Post by Deleted on Nov 14, 2015 11:00:15 GMT 1
Terrorismus in Paris – und eine unerfüllbare Anspruchshaltung
Da ist er nun passiert, der so genannte K-Fall (Krisen-Fall). Während im Fernsehen das Fußballspiel zwischen Frankreich und Deutschland aus Paris übertragen wird, verüben Attentäter Anschläge und nehmen Geiseln in der französischen Hauptstadt. Eine Nachrichtenlage, die alles an Kräften erfordert – und die Erwartungen an die Medien sind unerfüllbar hoch.
Wo bleibt denn die Tagesschau? Warum wird das Spiel nicht abgebrochen? Wieso verbreitet Ihr denn nur Gerüchte?
Das sind plausible Fragen. Und die Antworten sind schlicht: Weil auch Journalisten nicht an sämtlichen Orten sofort anwesend sind, weil Nachrichten erst recherchiert und dann veröffentlicht werden und weil es nichts mit Journalismus zu tun hat, ob ein Fußballspiel vorzeitig abgepfiffen wird.
Ich habe die Entwicklung nicht in der Redaktion, sondern zu Hause verfolgt. Twitter war eine meiner ersten Quellen, auch die Agenturen konnte ich direkt verfolgen und natürlich das, was die Fernsehzuschauer sahen – nämlich ein um Aktualität bemühtes Reporter-Team, das zur Sportberichterstattung nach Paris fuhr und auf dieses Thema spezialisiert ist. Und nun müssen die Kollegen plötzlich über Entwicklungen berichten, die nicht vorhersehbar sind.
Wirklich schockierend waren neben den stetig steigenden Opferzahlen in den Meldungen die Reaktionen, die auf Twitter formuliert wurden. Es entstand eine Erwartungshaltung gegenüber der übertragenden ARD und auch den Medien insgesamt, die schlicht nicht mehr realistisch ist. Mag sein, dass ein Teil der Kritiker grundsätzlich alles schlecht findet, was öffentlich-rechtliche Sender tun, weil er sich als Zwangsgebührenzahler empfindet. Aber so viele absurde Forderungen habe ich noch nie gelesen.
(...)
Da ist er nun passiert, der so genannte K-Fall (Krisen-Fall). Während im Fernsehen das Fußballspiel zwischen Frankreich und Deutschland aus Paris übertragen wird, verüben Attentäter Anschläge und nehmen Geiseln in der französischen Hauptstadt. Eine Nachrichtenlage, die alles an Kräften erfordert – und die Erwartungen an die Medien sind unerfüllbar hoch.
Wo bleibt denn die Tagesschau? Warum wird das Spiel nicht abgebrochen? Wieso verbreitet Ihr denn nur Gerüchte?
Das sind plausible Fragen. Und die Antworten sind schlicht: Weil auch Journalisten nicht an sämtlichen Orten sofort anwesend sind, weil Nachrichten erst recherchiert und dann veröffentlicht werden und weil es nichts mit Journalismus zu tun hat, ob ein Fußballspiel vorzeitig abgepfiffen wird.
Ich habe die Entwicklung nicht in der Redaktion, sondern zu Hause verfolgt. Twitter war eine meiner ersten Quellen, auch die Agenturen konnte ich direkt verfolgen und natürlich das, was die Fernsehzuschauer sahen – nämlich ein um Aktualität bemühtes Reporter-Team, das zur Sportberichterstattung nach Paris fuhr und auf dieses Thema spezialisiert ist. Und nun müssen die Kollegen plötzlich über Entwicklungen berichten, die nicht vorhersehbar sind.
Wirklich schockierend waren neben den stetig steigenden Opferzahlen in den Meldungen die Reaktionen, die auf Twitter formuliert wurden. Es entstand eine Erwartungshaltung gegenüber der übertragenden ARD und auch den Medien insgesamt, die schlicht nicht mehr realistisch ist. Mag sein, dass ein Teil der Kritiker grundsätzlich alles schlecht findet, was öffentlich-rechtliche Sender tun, weil er sich als Zwangsgebührenzahler empfindet. Aber so viele absurde Forderungen habe ich noch nie gelesen.
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"Warum wird das Spiel nicht abgebrochen?"
-weil das den Fokus auf die Geschehnisse wesentlich vertieft hätte?
-weil damit das Augenmerk auf Sportveranstaltungen und große Menschenansammlungen verstärkt werde?
-weil das das obligatorische Fussballwochende in etlichen Stadien in ein anderes Licht rückt?
wo bleibt eigentlich die Absage für den Bundesliga-Spieltag etc. aus Solidaritätsgründen?
Kommentare:
Beim Konflikt mit Russland braucht ihr auch keine verifizierten Bilder. Da habt ihr jeden Blödsinn gesendet, der in das zu verbreitende Weltbild passte. Ihr werdet immer armseliger. Und dann gegen das Publikum wettern, von dessen Gebühren ihr lebt.
Dafür läuft ja jetzt auf ARD und ZDF schön das Kindeprogramm. Und auf ZDFinfo eine Ratgebersendung über Brathähnchen… Mahlzeit. Wo bleibt der der Öffentlich rechtliche Versorgungsauftrag?
Wow, die Welt brennt und Sie haben nichts besseres zu tun als eine geschliffene, wortfigurenreiche Publikumsbeschimpfung zu schreiben.
Dieser Artikel belegt implizit den Vorwurf, den er wortreich widerlegen soll: Dass manche wirklich die falschen Schwerpunkte setzen.
K-Fall: Ganz persönlich wird mir schlecht bei so viel Journalisten-Sprech-Zynismus
Dieser Artikel belegt implizit den Vorwurf, den er wortreich widerlegen soll: Dass manche wirklich die falschen Schwerpunkte setzen.
K-Fall: Ganz persönlich wird mir schlecht bei so viel Journalisten-Sprech-Zynismus