Post by Dandolo on Sept 18, 2017 15:15:54 GMT 1
Besten Dank für die Antworten!
Dann würde ich für mich zunächst festhalten, dass die Drei bei ihrem Abtauchen massiv von V-Leuten unterstützt wurden und der Verfassungsschutz mit ziemlicher Sicherheit über den Aufenthaltsort des Trios Bescheid wusste. Weiterhin haben die Polizeibehörden auf wundersame Weise eine sehr verheißungsvolle Zielfahndung eingestellt, obwohl sie zumindest Uwe Böhnhardt schon fast am Wickel hatten.
Einen Loyalitätstest der dem Trio helfenden V-Leute zu unterstellen, das überzeugt mich nicht. Selbst, wenn man diesen Beweis einer aufrichtigen Zusammenarbeit gebraucht hätte, dann hätte man nach dessen Erbringung ja immer noch die Hunde von der Leine lassen können.
Mit einer etwaig geplanten Infiltration noch militanterer Neonazikreise durch die Drei habe ich mich gestern auch nochmal gedanklich beschäftigt. Blood & Honour war ja zu dem damaligen Zeitpunkt in Deutschland wohl eher so eine Folklore-Plattform für Skinheads, die vor allem Konzerte organisiert und ein bisschen Subkultur gemacht hat. Combat 18 ist in Deutschland ja ohnehin nur ein Mythos bzw. ein Diskussionsthema in den einschlägigen Kreisen gewesen. Grundsätzlich ist der Gedanke einer Infiltration terroristischer Kreise durch eine künstlich unter Terrorverdacht gestellte und in den Untergrund abgetauchte Gruppe eine denkbare Erklärung. Allerdings gab es in der BRD zu diesem Zeitpunkt keine bestehenden rechtsterroristischen Strukturen, die man hätte infiltrieren müssen. Man könnte höchstens noch andenken, dass der Staat tatsächlich daran gearbeitet hat, selbst erst solche Strukturen zu schaffen. Damit bewegen wir uns allerdings in einem Bereich, der für viele nicht mehr leicht nachvollziehbar sein wird, insbesondere, wenn man dann noch annimmt, die Drei hätten sich gegenüber den Diensten selbst verpflichtet. Bei solchen Geschichten, wie dem "Celler Loch" ging es ja nur darum, durch eine terroristische Straftat einen V-Mann in eine echte Terrorgruppe einzuschleusen. Hier wäre es dann so, dass der Staat diese Terrortruppe erst gegründet hat. Wenn man von letzterem ausgeht und zugleich annimmt, die Drei hätten nichts mit den Ihnen vorgeworfenen Taten zu tun, dann muss man erneut die Frage aufwerfen, was haben sie denn tatsächlich getan. Drei Leute im Untergrund zu versorgen, dass kostet mit Sicherheit jeden Monat vier- bis achttausend Euro. Eine solche Summe zahlt man doch nicht jahrelang, ohne dass die Begünstigten dafür etwas tun müssen!?!?
Dann würde ich für mich zunächst festhalten, dass die Drei bei ihrem Abtauchen massiv von V-Leuten unterstützt wurden und der Verfassungsschutz mit ziemlicher Sicherheit über den Aufenthaltsort des Trios Bescheid wusste. Weiterhin haben die Polizeibehörden auf wundersame Weise eine sehr verheißungsvolle Zielfahndung eingestellt, obwohl sie zumindest Uwe Böhnhardt schon fast am Wickel hatten.
Einen Loyalitätstest der dem Trio helfenden V-Leute zu unterstellen, das überzeugt mich nicht. Selbst, wenn man diesen Beweis einer aufrichtigen Zusammenarbeit gebraucht hätte, dann hätte man nach dessen Erbringung ja immer noch die Hunde von der Leine lassen können.
Mit einer etwaig geplanten Infiltration noch militanterer Neonazikreise durch die Drei habe ich mich gestern auch nochmal gedanklich beschäftigt. Blood & Honour war ja zu dem damaligen Zeitpunkt in Deutschland wohl eher so eine Folklore-Plattform für Skinheads, die vor allem Konzerte organisiert und ein bisschen Subkultur gemacht hat. Combat 18 ist in Deutschland ja ohnehin nur ein Mythos bzw. ein Diskussionsthema in den einschlägigen Kreisen gewesen. Grundsätzlich ist der Gedanke einer Infiltration terroristischer Kreise durch eine künstlich unter Terrorverdacht gestellte und in den Untergrund abgetauchte Gruppe eine denkbare Erklärung. Allerdings gab es in der BRD zu diesem Zeitpunkt keine bestehenden rechtsterroristischen Strukturen, die man hätte infiltrieren müssen. Man könnte höchstens noch andenken, dass der Staat tatsächlich daran gearbeitet hat, selbst erst solche Strukturen zu schaffen. Damit bewegen wir uns allerdings in einem Bereich, der für viele nicht mehr leicht nachvollziehbar sein wird, insbesondere, wenn man dann noch annimmt, die Drei hätten sich gegenüber den Diensten selbst verpflichtet. Bei solchen Geschichten, wie dem "Celler Loch" ging es ja nur darum, durch eine terroristische Straftat einen V-Mann in eine echte Terrorgruppe einzuschleusen. Hier wäre es dann so, dass der Staat diese Terrortruppe erst gegründet hat. Wenn man von letzterem ausgeht und zugleich annimmt, die Drei hätten nichts mit den Ihnen vorgeworfenen Taten zu tun, dann muss man erneut die Frage aufwerfen, was haben sie denn tatsächlich getan. Drei Leute im Untergrund zu versorgen, dass kostet mit Sicherheit jeden Monat vier- bis achttausend Euro. Eine solche Summe zahlt man doch nicht jahrelang, ohne dass die Begünstigten dafür etwas tun müssen!?!?