Post by Deleted on Jan 16, 2017 6:17:34 GMT 1
Auch wenn man meine Bemerkung wie stets für überflüssig halten könnte: vielleicht kommt das Schriftleitergesetz so noch einmal zu einem zweiten Frühling.
de.wikipedia.org/wiki/Schriftleitergesetz
Wir sehen deutlich die Unterschiede: Juden sind inzwischen wieder zugelassen. Im Gegenzug aktuell von einem spürbaren Rückgang an Muttersprachlern zu sprechen, trifft vielleicht die Verhältnisse, den Nerv der Zeit aber nicht.
Umso mehr wird der stimuliert durch die Aufhebung der Altersgrenze - mit 30 ist inzwischen die Tagesschau-Ansagekarriere aus Altersgründen vorbei. Wer will schon Menschen beim Sterben zusehen, das sollen die zuhause machen. Mehr Lebenserfahrung kann bei der Verbreitung von schlichten Wahrheiten hinderlich sein und die Motivation sinken lassen - also Jugend ansGewehr MacbookAir(tm).
Auch im 2. Teil des spärlichen Wikipedia-Eintrags werden die Unterschiede deutlich:
Der Schriftleiter kann jederzeit entlassen werden, falls er ein Ochse war und geglaubt hat was er tut und das irgendwann bemerkt, oder auch nur seinen eigenen Kopf entwickelt. Er muß nur einfach durch eine andere Figur ersetzt werden, die wieder linientreu ist. Läßt man jemanden zu lange an jeder Verschwörung teilhaben, tritt der sehr unangenehme "Aust-Effekt" auf, der in der Wissenschaft bisher noch nicht beschrieben wurde, obwohl nicht etwa ich ihn erst entdeckt hätte...
Zudem ist die Zahl von 1300 Arbeitsplatzverlusten bei uns schonend über mehrere Jahre gestreckt worden, der Boden dürfte nun erreicht sein, es ist mit dem baldigen Eintreten der Umlageversorgung zu rechnen, da die Presse ja ein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist. (Damit unterscheidet sie sich grundsätzlich von der Bundesbahn und der Bundesautobahn, die man zwischenzeitlich getrost verhökern kann.)
Lustig oder gar nicht lustig, je nach individueller Dosierung der täglichen Medikamenteneinnahme, ist der Name des öffentlich-unrechtlichen Meinungskorrigierers: "correctiv". Hieß es in den Weimarer Jahren noch "Cigarette" und "Chocolade", weil das beides so feine Genußmittel waren daß ein deutsches Allerwelts-K nichts darin verloren hatte, wird dieser Trick nun aufs korrigieren angewandt. Corrigiren, das ist das Florett der Zensur, nicht die Keule. So wie Marlboro nicht Lungenkrebs ist, sondern Freiheit.
Ziel bleibt, daß der deutsche Michel, die deutsche Michelle, der deutsche Trans_Michel und andere Mi(s)ch-Formen die Scheuklappen enger anlegt, um an der Kasse der Wahl zwischen Ekel-Druckerzeugnissen rechts und Zigarettenpackungen voller Ekelbilder links zu entgehen.
Ob man es am 4. Oktober 1933 vorausgeahnt hat? Die deutsche Unaufhaltsamkeit ist schon immer berühmt, und sie soll es bleiben.
Oder wie in § 13 des besagten Schriftleitergesetzes steht:
Schriftleiter haben die Aufgabe, die Gegenstände die sie behandeln, wahrhaft darzustellen und nach ihrem besten Wissen zu beurteilen.
Nein, so einen Quatsch würde heute niemand mehr in ein Gesetz schreiben.
Wer braucht Wissen und Gewissen? Wir haben die Auto-Correctur.
de.wikipedia.org/wiki/Schriftleitergesetz
Das Schriftleitergesetz (verabschiedet am 4. Oktober 1933, in Kraft getreten am 1. Januar 1934), war eines der wichtigsten Instrumente zur Gleichschaltung der Presse im nationalsozialistischen Deutschen Reich. In ihm wurden die Erlaubnis zur Ausübung des Berufs und die Aufgaben des Schriftleiters (Redakteurs, Journalisten) festgeschrieben.
Das Gesetz schuf die rechtliche Grundlage für die Kontrolle der Presseinhalte und regelte die persönlichen und politischen Voraussetzungen, die ein Schriftleiter zu erfüllen hatte, um den Beruf ausüben zu dürfen.
Für die Ausübung des Berufes eines Schriftleiters war die Eintragung in die Berufsliste der Reichspressekammer, einer Abteilung der Reichskulturkammer, bindend. Die Reichskulturkammer unterstand ihrerseits den Weisungen des von Goebbels geführten Propagandaministeriums (RMVP). Zur Aufnahme in die Liste musste eine einjährige Berufsausbildung vorgewiesen werden. Nur nach einem mehrmonatigen Lehrgang mit abschließender Prüfung zum Schriftleiter war dann eine Tätigkeit möglich. Somit besaß jeder Schriftleiter gleichsam einen beamtenähnlichen Status, der von ihm verlangte, loyal zum (nationalsozialistischen) Staat zu sein und deshalb benötigte er, wie alle Beamten während der Zeit des Nationalsozialismus, überdies einen Ariernachweis. Juden waren auf Grund des notwendigen Ariernachweises grundsätzlich von der Berufsausübung ausgeschlossen, wobei einige Ausnahmen auf das von Hindenburg eingeführte Frontkämpferprivileg zurückgingen.[1] Außerdem musste der Journalist mindestens 21 Jahre alt sein.
Das Gesetz schuf die rechtliche Grundlage für die Kontrolle der Presseinhalte und regelte die persönlichen und politischen Voraussetzungen, die ein Schriftleiter zu erfüllen hatte, um den Beruf ausüben zu dürfen.
Für die Ausübung des Berufes eines Schriftleiters war die Eintragung in die Berufsliste der Reichspressekammer, einer Abteilung der Reichskulturkammer, bindend. Die Reichskulturkammer unterstand ihrerseits den Weisungen des von Goebbels geführten Propagandaministeriums (RMVP). Zur Aufnahme in die Liste musste eine einjährige Berufsausbildung vorgewiesen werden. Nur nach einem mehrmonatigen Lehrgang mit abschließender Prüfung zum Schriftleiter war dann eine Tätigkeit möglich. Somit besaß jeder Schriftleiter gleichsam einen beamtenähnlichen Status, der von ihm verlangte, loyal zum (nationalsozialistischen) Staat zu sein und deshalb benötigte er, wie alle Beamten während der Zeit des Nationalsozialismus, überdies einen Ariernachweis. Juden waren auf Grund des notwendigen Ariernachweises grundsätzlich von der Berufsausübung ausgeschlossen, wobei einige Ausnahmen auf das von Hindenburg eingeführte Frontkämpferprivileg zurückgingen.[1] Außerdem musste der Journalist mindestens 21 Jahre alt sein.
Umso mehr wird der stimuliert durch die Aufhebung der Altersgrenze - mit 30 ist inzwischen die Tagesschau-Ansagekarriere aus Altersgründen vorbei. Wer will schon Menschen beim Sterben zusehen, das sollen die zuhause machen. Mehr Lebenserfahrung kann bei der Verbreitung von schlichten Wahrheiten hinderlich sein und die Motivation sinken lassen - also Jugend ans
Dem Schriftleiter vorgesetzt war der Hauptschriftleiter.[2] Ihm wurde die Verantwortung über die Einhaltung des Gesetzes sowie die Verantwortlichkeit über den Inhalt einer Zeitung zugewiesen. Da andererseits der (Haupt-)schriftleiter den Richtlinien und Weisungen der Reichspressekammer und damit dem dieser vorgesetzten RMVP unterstand, war der Verleger häufig nicht mehr in der Lage, auf den Inhalt der Zeitung Einfluss zu nehmen. Der Verleger konnte den Schriftleiter nicht ohne Erlaubnis der Reichspressekammer kündigen oder einstellen.[3]
Die Schweizer Neue Zürcher Zeitung schrieb zur Verabschiedung des Schriftleitergesetzes:
„Infolgedessen wird die Aufgabe der Presse von Grund aus verändert. Sie besteht wesentlich darin, nicht mehr zu diskutieren, sondern zu interpretieren und die Entschlüsse der Regierung mit den Argumenten unterbauen zu helfen, die sie beizubringen vermag.“
– Max Ruchner: NZZ, Zürich[4]
Mit Inkrafttreten des Gesetzes verloren etwa 1300 Journalisten ihre Arbeit. Viele liberale Zeitungen, wie z. B. die Vossische Zeitung in Berlin, mussten daraufhin ihr Erscheinen einstellen.
Die Schweizer Neue Zürcher Zeitung schrieb zur Verabschiedung des Schriftleitergesetzes:
„Infolgedessen wird die Aufgabe der Presse von Grund aus verändert. Sie besteht wesentlich darin, nicht mehr zu diskutieren, sondern zu interpretieren und die Entschlüsse der Regierung mit den Argumenten unterbauen zu helfen, die sie beizubringen vermag.“
– Max Ruchner: NZZ, Zürich[4]
Mit Inkrafttreten des Gesetzes verloren etwa 1300 Journalisten ihre Arbeit. Viele liberale Zeitungen, wie z. B. die Vossische Zeitung in Berlin, mussten daraufhin ihr Erscheinen einstellen.
Der Schriftleiter kann jederzeit entlassen werden, falls er ein Ochse war und geglaubt hat was er tut und das irgendwann bemerkt, oder auch nur seinen eigenen Kopf entwickelt. Er muß nur einfach durch eine andere Figur ersetzt werden, die wieder linientreu ist. Läßt man jemanden zu lange an jeder Verschwörung teilhaben, tritt der sehr unangenehme "Aust-Effekt" auf, der in der Wissenschaft bisher noch nicht beschrieben wurde, obwohl nicht etwa ich ihn erst entdeckt hätte...
Zudem ist die Zahl von 1300 Arbeitsplatzverlusten bei uns schonend über mehrere Jahre gestreckt worden, der Boden dürfte nun erreicht sein, es ist mit dem baldigen Eintreten der Umlageversorgung zu rechnen, da die Presse ja ein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist. (Damit unterscheidet sie sich grundsätzlich von der Bundesbahn und der Bundesautobahn, die man zwischenzeitlich getrost verhökern kann.)
Lustig oder gar nicht lustig, je nach individueller Dosierung der täglichen Medikamenteneinnahme, ist der Name des öffentlich-unrechtlichen Meinungskorrigierers: "correctiv". Hieß es in den Weimarer Jahren noch "Cigarette" und "Chocolade", weil das beides so feine Genußmittel waren daß ein deutsches Allerwelts-K nichts darin verloren hatte, wird dieser Trick nun aufs korrigieren angewandt. Corrigiren, das ist das Florett der Zensur, nicht die Keule. So wie Marlboro nicht Lungenkrebs ist, sondern Freiheit.
Ziel bleibt, daß der deutsche Michel, die deutsche Michelle, der deutsche Trans_Michel und andere Mi(s)ch-Formen die Scheuklappen enger anlegt, um an der Kasse der Wahl zwischen Ekel-Druckerzeugnissen rechts und Zigarettenpackungen voller Ekelbilder links zu entgehen.
Ob man es am 4. Oktober 1933 vorausgeahnt hat? Die deutsche Unaufhaltsamkeit ist schon immer berühmt, und sie soll es bleiben.
Oder wie in § 13 des besagten Schriftleitergesetzes steht:
Schriftleiter haben die Aufgabe, die Gegenstände die sie behandeln, wahrhaft darzustellen und nach ihrem besten Wissen zu beurteilen.
Nein, so einen Quatsch würde heute niemand mehr in ein Gesetz schreiben.
Wer braucht Wissen und Gewissen? Wir haben die Auto-Correctur.