www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw15-pa-3ua-nsu/417920Ausschuss untersucht Selbstmorde in EisenachDer Selbstmord von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in Eisenach ist Thema im Ausschuss.
Einen Themenwechsel wird es in der nächsten Sitzung des 3. Untersuchungsausschusses (NSU II) am Donnerstag, 14. April 2016, geben. Nachdem es bei den ersten drei Zeugenvernehmungen unter Vorsitz von Clemens Binninger (CDU/CSU) um die Vorgänge und anschließenden Ermittlungen in Zwickau am 11. November 2011 gegangen war, stehen nun die Ereignisse am gleichen Tag in Eisenach im Mittelpunkt des Interesses.
Dort hatten sich die beiden mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos durch Kopfschüsse in einem Wohnmobil das Leben genommen, um nach einem Bankraub und der Entdeckung durch die Polizei einer Festnahme zuvorzukommen. Geladen sind fünf Zeugen, die zu den Ermittlungen rund um den
vermutlichen Doppelselbstmord der beiden NSU-Mitglieder aussagen sollen.
Zunächst ist der Erste Kriminalhauptkommissar Christian Leucht geladen, der damals bei der für Westsachsen zuständigen Polizeidirektion Zwickau zu den unaufgeklärten
Banküberfällen ermittelte,
die von Böhnhardt und Mundlos in den Jahren zuvor begangen worden waren und bei denen ebenfalls ein angemietetes Wohnmobil benutzt worden war.
Nachdem das Duo am Vormittag in Eisenach eine Sparkassenfiliale überfallen hatte, war Leucht von den Thüringer Kollegen informiert worden, da man Parallelen zu den anderen Fällen sah.
Als nächster Zeuge soll Kriminaloberkommissar Michael Lotz gehört werden, der am 4. November 2011 die ersten Ermittlungen in der Anliegerstraße Am Schafrain im Eisenacher Stadtteil Stregda leitete. Die Ausschussmitglieder wollen sich bei seiner Vernehmung einen generellen Überblick über die Situation am Tatort verschaffen. Zu diesem Zweck soll auch Kriminalhauptkommissarin Sylvia Michel aussagen. Die ehemalige Spielerin der deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft leitete damals als Chefin der Tatortgruppe des Thüringer Landeskriminalamtes die Spurensicherung.
Mit der Durchsuchung des angemieteten Wohnmobils, das von Böhnhardt und Mundlos vor ihrem Suizid noch in Brand gesetzt worden war, war damals auch Kriminaloberkommissar Gerd Sopuschek befasst, der als nächster Zeuge gehört werden soll. Schließlich ist auch noch Prof. Dr. Christian Hummert geladen. Der heutige Professor für IT-Sicherheit und Digitale Forensik an der Hochschule Mittweida hat damals die Computertechnik des Wohnmobils untersucht.
Wie zur mutmaßlich von Beate Zschäpe ausgelösten Explosion und dem anschließenden Brand der Wohnung an der Zwickauer Frühlingsstraße am 4. November 2011 gibt es auch
zu den Ereignissen in Eisenach zahlreiche Theorien, die von den offiziellen Ermittlungsergebnissen abweichen. So wird immer wieder behauptet, dass sich an dem Vormittag möglicherweise noch eine dritte Person aus der rechtsradikalen Szene im oder nahe dem Wohnmobil aufgehalten hat.
In den nächsten drei Sitzungen des 3. Untersuchungsausschusses, in denen es voraussichtlich um die Ereignisse in Eisenach gehen wird,
wollen die Ausschussmitglieder auch versuchen, die Plausibilität dieser Theorien zu klären. (rik/07.04.2016)
Zeit: Donnerstag, 14. April 2016, 11 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 2.600
Christian Leucht, Erster Kriminalhauptkommissar
Michael Lotz, Kriminaloberkommissar
Sylvia Michel, Kriminalhauptkommissarin
Gerd Sopuschek, Kriminaloberkommissar
Prof. Dr. Christian Hummert
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Die Plausibilität können sie gar nicht prüfen, wenn sie nicht umfangreiche kriminalpolizeiliche Ermittlungen dazu in Auftrag geben. Sie werden an der tatsache scheitern müssen, daß PD Menzel von Anbeginn eine Morduntrsuchung verhunderte oder unterlssen hat und damit keinerlei Erkenntisse zu Tathypothesen vorliegen, aus dem Daumen gelutschte mal ausgenommen, weil Ziercke sie für den 21. und 22.11.2011 benötigte.
Wenn selbst die Verwaltung im Bundestag schon grottenschlechte Propagandaschreiber beschäftigt, statt sich neutral zu verhalten, dann ist das Zeichen dafür, daß diese parlamentarische Institution fertig hat.