Hadmut Danisch erinnert mich an Victor Klemperer: ein Chronist seiner Zeit. Seine Gedanken sind unaufdringlich, besonnen und wohltuend sperrig. Heute übt er sich in finsteren Prophezeiungen und geht an die Quellen und Wurzeln von Zeitenwenden und Brüchen in der Geschichte wie 1918 und 1933.
Zu wenige fragen, wieso es zu unvorstellbar grausamen Zeitenwenden kommen konnte. Lehrbeispiele wie der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865), der Russische Bürgerkrieg (1918-1922) oder der Spanische Bürgerkrieg (1936-1939) könnten Warnung genug sein. Last not least der Krieg in Jugoslawien (1991-1999). Das Experiment, verschiedene, nicht harmonisierende Ethnien durch ideologischen Druck von oben in einen Völkerkerker zu zwingen, erinnert an Wahnsinnige, die in ein Gebäude immer mehr Sprengstoff pressen. TNT, Dynamit, Tretminen. Das kann nicht gut gehen. Welcher vernünftige Mensch wildert Füchse in einem Hühnerstall aus? Das menschliche Immunsystem stösst Fremdorgane ab, die nur unter einer nebenwirkungsreichen immunsuppressiven Therapie den sonst tödlichen Ausgang einer Transplantation verhindern. Untereinander inkompatible Blutgruppen führen bei nicht fachgerechter Transfusion zum Tod.
Niemals wurde das deutsche Volk – wie in der Schweiz – gefragt, ob es denn eine Masseneinwanderung will. Eine wie in Jugoslawien durch Repression und Repressalien verordnete Brüderlichkeit und Einigkeit („bratstvo i jedinstvo“) führte auch in anderen, widernatürlichen Konstrukten wie im Habsburger Reich und in der Sowjetunion zur finalen Explosion im Kessel. Die künstlichen Staaten in Nahost wie Syrien, Irak oder Libanon basieren auf dem britisch-französischen Geheimabkommen von Sykes-Picot 1916 und haben mehr mit Bodenschätzen und Erdöl zu tun, als dem Wunsch von Kurden, Schiiten und Sunniten in einem Einheitsstaat zu leben. Im Dreißigjährigen Krieg waren es die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten, der nur noch einen zündenden Funken – den Prager Fenstersturz – brauchte. In den USA war es die Rassenfrage, welche die Amerikaner mehr Opfer kostete, als zwei Weltkriege und der Vietnamkrieg zusammen. Wer glaubt, Rassenunruhen wie über Jahrhunderte in den USA durch Sonntagsreden, Beten, Drohungen oder Waffen mit Geduld und Spucke in Wohlgefallen auflösen zu können, ignoriert die Fakten. Weder in den USA noch in Südafrika ist dieses Problem zu lösen. Weder gestern, noch heute, noch morgen. Die Prinzipien der Welt, egal ob in der Natur, Meteorologie, Physik oder Physiologie gelten auch für das Zusammenleben von Ethnien, die das so nicht gewünscht hatten. Das Aufeinandertreffen von Kalt- und Warmfronten führt zu atmosphärischen Spannungen, die sich unweigerlich mit Gewalt entladen werden. Unter Sturm, Blitz und Donner. Nicht anders in der Geologie unter tektonischen Spannungen. Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis sind die Folge.
Der Auslöser für ein so nicht erwartetes Blutbad in Verdun und am Isonzo war 1914 Sarajevo. In Rußland die Ideologien der Weißen und Roten. Und 1939 hat mehr mit Versailles als mit Gleiwitz zu tun. Der dem deutschen Volk von rotgrünbunten Weltverbesserern aufgebürdete unnatürliche melting pot hat zu einer Zerrissenheit im Lande geführt, die mit Händen zu greifen ist. Kartoffeln und Kanaken wollen beide keine Multi-Kulti-Ideologie. Rotgrünbunte Ideologen haben das Land durch eine neue Religion, die sich Rassismus nennt, tief bis ins berufliche, private und Vereinsleben gespalten. Eine ätzende rotgrünbunte Weltanschauung, die jeden, der sich nicht taufen und missionieren lassen will, als entmenschlichte Heiden stigmatisiert und dämonisiert wird von der geistigen in eine brachiale Brandstiftung umschlagen. Ein zündender Funke kann genügen.
Die Grünen sind einst angetreten, um die Welt zu verbessern. Nicht einmal in Deutschland ist ihnen das gelungen. Die Grünen polarisieren Deutschland und Europa. Ein Riß geht durch Deutschland und Europa. Ein Eiserner Vorhang durch langjährige Freundschaften. Grüne leiden am Kruger Dunning-Effekt. Sie wähnen sich als Fusion von Messias und Avantgarde und verirren sich in der Rolle des Zauberlehrlings, der am Ende um Hilfe schreit, weil ihm alles über den Kopf wächst.
Im wiedervereinigten Deutschland, den Buntblödel zu einem Hippie-Staat der no border no nation-Religion umbauen wollten, torpedieren Grüne den sozialen Frieden durch Bevormundung, Rechthaberei, Besserwisserei, moralischen Imperialismus und Ausgrenzung. Das Leben im Land der bunten Blockwarte und Tugendwächter driftet ab in eine Situation, wo eine militante Minderheit eine weniger laute Mehrheit bis hin in Biergärten, Speisekarten und Liederbücher beschnüffelt und kujoniert.
Hadmut Danisch
1.9.2018 22:57
Ich übe mich mal in finsteren Prophezeiungen.Wenn ich mir das jetzt so rund um Chemnitz so ansehe, oder genauer gesagt, eigentlich nicht Chemnitz, sondern die Presse- und Politikpanik, in der man versucht, ein Feuer durch hektisch-panisches draufschlagen zu löschen, was für ein Dauerfeuer aus planloser Krisenpropaganda und Rettungsbeschimpfungen wir gerade erleben, dann komme ich zu folgender Prognose – oder weil es dramatischer klingt (der geneigte Leser wird an dieser Stelle dringend ersucht, sich Gewitter, Donnerschlag und Blitz vor seinem Fenster einzubilden, damit das atmosphärisch richtig rüberkommt) Prophezeiung:
Das ist der Anfang vom Ende der Herrlichkeit.
Also jener marxistischen Utopie, dass man aus unserer Gesellschaft Labskaus kochen könnte, indem man alles in einen Topf wirft, umrührt und einfach alles als Nazi beschimpft, was sich nicht fügt, und dazu nur in die Kamera grinsen muss.
Ich glaube nicht, dass die panikauslösende Zusammenrottung auf den Straßen von Chemnitz stattfand, sondern in linken politischen Köpfen, die sich das alles anders vorgestellt hatten, weil sie auf bekloppte marxistische Soziologen hereingefallen sind.
Manche blubberten heute, es erinnerte sie an 1933.
Das ist so dämlich und geschmacklos wie richtig, aber anders, als die sich das dachten. Eigentlich ist es eher wie 1918 ff., denn 1933 ist schon zu weit gegriffen, als sich nämlich die Marxisten/Leninisten der Welt bemächtigten wollten und sich die italienischen Faschisten (die Ur-Nazis) und die deutschen Plagiat-Nazis als Gegenentwicklung bildeten. Wie in der Physik: Actio = Reactio. Deshalb nennt man sie ja auch reaktionär. Man hat im Prinzip die gleichen Fehler gemacht und bekommt im Prinzip die gleiche Reaktion. Ist ja nicht so, als ob man was draus gelernt hätte.
Ein Satz, den ich jetzt mehrfach gelesen habe:
„Die Menschen hier sind es satt, ständig bevormundet zu werden.”
Das ist aber nun mal das linke leninistische Prinzip: Ein Proletariat, das zu blöd ist, sich um sich selbst zu kümmern, und eine Elite als Partei, die sich für die Vorhut der Arbeiterklasse hält, und den Leuten diktiert, was sie zu tun und zu meinen haben. Da war ja früher Marxismus-Leninismus Zwangsfach. Den Käse wird Links nicht aufgeben und deshalb fühlen sich die Leute bevormundet wie 1989 oder bedroht wie 1929. Links kommt nicht ohne Bevormundung aus. Links ist Bevormundung. Es geht nicht ohne. Und es geht nicht mit. Deshalb funktioniert es nicht, deshalb führt es immer zur Abwehrreaktion.
Meine Einschätzung ist, dass dieses Bevormundungssystem gerade bricht. Dass man deshalb versucht, durch hektisches Beschimpfen die Sache im Zaum zu halten. Gerade das wird aber wieder als Bevormundung empfunden und verstärkt deshalb den Effekt.
Vermutlich wird sich das jetzt erst mal wieder ein paar Tage beruhigen, und beide Seiten werden Pläne schmieden, wie man das beim nächsten Mal stärker eskalieren kann.
Dann wird es wieder ein paar Morde geben. Gemesserte Ex-Girlfriends. Vergewaltigte Frauen. Leichen in LKW oder sowas. Oder auch umgekehrt ein toter Migrant.
Dann brodelt das so.
Und dann wird das ausbrechen. Dann rennen die einen los und die anderen schlagen drauf und die Polizei wird überfordert sein, und dann gerät das außer Kontrolle…
bayernistfrei.com/2018/09/02/finstere-prophezeiung-nach-chemnitz/