dann macht es eben Russland und vermittelt, offensichtlich durchaus zum Nutzen der beteiligten - siehe Iran. Vergleiche auch Minsk (die USA sass nur in Person Poroschenkos mit am Tisch). Die USA werden als Brndstifter wahrgenommen, nicht als Friedensstifter oder gar -garant. Die Wahrnehmung entspricht der Realität.
Hanfeld, Autor des FAZ-Artikels, schrieb auch an "Kinder des Dschihad" mit. Leseprobe
Das erklärt die letzte Bemerkung des Artikels. Hat mit Volksverhetzung und Rassismus nichts zu tun. Ebensowenig wie das hier:
"Kambouri: Ich erlebe das seit Wochen, Monaten und Jahren auf der Straße bei geringsten Kleinigkeiten. Wir fahren Präsenzstreife und werden von jungen Muslimen verbal angegangen. Das ist die Körpersprache, das sind Beleidigungen wie "Scheiß Bulle" beim Vorbeifahren. Machen wir dann eine Verkehrskontrolle, steigert sich die Aggression immer weiter, und das ist eben vermehrt von den Migranten ausgehend." Sagt die nette Polizistin von nebenan, Dein Freund und Helfer. Hmm. Hört sich, auch wenn man Harry und Toto im TV so ansieht, wie ein angeborener Geburtsfehler bei Muslimen an, sie sind eben so. Wenn nicht, ja wenn nicht auch in ganz anderen zusammenhängen der Respekt vor Chefs und Autoritäten fiele. In Deutschland entstand das Wort "Wutbürger". Scheint sich also doch um einen Virus und nicht um etwas Genetisches zu handeln...
Der Virus verbreitet sich wie andere V-Worte (Verschwörungstheorien, Verfassungsdemokraten, Verzweifelte) und befällt diejenigen, die keinen normalen, schnellen, durchschaubaren Weg zu Gerechtigkeit und Respekt mehr finden. Respekt - das ist dasselbe Wort, nach dem unsere Polizistin jammert. Dass es sich um ein sozialpolitisches Phänomen handelt, versuchen interessierte Kreise mit aller Wucht zu vernebeln, indem sie unsere muslimischen Brüder und Schwestern rassistisch verteufeln (Kampf der Kulturen, 9/11 etc.) Auch deshalb gilt wieder und wieder:
die Linke wird sich mit 9/11 beschäftigen müssen.

Syria: Assad's ground troops launch offensive against IS in Hama and Idlib
Syrian troops loyal to President Bashar al-Assad launched a ground offensive amid Russian airstrikes in the provinces of Hama and Idlib in western Syria targeting members of the so-called Islamic State (IS, formerly ISIS/ISIL), Wednesday. It is the first major ground fighting since Russian authorities began launching air strikes on IS militias on September 30.
www.liveleak.com/view?i=4f3_1444226521

Russia hits 112 Islamic State targets in Syria — defense minister
"As of today, 112 targets were hit since September 30," Shoigu said. "The intensity of strikes is growing. Many targets were discovered in the past two days, command posts, ammunition and military hardware depots, militant training camps. All the targets were destroyed, no civilian facilities were damaged." Shoigu said the Russian aerospace forces had "destroyed "19 command posts, 12 ammunition caches, 71 military hardware pieces and six explosive device making facilities." He added that "23 aircraft continued hitting militant positions since morning."
Syrian troops launch offensive in Hama province tass.ru/en/world/826929

Nasrallah: Saudi Arabia Responsible for All Chaos in Region
TEHRAN (FNA)- Secretary General of Lebanese Resistance Movement Hezbollah Seyed Hassan Nasrallah said Saudi Arabia is responsible for all the chaos in the region.
english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13940715001174

Russian Warships Launch Missile Attack On Syrian Targets, Clearing Way For Iran Ground Invasion
The Western hypocrisy and outright panic is accelerating, as Washington is simply bewildered about what to do next in Syria. Meanwhile, the Russian military has, in the space of a week, cleared the way for an Iranian gound invasion on behalf of Assad. Once that's finished, the entire campaign will shift to Iraq, where the US will either need to confront Russia or simply pack up and leave.
www.zerohedge.com/news/2015-10-07/russian-warships-launch-missile-attack-syrian-targets-clearing-way-iran-ground-invas

US-Verteidigungsminister: "Russland begeht fundamentale Fehler"
Die Erfolge der russischen Luftwaffe in Syrien verärgern die USA. Die Einrichtung einer Flugverbotszone scheint nun außerhalb ihrer Möglichkeiten

Das Verhältnis zwischen den US-amerikanischem Verteidigungsministerium und dem russischen wird distanzierter, beobachtet die New York Times. Aufgehängt wird die Beobachtung an einem "semantischen Downgrade" bei den amerikanisch-russischen Gesprächen.

Interessant, und irgendwie symptomatisch für den Konflikt, ist dazu die Feststellung, die später im Artikel erscheint: Dass nämlich die Gespräche noch gar nicht stattgefunden haben. Der US-Verteidigungsminister wolle nicht mehr von "Deconfliction" oder Zusammenarbeit reden, heißt es dazu. Es gehe nur mehr um "grundlegende technische Diskussionen über Sicherheitsprozeduren für unsere Piloten im syrischen Luftraum". (...)
www.heise.de/tp/artikel/46/46206/1.html

Russland zerstört die islamistischen Fußtruppen

der Allianz Saudi-Arabien, USA und Konsorten.

Wenn dies erfolgreich zu Ende geführt wird, wird es die US-Strategie
durchstreichen, mit Hilfe islamistischer Dschihadisten noch
bestehende säkulare Staaten in der Region zu vernichten.
Ob das russische Vorgehen letztlich erfolgreich sein wird und wie
lange dies dauern sollte, hängt davon ab, was die Gegenseite machen
wird. Saudis haben bereits den "Dschihad" gegen Russland ausgerufen.
Ob dieser aber stark oder gar erfolgreich sein wird, darf bezweifelt
werden. Auch die Rekrutierung von Dschihadisten wird sich in deren
Herkunftsländern irgendwann erschöpfen. In Syrien werden die USA
nicht verhindern können, dass die Dschihadisten aus der Luft bekämpft
und ihre Nachschubwege unterbrochen werden.

Für Teile der syrischen Bevölkerung wird aber das Leid auf absehbare
Zeit nicht vorbei sein. Nicht alle werden in den Schutzbereich der
syrischen Armee und der durch russisches Gerät verstärkten Luftwaffe
und Luftabwehr fliehen können.
In den noch von Dschihadisten gehaltenen Gebieten werden sich
weiterhin die Terroristen in die Bevölkerung begeben und ihre
Bekämpfung wird hohe zivile Opfer kosten. Ich vermute, die Kämpfe
werden sich zumindest in Teilen Syriens noch länger hinziehen.
Dass die USA selbst direkt die syrische Armee und deren russische
Unterstützer angreifen werden, halte ich für unwahrscheinlich. Die
USA hätten binnen kürzester Zeit Verluste an Soldaten im
fünfstelligen Bereich zu befürchten. Seit vielen Jahrzehnten hat die
US-Armee gegen keinen starken Gegner mehr gekämpft.

Für den Ukraine-Konflikt hat das russische Vorgehen ebenfalls
Konsequenzen. USA/NATO müssen nun erfahren, dass Russland bei
Überschreitung seiner "roten Linien" militärisch handelt. Das würde
es z.B. bei erneuten militärischen Angriffen des US-Quislings Kiew
auf den Donbass tun.
Jedem europäischen Politiker sollte klar sein, dass wer einen
größeren Krieg in Osteuropa verhindern will, sich für eine umgehende
Friedenslösung für den Ukraine-Konflikt einsetzen muss.
Das zukünftige Verhalten der USA stellt dort den größten Risikofaktor
dar. Falls ein neuer US-Präsident die militärische Auseinandersetzung
mit Russland suchen sollte, dann wird es für ganz Osteuropa sehr
ungemütlich. Überall dort, wo US-Raketenschirme oder Atombomben
stationiert sind. Europäische Politiker sollten jetzt klar
signalisiseren, dass sie antirussische militärische Abenteuer der USA
nicht mitmachen werden.

Europa kann Russland dankbar sein, dass es seine gegenüber USA/NATO
durchaus angebrachte Demonstration der Stärke nicht in der Ukraine,
sondern in Syrien entfaltet hat. Insbesondere der Abschuß der
Marschflugkörper von Schiffen im kaspischen Meer sollte Anlass zum
Nachdenken geben. Die Dinger können wohl auch nuklear bestückt
werden.
Merkwürdig: Bei intelligenten Menschen sollte eigentlich bereits das
Wissen um die militärische Stärke Russlands dazu führen, eine Politik
der Konfrontation zu vermeiden. Politiker und Militärs von USA/NATO
scheinen aber erst eine Vorführung zu brauchen, bevor sie das
begreifen.