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Post by Deleted on Nov 25, 2015 16:41:15 GMT 1
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Post by Deleted on Nov 25, 2015 16:42:00 GMT 1
www.focus.de/regional/muenchen/prozesse-zschaepe-anwalt-attackiert-mutmasslichen-nsu-helfer_id_5110846.htmlProzesse : NSU-Prozess: Wie Uwe Mundlos zu einem neuen Namen kam Wie schaffte es das mutmaßliche NSU-Terrortrio, 13 Jahre unerkannt im Untergrund zu leben? Eine Kripo-Ermittlerin schildert im NSU-Prozess, wie einer der drei eine neue Identität angenommen hat. Eine Ermittlerin des Bundeskriminalamts hat im Münchner NSU-Prozess detailliert beschrieben, wie sich der mutmaßliche Rechtsterrorist Uwe Mundlos eine Tarn-Identität zugelegt haben soll. Mundlos war nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft neben Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe Mitglied des „Nationalsozialistischen Untergrunds“. Als Beweisstück präsentierte die Polizistin am Mittwoch die Geburtsurkunde eines mutmaßlichen Helfers, dessen Name Mundlos verwendet haben soll. Das Dokument war im Schutt der ausgebrannten Fluchtwohnung des NSU-Trios in Zwickau gefunden worden. Auf der Rückseite habe sie zahlreiche handschriftliche Notizen gefunden, sagte die Ermittlerin. Darin seien die aktuelle und frühere Adressen des Namensgebers vermerkt gewesen. Außerdem hätten sich darauf Einzelheiten zu seiner Familie befunden, etwa das Geburtsdatum seiner Schwester. „Im Ganzen sieht es so aus, als sei auf der Rückseite ein detaillierter Lebenslauf entstanden von jemandem, der versucht, sich diese Daten einzuprägen.“ Eine graphologische Untersuchung habe ergeben, dass die Handschrift wahrscheinlich von Mundlos stamme. Auch der Namensgeber sei von der Polizei vernommen worden, sagte die Polizistin. Er habe dabei zugegeben, Mundlos einen Personalausweis gegeben zu haben. Damit habe Mundlos mit falschem Namen und einem eigenen Passbild einen Reisepass beantragen können. Dank des Reisepasses habe Mundlos weitere Dokumente bekommen, darunter eine Bahncard. Zudem habe er mutmaßlich den Pass verwendet, um ein Bankkonto einzurichten. Das Oberlandesgericht wertete am Mittwoch außerdem Beweismittel aus, die den mitangeklagten mutmaßlichen Terrorhelfer Holger G. belasten könnten. So zeigte das Gericht Fotos, auf denen G. und ein Freund an einem Tisch sitzen, auf dem ein Haufen weißes Pulver zu sehen ist. Dabei könne es sich um Kokain oder Speed handeln, sagte eine weitere Ermittlerin im Zeugenstand. Auf dem Handy von G. seien außerdem rechtsradikale Musiktitel sowie Fotos und SMS mit rechtsradikalen Bezügen gefunden worden. Zschäpe-Anwalt Wolfgang Stahl warf G. daraufhin vor, er sei nicht glaubwürdig. G. hatte zu Beginn des NSU-Prozesses eine Aussage verlesen und Zschäpe belastet. Er hatte eingeräumt, dem Trio Personalpapiere und eine Krankenkassen-Karte beschafft zu haben. Das Trio habe er aus seiner Heimatstadt Jena gekannt und den Kontakt auch nach seinem Umzug nach Niedersachsen gehalten. 2004 sei er aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen. G. hatte auch ein Drogenproblem eingeräumt. Allerdings habe er auch damit aufgehört. Zschäpe ist im NSU-Prozess die Hauptangeklagte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft bei zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen vor. Mundlos und Böhnhardt sollen sich nach einem gescheiterten Banküberfall im November 2011 in Eisenach das Leben genommen haben.
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Post by anmerkung on Nov 25, 2015 22:52:37 GMT 1
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Post by anmerkung on Nov 25, 2015 23:03:02 GMT 1
Warum die Aufklärer nichts aufklären werden, hat der Lammert heute für alle klar und verständlich erklärt. Außer Berge von bedrucktem Klopapier kommt da nichts mehr. jetzt ist also endlich amtlich, wie weit der Kreis der Vertuscher mittlerweile gezogen ist. Bis an die Kuppelspitze des Reichstages. Lammert, das weiß kaum jemand, ist protokollarisch betrachtet die Nr. 2 in der BRD. Pfaffe, Appellator und Mutti, das sind die drei wichtigsten Posten, die die BRD zu vergeben hat. www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2015/kw48-pa-3ua/396802Lammert-Appell zu Geheimhaltung und Vertraulichkeit Eindringlich appellierte der Bundestagspräsident an die Abgeordneten, "die selbst gesetzten Regeln zur Geheimhaltung und Vertraulichkeit" einzuhalten. Lammert zitierte den Paragrafen 353b Absatz 2 Nr. 1 des Strafgesetzbuches, in dem festgelegt ist, dass sich derjenige strafbar macht, der unbefugt einen Gegenstand oder eine Nachricht, zu deren Geheimhaltung er aufgrund des Beschlusses eines Gesetzgebungsorgans des Bundes oder eines Landes oder eines seiner Ausschüsse verpflichtet ist, an einen anderen gelangen lässt oder öffentlich bekanntmacht und dadurch wichtige öffentliche Interessen gefährdet.
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Post by Admin on Nov 26, 2015 9:18:14 GMT 1
Gefährliche Beweise für den Angeklagten – Das Medienlog vom Donnerstag, 26. November 2015 26. November 2015 um 8:23 Uhr Der Angeklagte Holger G. stand im Fokus des 245. Prozesstags – was dem mutmaßlichen NSU-Helfer nicht gefallen haben dürfte: Beamte stellten Beweise von Festplatten und Handys aus G.s Besitz vor, die andeuteten, dass er bis zuletzt rechtsextremem Gedankengut anhing und Kontakt zur Nazi-Szene pflegte. G. selbst hatte zu Prozessbeginn ausgesagt, er sei 2004 aus der Szene ausgestiegen. Die Belege hätten gezeigt, “dass dies eine reine Schutzbehauptung gewesen sein könnte”, bilanziert Oliver Bendixen vom Bayerischen Rundfunk. blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2015/11/26/medienlog-holger-g-beweise-szene-nsu/
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Post by Admin on Nov 26, 2015 9:29:36 GMT 1
247. Prozesstag – NSU-Fluchthelfer im Zeugenstand 26. November 2015 um 7:00 Uhr Ein Wegbegleiter des NSU-Trios ist am Donnerstag ins Gericht geladen: Der Zeuge Volker H. war möglicherweise ein Fluchthelfer, als Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Januar 1998 in den Untergrund abtauchten, nachdem die Polizei in einer von Zschäpe gemieteten Garage in Jena Sprengstoff gefunden hatte. Am Tag der Razzia holte H. den heutigen Mitangeklagten Ralf Wohlleben und dessen Freundin ab. Gemeinsam holten sie Habseligkeiten aus Zschäpes Wohnung. Am selben Abend wurde H. im Auto von Böhnhardt von der Polizei angehalten. Er könnte nähere Angaben zum Ablauf der Flucht des Trios und zur Ideologie der drei Abgetauchten machen. blog.zeit.de/nsu-prozess-blog/2015/11/26/247-prozesstag-nsu-fluchthelfer-im-zeugenstand/
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Post by Deleted on Nov 26, 2015 9:53:10 GMT 1
www.np-coburg.de/regional/bayern/bayern/NSU-Prozess-Gericht-verliest-Blood-Honour-Texte;art2832,4497456 München NSU-Prozess: Gericht verliest «Blood & Honour»-Texte Im Münchner NSU-Prozess hat das Gericht am Donnerstag Texte aus einer Zeitschrift der rechtsradikalen Organisation «Blood & Honour» verlesen Bei Mitgliedern dieser Vereinigung hatten die Hauptangeklagte Beate Zschäpe und ihre beiden Gesinnungsgenossen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nach ihrem Abtauchen im Jahr 1998 in Chemnitz Zuflucht gefunden. Das betreffende Heft stammt aus dem Jahr 1996, als das NSU-Trio noch in Jena lebte. In den Texten wird teils aggressiv gegen Zuwanderer gehetzt und offen dazu aufgerufen, sie auf vielfache Weise zu töten. In einem Artikel, der mit der Überschrift «Politik» versehen ist, fordert der anonyme Autor die Gründung «unabhängig agierender Gruppen». Die Devise laute «Leaderless Resistance» - auf deutsch: führerloser Widerstand. Nach dieser Idee sollen sich Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt organisiert haben, als sie 1998 abtauchten und in den Jahren danach laut Anklage die Serie von zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verübt haben. Der ursprünglich für Donnerstag vorgesehene Zeuge konnte zunächst nicht vernommen werden. Es gebe « Schwierigkeiten mit seiner Anreise», sagte der Vorsitzende Richter Manfred Götzl. Der Zeuge soll das Trio beim Abtauchen in den Untergrund unterstützt haben.
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Post by Admin on Nov 26, 2015 13:31:39 GMT 1
Am Tag der der Flucht des Trios aus Jena sollen Böhnhardt und ein Volker H. zu Julia W. in die Berufsschule gelkommen sein und ihr gesagt haben, dass sie mit nach Erfurt fahren soll. Ralf Wohlleben würde die Verhaftung drohen, erzählt die Zeugin zu Beginn ihrer Vernehmung. Sie sei dann mit "dem Volker" im Auto von Mundlos nach Erfurt zu "Ralf" gefahren. Was genau diesem dort gesagt wurde, bleibt im Dunkeln. "Ich weiß das nicht mehr. Ich kann das heute nicht mehr sagen", sind zwei ihrer der häufigsten Antworten. Sie erinnert sich dann noch, dass sie später an diesem Tag noch in die Wohnung des Mundlos gegangen sei. "Das ist mir so gesagt worden", kam auf die Frage: "Warum?" Wer genau ihr damals diese Anweisung gab, auch das bleibt ein Geheimnis. In Frage könnten nur Wohlleben oder Volker H. kommen, räumt die 32.jährige aber ein. Die Ereignisse vom 26. Januar 1998 sind für das Münchner Verfahren wichtig. Bei einer Polizeirazzia wurden damals in einer von dem Trio genutzten Garage Teile von Rohrbomben und Sprengstoff gefunden. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Drei nach ihrer Flucht die mutmaßlich rechtsterroristische Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) gebildet haben. Auch ein möglicher Besuch der Zeugin am Tag der Flucht in der Wohnung von Zschäpe bleibt weiter im Ungewissen. Sie erinnere sich daran, mit einer blauen Mülltüte aus der Wohnung gekommen zu sein, erzählt die junge Frau. Da sei wahrscheinlich Kleidung drin gewesen. Bereits am Vormittag kritisiert Zschäpe-Verteidiger Wolfgang Stahl die Art der Befragung durch den vorsitzenden Richter: "Seien sie mir nicht böse Herr Vorsitzender. Fragen Sie einen BKA-Beamten, der sich nicht erinnern kann, auch so scharf nach?" Götzl knurrt in Richtung des Anwalts: "Das steht ihnen nicht zu." Worauf hin die Zeugin aus dem Saal geschickt wird und Stahl erwidert, dass er den Eindruck habe, dass "es zwei Arten von Zeugenbefragungen gibt". Die Bundesanwaltschaft sieht dagegen keine "prozesswidriges Verhalten" in der Art der Befragung von Juliane W. Auch mehrere Nebenklageanwälte verteidigen das Vorgehen von Richter Götzl. Olaf Klemke, der Verteidiger von Wohlleben äußert darauf hin: Die Jagdsaison auf Zeugen sei eröffnet. Diese Bemerkung bleibt folgenlos und Richter Götzl setzt seine Befragung der Zeugin fort. Bedeutende Details waren nicht zu erfahren, die 32-Jährige erinnert sich fast nur an Dinge, die ohnehin schon bekannt sind. Kai Mudra / 26.03.14 / TA www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/NSU-Prozess-Ex-Freundin-von-Ralf-Wohlleben-provoziert-fast-Eklat-530184215was nicht rauskommen sollte: Die tauchten erst am 5.2.98 nach Chemnitz ab. Vorher waren sie noch fast ne Woche lang in Thueringen.
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Post by Admin on Nov 26, 2015 15:01:42 GMT 1
Es geht da um Volker Henck, der heute nicht erschien. 26.11.2015 Zur Ideologie und Vernetzung von „Blood & Honour“ Der einzige für heute geladene Zeuge, ein „Kamerad“ der Angeklagten aus Jenaer Zeiten, erschien nicht – er hatte beim Gericht angerufen und angegeben, er habe eine Autopanne. Das Gericht verlas daher nur, einem Beweisantrag der Nebenklage vom 11.05.2015 folgend, mehrere Seiten aus dem Fanzine „Blood & Honour“ aus dem Jahr 1996. In Artikeln wird die Ideologie des bewaffneten Kampfes im Rahmen eines „führerlosen Widerstands“ beworben, in abgedruckten Songtexten zum Mord an Migranten, u.a. durch „in den Kopf schießen“ aufgerufen. Konzertberichte zeigten deutlich die frühe enge Verknüpfung von B&H Deutschland und den NSU-UnterstützerInnen von B&H Sachsen. Kontaktadresse war die Adresse von B&H Dänemark, deren Mitglied Marcel Schilf u.a. die „Kriegsberichter“-Videos vertrieb. www.nsu-nebenklage.de/blog/2015/11/26/26-11-2015/?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
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Post by Deleted on Nov 26, 2015 15:02:22 GMT 1
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Post by Deleted on Nov 26, 2015 15:03:07 GMT 1
www.focus.de/regional/muenchen/prozesse-nsu-prozess-gericht-verliest-blood-honour-texte_id_5113413.htmlProzesse Neonazis diskutierten lange vor NSU-Gründung über bewaffnete Gruppen Wie kamen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt auf die Idee, in den Untergrund zu gehen und dann mutmaßlich zehn Menschen zu töten? Die Antwort könnte in vertraulichen Szene-Zeitschriften zu finden sein, die in den Jahren vor der NSU-Gründung herumgingen. Die Neonazi-Szene diskutierte bereits zwei Jahre vor dem Abtauchen der mutmaßlichen NSU-Terroristen über bewaffnete Kleingruppen und die Ermordung von Zuwanderern. Im Münchner NSU-Prozess hat das Gericht am Donnerstag Texte aus einer Zeitschrift der rechtsradikalen Organisation „Blood & Honour“ verlesen, aus denen das hervorgeht. Die drei mutmaßlichen NSU-Mitglieder Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt waren 1998 in den Untergrund gegangen und hatten zunächst bei Mitgliedern von „Blood & Honour“ in Chemnitz Zuflucht gefunden. Das Heft, das das Gericht durch Verlesen als Beweismittel in den Prozess einbrachte, war 1996 erschienen. Zu dieser Zeit lebten Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt noch in Jena. Darin waren Texte von Liedern rechtsradikaler Bands abgedruckt sowie Diskussionsbeiträge meist anonymer Autoren. Viele der Texte enden mit der Formel „88“, was für die Buchstaben „HH“ und den Gruß „Heil Hitler“ steht. In einem der Liedtexte wird aggressiv gegen Zuwanderer gehetzt und offen dazu aufgerufen, sie auf vielfache Weise zu töten. In einem Artikel, der mit der Überschrift „Politik“ versehen ist, fordert der Autor die Gründung „unabhängig agierender Gruppen“. Die Devise laute „Leaderless Resistance“ – auf deutsch: führerloser Widerstand. Nach dieser Idee sollen sich Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt organisiert haben, als sie 1998 abtauchten und in den Jahren danach laut Anklage die Serie von zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verübt haben. Die Organisation „Blood & Honour“ war im Jahr 2000 verboten worden. Im NSU-Prozess waren zahlreiche frühere Mitglieder als Zeugen aufgetreten und hatten überwiegend behauptet, es habe sich um eine Musikbewegung gehandelt, in der es bestenfalls am Rande um Politik gegangen sei. Der einzige für Donnerstag geladene Zeuge konnte nicht vernommen werden. Es handelt sich um einen Mann, der Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt beim Abtauchen unterstützt haben soll. Er habe am frühen morgen im Gericht angerufen und mitgeteilt, sein Auto sei bei der Anreise aus Thüringen vor Nürnberg liegengeblieben, sagte der Vorsitzende Richter Manfred Götzl. Er soll jetzt kommende Woche vernommen werden
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Post by Deleted on Nov 26, 2015 15:06:47 GMT 1
www.neckar-chronik.de/Nachrichten/NSU-Mann-Mundlos-hatte-Tarnidentitaet-252421.htmlKripo-Beamtin sagt im Terrorprozess aus NSU-Mann Mundlos hatte Tarnidentität Wie schaffte es das mutmaßliche NSU-Terrortrio, 13 Jahre lang unerkannt im Untergrund zu leben? Eine Kripo-Ermittlerin schildert im NSU-Prozess, wie einer der drei eine neue Identität angenommen hat. 26.11.2015 Eine Ermittlerin des Bundeskriminalamtes (BKA) hat im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht (OLG) München detailliert beschrieben, wie sich der mutmaßliche Rechtsterrorist Uwe Mundlos eine Tarnidentität zugelegt haben soll. Mundlos war nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft neben Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe Mitglied des "Nationalsozialistischen Untergrunds". Als Beweisstück präsentierte die Polizistin die Geburtsurkunde eines mutmaßlichen Helfers, dessen Name Mundlos verwendet haben soll. Das Dokument war im Schutt der ausgebrannten Wohnung des NSU-Trios in Zwickau gefunden worden. Auf der Rückseite habe sie zahlreiche handschriftliche Notizen gefunden, sagte die Ermittlerin. Darin seien die aktuelle und frühere Adressen des Namensgebers vermerkt gewesen. Außerdem hätten sich darauf Einzelheiten zu seiner Familie befunden, etwa das Geburtsdatum seiner Schwester. "Im Ganzen sieht es so aus, als sei auf der Rückseite ein detaillierter Lebenslauf entstanden von jemandem, der versucht, sich diese Daten einzuprägen." Laut einer graphologischen Untersuchung stammt die Handschrift wahrscheinlich von Mundlos. Auch der Namensgeber sei von der Polizei vernommen worden, sagte die Polizistin. Er habe dabei zugegeben, Mundlos einen Personalausweis gegeben zu haben. Damit habe Mundlos mit falschem Namen und einem eigenen Passbild einen Reisepass beantragen können. Dank des Reisepasses habe Mundlos weitere Dokumente bekommen, darunter eine Bahncard. Zudem habe er mutmaßlich den Pass verwendet, um ein Bankkonto einzurichten. Das OLG wertete außerdem Beweismittel aus, die den mitangeklagten mutmaßlichen Terrorhelfer Holger G. belasten könnten. So zeigte das Gericht Fotos, auf denen G. und ein Freund an einem Tisch sitzen, auf dem ein Haufen weißes Pulver zu sehen ist. Dabei könne es sich um Kokain oder Speed handeln, sagte eine weitere Ermittlerin. Auf dem Handy von G. seien außerdem rechtsradikale Musiktitel sowie Fotos und SMS mit rechtsradikalen Bezügen gefunden worden. Zschäpe-Anwalt Wolfgang Stahl warf G. daraufhin vor, er sei nicht glaubwürdig. G. hatte zu Beginn des NSU-Prozesses eine Aussage verlesen und Zschäpe belastet. Er hatte eingeräumt, dem Trio Personalpapiere und eine Krankenkassen-Karte beschafft zu haben. Das Trio habe er aus seiner Heimatstadt Jena gekannt und den Kontakt auch nach seinem Umzug nach Niedersachsen gehalten. 2004 sei er aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen. G. hatte ein Drogenproblem eingeräumt. Allerdings habe er die Sucht in den Griff bekommen. Zschäpe ist im NSU-Prozess die Hauptangeklagte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft bei zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen vor. Mundlos und Böhnhardt sollen sich nach einem gescheiterten Banküberfall im November 2011 in Eisenach das Leben genommen haben.
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Post by Deleted on Nov 26, 2015 16:56:48 GMT 1
www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-und-wieder-kommt-ein-zeuge-nicht-zum-gericht-a-1064739.html NSU-Prozess: Hasstiraden aus der Garage Von Wiebke Ramm, München "Tötet sie alle": Im NSU-Prozess lässt der Richter aus einem "Blood & Honour"-Heft vorlesen, das in Beate Zschäpes Garage entdeckt wurde. Ihr scheint das ziemlich unangenehm zu sein. "Vernichtet dieses Ungeziefer", "erschießt sie in ihren Autos, schlagt ihre schmierigen Köpfe ab", tönt es aus der Lautsprecheranlage des Gerichts. Beate Zschäpe verdeckt mit ihrer Hand ihren Mund. "Wenn ich dir in die Augen sehe, will ich dir in den Kopf schießen." Zschäpe guckt auf ihren Laptop, tippt auf ein paar Tasten. "Tötet sie alle." Zschäpe dreht sich zu ihrem Anwalt Mathias Grasel und spricht ein paar Worte zu ihm. Es scheint, als sei der Hauptangeklagten im NSU-Prozess unangenehm, was Richter Manfred Götzl an diesem 247. Verhandlungstag verlesen lässt. Während ihre Mitangeklagten zum vorlesenden Richter schauen und aufmerksam zuzuhören scheinen, weiß Zschäpe offenbar nicht recht, wohin sie gucken soll. Auf Antrag der Nebenklage liest der Senat mehrere Texte aus einem Heft der Neonazi-Organisation "Blood & Honour" vor. Das Heft stammt aus dem Jahr 1996. Es lag mit weiteren Neonazi-Schriften in einer von Zschäpe angemieteten Garage in Jena. Die Polizei entdeckte die Propaganda dort zusammen mit Material zum Bombenbau am 26. Januar 1998. Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tauchten noch am selben Tag unter. In den rassistischen Texten von "Blood & Honour" wird zum Mord an Migranten und zum sogenannten führerlosen Widerstand aufgerufen. "88, Kameraden!", so beginnt das Vorwort der Ausgabe. 88 steht für HH, "Heil Hitler". In einem mit "Politik" überschriebenen Text wird der Kampf in kleinen, unabhängig agierenden Zellen propagiert. Für die Nebenklagevertreter liest es sich wie die Anleitung für den NSU. Einer, der wohl Auskunft geben könnte über die Ideologie der mutmaßlichen Rechtsterroristen und über den Tag ihrer Flucht, sollte an diesem Tag vor Gericht als Zeuge aussagen. Doch Volker H. aus Jena ist nicht erschienen. Dann ist er auf dem Handy nicht mehr zu erreichen "Es gibt Schwierigkeiten mit der Anreise des Zeugen H.", sagt Richter Götzl um kurz vor 10 Uhr. Volker H., der frühere Freund und mutmaßliche Fluchthelfer von Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt, habe mitgeteilt, dass er eine Autopanne habe. "Er ist unterwegs. Ob er uns erreichen wird, weiß ich noch nicht, das müssen wir mal abwarten", sagt Götzl. Der Richter teilt mit, Volker H. habe um 7.35 Uhr beim Oberlandesgericht angerufen. Der 37-Jährige sagte, er habe eine Panne und stehe auf einem Rastplatz rund 45 Kilometer vor Nürnberg. Um 8.05 Uhr rief das Gericht bei der Raststätte an. Ja, jemand sei dort gewesen, dann aber weitergefahren, hieß es. Drei Stunden vergehen. Volker H. meldet sich nicht mehr. Über sein Handy ist er nicht zu erreichen. Als Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos im Januar 1998 untertauchten, holte Volker H. noch am selben Tag mit dem Auto von Böhnhardt die damalige Freundin des Mitangeklagten Ralf Wohlleben ab. Gemeinsam fuhren sie erst zu Zschäpes, dann zu Mundlos' Wohnung, um Kleidung zu holen. Am Abend wurde Volker H. in Böhnhardts Auto von der Polizei angehalten. Er wurde zur Vernehmung mitgenommen und verweigerte die Aussage. Die Polizisten brachten ihn zurück zum Auto und observierten ihn. Zu den untergetauchten Neonazis führte Volker H. sie nicht. Im Februar 2012 wurde H. vom Bundeskriminalamt befragt. Dort gab er an, von Mitte bis Ende der Neunzigerjahre in der rechten Szene aktiv gewesen zu sein. Viel mehr sagte er nicht. An den Tag des Untertauchens der Drei erinnere er sich nicht. Er wisse bloß noch, dass er in Böhnhardts Auto unterwegs gewesen ist. Zu den Untergetauchten will er nach ihrer Flucht nie wieder Kontakt gehabt haben. Um kurz vor elf Uhr beendet Richter Götzl das Warten auf den Zeugen und den 247. Verhandlungstag. Volker H. wird demnächst eine neue Ladung vom Gericht erhalten. Er soll nun am nächsten Mittwoch nach München kommen. Volker H. ist nicht der erste Zeuge, der das Gericht im NSU-Prozess warten lässt. Es gab bereits mehrere Zeugen, insbesondere aus der Neonaziszene, die ohne Begründung gefehlt haben. Ein Zeuge ließ den Richtern sogar mitteilen, dass er sich eine Kneipe suchen werde und trinken müsse und deshalb nicht vor Gericht erscheinen könne.
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Post by Admin on Nov 26, 2015 17:02:26 GMT 1
Diesen Schauprozess kann man auch nur besoffen ertragen...
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Post by Deleted on Nov 26, 2015 17:31:30 GMT 1
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