Post by Admin on Dec 22, 2015 5:51:47 GMT 1
Ein sehr interessantes Thema:
Apple-Chef über Steuerdebatte „Politischer Mist“
Verschiebt Apple seine Gewinne so lange hin und her, bis keine Steuern mehr anfallen? Konzernchef Tim Cook lästert jetzt öffentlich über diese Diskussion.
21.12.2015, von Roland Lindner, New York
www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/apple-steve-jobs/apple-chef-ueber-steuerdebatte-politischer-mist-13979399.html
Da dürften Steuerausfälle auch für Europ. Staaten in Milliardenhöhe oder alle Unternehmen (Amazon, Google etc) in Billionenhöhe realisiert worden sein.
Glaubt irgendwer, solche Schlupflöcher seien nicht mit Korruption der Legislativen überhaupt erst möglich?
Apple-Chef über Steuerdebatte „Politischer Mist“
Verschiebt Apple seine Gewinne so lange hin und her, bis keine Steuern mehr anfallen? Konzernchef Tim Cook lästert jetzt öffentlich über diese Diskussion.
21.12.2015, von Roland Lindner, New York
www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/apple-steve-jobs/apple-chef-ueber-steuerdebatte-politischer-mist-13979399.html
Der amerikanische Elektronikkonzern Apple hat sich wiederum für seine Steuerpraktiken gerechtfertigt. Der Vorstandsvorsitzende Tim Cook sagte in einem Interview mit der Fernsehsendung „60 Minutes“ des Senders CBS, der Vorwurf, Apple drücke sich in den Vereinigten Staaten um Steuern, sei „politischer Mist“. Das Unternehmen sei der größte Steuerzahler in Amerika und entrichte jeden Dollar Steuern, den es der Regierung schulde.
Roland Lindner Autor: Roland Lindner, Wirtschaftskorrespondent in New York. Folgen:
Apple gerät immer wieder wegen seiner Steuerpraktiken unter Beschuss. Wie einige andere Technologieunternehmen auch ist Apple für zwar legale, aber aggressive Methoden bekannt, um seine Steuerlast zu minimieren. Im Jahr 2013 wurde Cook deshalb zu einer öffentlichkeitswirksamen Anhörung vor dem amerikanischen Kongress zitiert, wo ihm „Steuergimmicks“ vorgeworfen wurden. Cook rechtfertigte sich damals in ähnlichen Worten, wie er sie nun auch in dem Fernsehinterview wählte. „Apple hält sich vollständig an die Gesetze und auch den Geist der Gesetze,“ sagte er. Anfang Dezember hat sich auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gegen Steuervorwürfe gewehrt.
Apple und einigen anderen Unternehmen wird außerdem oft angekreidet, dass sie viel Geld im Ausland horten. So hatte der Computerhersteller zum Ende seines jüngsten Geschäftsquartals insgesamt liquide Mittel von fast 206 Milliarden Dollar. Davon waren 187 Milliarden Dollar oder mehr als 90 Prozent bei ausländischen Tochtergesellschaften angesiedelt.
Über dieses im Ausland lagernde Geld kann der Apple-Konzern allerdings nicht uneingeschränkt verfügen. Transferierte das Unternehmen diese Mittel in die amerikanische Heimat, würden für Apple hohe Rückführungssteuern fällig. Dies gilt als ein maßgeblicher Grund, warum das Unternehmen Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe weitgehend mit Anleihen anstatt mit eigenem Geld finanziert.
Cook sagte nun in dem Fernsehinterview, er würde das im Ausland lagernde Geld liebend gerne in die Vereinigten Staaten zurückholen. Angesichts der damit verbundenen hohen Steuern wäre solch ein Schritt aber nicht „vernünftig“. Er machte die amerikanischen Steuergesetze dafür verantwortlich, dass Unternehmen sich gezwungen sehen, ihr Geld im Ausland zu parken. Diese Steuergesetze seien „für das industrielle Zeitalter, nicht für das digitale Zeitalter“ gemacht worden, sagte Cook. Kritiker werfen dem Apple-Konzern und anderen Unternehmen freilich vor, sie verfügten nur deshalb über so viel Bargeld im Ausland, weil sie Gewinne in Steueroasen verschieben.
Roland Lindner Autor: Roland Lindner, Wirtschaftskorrespondent in New York. Folgen:
Apple gerät immer wieder wegen seiner Steuerpraktiken unter Beschuss. Wie einige andere Technologieunternehmen auch ist Apple für zwar legale, aber aggressive Methoden bekannt, um seine Steuerlast zu minimieren. Im Jahr 2013 wurde Cook deshalb zu einer öffentlichkeitswirksamen Anhörung vor dem amerikanischen Kongress zitiert, wo ihm „Steuergimmicks“ vorgeworfen wurden. Cook rechtfertigte sich damals in ähnlichen Worten, wie er sie nun auch in dem Fernsehinterview wählte. „Apple hält sich vollständig an die Gesetze und auch den Geist der Gesetze,“ sagte er. Anfang Dezember hat sich auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gegen Steuervorwürfe gewehrt.
Apple und einigen anderen Unternehmen wird außerdem oft angekreidet, dass sie viel Geld im Ausland horten. So hatte der Computerhersteller zum Ende seines jüngsten Geschäftsquartals insgesamt liquide Mittel von fast 206 Milliarden Dollar. Davon waren 187 Milliarden Dollar oder mehr als 90 Prozent bei ausländischen Tochtergesellschaften angesiedelt.
Über dieses im Ausland lagernde Geld kann der Apple-Konzern allerdings nicht uneingeschränkt verfügen. Transferierte das Unternehmen diese Mittel in die amerikanische Heimat, würden für Apple hohe Rückführungssteuern fällig. Dies gilt als ein maßgeblicher Grund, warum das Unternehmen Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe weitgehend mit Anleihen anstatt mit eigenem Geld finanziert.
Cook sagte nun in dem Fernsehinterview, er würde das im Ausland lagernde Geld liebend gerne in die Vereinigten Staaten zurückholen. Angesichts der damit verbundenen hohen Steuern wäre solch ein Schritt aber nicht „vernünftig“. Er machte die amerikanischen Steuergesetze dafür verantwortlich, dass Unternehmen sich gezwungen sehen, ihr Geld im Ausland zu parken. Diese Steuergesetze seien „für das industrielle Zeitalter, nicht für das digitale Zeitalter“ gemacht worden, sagte Cook. Kritiker werfen dem Apple-Konzern und anderen Unternehmen freilich vor, sie verfügten nur deshalb über so viel Bargeld im Ausland, weil sie Gewinne in Steueroasen verschieben.
Da dürften Steuerausfälle auch für Europ. Staaten in Milliardenhöhe oder alle Unternehmen (Amazon, Google etc) in Billionenhöhe realisiert worden sein.
Glaubt irgendwer, solche Schlupflöcher seien nicht mit Korruption der Legislativen überhaupt erst möglich?