Post by Admin on Aug 30, 2014 16:08:57 GMT 1
076. Tag: 21. Januar 2014, 14:00 Uhr, Hermann W. (Kiesewetter)
076. Tag: 21. Januar 2014, 14:30 Uhr, Peter Sch. (Kiesewetter)
076. Tag: 21. Januar 2014, 14:30 Uhr, Peter Sch. (Kiesewetter)
www.swr.de/blog/terrorismus/termine-und-zeugen-im-nsu-prozess/zeugenladungen-nsu-2013/
Wolfgang He. (sah zwei Radfahrer in der Nähe des Tatortes des Mordes an Kiesewetter und Mordversuchs an A.)
www.nsu-watch.info/2014/01/protokoll-76-verhandlungstag-21-januar-2014/
Nach einer Unterbrechung geht es um 13.48 Uhr weiter mit dem Zeugen He., pensionierter Bahnangestellter. He. berichtet, er habe mit einem Kollegen am 25. April 2007 nach dem Mittag, also nach 13 Uhr, das Stellwerk verlassen und sei am Gleis entlang, vorbei am Tatort gelaufen. Am Ende der Brücke sei ein Kabelverteiler, da hätten sie gearbeitet. Am Radweg hätten sich zwei junge Männer mit Mountainbikes aufgehalten, die hätten Raddress und Helm getragen und sich angeregt unterhalten. Dadurch seinen sie ihm aufgefallen. Auf Frage von Götzl sagt He., er habe später Geräusche wahrgenommen. Da seien sie zurück gelaufen und auf Höhe des Tatorts habe es einen lauten Schlag gegeben, zwei seien es bestimmt gewesen. Sie hätten gedacht, dass ein Autoreifen raus geknallt sei. Sie hätten sich nichts gedacht und seien weitergelaufen. Da seien die Büsche und die Wohnwagen vom Frühlingsfest gewesen. Sei seien dann wieder ins Stellwerk gegangen und später hätten sie gesehen, dass die Theresienwiese abgesperrt war. Götzl fragt, wieviel Zeit zwischen der Beobachtung der Radfahrer und den Geräuschen gewesen sei. Es sei halb zwei gewesen als die Radfahrer da gestanden seien und um zwei Uhr müsse das gewesen sei, es sei also eine halbe Stunde dazwischen gewesen. Auf die Frage, wo er die beiden Männer genau gesehen habe, sagt He., im Nachhinein, wo man es genau wisse, könne er sagen, dass man von dem Punkt, an dem die Radfahrer gestanden hätten, den Tatort gut habe einsehen können. Im Rücken der Radfahrer sei in 50 Metern Abstand ein großer Parkplatz, wo man gut ein Wohnmobil abstellen und schnell abhauen könne. Und vom Tatort sei man mit dem Fahrrad in drei Minuten verschwunden. Auf die Frage nach einer Beschreibung der Radfahrer sagt He., er könnte nicht sagen, “dass die Personen das waren”. Er bestätigt, dass ihm Lichtbilder gezeigt worden seien, Fahndungsbilder, aber darauf habe er niemanden erkannt. Von der Figur habe das gestimmt, aber die hätten einen Helm aufgehabt und er ich könne nicht sagen, dass die es direkt gewesen seien. Die seien ein bisschen größer gewesen, als er selbst; 1,80 m seien sie schon gewesen. Von der Statur seien sie schlank gewesen. Götzl fragt nach dem Gesicht. He. sagt, von den Fahndungsbildern her könnten sie es gewesen sein, aber hundertprozentig könne er es nicht sagen.
Götzl sagt, He. sei am 26. April 2007 kurz vernommen worden, da habe He. gesagt, dass sie beide etwa um 13.45 bis 14 Uhr irgendeinen Knall gehört hätten, ohne sich nähere Gedanken zu machen, gleichzeitig hätten sie zwei junge Männer am Radweg an der Brücke gesehen. He. verneint das, die beiden Radfahrer habe er eine halbe Stunde vorher gesehen. Zum Zeitpunkt vom Knall seien sie auf Höhe von dem Tatort gewesen. In der Vernehmung vom 4. Mai 2007 stehe, so Götzl, dass He. auf die Frage, wann und wo er die Radfahrer gesehen habe, erzählt habe, er habe sie zwischen 13.30 und 13.45 Uhr am Radweg bei der Brücke gesehen. Götzl möchte wissen, wie sich He. die eben genannte Angabe “gleichzeitig” erkläre.
Das wisse er jetzt nicht, so He., der Schuss sei ja erst später gewesen. Er habe, so He. auf Frage von Götzl, einen Knall gehört, aber mit so einem Echo. Im Nachhinein könnten es, so He. weiter, zwei Schüsse gewesen sein. Danach habe er keine Personen mehr gesehen, sagt He. Sie seien nach dem Schuss direkt ins Stellwerk, seien da eine Viertelstunde gewesen, und seien dann am Schlachthof vorbei nach Öhringen gefahren, da sei ihr Dienstort. Die Theresienwiese sei abgesperrt worden, es habe von Polizei gewimmelt, aber sie hätten nicht gewusst, was dort passiert ist. Götzl hält He.s Angabe vor, dass die Radfahrer zwei Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gewesen seien. Das sei schätzungsweise so, sagt He. Sie hätten, hält Götzl weiter vor, Mountainbikes gehabt und typische Radbekleidung. He. sagt, die seien ihm nur aufgefallen, weil sie sich ein bisschen aufgeregter unterhalten hätten. Weiter hält Götzl die Aussage vor, die Farbe der Bekleidung wisse He. nicht, er wisse aber noch, dass zumindest einer der beiden einen blauen Helm aufgehabt habe. Das bestätigt He. Dann nennt er den Namen seines Kollegen, Klaus Le. Sie hätten an einem Kabelverteiler die Kabel nachgeschaut, sagt He. Zur zeitlichen Einordnung hält Götzl vor, He. habe angegeben, auf dem Rückweg zum Stellwerk hätten sie auf Höhe der Theresienwiese Schüsse gehört, maximal sei es 14 Uhr gewesen, später auf keinen Fall. Das bestätigt He. Sei seien nach dem Mittagessen aus dem Stellwerk raus, die Kabel nachschauen, das habe vielleicht zehn, zwölf Minuten gedauert. Götzl verliest die Angabe, sie seien dann zehn Minuten im Stellwerk gewesen. Das sei ungefähr so, sagt He. Götzl hält aus einer Vernehmung He.s vor, dieser habe zum Geräusch angegeben, es habe “tack tack tack” gemacht, zwei- oder dreimal, das sei ineinander gegangen wie ein einziger Knall. Götzl fragt, ob He. bei dem Geräusch eine Richtung festmachen könne, was He. bejaht. Sie seien ja fast an der Unterführung gewesen und rechts sei der Tatort gewesen, die Richtung habe schon ungefähr gestimmt. Dann werden Bilder in Augenschein genommen. Zu sehen sind unter anderem Aufnahmen einer Bahnlinie und eines Verteilerkastens. Auf die Frage Götzls, ob He. mit der Polizei eine Begehung durchgeführt habe, sagt He. er könne sich nicht entsinnen, da er aber auf den Bildern zu sehen sei, müsse er aber wohl dabei gewesen sein. Dann sagt er, sie seien nach der Vernehmung den Tatort abgelaufen. He. sagt, der Verteiler sei gegenüber vom Tatort und das, wo er die Radfahrer gesehen habe, sei viel weiter draußen, 120 Meter entfernt. Götzl fragt, ob He. die Berichterstattung verfolgt habe, was He. bejaht; er habe aber niemanden erkannt. Dann geht Götzl auf eine Vernehmung vom 28. November 2011 ein, da heiße es, dass He. die zwei Fahrradfahrer am Ende der Brücke auf der Böckinger Seite gesehen habe, die hätten sich unterhalten, als ob sie Streit gehabt hätten. He. bejaht das, das sei so ähnlich gewesen. Weiter hält Götzl die Aussage He.s vor, einer habe einen gelben Dress angehabt, einer einen blauen. Das bestätigt He. Dann hält Götzl vor, dass He. gesagt habe, es könne auch sein, dass ein Fahrrad blau gewesen sei. Das habe ihn nicht so interessiert, deswegen habe er sich die nicht angeschaut, so He. Die Beschreibung “sportlich, hager, über 1,80 m groß” stimme so. Dann hält Götzl vor, dass He. gesagt habe, die Personen, die immer im Fernsehen gezeigt werden, erkenne er nicht. Er meine damit die zwei Männer, so He., der eine heiße “Mundhaupt” oder so. Götzl nennt die Namen Böhnhardt und Mundlos. He.: “Ja, Mundlos und Böhnhardt.” Nebenklagevertreterin RAin Wolf fragt, ob He. bei dem Streit der beiden Männer einen Dialekt habe feststellen könne, was He. verneint, die seien gut 20 Meter weg gewesen. Auf die Frage, ob die etwas dabei gehabt hätten, sagt He., sie hätten keine Satteltaschen gehabt. Es könne sein, dass die vielleicht auf dem Rücken einen kleinen Rucksack gehabt haben, aber das wisse er nicht. Wolf sagt, He. habe, wenn sie das richtig verstanden habe, im oder am Stellwerk gearbeitet. He. sagt, sie hätten Mittag im Stellwerk gemacht, seien dann raus gelaufen zu ihrer Arbeit und wieder zurück zum Stellwerk. Luftlinie sei das Stellwerk vom Tatort etwa 50 Meter entfernt, so He. auf Frage. Im Stellwerk seien immer vier Mann, die Fahrdienstleiter, oben drin. Die ganze Front des Stellwerks sei aus Glas. “Das sind die, die das eigentlich gesehen haben könnten, wenn jemand raus geschaut hätte”, sagt He. Weiter sagt er, man könne den ganzen Tatort einsehen, wenn man raus schaue. RA Kolloge bitte darum, dem Zeugen ein Luftbild vorzulegen. Es wird ein von großer Höhe aufgenommenes Luftbild vorgelegt, das die Gegend um den Tatort zeigt. Kolloge bittet He. darum, zu zeigen, wo er die Radfahrer gesehen und wo er den Schuss gehört habe. Zunächst zeigt der Zeuge das Stellwerk im Süden. Dann zeigt er auf der anderen Seite der Brücke, nordwestlich, wo die Radfahrer gewesen seien. He. sagt, die hätten das genau beobachten können. Dann sagt er, der Verteilerkasten sei schon auch auf der gegenüberliegenden Seite und zeigt ihn. Dann werden kurz Bilder mit einem Blick aus dem Stellwerk gezeigt. He. sagt, vom Stellwerk habe man das genau im Blick. Zschäpes Verteidigerin RAin Sturm sagt He. habe von einem Parkplatz gesprochen, auf dem ein Wohnmobil hätte parken könne, und will wissen, ob He. ein Wohnmobil gesehen habe. Das verneint He. Auf die Frage, wie gefüllt der Parkplatz gewesen sei, sagt He., das könne man von ihrer Arbeit nicht einsehen, weil der hintenrum sei. Die Vernehmung wird um 14.19 Uhr beendet.
Götzl sagt, He. sei am 26. April 2007 kurz vernommen worden, da habe He. gesagt, dass sie beide etwa um 13.45 bis 14 Uhr irgendeinen Knall gehört hätten, ohne sich nähere Gedanken zu machen, gleichzeitig hätten sie zwei junge Männer am Radweg an der Brücke gesehen. He. verneint das, die beiden Radfahrer habe er eine halbe Stunde vorher gesehen. Zum Zeitpunkt vom Knall seien sie auf Höhe von dem Tatort gewesen. In der Vernehmung vom 4. Mai 2007 stehe, so Götzl, dass He. auf die Frage, wann und wo er die Radfahrer gesehen habe, erzählt habe, er habe sie zwischen 13.30 und 13.45 Uhr am Radweg bei der Brücke gesehen. Götzl möchte wissen, wie sich He. die eben genannte Angabe “gleichzeitig” erkläre.
Das wisse er jetzt nicht, so He., der Schuss sei ja erst später gewesen. Er habe, so He. auf Frage von Götzl, einen Knall gehört, aber mit so einem Echo. Im Nachhinein könnten es, so He. weiter, zwei Schüsse gewesen sein. Danach habe er keine Personen mehr gesehen, sagt He. Sie seien nach dem Schuss direkt ins Stellwerk, seien da eine Viertelstunde gewesen, und seien dann am Schlachthof vorbei nach Öhringen gefahren, da sei ihr Dienstort. Die Theresienwiese sei abgesperrt worden, es habe von Polizei gewimmelt, aber sie hätten nicht gewusst, was dort passiert ist. Götzl hält He.s Angabe vor, dass die Radfahrer zwei Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gewesen seien. Das sei schätzungsweise so, sagt He. Sie hätten, hält Götzl weiter vor, Mountainbikes gehabt und typische Radbekleidung. He. sagt, die seien ihm nur aufgefallen, weil sie sich ein bisschen aufgeregter unterhalten hätten. Weiter hält Götzl die Aussage vor, die Farbe der Bekleidung wisse He. nicht, er wisse aber noch, dass zumindest einer der beiden einen blauen Helm aufgehabt habe. Das bestätigt He. Dann nennt er den Namen seines Kollegen, Klaus Le. Sie hätten an einem Kabelverteiler die Kabel nachgeschaut, sagt He. Zur zeitlichen Einordnung hält Götzl vor, He. habe angegeben, auf dem Rückweg zum Stellwerk hätten sie auf Höhe der Theresienwiese Schüsse gehört, maximal sei es 14 Uhr gewesen, später auf keinen Fall. Das bestätigt He. Sei seien nach dem Mittagessen aus dem Stellwerk raus, die Kabel nachschauen, das habe vielleicht zehn, zwölf Minuten gedauert. Götzl verliest die Angabe, sie seien dann zehn Minuten im Stellwerk gewesen. Das sei ungefähr so, sagt He. Götzl hält aus einer Vernehmung He.s vor, dieser habe zum Geräusch angegeben, es habe “tack tack tack” gemacht, zwei- oder dreimal, das sei ineinander gegangen wie ein einziger Knall. Götzl fragt, ob He. bei dem Geräusch eine Richtung festmachen könne, was He. bejaht. Sie seien ja fast an der Unterführung gewesen und rechts sei der Tatort gewesen, die Richtung habe schon ungefähr gestimmt. Dann werden Bilder in Augenschein genommen. Zu sehen sind unter anderem Aufnahmen einer Bahnlinie und eines Verteilerkastens. Auf die Frage Götzls, ob He. mit der Polizei eine Begehung durchgeführt habe, sagt He. er könne sich nicht entsinnen, da er aber auf den Bildern zu sehen sei, müsse er aber wohl dabei gewesen sein. Dann sagt er, sie seien nach der Vernehmung den Tatort abgelaufen. He. sagt, der Verteiler sei gegenüber vom Tatort und das, wo er die Radfahrer gesehen habe, sei viel weiter draußen, 120 Meter entfernt. Götzl fragt, ob He. die Berichterstattung verfolgt habe, was He. bejaht; er habe aber niemanden erkannt. Dann geht Götzl auf eine Vernehmung vom 28. November 2011 ein, da heiße es, dass He. die zwei Fahrradfahrer am Ende der Brücke auf der Böckinger Seite gesehen habe, die hätten sich unterhalten, als ob sie Streit gehabt hätten. He. bejaht das, das sei so ähnlich gewesen. Weiter hält Götzl die Aussage He.s vor, einer habe einen gelben Dress angehabt, einer einen blauen. Das bestätigt He. Dann hält Götzl vor, dass He. gesagt habe, es könne auch sein, dass ein Fahrrad blau gewesen sei. Das habe ihn nicht so interessiert, deswegen habe er sich die nicht angeschaut, so He. Die Beschreibung “sportlich, hager, über 1,80 m groß” stimme so. Dann hält Götzl vor, dass He. gesagt habe, die Personen, die immer im Fernsehen gezeigt werden, erkenne er nicht. Er meine damit die zwei Männer, so He., der eine heiße “Mundhaupt” oder so. Götzl nennt die Namen Böhnhardt und Mundlos. He.: “Ja, Mundlos und Böhnhardt.” Nebenklagevertreterin RAin Wolf fragt, ob He. bei dem Streit der beiden Männer einen Dialekt habe feststellen könne, was He. verneint, die seien gut 20 Meter weg gewesen. Auf die Frage, ob die etwas dabei gehabt hätten, sagt He., sie hätten keine Satteltaschen gehabt. Es könne sein, dass die vielleicht auf dem Rücken einen kleinen Rucksack gehabt haben, aber das wisse er nicht. Wolf sagt, He. habe, wenn sie das richtig verstanden habe, im oder am Stellwerk gearbeitet. He. sagt, sie hätten Mittag im Stellwerk gemacht, seien dann raus gelaufen zu ihrer Arbeit und wieder zurück zum Stellwerk. Luftlinie sei das Stellwerk vom Tatort etwa 50 Meter entfernt, so He. auf Frage. Im Stellwerk seien immer vier Mann, die Fahrdienstleiter, oben drin. Die ganze Front des Stellwerks sei aus Glas. “Das sind die, die das eigentlich gesehen haben könnten, wenn jemand raus geschaut hätte”, sagt He. Weiter sagt er, man könne den ganzen Tatort einsehen, wenn man raus schaue. RA Kolloge bitte darum, dem Zeugen ein Luftbild vorzulegen. Es wird ein von großer Höhe aufgenommenes Luftbild vorgelegt, das die Gegend um den Tatort zeigt. Kolloge bittet He. darum, zu zeigen, wo er die Radfahrer gesehen und wo er den Schuss gehört habe. Zunächst zeigt der Zeuge das Stellwerk im Süden. Dann zeigt er auf der anderen Seite der Brücke, nordwestlich, wo die Radfahrer gewesen seien. He. sagt, die hätten das genau beobachten können. Dann sagt er, der Verteilerkasten sei schon auch auf der gegenüberliegenden Seite und zeigt ihn. Dann werden kurz Bilder mit einem Blick aus dem Stellwerk gezeigt. He. sagt, vom Stellwerk habe man das genau im Blick. Zschäpes Verteidigerin RAin Sturm sagt He. habe von einem Parkplatz gesprochen, auf dem ein Wohnmobil hätte parken könne, und will wissen, ob He. ein Wohnmobil gesehen habe. Das verneint He. Auf die Frage, wie gefüllt der Parkplatz gewesen sei, sagt He., das könne man von ihrer Arbeit nicht einsehen, weil der hintenrum sei. Die Vernehmung wird um 14.19 Uhr beendet.