Bärlaus
JULI 22, 2015 UM 9:16 AM
Ein Redeverbot für den „Schwätzer“ Alexander Salomon war längst überfällig. Stimmen meine Informationen, so trug er aus der Nicht- Öffentlichen Sitzung die Formulierung „Papa das ist meine Lebensversicherung“ zur Kontext- Wochenzeitung und die behauptete Existenz einer zweiten Waffe zu Radio Dreyecksland.
Zwei Indiskretionen, welche berechtigt den ersten Argwohn der Familie Heilig gegen den Stuttgarter PUA begründeten.
Berechtigt deshalb, weil dieser Ausschuss – auch nach meiner Meinung – falsch spielt. Er sucht nicht die Wahrheit. Er will den Fall Florian Heilig als Selbstmord zu den Akten legen und dabei ist ihm jedes Mittel recht.
Herr Drexler wedelte vor laufenden Kameras mit einem Schlüsselbund und orakelte, dass das Finden des Schlüsselbundes die Selbstmordtheorie wahrscheinlicher mache. Wie er zu dieser Aussage kam, verschwieg er aus gutem Grund. „Bullshit“ braucht keine Begründung.
Etwas Hintergrundmusik:
Eine Frage, die der PUA nicht verfolgt und deshalb auch nicht beantworten wird, wäre:
„War Florian Heilig zum Zeitpunkt der Zündung des Alkohol- Luftgemisches noch Handlungsfähig“?
Nach meinen Informationen liegt der Staatsanwaltschaft Stuttgart eine sachverständige, qualifizierte Einschätzung – möglicherweise sogar ein Gutachten – vor, welche diese Frage verneint.
Das Verhalten der Pressesprecherin bei einer entsprechenden Anfrage war entsprechend und erst beim Rückruf zog sie sich auf die übliche Formulierung zurück:
„ Bei laufenden Ermittlungsverfahren erteilen wir keine Auskünfte“.
Meine Nachfrage: „Warum haben Sie nicht gleich diese (übliche) Auskunft erteilte?“
Antwort: „Sie hörten sich so an, als läge das Gutachten vor Ihnen?“
Danke – auf diese Art kann man sich Informationen auch bestätigen lassen.
Diese Anfrage und die Reaktion darauf ist sowohl der Familie Heilig, Yavuz Narin, wie auch Hajo Funke bekannt. Verwundert waren wir deshalb, als der PUA mit Zwangsmaßnahmen drohte.
Rechtsgrundlage?
Unbekannt – nicht nur mir auch dem Rechtsanwalt Narin und der PUA kennt sie wohl auch nicht, denn er blieb RA Narin eine entsprechende Antwort schuldig.
Journalisten und Publizisten haben das Recht ihre Informanten zu schützen. Hajo Funke tut dies. Seine Auskunftsverweigerung auf entsprechende Fragen ist rechtlich völlig in Ordnung und nicht zu beanstanden. Nur die „Falschspieler“ im Ausschuss machen nun gegen ihn Stimmung?
Warum?
Eine meine Informationen besagt, dass die mangelnde Handlungsfähigkeit von Florian Heilig konterkariert werden soll, mit Hilfe eines Handy- Weckrufes, eines zeitlich versetzten Scheinanrufes oder eines Terminsignals. (Ein solcher “Anruf” könnte theoretisch tatsächlich die Zündung des fetten Gemisches verursacht haben.) Ich bin nicht der Einzige, der diese Information hat. Auch H. Funke zieht sich seine Hosen nicht mit der Beißzange an.
Der Verdacht: Sie wollten das Handy um diese geplante Konterkarierung zu beweisen, zwängte sich auf. Vorschub zur Manipulation müssen die Hinterbliebenen nicht leisten. Auch kein Hajo Funke – als Berater der Familie.
Offene Karten – offenes Spiel. Insbesondere aber Verschwiegenheit. Nur ein Dünnpfiff, wie der Schwätzer Alexander Salomon hält es für ungefährlich über Dinge zu reden, die – gebe es sie wirklich – für den Besitzer Lebensgefahr bedeuten würde, denn dann liefe ein Mörder und Polizeibeamte – welche eine Waffe fanden, die es dort wo man sie fand nicht gab (nicht geben konnte) – immer noch frei und unbestraft herum.
ANTWORTEN
hintermbuschhintermbusch
JULI 22, 2015 UM 9:18 AM
Man muss nicht jedes Wort für bare Münze nehmen, das im Fatalist-Blog geschrieben wird, aber Hajo Funke sollte man wirklich nicht mehr als Rechtsextremismus-Forscher bezeichnen. Ein Forscher nähert sich seinem Gegenstand neugierig, flexibel und grundsätzlich ergebnisoffen, auch wenn er eine Theorie verfolgt. “Rechtsextremismus-Aktivist” trifft die Sache tatsächlich viel besser und ist noch hinreichend neutral.
Apropos: warum ist denn zu der Podiumsdiskussion niemand geladen, der die Möglichkeit auch nur in den Raum stellt, dass der Kiesewetter-Mord vielleicht GAR NICHTS mit Rechts zu tun hat? Thomas Moser selbst hat im 3Sat-Beitrag doch schön vorgetragen, dass sehr viel gegen Böhnhardt und Mundlos als Täter spricht und Mögelin hat vorgetragen, dass “bei den objektiven Spuren nichts” für die Anwesenheit der beiden in Heilbronn spricht. Warum immer diese grundsätzliche Beschränkung der Perspektive? Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass Michèle Kiesewetter eiskalt von Kriminellen und/oder ihren eigenen Kollegen abgeknallt worden ist, weil sie zuviel wusste über etwas, das wir nicht wissen (sollen). Dass der Staat die Aufklärung von Anfang an hintertrieben hat, u.a. durch das Phantom von Heilbronn, ist doch offensichtlich. Vielleicht ist die NSU/NSS-Spur für diesen Fall ja zu 100% eine weitere Stufe derselben Vertuschung. Das muss nicht so sein, kann aber sehr wohl, vielleicht auch nur zu 80 oder 50%. Wer die Möglichkeit aber komplett ausblendet, macht sich verdächtig, letztlich nicht aufklären zu wollen.
ANTWORTEN
Georg LehleGeorg Lehle
JULI 22, 2015 UM 9:42 AM
Es gibt Hinweise auf Rechtsextremisten: Polizisten mit Verbindungen zum Ku Klux Klan tauchen bei den Mordfällen Kiesewetter- und Florian Heilig auf. Zum anderen haben wir die Asservaten-Kammern in Stregda und Zwickau, wo es auch Verbindungen zu Rechtsextremen gibt. Beispielsweise Holger Ge. (Wohnmobil), Andre E. (NSU-Bekennerfilm, Wohnung). Die Ceska-Mordfälle selber geben bisher jedoch nichts Belastendes her. Es schaut für mich deswegen eher so aus, dass sie lediglich bei der Verschwörung gegen Böhnhardt/Mundlos dabei waren, ihnen die Beweismittel unterzuschieben. Beate Zschäpe war wohl auch dabei.
friedensblick.de/17187/die-gruene-landtagsfraktion-baden-wuerttemberg-erteilt-abgeordneten-salomon-redeverbot-fuer-nsu-podiumsdiskussion/#comment-4520