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Post by mogadisch on Oct 24, 2014 13:59:41 GMT 1
Mehr und mehr denke ich darüber nach, warum die ganzen Enthüllungen nicht längst oder noch immer nicht von den großen Medien verbreitet werden. Dabei musste ich an eine Antwort auf diese Frage von einem mir bekannten Journalisten denken, die ich nun doch in Auszügen hier einstellen möchte:
"Alleine schon aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind diese Recherchen für uns nicht zu leisten." "Es ist ein Jammer: Wer einigermaßen den Prozess verfolgt, erkennt schlimme Widersprüche und Problemzonen. Doch, was dann durch die Medien geht, ist nicht mehr als der Bruchteil des Bodensatzes, der sich an so einem Prozesstag ansammelt. Der Reibungsverlust ist so groß, die Akzentuierungen werden falsch gesetzt usw. usf."
"Aber, letztlich ist die Sache viel komplexer. Wir haben es im Journalismus mit dem zu tun, was der französische Soziologe Pierre Bourdieu als eine Form von "impliziter Zensur" benannt hat. Es beginnt bereits bei der eigenen gesellschaftspolitischen Sozialisation, geht dann zur berufsspezifischen Sozialisation, wo also die für das journalistische Feld entsprechenden Wahrnehmungs-, Denk-, und Handlungsschemata geformt werden und findet dann seinen Höhepunkt in einem Mediensystem, in dem die Schaltstellen von quasi "gedachten Denker" besetzt sind, die so weit davon entfernt sind, ihre eigene Position innerhalb des journalistischen Feldes wahrliche selbstkritisch zu reflektieren, dass jede Diskussion schon im Ansatz scheitern muss. Die eigenen Wahrnehmungs-, Denk-, und Handlungsschemata sind quasi ein Sakrileg, niemand darf es wagen, diese anzugreifen. Ich könnte Ihnen viele Geschichten darüber erzählen, was ich so alles in den Redaktionen habe.... aber, ich bin mir sicher, Sie können sich das auch im Prinzip denken."
"Kurz um: Dass die Berichterstattung so unglaublich mangelhaft ist in Sachen NSU, hat zum einen ihre Ursachen in den Funktionsweisen des Journalismus und der Medien unserer Tage. Aber, nochmal verkomplizierend kommt hinzu: Gerade bei diesem Fall ist davon auszugehen, dass es durchaus auch bewusste Impulse vonseiten der Dienste in die Medien gibt, um Berichterstattung zu beeinflussen."
"Tiefergehende Recherchen sind nicht zu leisten, ein oberflächliches thematisieren dieses und jenes Sachverhaltes mag immer noch besser sein, als überhaupt nicht zu berichten, aber, letztlich wird das kaum etwas bewirken."
"Letztlich ist meine Auseinandersetzung mit der NSU fast so etwas wie vergeudete Zeit."
...nur mal so als Denkansatz. Und dazu ein paar Textzeilen des Hannes Wader:
"Doch hat der Staat sich nur blamiert vor aller Welt trotz alledem, und wenn die Presse Lügen schmiert, das Fernseh'n schweigt trotz alledem.
Trotz Mißtraun, Angst und alledem, es kommt dazu trotz alledem, daß sich die Furcht in Widerstand verwandeln wird trotz alledem!"
Ich hoffe noch.
Andi
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Post by Admin on Oct 24, 2014 14:18:43 GMT 1
Die Medien würden sich - und sie werden sich - bis über die Ohren blamieren. Da hat man daher stärkste Abwehrreflexe. Die Linken, also die Medien, lieben ihren Naziterror und wollen ihn nutzen.
Wie die Politik auch: SPD gegen schnelle Asylbewerber-Abschiebung, las ich heute. sie wollen den Overkill, und der ist mit NSU Terror einfach leichter.
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Post by Deleted on Oct 24, 2014 22:32:59 GMT 1
Und dazu ein paar Textzeilen des Hannes Wader: Das ist ohnehin interessant, wie die Welt sich dreht. Nach zweimal 180° sind wir wieder zurück auf Los. Auch andere wadersche Phrasen passen heute wieder wie die Faust aufs Auge, nur diesmal auf das rechte statt das linke. " … Nun wächst die Unterdrückung wieder Hat schwarze Listen aufgestellt Verfassungsschützer, Polizisten, tretet mir nur die Türen ein Wir haben auch unsere Listen Es soll Euch nichts, vergessen sein.
Seit langem spielt man hierzulande Ein Stück vor großem Publikum Darin bringt eine Mörderbande Voll Hass die eignen Väter um Da treibt die handelnden Gestalten Mörderische Gier nach Macht Die alten, die die Macht verwalten Ziehn noch Profit aus dieser Schlacht
Ihr macht mit Mördern, Attentätern Jetzt Eure Unrechtspolitik Stempelt Christen zu Verrätern. Dieser jungen Republik
Uns zu bespitzeln, abzuhören Das ist bei Euch schon lang der Brauch Das macht Ihr, und mich sollts nicht stören Ja mit dem Bundeskanzler auch Außerdem habt Ihr noch Schergen Auf mich und andre angesetzt Die jetzt, obwohl wir nichts verbergen Von Euch, Ihr Herren aufgehetzt
Freiheit und Recht zu Tode schützen So zaubern sie womöglich noch Ein paar MGs aus ihren Mützen Bei mir zu Haus ins Kellerloch Ich trau´s Euch zu, so ein Verbrechen Und noch ganz andere Schweinerein Wenn das passiert, will ich versprechen Das soll Euch nicht vergessen sein
Ja, Terror und Staat Was da so geschieht Fast könnte man glauben Wenn man das so sieht Die essen zusammen von einem Teller Die haben zusammen Leichen in Keller Freunde, Genossen, die haben beschlossen Der Demokratie den Hahn abzudrehn."
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Post by Deleted on Oct 31, 2014 22:14:30 GMT 1
Ich hatte heute Abend ein interessantes Telefonat über den NSU-Fall und die Medien mit jemandem, den ich seit Jahrzehnten kenne. Seit mindestens 25 Jahren ist er Redakteur bei einer kleinen Zeitung in der Provinz. Er hält es für absolut unvorstellbar, dass die Medien flächendeckend Leitlinien vom Staat entgegen nehmen, was und wie sie in einem Fall wie diesem zu berichten haben. Ihm habe noch niemals jemand gesagt, was er zu schreiben habe und was nicht, und wenn es anders gewesen wäre, hätte er sich das verbeten. Wer so etwas behaupte, verkenne völlig, wie in einer Zeitung gearbeitet werde. Eine zentrale Maßgabe wäre katastrophal für die Effizienz der täglichen Arbeit. Ausdrücklich nicht ausschließen würde er, dass einzelne Medien und Redakteure besondere Beziehungen ("Do ut des": ich geb Dir was, damit Du mir was gibst) zu staatlichen Stellen hätten und dort auch in der Pflicht seien. Sowas gäbe es natürlich, aber die Breite und die Tiefe, in der das auftritt, sei unklar. Ich akzeptiere das grundsätzlich und fühle mich bestätigt in meinen Zweifeln, wie es jemals möglich sein könnte, so ein System der medialen staatsabhängigen Desinformation so hermetisch dicht zu halten, wie es viele Verschwörungstheoretiker behaupten. Das war Teil 1 meiner Zusammenfassung, und es lohnt sich, auch den Teil 2 zu lesen, bevor man Blitz und Donner auf mich herniederschickt!
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Post by Deleted on Oct 31, 2014 22:28:27 GMT 1
Er hält es für absolut unvorstellbar, dass die Medien flächendeckend Leitlinien vom Staat entgegen nehmen, was und wie sie in einem Fall wie diesem zu berichten haben. … Das war Teil 1 meiner Zusammenfassung, und es lohnt sich, auch den Teil 2 zu lesen, Ich freue mich schon auf den 2. Teil. Da erfahren wir nämlich, warum dieser Redakteur noch kein einziges der Dinger (Falschaussagen, Beweismanipulationen, Verletzung der Unschuldsvermutung, Verletzung der Persönlichkeitsrechte usw.) zum NSU-Fall in seiner Zeitung untergebracht hat.
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Post by Deleted on Oct 31, 2014 22:43:35 GMT 1
Im weiteren Verlauf unseres Gesprächs hat er mich darauf hingewiesen, dass eine Zeitung natürlich gezwungen ist, Leserbriefe und Online-Kommentare unter die Lupe zu nehmen, bevor sie gedruckt oder online gestellt werden. Es sei immer schon so gewesen, dass in Leserbriefen das Blaue vom Himmel behauptet worden sei. Eine Zeitung könne das nicht weitergeben, wenn es nicht offensichtlich unproblematisch oder eben belegbar sei. Bei wirklich brandheißen Behauptungen bedeute belegbar nichts anderes, als dass die Zeitung selbst bereit sein müsse, zu recherchieren und aus dem Leserbrief eine große Story zu machen. Das kann sie aber nur in Ausnahmefällen leisten, so dass solche Zuschriften unendlich viel eher unter den Tisch fielen als nichtssagendes Zeug oder Lobhudelei. Dahinter steckt keine böswillige Zensurabsicht, sondern der Schutz der Zeitung vor ernsthaften und gefährlichen Klagen. Im Internet-Zeitalter seien Verlinkungen auf andere Quellen in Kommentaren besonders heikel, weil der Redakteur auch solchen Links folgen und die dahinterliegenden Inhalte mindestens grob inspizieren müsse. Wegen des großen Arbeitsaufwands dulden manche Zeitungen gar keine Links in Kommentaren. Andere tolerieren Links auf Artikel anderer (als seriös betrachteter) Zeitungen und streichen alle Links auf als unverantwortbar angesehene Quellen wie z.B. Blogs irgendwelcher nicht näher beleumundeter Autoren . Ich kann das alles nachvollziehen, stelle aber fest, dass durch diese Praxis eine starke Schlagseite zugunsten der als "seriös" angesehenen Medien entsteht, die dann noch fortbesteht, wenn das dahinterliegende Vertrauen nicht mehr gerechtfertigt ist. Es gibt also einen Vertrauens-Trust in der Medien-Ökonomie, der trügerisch ist, erodieren und bei Gelegenheit auch einmal zerbrechen kann. Trotzdem ist die Situation natürlich für diejenigen besonders blöd, die außerhalb der Vertrauenszone stehen, also für uns . Im dritten Teil wende ich das bisher Gesagte auf den NSU-Fall an, um zu erläutern, warum es Abweichler beim Thema NSU so schwer haben.
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Post by Deleted on Oct 31, 2014 23:08:46 GMT 1
Er hält es für absolut unvorstellbar, dass die Medien flächendeckend Leitlinien vom Staat entgegen nehmen, was und wie sie in einem Fall wie diesem zu berichten haben. … Das war Teil 1 meiner Zusammenfassung, und es lohnt sich, auch den Teil 2 zu lesen, Ich freue mich schon auf den 2. Teil. Da erfahren wir nämlich, warum dieser Redakteur noch kein einziges der Dinger (Falschaussagen, Beweismanipulationen, Verletzung der Unschuldsvermutung, Verletzung der Persönlichkeitsrechte usw.) zum NSU-Fall in seiner Zeitung untergebracht hat. Vielleicht erzählt ihm mal einer, daß seine Zeitung von Werbekunden lebt und von den großen Nachrichtenagenturen abhängig ist. Die riesigen Medienkonzerne Springer/Ullstein und Bertelsmann sind der Staat, der über Frau Springer und Frau Mohn als Beraterinnen der Kanzlerin in ihrem Interesse die Politik gesteuern. Welcher Politiker will schon eine schlechte Presse haben? Wer aus der Reihe tanzt wird in die Bedeutungslosigkeit abgeschrieben. Wie tönten noch die 68er? „Enteignet Springer!“ Aber die Macht der Medien ist unantastbar, das weiß doch jeder Oberschüler. Wie sagt fatalist immer über die ihrem Medienkonzern hörigen Journalisten, die nicht hungern wollen und daher auch nicht unerlaubt rebellisch schreiben dürfen? ....
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Post by Deleted on Nov 1, 2014 0:24:43 GMT 1
Jetzt meine Anwendung des oben Gesagten auf den NSU-Komplex: 1.) Es ist für eine Zeitung ungefährlich, einen Artikel oder einen Kommentar durchzulassen, in dem plappernd behauptet wird, dass Mundlos Böhnhardt erschossen hat und später sich selbst, weil a.) man das in vielen Zeitungen lesen kann und es auch von Ermittlungsbehörden bis hin zur BAW behauptet wird b.) der Beschuldigte Mundlos nicht mehr lebt, so dass von ihm keine Unterlassungsklage zu befürchten ist. Ganz anders sieht das natürlich aus, wenn die Zeitung behauptet oder diese Behauptung in einem Kommentar akzeptiert, dass die Personen x, y und z aus der BFE 523 nicht nur Kiesewetter, sondern später auch Mundlos & Böhnhardt sowie Florian Heilig umgebracht hätten. Keine normale Zeitung kann das riskieren, ohne sich sehr sicher und auf einen harten Kampf eingestellt zu sein. In diesem Fall gehen nämlich nicht nur x,y und z auf sie los, sondern auch ein Dutzend Behörden. Die Beweise aber fehlen und selbst wenn sie da sind, ist es extrem hart, ihnen Geltung zu verschaffen. Die Asymmetrie ist extrem schmerzhaft, aber sie ist einfach da. Was Zeitungen aber sehr wohl durchlassen sind Kommentare, die Widersprüche der offiziellen Tathergangsversion zum Beispiel zu Quellen in anderen Zeitungen aufzeigen. Mit solchen Kommentaren bin auch ich schon oft durchgekommen, wenn ich z.B. auf frühe und unverfängliche Zeitungsmeldungen hingewiesen habe, in denen deutlich der 3. Mann am WoMo in Stregda erwähnt wurde. Das akzeptieren die! Ebenso akzeptieren sie reine Textkommentare, in denen Desinformationsstories zu Piatto oder von Dolsperg entlarvt werden, wie sie in den Leitmedien produziert werden. Wir dürfen da nur nicht mit dem Holzhammer arbeiten, sondern mit dem Degen und müssen mit Witz bloßstellen. Beides erfordert stetige Arbeit, damit die etablierte NSU-Story langsam durchlöchert und diskreditiert werden kann. Mit einer All-In-One-Verschwörungsstory gibt es kein Durchkommen in einem Rutsch, selbst wenn sie 100% korrekt wäre!
2.) Zierke hat im November 2011 für den Punkt 1.) mit seiner Rußlungenlüge etwas Entscheidendes gemacht: er hat handstreichartig eine Story in den Mainstream platziert, die jetzt dort sitzt, von wo wir sie (weil sie nicht stimmt) gerne vertreiben würden: im medialen Vertrauenskreis, wo sie risikolos zitiert werden kann. Seine Lüge ist vor Gericht objektiv klar enttarnt worden, was die Story aber nicht mehr stört, weil die Medien dabei versagt haben, Zierkes Überführung vor Gericht dingfest zu machen:
3.) An dem Punkt, wo der Gerichtsmediziner Zierkes Rußlungenlüge enttarnt hat, hört der Kredit für die Medien auf: Keine Zeitung hätte ein objektives Problem gehabt, wenn sie klar benannt hätte, dass Zierke mit seiner Rußlungenstory eine böse Bauchlandung hingelegt habe und von der Aussage des Gerichtsmediziners bloßgestellt worden sei. Eine Zeitung, der es um die Wahrheit geht, hätte das in einem Sachbericht aufgezeigt und anschließend noch süffisant in einem Kommentar diskutiert, was denn den Herrn BKA-Chef bewogen haben könnte sich so weit aus dem Fenster zu hängen und dass man wohl allgemein die Äußerungen der Behörden zum NSU etwas kritischer betrachten müsse, als es gemeinhin geschieht. Kennt jemand ein Beispiel, wo das so geschehen ist? Das wäre eine wirklich gute unabhängige Zeitung, die nicht Selbstmord begehen will: sofort abonnieren! Mehr zu erwarten heißt zu viel verlangen. An der Stelle können wir auch die Medienleute identifizieren, die aktiv zugunsten der Staatsmafia interveniert haben, um seine Bloßstellung zu verhindern. Das lief mit einigen Tricks ab. In der Regel wurde die Aussage im Text korrekt wiedergegeben, aber in der Überschrift nicht Bezug auf Zierkes Behauptung von 2011 genommen, sondern auf die Gegenbehauptung, Mundlos und Böhnhardt seien ermordet worden: "Verschwörungstheorien ...entkräftet", obwohl das objektiv Bullshit war. An dieser Stelle ist klar, dass die Staatsmafia aktive Handlanger in den Medien hat, die genau wissen, was für ein widerliches Geschäft sie betreiben. Das sind schon ein paar, aber nicht so unzählige, wie oft behauptet. Diese sind skrupellose Gegner der Aufklärung dieses Falles. Wir sollten uns sehr gut überlegen, wie wir mit diesen umgehen. Aber pauschale Unterstellungen, dass die Masse der Medien und Journalisten von der Bundesregierung ihre Desinformationsaufträge entgegennehmen, halte ich für sehr kontraproduktiv. Es stimmt so nicht und verklebt uns leicht das Hirn!
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Post by taucher on Nov 1, 2014 11:30:50 GMT 1
Ich hatte heute Abend ein interessantes Telefonat Ich sehe nicht so richtig, in welche Richtung Dein Posting zielt. Du fängst damit an Er hält es für absolut unvorstellbar, dass die Medien flächendeckend Leitlinien vom Staat entgegen nehmen, was und wie sie in einem Fall wie diesem zu berichten haben. um an Ende zu zeigen, dass es eben doch eine Lenkung gibt. Das Statement von Deinem Bekannten wirkt auf mich mehr wie der Versuch einer Exkulpierung, ein Pendeln zwischen "alles in Ordnung" und "Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was hier los ist". Natürlich sind die Medien gleichgeschaltet. Eine andere Erklärung für den absurden Gleichschritt gibt es nicht. Es spielt dabei keine Rolle, ob man die Existenz eines Reichspropagandaminsteriums oder eines Politbüros nachweisen kann. Das ist wie mit dem Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze. Das ist vollkommen wurscht, ob man den expressis verbis vorfindet oder nicht. Die Existenz eines Schießbefehls ergibt sich aus dem konkludenten Handeln. Wenn über Jahrzehnte hinweg hunderttausende Grenzer sich so verhalten, als gäbe es einen Schießbefehl, gab es einen Schießbefehl. Jede andere Interpretation ist absurd. Und wenn sich alle Redaktionen aller Zeitungen und aller Sender so verhalten, als würden die zentral gesteuert, gibt es eine zentrale Steuerung. Jede andere Interpretation ist absurd. Interessant ist nur die Frage, wie diese Steuerung funktioniert. Früher ging das über eine quasi-militärische Struktur von Befehl und Gehorsam, heute mehr mit einem System von Zuckerbrot und Peitsche. Ob das die Sache besser macht? Es stimmt nicht, wenn Dein Bekannter sagt: Dahinter steckt keine böswillige Zensurabsicht, sondern der Schutz der Zeitung vor ernsthaften und gefährlichen Klagen. Das habe ich zum Erbrechen getestet. Es wird zensiert, sowohl der redaktionelle Teil als auch die Leserbriefe. Dabei mache ich mir keine Illusionen über die Brutalität des Staatsapparats. Den Sachsensumpf haben die nicht nur über die Propaganda gemanaged, sondern auch über die Justiz. Scharenweise Redakteure wurden mit Strafverfahren überzogen, am Ende haben alle aufgegeben. Doch an der Sache ändert das nichts. Es geht nicht um die Frage, warum jemand die gesetzlichen Grenzen nicht überschreitet. Es geht um die Frage, warum die nicht mal die legalen Spielräume nutzen. Wer hindert im NSU-Prozess die "Verteidiger", ihre Mandanten zu verteidigen? Wer hindert die Redakteure, die nachprüfbare Wahrheit zu publizieren? Wenn die legalen Spielräume bekannt sind, kann man seine Ansichten so formulieren, dass eine Strafverfolgung keinen Ansatzpunkt findet. Das ist nicht schwierig, man muss dazu nicht die "Blogs irgendwelcher nicht näher beleumundeter Autoren" zitieren. Man kann sogar auf Zitate aus den Ermittlungsakten verzichten, was übrig bleibt ist immer noch aussagekräftig genug. Wie hat Dein Bekannter begründet, weshalb er nicht mal die legalen Möglichkeiten nutzt? Das man allein durch die richtige Anordnung der öffentlich zugänglichen und unverdächtigen Quellen die Absurdität der NSU-Story und das gesetzwidrige Tun der Behörden aufzeigen kann, habe ich mal im VS-Forum unter Update NSU vorgeführt. Dass die dort so bescheuert sind, hatte ich nicht erwartet. Aber mir war schon klar, dass bei heiklen Themen die Quellen, die Formulierungen und die Logik sehr kritisch bewertet werden. Eine Herausforderung, die ich gern annehme. Die Genossen haben trotz der Mengen von Daten, Fakten und Links keinen einzigen sachlichen Fehler, keine einzige unklare Quelle gefunden, weshalb die am Ende meine Mitgliedschaft ohne Angabe von Gründen beenden mussten, wenn die keine weiteren Ansch. von ihren Führungsoffizieren riskieren wollten. Und da haben wir sie eben doch, die "flächendeckenden Leitlinien vom Staat ". Das gleiche gilt für Deinen Bekannten Redakteur. Im VS-Forum hatte ich meinen Text mit ein wenig Feuilleton aufgelockert. Das ist persönlich und vielleicht nicht nötig. Aber die Daten und Fakten sind allesamt verifiziert und könnten von dem jederzeit von jedermann ohne Furcht vor Strafverfolgung publiziert werden. Das ist Z-KZ-geprüft, da ist garantiert nichts Illegales dabei. Warum tut er es nicht? Da sind wir wieder am Anfang. Er hält es für absolut unvorstellbar, dass die Medien flächendeckend Leitlinien vom Staat entgegen nehmen, was und wie sie in einem Fall wie diesem zu berichten haben. Ihm habe noch niemals jemand gesagt, was er zu schreiben habe und was nicht, und wenn es anders gewesen wäre, hätte er sich das verbeten. Der Typ lügt. Er verschweigt die Wahrheit zum NSU-Fake, weil die Leitlinien vom Staat das so vorschreiben und weil der Werte Genosse Chefredakteur über die Einhaltung der Leitlinien wacht. Eine andere vernünftige Erklärung gibt es nicht. Und er selbst hat auch keine andere gegeben.
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Post by Deleted on Nov 1, 2014 19:21:48 GMT 1
"Ich sehe nicht so richtig, in welche Richtung Dein Posting zielt." Ganz einfach: ich versuche zu verstehen und zu erklären, wie das zustandekommt, was wir als massive Desinformation durch die Medien verstehen (müssen).
"Natürlich sind die Medien gleichgeschaltet." Ich habe versucht zu erklären, wie der Konformitätsdruck entsteht, den Du als Gleichschaltung bezeichnest. Die Wirkung ist ähnlich wie die einer Gleichschaltung, aber der Mechanismus ist perfider und wirksamer als eine strukturelle Gleichschaltung. Die Redakteure fühlen sich nicht direkt gesteuert und müssen sich trotzdem davor fürchten, vom Mainstream abzuweichen.
"Wer hindert im NSU-Prozess die "Verteidiger", ihre Mandanten zu verteidigen" Das ist eine komplett andere Frage: die Verteidiger sind handverlesen, werden vom VS ausgesucht und bezahlt. Auch die Aussagen vieler Zeugen werden vom VS erpresst, weil er sie in der Hand hat. Das ist sozusagen das tägliche Brot des VS. Ganz andere Kiste: es geht hier um eine überschaubare Menge an Zielpersonen, alle mit VS-Kontakten oder Vorgeschichte. Tausende Journalisten, die der VS nicht ohne Weiteres alle in der Hand hat, sind eine ganz andere Hausnummer.
"Das habe ich zum Erbrechen getestet. Es wird zensiert, sowohl der redaktionelle Teil als auch die Leserbriefe." Weißt Du wieviele Kommentare mir schon gelöscht worden sind? Bei manchen war ich selbst schuld, manchmal waren es die Links und manchmal hat dem Redakteur einfach meine Ansicht nicht gepasst. Manchmal komme ich aber auch völlig überraschend durch. Welches Wissen hast Du über Zensur im redaktionellen Teil?
"dass es eben doch eine Lenkung gibt." Es gibt eine weitgehend erfolgreiche Lenkung über wenige Leitmedien. Hier gilt das Gesetz der handhabbaren Zahl wie bei den Anwälten und den Zeugen. Das ist der Grund, warum ich mein Abo eines Leitmediums vor einigen Monaten gekündigt habe. Im Gegensatz dazu habe ich bei der Heilbronner Stimme im Fall Kiesewetter von 2007 bis heute immer wieder gute Beiträge gelesen. Diese Zeitung wird nicht vom Staat gelenkt, ohne dass sie mit einer großartigen Oppositionsgeste auffallen würde. Hätten wir mehr solche Zeitungen im Lande, hätte der NSU-Betrug so nicht laufen können. Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis aus dem Fall.
"Er verschweigt die Wahrheit zum NSU-Fake" Ich fürchte, er weiß zu wenige Details über den Fall, als dass er eine Wahrheit aktiv verschweigen könnte. Das ist ein Faktor den man auch berücksichtigen muss. Viele Leute kennen die Details so wenig, dass sie nicht bemerken können, wenn sie mit Details desinformiert werden.
Was nennst du das VS-Forum? Zettels Bude kenne ich schon seit Jahren und habe ihn schon für einen blasierten Trottel (viele Zimmer, keine Substanz) gehalten, als ich noch gerne die "bissigen Liberalen" geärgert habe mit der These, sie seien alles nur keine Liberalen. Nach dem Beitrag, den Du verlinkt hast, weiß ich, dass ich ihn massiv überschätzt habe, den Zettel: der Vollpfosten glaubt tatsächlich, dass VS, BKA & Co. "besser" arbeiten würden, wenn sie mehr Vorratsdaten speichern dürften (und das einzig und allein deshalb, weil Linke dagegen sind). Der Kalk unter seiner Schädeldecke hat jetzt wohl klinische Ausmaße angenommen.
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Post by Deleted on Nov 1, 2014 20:28:52 GMT 1
Hast Du Deinen Freund von der Zeitung gefragt, ob er etwas über Zierckes Lügengeschichte brachte? Es schaut doch nach gezielter Gleichschaltung aus, wenn Funk, Fernsehen und Presse (mit hohen Auflagen) entweder gar nicht berichten oder "zugunsten der Staatsmafia" gar aktiv eingreifen! 3.) An dem Punkt, wo der Gerichtsmediziner Zierkes Rußlungenlüge enttarnt hat, hört der Kredit für die Medien auf: Keine Zeitung hätte ein objektives Problem gehabt, wenn sie klar benannt hätte, dass Zierke mit seiner Rußlungenstory eine böse Bauchlandung hingelegt habe und von der Aussage des Gerichtsmediziners bloßgestellt worden sei. (...) An der Stelle können wir auch die Medienleute identifizieren, die aktiv zugunsten der Staatsmafia interveniert haben, um seine Bloßstellung zu verhindern. Das lief mit einigen Tricks ab. In der Regel wurde die Aussage im Text korrekt wiedergegeben, aber in der Überschrift nicht Bezug auf Zierkes Behauptung von 2011 genommen, sondern auf die Gegenbehauptung, Mundlos und Böhnhardt seien ermordet worden: "Verschwörungstheorien ...entkräftet", obwohl das objektiv Bullshit war. An dieser Stelle ist klar, dass die Staatsmafia aktive Handlanger in den Medien hat, die genau wissen, was für ein widerliches Geschäft sie betreiben. (..)
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Post by Deleted on Nov 1, 2014 21:58:24 GMT 1
@ Taucher Und das Wirken der Armee von „geheimen Gesellschaften” läßt sich vermuten, aber nicht beweisen, weil die Mitgliederverzeichnisse "nur für Brüder" bestimmt sind, in einem verschließbaren Behältnis aufgehoben werden und nach dem Ableben eines "Bruders" von dem Nachlaßverwalter an die o*o zurückgegeben werden müssen. Die „Carbonari” sind noch immer unter uns. Typische geheime Mauschelei des Chefs: Diese Waffe lag VOR dem Brandhaus im Schuttberg!
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Post by Deleted on Nov 1, 2014 22:34:53 GMT 1
Hast Du Deinen Freund von der Zeitung gefragt, ob er etwas über Zierckes Lügengeschichte brachte? Es schaut doch nach gezielter Gleichschaltung aus, wenn Funk, Fernsehen und Presse (mit hohen Auflagen) entweder gar nicht berichten oder "zugunsten der Staatsmafia" gar aktiv eingreifen! 3.) An dem Punkt, wo der Gerichtsmediziner Zierkes Rußlungenlüge enttarnt hat, hört der Kredit für die Medien auf: Keine Zeitung hätte ein objektives Problem gehabt, wenn sie klar benannt hätte, dass Zierke mit seiner Rußlungenstory eine böse Bauchlandung hingelegt habe und von der Aussage des Gerichtsmediziners bloßgestellt worden sei. (...) So ist es, Bio! Journalisten manipulieren uns im Interesse der Mächtigen
Haben auch Sie das Gefühl, häufig manipuliert und von den Medien belogen zu werden? Dann geht es Ihnen wie der Mehrheit der Deutschen. Bislang galt es als »Verschwörungstheorie«, dass Leitmedien uns Bürger mit Propagandatechniken gezielt manipulieren. Jetzt enthüllt ein Insider, was wirklich hinter den Kulissen passiert. Der Journalist Udo Ulfkotte schämt sich heute dafür, dass er 17 Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung gearbeitet hat. Bevor der Autor die geheimen Netzwerke der Macht enthüllt, übt er konsequent Selbstkritik. Er dokumentiert hier zum ersten Mal, wie er für seine Berichterstattung in der FAZ geschmiert und die Korruption gefördert wurde. Und er enthüllt, warum Meinungsführer tendenziös berichten und wie der verlängerte Arm der NATO-Pressestelle Kriege medial vorbereitet. Wie selbstverständlich wurde auch der Autor in die Netzwerke amerikanischer Eliteorganisationen aufgenommen, erhielt im Gegenzug für positive Berichterstattung in den USA sogar eine Ehrenbürgerurkunde. In diesem Buch erfahren Sie, in welchen Lobbyorganisationen welche Journalisten vertreten sind. Der Autor nennt Hunderte Namen und blickt auch hinter die Kulissen jener Organisationen, welche unsere Medien propagandistisch einseitig beeinflussen, etwa: Atlantik-Brücke, Trilaterale Kommission, German Marshall Fund, American Council on Germany, American Academy, Aspen Institute und Institut für Europäische Politik. Enthüllt werden zudem die geheimdienstlichen Hintergründe zu Lobbygruppen, die Propagandatechniken und die Formulare, mit denen man etwa bei der US-Botschaft Fördergelder für Projekte zur gezielten Beeinflussung der öffentlichen Meinung in Deutschland abrufen kann. Wenn die CIA vorgibt, was geschrieben wirdKönnen Sie sich vorstellen, dass Geheimdienstmitarbeiter in Redaktionen Texte verfassen, welche dann im redaktionellen Teil unter den Namen bekannter Journalisten veröffentlicht werden? Wissen Sie, welche Journalisten welcher Medien für ihre Berichterstattung geschmiert wurden? Und haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon, wie renommierte »Journalistenpreise« vergeben werden? Da geht es im Hintergrund zu wie bei den einstigen Ehrungen der »Helden der Arbeit« in der früheren DDR - da wird Propagandaarbeit ausgezeichnet. Vom Journalisten zum Propagandisten ist es nicht weit. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie unsere Zeitungen mit ganz anderen Augen sehen, den Fernseher öfter einfach abschalten und auch wissen, was Sie dem Radio noch glauben können: fast nichts. Denn Ulfkotte schreibt auch penibel auf, welcher Sender welcher politischen Partei gehört und welche Journalisten wie beeinflusst werden. Sie erkennen, wie Sie manipuliert werden - und Sie wissen, von wem und warum. Am Ende wird klar: Meinungsvielfalt wird jetzt nur noch simuliert. Denn unsere »Nachrichten« sind häufig reine Gehirnwäsche. (Verlagsmitteilung)
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Post by Deleted on Nov 2, 2014 13:31:01 GMT 1
Was nennst du das VS-Forum? Zettels Bude kenne ich schon seit Jahren und habe ihn schon für einen blasierten Trottel (viele Zimmer, keine Substanz) gehalten, als ich noch gerne die "bissigen Liberalen" geärgert habe mit der These, sie seien alles nur keine Liberalen. Das in dem Klüngel von den B (bissige Liberalen) bis Z (ZR) sind Liberale neuen Typus. Deren Maxime sind nicht Freiheit, Individualrechte und Eigenverantwortung, sondern die führende Rolle der Partei und die Unfehlbarkeit von Partei und Regierung.
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Post by Admin on Nov 2, 2014 15:59:07 GMT 1
Zirkelschlüsse sind was Feines. hintermbusch hat sich irgendwie selbst widerlegt. Oder hab ich da was falsch verstanden?
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