Post by fragezeichen on Jan 15, 2017 19:22:55 GMT 1
Die Fake News Firma Correctiv bekam den Zuschlag
Fake News
Deutsches Recherchebüro soll Falschmeldungen auf Facebook richtigstellen
Facebook steht in der Kritik wegen Falschmeldungen, die sich auf dem Portal rasant verbreiten. Jetzt hat der US-Konzern das stiftungsfinanzierte Recherchebüro Correctiv ausgewählt, für ihn Lügengeschichten zu kennzeichnen.
Facebook schickt in Deutschland das Recherchebüro Correctiv in den Kampf gegen sogenannte Fake News. Die Redaktion soll Falschmeldungen und Lügenschichten richtigstellen, die sich auf dem Portal verbreiten.
Die Zusammenarbeit des größten sozialen Netzwerks der Welt mit dem kleinen Recherchebüro aus Essen und Berlin soll in den kommenden Wochen beginnen. Und der Konzern will weitere deutsche Medien für die Korrektur von Falschmeldungen gewinnen.
Facebook steht in der Kritik, weil sich auf der Plattform wiederholt offensichtliche Lügenschichten und Diffamierungen verbreiten. So war etwa die Endphase des US-Wahlkampfs geprägt durch solche Fake News, die sich mehrheitlich gegen die spätere Wahlverliererin Hillary Clinton richteten und erst durch Facebook Verbreitung erfuhren. (Hier lesen Sie, was Fake News sind - und was nicht.)
In Deutschland hat die Bundesregierung Facebook mit Bußgeldern gedroht, wenn die Firma nicht entschieden gegen Verleumdungen und andere strafbare Inhalte auf der Plattform vorgeht. Und so wird die Bundesrepublik jetzt nach ersten Kooperationen in den USA beim Fact Checking das zweite Land, in dem eine Partnerschaft gegen Fake News ins Leben gerufen wird.
Warnhinweis, Gegendarstellung, die Reichweite senken
Der hiesige Partner Correctiv ist ein gemeinnütziges Recherchebüro, das 2014 gegründet wurde und sich vor allem aus Stiftungsgeldern finanziert. Aus den Reihen des Teams von gut einem Dutzend Redakteuren kamen etwa Untersuchungen zum Abschuss des Flugs MH 17 und zum Gesundheitswesen. Mehrfach hat Correctiv mit anderen Medien zusammengearbeitet, darunter auch SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE.
Mit aktueller Berichterstattung, wie sie im Umgang mit sich viral verbreitenden Fake News wohl nötig ist, ist das Portal bislang nicht aufgefallen.
Die Kooperation mit Facebook soll so funktionieren: Bestimmte Beiträge, die von Nutzern als Falschmeldung gemeldet werden und sich stark verbreiten, werden vom Correctiv-Team überprüft. Gelangen die Factchecker zu dem Schluss, dass eine Fake News vorliegt, wird diese zwar nicht gelöscht, aber mit zwei Warnhinweisen versehen: dass die Geschichte von unabhängiger Seite angezweifelt werde und mit einem Link auf einen Text, der dem verfälschenden Beitrag die Fakten gegenüberstellen solle. "Das Posting an sich verschwindet nicht auf der Plattform, wir verstecken es nicht, Leute können es weiterhin teilen", sagt der zuständige Facebook-Manager Guido Bülow.Der Warnhinweis bleibe aber bei der weiteren Verbreitung angeheftet. "Es kann auch sein, dass wir bei unglaubwürdigen Artikeln die Sichtbarkeit reduzieren."
Laut Facebook fließt für die Kooperation kein Geld an Correctiv. Die Zusammenarbeit könnte dem kleinen Portal aber helfen, seine Bekanntheit zu steigern. Weitere Medien-Partnerschaften sollen in den kommenden Wochen folgen. Zuletzt suchten Facebook-Vertreter das Gespräch mit zahlreichen deutschen Verlagen.
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Deutsches Recherchebüro soll Falschmeldungen auf Facebook richtigstellen
Facebook steht in der Kritik wegen Falschmeldungen, die sich auf dem Portal rasant verbreiten. Jetzt hat der US-Konzern das stiftungsfinanzierte Recherchebüro Correctiv ausgewählt, für ihn Lügengeschichten zu kennzeichnen.
Facebook schickt in Deutschland das Recherchebüro Correctiv in den Kampf gegen sogenannte Fake News. Die Redaktion soll Falschmeldungen und Lügenschichten richtigstellen, die sich auf dem Portal verbreiten.
Die Zusammenarbeit des größten sozialen Netzwerks der Welt mit dem kleinen Recherchebüro aus Essen und Berlin soll in den kommenden Wochen beginnen. Und der Konzern will weitere deutsche Medien für die Korrektur von Falschmeldungen gewinnen.
Facebook steht in der Kritik, weil sich auf der Plattform wiederholt offensichtliche Lügenschichten und Diffamierungen verbreiten. So war etwa die Endphase des US-Wahlkampfs geprägt durch solche Fake News, die sich mehrheitlich gegen die spätere Wahlverliererin Hillary Clinton richteten und erst durch Facebook Verbreitung erfuhren. (Hier lesen Sie, was Fake News sind - und was nicht.)
In Deutschland hat die Bundesregierung Facebook mit Bußgeldern gedroht, wenn die Firma nicht entschieden gegen Verleumdungen und andere strafbare Inhalte auf der Plattform vorgeht. Und so wird die Bundesrepublik jetzt nach ersten Kooperationen in den USA beim Fact Checking das zweite Land, in dem eine Partnerschaft gegen Fake News ins Leben gerufen wird.
Warnhinweis, Gegendarstellung, die Reichweite senken
Der hiesige Partner Correctiv ist ein gemeinnütziges Recherchebüro, das 2014 gegründet wurde und sich vor allem aus Stiftungsgeldern finanziert. Aus den Reihen des Teams von gut einem Dutzend Redakteuren kamen etwa Untersuchungen zum Abschuss des Flugs MH 17 und zum Gesundheitswesen. Mehrfach hat Correctiv mit anderen Medien zusammengearbeitet, darunter auch SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE.
Mit aktueller Berichterstattung, wie sie im Umgang mit sich viral verbreitenden Fake News wohl nötig ist, ist das Portal bislang nicht aufgefallen.
Die Kooperation mit Facebook soll so funktionieren: Bestimmte Beiträge, die von Nutzern als Falschmeldung gemeldet werden und sich stark verbreiten, werden vom Correctiv-Team überprüft. Gelangen die Factchecker zu dem Schluss, dass eine Fake News vorliegt, wird diese zwar nicht gelöscht, aber mit zwei Warnhinweisen versehen: dass die Geschichte von unabhängiger Seite angezweifelt werde und mit einem Link auf einen Text, der dem verfälschenden Beitrag die Fakten gegenüberstellen solle. "Das Posting an sich verschwindet nicht auf der Plattform, wir verstecken es nicht, Leute können es weiterhin teilen", sagt der zuständige Facebook-Manager Guido Bülow.Der Warnhinweis bleibe aber bei der weiteren Verbreitung angeheftet. "Es kann auch sein, dass wir bei unglaubwürdigen Artikeln die Sichtbarkeit reduzieren."
Laut Facebook fließt für die Kooperation kein Geld an Correctiv. Die Zusammenarbeit könnte dem kleinen Portal aber helfen, seine Bekanntheit zu steigern. Weitere Medien-Partnerschaften sollen in den kommenden Wochen folgen. Zuletzt suchten Facebook-Vertreter das Gespräch mit zahlreichen deutschen Verlagen.
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